NI-Cd- Akku wiederbeleben

Hallo!

Ich besitze 2 Grubenlampen, solche Handscheinwerfer.
Wie hier:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/…
Einmal genau die abgebildete,
und dann noch ein etwas neueres Modell.
Hersteller: VEB Grubenlampenwerk Zwickau.

Beide stehen nun schon mindestens 25 Jahre entladen herum, und wurden seitdem nicht benutzt.

So, heute habe ich mir mal das neuere Modell vorgenommen. Das Akku-Fach geöffnet.
Es scheint sich auf jeden Fall um ein qualitativ gutes Produkt zu handeln. Ist alles ordentlich. Schöne, immer noch weiche Gummidichtungen, ex-geschützt.

AKKU-Daten:  4 Zellen, Spannung 4,8V, Kapazität 8 Ah.
Der Akku besteht aus Kunststoff, in einem Block sind die 4 Zellen zusammengefasst. Mit Metallschienen oberhalb elektrisch verbunden.

Die Zellen haben Öffnungsdeckel, mit Gummidichtung, aber offenbar keine Belüftung / Entgasung.

Negativ ist mir aufgefallen, dass oben auf dem AKKU sich massive Ausblühungen gebildet haben, diese habe ich vorsichtig entfernt.
Metallteile / Stromschienen/ Kontaktfedern sehen noch recht gut aus, so dass ev. nur eine kleine Reinigungsaktion nötig ist.

Im Akku ist Flüssigkeit drin, aber relativ wenig.

So, also Versuch macht klug, ich hab den Akku mal eine halbe Stunde vorsichtig geladen, mit einem uralten kleinen Ladegerät. Es hat sich da eine Spannung von ~ 5,5 V ergeben,  der Ladestrom hat sich da auf ~ 300 mA eingestellt.

Danach hat die Grubenampe schon recht vernünftig funktioniert. (Also mal 5 min. probiert)

So, nun paar Fragen dazu:
-Was ist von dem Akku zu halten,könnte der noch halbwegs brauchbar sein?
-Sollte ich den Akku mit frische Kalilauge befüllen?
-Ist da was zur Ladung zu beachten? Bei Blei-Batterien kenne ich mich da halbwegs aus,
aber hatte noch nie was mit Ni-Cd zu tun. Scheint das Ladegerät geeignet?

Viele Grüße,
Edelherb!

Guten Abend!

-Was ist von dem Akku zu halten,könnte der noch halbwegs
brauchbar sein?

Ja, könnte auf gut brauchbaren Zustand reaktivierbar sein. In den Grubenlampen wird kein Müll verarbeitet worden sein.

-Sollte ich den Akku mit frische Kalilauge befüllen?

Ja.

-Ist da was zur Ladung zu beachten? Bei Blei-Batterien kenne
ich mich da halbwegs aus,

Ladung mit 1/10 C.

aber hatte noch nie was mit Ni-Cd zu tun. Scheint das
Ladegerät geeignet?

Die Kapazität des Akkus ist nirgends etwa aus der angegebenen Betriebszeit zu entnehmen? Falls man völlig im Dunkeln tappt, mit wenig Strom und lange laden.
Hier ein recht informativer Beitrag: http://elweb.info/dokuwiki/doku.php?id=nickel-cadmiu…

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Ist es sicher NiCd ? Es kann ja auch NiFe sein.

NiFe hat eine höhere Ladespannung als NiCd ,hat umgekehrt aber auch eine höhere Entladespannung, Kurve flacher.

NiFe hat ca. 1,8 V Ladeschlussspannung je Zelle, Entladeschluss 1 V/Zelle
Gasungsspannung ca. 1,55-1,75 V/Zelle

Wenn Ladestrom nicht bekannt,kann man schon 1/10 der Kapazität ansetzen, also bei 4,8 Ah ca 500 mA ,10-12 Std.

Kalilauge (20%) haben beide als Elektrolyt, die Lauge ist nicht ohne ! Schutzbrille,Handschuhe. Gegen Verätzungen kann man 3% Borsäurelösung nutzen(Augenspülgläser)

Übrigens,kann man hier nicht wie beim Bleiakku die Säuredichte messen um den Ladezustand zu ermitteln, die Dichte ändert sich unmerklich. Es ändert sich nur der Wasseranteil im Elektrolyt. Da auch hier nur Wasser verlorengeht, ersetzt man es mit dest. Wasser. Lauge muss nur bei Leckage ersetzt werden.

