New Orleans Plünderungen und Militärgewalt

Hi Tigger,

Dort
sind wahrscheinlich einige Tausend Menschen gestorben.

Die offiziellen Meldungen sagen anderes, ich habe keinen
Grund, die anzuzweifeln.

Focus Online:
„Die Zahl der Toten durch Hurrikan „Katrina“ soll in die
Tausende gehen.“
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe…

Kölner Rundschau:
„Vermutlich mehr als 1000 Tote“
http://www.rundschau-online.de/kr/KrCachedContentSer…

Reuters Deutschland:
„Der Hurrikan „Katrina“ hat offenbar Tausende Menschen in den
US-Südstaaten das Leben gekostet.“ (Senatorin des
Bundesstaates Louisiana, Mary Landrieu)

„Bürgermeister Ray Nagin verhängte das Kriegsrecht, nachdem es
in mehreren Stadtteilen zu Gewaltausbrüchen kam. Vielerorts
standen Geschäfte, Büros oder Wohnhäuser in Flammen.“

http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?ty…

Ja, Du hast Recht, da hat sich inzwischen einiges verändert.
Die Meldungen haben meinen Beitrag überholt.

Für mich kommt ess dabei darauf an, wie das geschieht. Die
Hintergründe sind mir auch nicht ganz egal.

Da hast Du ja auch vollkommen recht, aber bedenke doch mal
bitte:

„…wurde von Unbekannten ein Armeehubschrauber aus der Menge
beschossen.“

„Als Rettungskräfte eine überflutete Klinik evakuieren
wollten, wurden sie von einem Heckenschützen beschossen.“

http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1698593,00…

In Deutschland kann die Armee nicht gegen das eigene Volk
eingesetzt werden und das finde ich gut und richtig so.

Das ist grundsätzlich nicht richtig. Das Grundgesetz sieht
durchaus vor, dass die Streitkräfte im Auftrag von Bundestag
und Bundesrat im innern eingesetzt werden können, wenn die
inneren Sicherheitskräfte (Polizei und Bundespolizei) einer
Lage allein nicht Herr werden können. Siehe Art. 87a Abs. 4
GG: „(4) Zur Abwehr einer drohenden Gefahr für den Bestand
oder die freiheitliche demokratische Grundordnung des Bundes
oder eines Landes kann die Bundesregierung […] Streitkräfte
zur Unterstützung der Polizei und des Bundesgrenzschutzes
[…] bei der Bekämpfung organisierter und militärisch
bewaffneter Aufständischer einsetzen.“

Wenn
die USA ohne eine so widersinnige Maßnahme nicht auskommen,
tun sie mir einfach nur leid, dann sind die Gesetze falsch,
haben die Leute die falsche Regierung gewählt.

Auch die Regierung der USA, welche auch immer, unterliegt den
Maßgaben der Verfassung und bringt dieser zur Geltung.

Warum müssen die eigentlich so schwer bewaffnet gegen
Plünderer vorgehen? Weil die auch bewaffnet sind? Ist das
nicht pervers?

Nein. Ich glaube, es ist leider notwendig.

Erst verkaufen sie den Leuten Waffen und dann erschießen sie
sie, weil sie welche haben.

Viele Plünderer nutzen vermutlich illegal beschaffte Waffen.

In einem Land, in dem man Waffen legal kaufen kann, ist es auch leicht, Waffen illegal zu beschaffen. Diese Probleme entstehen als Folge der für meinen Geschmack falschen Waffengesetze. Die Wildwestzeiten sind vorbei. Wäre in den USA privater waffenbesitz seit 50 Jahren verboten, gäbe es diese Probleme nicht. Würden die Gesetze jetzt geändert, wäre eine Lösung in der Zukunft möglich.
Die Gesetze werden aber nicht geändert und deshalb bleibt es auch dabei, daß Waffen leicht zu beschaffen sind.

Und wenn sie legal beschaffte Waffen haben, nutzen sie sie
illegal. Zudem berichtet die Süddeutsche:

„Der Sicherheitschef von New Orleans warnte vor marodierenden
Banden bewaffneter Männer, nachdem die Waffenabteilung eines
Kaufhauses geplündert worden war.“
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l1/panorama/artikel/7…

Genau das meine ich. Was haben Waffen in einem Kaufhaus verloren?
Waffen gehören in die Waffenkammern der Armee oder Polizei. Jagdwaffen in den Schrank des Försters, Sportwaffen in die Waffenkammer des Vereins.

Das ganze nur für ein paar Dollar,
weil ein paar Unternehmer gutes Geld damit verdienen.

Die Problematik an Plünderungen ist nicht in erster Linie,
dass dadurch Sachschäden entstehen. Sie sind unzulässig ob der
grundsätzlichen Unzulässigkeit des Diebstahls und der Gefahr
eines Umsichgreifens und Ausweitens gesetzeswidriger
Handlungen. Welche Gefahren sich aus solchen Dingen ergeben,
habe ich weiter oben bereits an Guido geantwortet.

Verstehe Dich grundsätzlich sehr gut. Und die derzeitige Lage
erscheint mir extrem grausam und chaotisch, weshalb ich
größtes Mitlied mit den Menschen dort habe (wie mit allen
Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen und Konflikten
sind). Würde gerne helfen.

Ja, die Lage ist chaotisch und Schuldzuweisungen helfen nicht weiter.
Im Moment scheint es in den USA wohl wirklich keinen anderen möglichen Weg zu geben, so schlimm das auch ist.

Gruß, Rainer

Hallo,

Warum müssen die eigentlich so schwer bewaffnet gegen
Plünderer vorgehen? Weil die auch bewaffnet sind? Ist das
nicht pervers?

Nein. Ich glaube, es ist leider notwendig.

Erst verkaufen sie den Leuten Waffen und dann erschießen sie
sie, weil sie welche haben.

Viele Plünderer nutzen vermutlich illegal beschaffte Waffen.
Und wenn sie legal beschaffte Waffen haben, nutzen sie sie
illegal. Zudem berichtet die Süddeutsche:

„Der Sicherheitschef von New Orleans warnte vor marodierenden
Banden bewaffneter Männer, nachdem die Waffenabteilung eines
Kaufhauses geplündert worden war.“
http://www.sueddeutsche.de/,tt1l1/panorama/artikel/7…

Wie heißt es so schön - „Gelegenheit macht Diebe“. Das beziehe ich nicht auf die Tatsache, daß Plünderer die Läden ausräumen. Sondern darauf daß Waffen, so sie in der Bevölkerung verbreitet sind, von dieser eingesetzt werden können - und jetzt eingesetzt werden.

Mein Beispiel ist immer: gehe mal in einer beliebigen Großstadt durch die Fußgängerzone. Schau Dir die Menschen an und sag mir ob Du jedem 2. so vertrauen würdest daß Du dich damit wohlfühlen würdest wenn Du wüßtest daß er eine Waffe bei sich trägt…
Ich würde 99,9 von 100 Passanten lieber keine Waffe anvertrauen.

In den USA hat aber jeder Trottel eine Waffe, jetzt herrscht ein gesetzloser Zustand - und da wundert man sich daß die Leute ihre Schießeisen herausholen und in Wildwestmanier durch die Gegend ballern.
Mein Mitleid, wenn wieder mal vom wöchentlichen Amoklauf berichtet wird, wo irgendwer 5 Leute abgeknallt hat, hält sich inzwischen auch stark in Grenzen.

Wenn man Waffen so massenhaft in der Bevölkerung zuläßt darf man sich nicht wundern daß auch alle Irren darüber verfügen können. Selbstgemachte Probleme, die man nicht haben müßte, die man aber bewußt in Kauf nimmt.