Versuche mal die Dichte des Elektrolyt zu messen, 1,2 kg/dm³ im Mittel wird genannt.
Also kann man es auch wiegen , 1 Liter sollte so um 1,2 kg wiegen.

MfG
duck313

Hi, betrifft zwar nicht direkt die Frage nach dem Wiederbeleben, die ist in dem verlinkten Artikel ohnehin gut wiedergegeben.
Aber willst du es wirklich als nostalgisches Museumsstück im Originalzustand erhalten?
Alleine wegen der Giftigkeit des Cadmiums, und der Lageabhängigkeit, würde ich den Akku ausbauen und mit einem ungiftigen Lageunabhängigen, mit vermutlich weit mehr Energiedichte austauschen.
Anbieten würde sich natürlich völlig unproblematisch NiMH oder auch Lithium (soferne man damit umgehen kann), für ein Lämpchen würde sich sogar eine Einzelzelle (das spart das BMS) anbieten, bei entsprechend angepasstem Leuchtmittel oder unter Umständen mit Step -up Wandler.

OL

Hallo!

Aber willst du es wirklich als nostalgisches Museumsstück im
Originalzustand erhalten?
Alleine wegen der Giftigkeit des Cadmiums…

Bevor man so ein altes Stück auf zeitgemäße Akkus umrüstet, sollte man es lieber entsorgen und sich eine moderne LED-Leuchte zulegen.
Wenn es aber nicht darum geht, den Schenkpreis für irgendein LED-Dingens zu sparen, sondern um den Erhalt des Museumsstücks, dann bitte nur mit dem ursprünglich verbauten Akku - Cadmium hin oder her.

Oder gehst du auch her und kratzt die Farben vom Picasso, weil die Pigmente giftige Schwermetalle enthalten, um das Ganze dann mit Öko-Farben neu auszumalen?

Gruß
Wolfgang

Hi,
Nein aber diese Lampen gibts zu hunderten wenn nicht zu tausenden, sind also nicht wirklich was wert, und sehenauch mit neuem Akku genauso gut aus,sind dann aber in der praktischenVerwendung, dem Orginalzustand weit überlegen, aber im ansprechenden Gehäsue von damals. Ich würde nicht zögern, diese mit modernem Akku und angepasstem Leuchtmittel als Garten oder Terassenakkubeleuchtung zu verwenden der eben locker eine Nacht lang bzw. länger mit anständiger Lichtleistung durchhält.
Ist eben viel stimmungsvoller romantischer und hübscher als so ein Ledplastikgraffel
nebenbei Robust und Stoßfest.

Die plaziert man bei einem Fest dann eben auf Bäumen, Pergola etc. als brauchbare originelle Beleuchtung anstatt sie zu Vitrinieren.

Dann hat man etwas von den Dingern, und wenn man unbedingt glaubt dass diese im Originalzustand erhaltenswert wären, hebt man eben den Akku gereinigt und gut verpackt auf.

OL
der auch alte Lampen umgerüstet hat und sich die Leuchtmittel dazu in die entsprechenden Glaskörper eingebaut hat, damit es so aussieht und leuchtet wie im Originalzustand, nur halt hell und ohne Stromanschluß, dafür aber mit unscheinbarer Ladebuchse im Loch der alten Kabeleinführung.

1 Like

An alle:
Hallo!

Also die techn. Daten hab ich im Ursprungstext geschrieben.

Und ja, ich hab ja geschrieben, dass ich 2 Lampen davon habe.
Könnte sogar noch eine dritte da sein.
Eine davon wollte ich eigentlich im Originalzustand erhalten,
und die zweite zwecks Ersatzteilgewinnung ausschlachten,
und tatsächlich auf einen modernen Akku oder gar auf die Trockenbatterien aus den Baustellen-Beleuchtungen umrüsten, die 6V-Blockbatterien hab ich bis 28Ah gefunden,
(wenn sich da jemand nicht verschrieben hat), ansonsten so 7,5 Ah,
die würden wahrscheinlich gerade so reinpassen.
Und dann vielleicht noch auf LED aufrüsten,
oder Halogen, mal sehen, was es so gibt.

Danke soweit für die Antworten,
es wäre eigentlich alles geklärt.
Kalilauge ist bestellt, mal sehen, ob es klappt.

Grüße, E !