Genauso wird es den Amis mehr als jedem anderen an den Kragen gehen wenn die fossilen Brennstoffe zur Neige gehen. Die „Entwicklungsländer“ lachen sich dann ins Fäustchen weil die sowieso nie etwas anderes als Eselskarren genutzt haben, das „alte Europa“ ist dabei neue Energien zu erschliessen - und der Ami guckt dumm aus der Wäsche weil er nie über Umwelt- und Klimaschutz, Schonung und Nutzbarmachung von alternativen Ressourcen nachgedacht hat.

Gruß,

MecFleih

Fremdes Eigentum

So kann das Zeug wenigstens noch sinnvoll von den Leuten, die
dort festsitzen ver- und gebraucht werden?!

Bin mal gespannt, ob ich da allein mit dieser Meinung bin!

In D gibts den sog. Nothilfe-Paragraphen.

Wenn Du in einem Notfall fremdes Eigentum verwendest,
ists zwar immer noch erst mal Diebstahl, Du kannst
aber trotzdem straffrei ausgehen, wenn Du ein hohes
Rechtsgut wie z.B. Menschenleben schützen kannst.

Juwelen und Fernseher braucht man nicht unbedingt zum
überleben bei einer Flut, und deshalb sind Plünderer
Verbrecher.

Nick

Ich würde 99,9 von 100 Passanten lieber keine Waffe
anvertrauen.

Einem zehntel Passanten würdest du also eine Waffe anvertrauen.
Muharhar. So ein Fetzten ist auch schwer bewaffnet nicht mehr sonderlich gefährlich.

gruß
vbt

Wäre es da nicht sinnvoller, die ohnehin vorhandenen
„Sicherheitskräfte“ verteilend (also helfend) einzusetzen,
statt die Agression noch zu schüren?

Wie viele Supermärkte mag es im Katastrophengebiet geben und wie viele Sicherheitskräfte wären nötig, um vor jeden davon zwei bis drei Mann abzustellen, die die Lebensmittel verteilen? Ich schätze schon, daß daß prinzipiell machbar wäre, aber da die Zahl der verfügbaren Kräfte begrenzt ist und obendrein dringendere Probleme gelöst werden müssen, wird man die Prioritäten wohl anders setzen und nur ein paar Teams zur Abschreckung auf Streife schicken.

Das was wir da gerade erleben ist m.E. kein Ausdruck von schlechtem Krisenmanagement, sondern von grundsätzlichen sozialen Problemen in den USA. Es geht hier nicht um mangelhafte Evakuierungspläne, schlecht gewartete Dämme oder chaotische Zustände bei der Bergung und Versorgung von Überlebenden. Das sind alles nur sekundäre Erscheinungen. Die Ursache für das derzeitige Chaos ist das extreme soziale Gefälle und die mangelnde Solidarität in der Bevölkerung.

Daß das Ganze immer mehr an einen Bürgerkrieg erinnert, kann man nicht allein mit der verzweifelten Lage der Betroffenen begründen. Die Überlebenden des Weihnachts-Tsunamis waren genauso arm dran und haben sich trotzdem nicht gegenseitig umgebracht. Möglicherweise ist dieser Eindruck durch die Berichterstattung der Medien überzeichnet, aber grundsätzlich kann er nicht falsch sein. Nicht einmal in der Bürgerkriegsregion Banda Aceh ist damals auf Hilfskräfte geschossen worden. Vielmehr kam es dort für die Dauer der Soforthilfe zu einem spontanen Waffenstillstand. In den USA passiert momentan genau das Gegenteil. Anstelle einer Welle der Solidarität, die man sonst bei solchen Katastrophen erlebt, scheint sich die Situation eher zu einer Welle der Gewalt zu entwickeln, in der sich die in Jahrzehnten gewachsenen sozialen Spannungen entladen.

Es ist ja leider kein Zufall, daß die in den Katastrophengebieten zurückgebliebenen fast ausschließlich zu den ärmsten sozialen Schichten der amerikanischen Gesellschaft gehören. Bei der Evakutierung ist es zu einer ganz einfachen sozialen Selektion gekommen: Wer es sich leisten konnte zu fliehen, hat das getan. Wer es sich nicht leisten konnte ist geblieben. Daß das bei der Evakuierung nicht berücksichtigt wurde, liegt vermutlich an der Konsequenz, mit der die sozialen Problemne in den USA verdrängt werden. Kein Mensch hat sich mit den Problemen dieser Leute beschäftigt, weil es normal ist, sich nicht mit deren Problemem zu befassen. Deshalb sind die es auch gewohnt, ihre Probleme selbst zu lösen - wenn es sein muß mit Gewalt und das erwarten sie auch von anderen. Das wird zu allem Überfluß noch durch die sogenannte amerikanische Lebensart unterstützt, in der die persönliche Freiheit zum höchsten Gut hochgejubelt wird. Genau das wird jetzt im Katastrophengebiet praktiziert und macht die ohnehin schon schlimme Lage noch viel schlimmer.

Momentan steht Bush wegen dieser Zustände mächtig in der Kritik. Daß er deswegen Konsequenzen bis hin zur Amtsenthebung befürchten muß ist zwar nicht ausgeschlossen, aber extrem unwahrscheinlich. Und selbst wenn er seinen Hut nehmen muß - was solls? Es ändert sich ja nichts and den grundsätzlichen Problemen, die er nicht allein geschaffen hat und erst Recht nicht lösen kann. Wenn sich hier etwas ändern soll, müßte man nicht nur einen Präsidenten, sondern das gesamte soziale, politische und ökonomische System auswechseln. Leider lehrt die Erfahrung, daß es dadurch selten besser wird. Man wird sich also darauf beschränken müssen, die Medien das nächste Mal genauso gut zu kontrollieren, wie bei der Kriegsberichterstattung, damit die Katastrophe zumindest im Fernsehn besser rüberkommt.

Moin Rainer,

In einem Land, in dem man Waffen legal kaufen kann, ist es
auch leicht, Waffen illegal zu beschaffen. Diese Probleme
entstehen als Folge der für meinen Geschmack falschen
Waffengesetze.

Stimme Dir voll zu.

Die Wildwestzeiten sind vorbei. Wäre in den USA
privater waffenbesitz seit 50 Jahren verboten, gäbe es diese
Probleme nicht.

Ich glaube, die Probleme wären eher weniger, da es ja auch bei uns illegalen Waffenbesitz gibt. Aber wenn Du natürlich von den Problemen in diesem einzigartigen Umfang sprichst, dann muss ich Dir wieder zustimmen.

Würden die Gesetze jetzt geändert, wäre eine
Lösung in der Zukunft möglich.

Das Problem ist ja scheinbar, dass sich dort drüben niemand wagt, am „American Way Of Life“ zu rütteln. Ich habe da ja selbst über zwei Jahre mit Frau und Kind gewohnt. Für einen Europäer ist das schon manchmal recht merkwürdig.

Genau das meine ich. Was haben Waffen in einem Kaufhaus
verloren?
Waffen gehören in die Waffenkammern der Armee oder Polizei.
Jagdwaffen in den Schrank des Försters, Sportwaffen in die
Waffenkammer des Vereins.

So sieht es aus.

Ja, die Lage ist chaotisch und Schuldzuweisungen helfen nicht
weiter.
Im Moment scheint es in den USA wohl wirklich keinen anderen
möglichen Weg zu geben, so schlimm das auch ist.

Ich glaube auch. Das, was man derzeit liest und sieht, ist wie ein sich andauernd wiederholender Alptraum. Ich habe zuvor an Guido eine antwort geschrieben, die ich korrigieren muss: Ich hätte nie gedacht, dass die Amerikaner ein Katastrophenmanagement haben, das derart langsam auf die Beine zu stellen ist.

Gruss
tigger

Hallo,

tja, was soll ich sagen? Du hast recht.

Gruss
tigger

Hallo Tigger,

Ich glaube, die Probleme wären eher weniger, da es ja auch bei
uns illegalen Waffenbesitz gibt.

Auch bei uns gibt es legalen Waffenbesitz. Selbe Ursache, selbe Wirkung. Wine Waffe hat in einer Wohnung nichts zu suchen!

Das Problem ist ja scheinbar, dass sich dort drüben niemand
wagt, am „American Way Of Life“ zu rütteln.

Das ist der Teil, der den Leuten eingeredet wird, um das leichter umsetzen zu können. Ganz offensichtlich geht es um Geld, die Waffenlobby ist sehr stark.

Gruß, Rainer

Hallo.
Es wird auch berichtet, daß Frauen uns selbst kleine und kleinste Kinder vergewaltigt und manchmal danach ermordet wurden.
Ich glaube, dort wo die öffentliche Ordnung zusammenbricht, bricht die Anarchie aus und die Kriminellen nutzen das aus.
Gruß
Jochen

In Deutschland kann die Armee nicht gegen das eigene Volk
eingesetzt werden und das finde ich gut und richtig so. Wenn
die USA ohne eine so widersinnige Maßnahme nicht auskommen,
tun sie mir einfach nur leid, dann sind die Gesetze falsch,
haben die Leute die falsche Regierung gewählt.

diese irrsinnige maßnahme, die armee gegen gewalttätige elemente des eigenen volks einzusetzen, hat auch ein ganz anderes land vor einigen wochen ergriffen und ist nicht deswegen kritisiert worden, da es diese maßnahme ergriff, sondern deswegen, weil sie sie nicht schon früher und nicht auch noch in anderen gebieten ergriffen hat.

da sieht man wieder, mit wievielen maßen hier gemessen wird!

gruß
dataf0x

Ich würde 99,9 von 100 Passanten lieber keine Waffe
anvertrauen.

wer eine waffe braucht, um damit ein verbrechen zu begehen, der besorgt sie sich auch. und als illegaler waffenbesitzer ist die hemmschwelle sie auch zu benutzen, deutlich geringer. dann kommt eben ein zweites delikt noch dazu, und im idealfall ist der zeuge tot! und DU hast dann als opfer keine waffe.

gruß
dataf0x

Hi Datafox,

wer eine waffe braucht, um damit ein verbrechen zu begehen,
der besorgt sie sich auch.

Wo kommt die her? Die ist irgendwann mal legal verkauft worden.
Waffen, die nie hergestellt wurden, kann sich auch niemand illegal besorgen.

und als illegaler waffenbesitzer
ist die hemmschwelle sie auch zu benutzen, deutlich geringer.
dann kommt eben ein zweites delikt noch dazu, und im idealfall
ist der zeuge tot! und DU hast dann als opfer keine waffe.

Noch besser wär’s doch, wenn die illegale Waffe auch nie hergestellt worden wäre. Bei Armeee und Polizei scheint es unvermeidlich zu sein, aber Waffen in Privatbesitz sollte es nach meiner Meinung nicht geben.
Wo privater waffenbesitz nicht erlaubt ist, gibt es auch fast keine illegalen Waffen. Die paar, die es da doch gibt, kommen aus Staaten, in denen das möglich ist.

Gruß, Rainer

Die paar, die es da doch gibt, kommen
aus Staaten, in denen das möglich ist.

richtig :smile:

na meine meinung ist so: jeder soll eine waffe besitzen dürfen, der die äußerst scharf und hoch anzusetzenden kriterien auch erfüllt. niemandem soll es verboten sein, sich auch zu verteidigen. die kontrollen müssen aber scharf sein. auch dürfen nur bestimmte personen eine private waffe tragen - solche mit einer ausbildung! beim kleinsten zweifel oder irgendeinem hinweis an die polizei ist die waffe eben weg! meine meinung! totalverbot ist schlecht, zu lasche kontrollen ebenfalls. extrema sind nie zielführend.

gruß
dataf0x

messer gabel scher und licht

Wine Waffe hat in einer Wohnung nichts zu
suchen!

ich verstehe zwar sehr gut, wie man sich angesichtes von schußwaffen als europäer fühlt, der als totalpazifist erzogen wurde und eine solche noch nichtmal aus 2m entfernung gesehen hat, aber zu sagen, daß das bloße vorhandensein einer schußwaffe in einer wohnung schlecht wäre, kann ich wirklich NICHT nachvollziehen.

die bloße existenz von schußwaffen ist zwar anfangs vielleicht etwas ungewohnt, auch das vorhandensein solcher eisenteile in der wohnung, aber rational betrachtet ist das reiner blödsinn! (als wir noch bei den eltern meines (jetzt) mannes gewohnt haben und mein schwager noch soldat war, waren IMMER waffen in der wohnung. aber keine pistölchen sondern MGs.) wie begründest du das? daß man sie *benutzen* könnte? :smile: erstens gibt es da schärfste richtlinien, wie eine waffe (vor allem ihre munition!!) aufbewahrt werden muß. zweitens kann man mit einem küchenmesser jemanden genauso effektiv umbringen wie mit einer schußwaffe. wäre mal spannend, mit welchen mordwerkzeugen die meisten morde im haus passieren. küchenmesser und gift schätze ich als effektiver ein als eine schußwaffe, die ich nicht bedienen kann.

rational betrachtet kann ich diese einstellung nicht (mehr) nachvollziehen.

gruß
dataf0x

Hallo dataf0x,

Wine Waffe hat in einer Wohnung nichts zu
suchen!

ich verstehe zwar sehr gut, wie man sich angesichtes von
schußwaffen als europäer fühlt, der als totalpazifist erzogen
wurde und eine solche noch nichtmal aus 2m entfernung gesehen
hat,

:wink: Nein, so ist das nicht, ich kann schon damit umgehen. Ich habe schon mit verschiedenen Pistolen, Maschinenpistolen und einem Maschinengewehr geschossen. Mit einem Revolver noch nicht.
Ich mag die Dinger eigentlich sogar, aber eben auf dem Schießstand.

aber zu sagen, daß das bloße vorhandensein einer
schußwaffe in einer wohnung schlecht wäre, kann ich wirklich
NICHT nachvollziehen.

Die Unfallgefahr ist recht groß, das kommt immer wieder vor.
Auf dem Schießstand macht das Gerät Sinn, da kann man es verwenden, zu Hause würde ich das eher nicht tun.

die bloße existenz von schußwaffen ist zwar anfangs vielleicht
etwas ungewohnt, auch das vorhandensein solcher eisenteile in
der wohnung, aber rational betrachtet ist das reiner blödsinn!
(als wir noch bei den eltern meines (jetzt) mannes gewohnt
haben und mein schwager noch soldat war, waren IMMER waffen in
der wohnung. aber keine pistölchen sondern MGs.) wie
begründest du das? daß man sie *benutzen* könnte? :smile:

Nein, daß man sie da nicht benutzen möchte. Es macht also keinen Sinn. Wenn es in einer Armee üblich ist, die Waffen mit nach hause zu nehmen, hat das sicher Gründe. Für Israel kann ich die Gründe auch gut verstehen, wenn Du davon sprichst.

erstens
gibt es da schärfste richtlinien, wie eine waffe (vor allem
ihre munition!!) aufbewahrt werden muß. zweitens kann man mit
einem küchenmesser jemanden genauso effektiv umbringen wie mit
einer schußwaffe. wäre mal spannend, mit welchen
mordwerkzeugen die meisten morde im haus passieren.
küchenmesser und gift schätze ich als effektiver ein als eine
schußwaffe, die ich nicht bedienen kann.

Das könnte sogar sein. Tödliche Unfälle mit dem Küchenmesser werden aber vermutlich recht selten sein. Tödliche Unfälle mit Schußwaffen wohl eher nicht.

rational betrachtet kann ich diese einstellung nicht (mehr)
nachvollziehen.

Ein Risiko, daß die Waffe gestohlen wird, gibt es immer. Das läßt sich nur vermeiden, wenn man die Waffe nicht in der Wohnung hat.
Ohne legale Waffen gibt es auch keine illegalen.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

grundsätzlich kann ich Dir folgen, weil ich nicht glaube, dass der Nutzen, den man hat, wenn es eine Schusswaffe im Privathaushalt gibt, im Verhältnis zu den Risiken steht. Wieviele Unfälle gibt es alljährlich mit „Papa’s Pistole“ oder „Opa’s Schiessgewehr“. Ja, und auch können solche legal beschafften Waffen gestohlen werden. Und ich glaube auch nicht, dass sich Deutschland schon so sehr in einem Zustand der Anarchie befindet, dass man schon eine Waffe haben sollte, um sich zu schützen :wink:

Ein Risiko, daß die Waffe gestohlen wird, gibt es immer. Das
läßt sich nur vermeiden, wenn man die Waffe nicht in der
Wohnung hat.
Ohne legale Waffen gibt es auch keine illegalen.

Aber Rainer, wolltest Du Autos verbieten, weil sie jedes Jahr tausendfach illegal (also z. B. unter Alkohol- und Drogeneinfluss) in Betrieb genommen werden und dadurch jedes Jahr weltweit hunderttausende Menschen sterben oder verletzt werden? Ein betrunkener Autofahrer ist nicht minder eine Bedrohung für seine Umwelt, und auch er beschleunigt eine Masse, die für andere zur tödlichen Bedrohung werden kann. Aber wollten wir deshalb gleich allen Menschen das Autofahren grundsätzlich verbieten? In der Gegend hier, in der ich lebe, sind allein in diesem Jahr schon 8 Leute wegen Alkohol am Steuer tödlich verunglückt. Die Anzahl derer, die am Gebrauch von illegalen Schusswaffen gestorben sind, beläuft sich auf Null.

Gruss
tigger

Hi tigger,

grundsätzlich kann ich Dir folgen, weil ich nicht glaube, dass
der Nutzen, den man hat, wenn es eine Schusswaffe im
Privathaushalt gibt, im Verhältnis zu den Risiken steht.
Wieviele Unfälle gibt es alljährlich mit „Papa’s Pistole“ oder
„Opa’s Schiessgewehr“. Ja, und auch können solche legal
beschafften Waffen gestohlen werden. Und ich glaube auch
nicht, dass sich Deutschland schon so sehr in einem Zustand
der Anarchie befindet, dass man schon eine Waffe haben sollte,
um sich zu schützen :wink:

danke. Bis hier her besteht ja Übereinstimmung.

Ein Risiko, daß die Waffe gestohlen wird, gibt es immer. Das
läßt sich nur vermeiden, wenn man die Waffe nicht in der
Wohnung hat.
Ohne legale Waffen gibt es auch keine illegalen.

Aber Rainer, wolltest Du Autos verbieten, weil sie jedes Jahr
tausendfach illegal (also z. B. unter Alkohol- und
Drogeneinfluss) in Betrieb genommen werden und dadurch jedes
Jahr weltweit hunderttausende Menschen sterben oder verletzt
werden?

Nein, wieso auch? Dem Risiko steht ein Nutzen entgegen. Das Risoko eine illegalen Benutzung besteht fast immer. zurück zu Waffen, mit einem Küchenmesser kann man jemanden umbringen, trotzdem denke ich, daß Küchenmesser nützlich sind und nicht verboten werden sollten. Kaliumzyanid ist verboten, obwohl es nützlich ist. Das Risiko, daß es illegal benutzt wird ist aber größer als der Nutzen.
Welchen Nutzen bringen Schußwaffen in der Wohnung? Gar keinen. Da steht null Nutzen einem hohen Risiko gegenüber.
Das gilt für Autos bestimmt nicht.

Ein betrunkener Autofahrer ist nicht minder eine
Bedrohung für seine Umwelt, und auch er beschleunigt eine
Masse, die für andere zur tödlichen Bedrohung werden kann.
Aber wollten wir deshalb gleich allen Menschen das Autofahren
grundsätzlich verbieten? In der Gegend hier, in der ich lebe,
sind allein in diesem Jahr schon 8 Leute wegen Alkohol am
Steuer tödlich verunglückt. Die Anzahl derer, die am Gebrauch
von illegalen Schusswaffen gestorben sind, beläuft sich auf
Null.

Das ist schön. Wenn ich ‚Gegend‘ mal als Umkreis von 100km definiere komme ich hier auf drei Tote in zwei Jahren. Alles legale Waffen, keine Unfälle.

Mir leuchtet nicht ein, wo der Nutzen liegt, der das Risiko rechtfertigt.

Gruß, Rainer

Moin Rainer,

Aber Rainer, wolltest Du Autos verbieten, weil sie jedes Jahr
tausendfach illegal (also z. B. unter Alkohol- und
Drogeneinfluss) in Betrieb genommen werden und dadurch jedes
Jahr weltweit hunderttausende Menschen sterben oder verletzt
werden?

Nein, wieso auch? Dem Risiko steht ein Nutzen entgegen.

Eben da meine ich, dass für bestimmte Personenkreise auch Schusswaffen im Privatbesitz einen Nutzen darstellen. Was die USA anbelangt denke ich da insbesondere an die Farmer oder an Leute, die in abgelegenen Gegenden wohnen. Sie wissen eben nicht, wer da wann möglicherweise mal unerwartet und unerwünscht auftaucht und auch nicht, ob es die Polizei schafft, mal in weniger als einer halben Stunde vor Ort zu sein. Das ist eben mein Argument, weshalb ich vor einem generellen Verbot zurückschrecke. Dass das natürlich in Deutschland ganz anders ist, das ist ja klar.

Welchen Nutzen bringen Schußwaffen in der Wohnung? Gar keinen.
Da steht null Nutzen einem hohen Risiko gegenüber.
Das gilt für Autos bestimmt nicht.

Das sehe ich ja nicht anders. Aber wo Du - wie ich vermute - nach Lösungsmöglichkeiten durch ein generelles Verbot suchst, weisst Du Rainer, da sage ich eher, dass man Ausnahmen zulassen sollte - natürlich ganz und gar nicht ohne erhebliche Auflagen.

Das ist schön. Wenn ich ‚Gegend‘ mal als Umkreis von 100km
definiere komme ich hier auf drei Tote in zwei Jahren. Alles
legale Waffen, keine Unfälle.

Und auf wie viele Unfälle kommst Du im Zusammenhang mit Alkohol im Straßenverkehr? Das werden erheblichst mehr sein. Vor allem in Bayern, die können ja schon nüchtern nicht fahren :wink:))

Mir leuchtet nicht ein, wo der Nutzen liegt, der das Risiko
rechtfertigt.

Rainer, Du hast ja vollkommen recht. Ich spreche daher auch ganz bestimmt von Ausnahmen unter Auflagen.

Gruss
tigger

Hi tigger,

Eben da meine ich, dass für bestimmte Personenkreise
auch Schusswaffen im Privatbesitz einen Nutzen darstellen. Was
die USA anbelangt denke ich da insbesondere an die Farmer oder
an Leute, die in abgelegenen Gegenden wohnen.

OK, so auch für Deutschland, wenn ich an Jagdwaffen für Förster denke.
Daß ein Farmer auch mal eine Waffe braucht, nicht um sie gegen Menschen zu richten, ist klar.

Gruß, Rainer