NICHT ERSCHRECKEN: Deutsche Fachbegriffe

Nur auf den ersten Blick scheint folgendes nicht in diese Rubrik zu passen, es hätte auch in „Denkspiele und Rätsel“ gepaßt. Man schimpft ja immer über die verenglischung der Sprache, besonders im Bereich Computer und Elektronik. Deshalb sollte man mal sehen, wie übel es sein kann, alles einzudeutschen. Das Denkspiel dabei: Seid Ihr in der Lage, alles in die englischen Fachbegriffe zurückzuübersetzen? So oder so: Echt amüsant!

Computer für Einsteiger

Wenn Ihr schon immer mal Eurer Freundin erklären wolltet, an welchen Geräten Ihr jeden Tag 10 Stunden arbeitet…

Den meisten von uns ist klar, daß das englische Wort Computer vom Verb compute (rechnen, schätzen) kommt, daß ein Computer also ein Rechner oder Schätzer ist. Aber noch immer gibt es viele Zeitgenossen, die vielleicht gerade erst anfangen, sich mit diesem komplexen Thema etwas näher zu befassen. Dieser Artikel soll all jenen helfen, die nicht mit einem Spielbuben aufgewachsen sind und die nicht schon von Kind auf all diese verwirrenden Begriffe wie eine Muttersprache auf natürlichem Wege erlernen konnten.

Mutterbrett und Riesenbiß:

Beginnen wir vielleicht mit den einfachen Dingen, die wir sehen, anfassen und damit auch noch begreifen können! Alle Bausteine eines Schätzers werden als Hartware bezeichnet. Es ist sehr wichtig, bei der Auswahl der Hartware sorgsam zu sein, denn nur auf guter Hartware kann die Weichware richtig schnell laufen. Bei der Hartware ist das Mutterbrett von besonderer Bedeutung. Das Mutterbrett soll unter anderem mit einem Schnitzsatz von Intel ausgerüstet sein. Die gleiche Firma sollte auch die ZVE (Zentrale Voranschreitungs-Einheit) geliefert haben. Damit wir uns bei der Arbeit richtig wohl fühlen, sollten wir einen 17-Daumenlang-Vorzeiger und ein ordentliches Schlüsselbrett dazulegen. Damit auch anspruchsvolle Weichware eine gute Vorführung zeigt, müssen mindestens 32 Riesenbiß Erinnerung eingebaut sein. Natürlich gehört neben dem 3 1/2-Daumenlang-Schlappscheibentreiber auch eine Dichtscheiben-Lese-nur-Erinnerung zur Grundausrüstung. Eine Hartscheibe mit vier Gigantischbiß dürfte für die nächsten zwei bis drei Jahre ausreichend Erinnerungsplatz für Weichware und Daten bieten. Wenn wir unseren PS (persönlichen Schätzer) auch zum Spielen benutzen wollen, sollten wir uns neben der Maus auch noch einen Freudenstock und ein gutes Schallbrett anschaffen.

Winzigweich und Kraftpunkt:

So, damit sind nun die optimalen Grundlagen für Einbau und Betrieb der Weichware geschaffen! Damit die Weichware auf unserer Hartware überhaupt laufen kann, braucht es ein Betriebssystem. Es empfiehlt sich heute, ein solches mit einem grafischen Benutzer-Zwischengesicht zu installieren. Besonders weit verbreitet sind die Systeme Winzigweich-Fenster 3.1 und das neuere Fenster 95 des gleichen Herstellers. (Gerüchten zufolge soll übrigens noch in diesem Jahr das brandneue Fenster 98 mit integriertem Zwischennetz-Erforscher erscheinen - letzteres ist ärgerlich für Leute, die lieber mit dem Netzschaft-Schiffsführer wellenreiten wollen). Winzigweich-Systeme haben die Eigenart, öfter mal einen Krach zu verursachen. Dann müssen sie neu gestiefelt werden. Schläger verzichten auf ein grafisches Zwischengesicht und bevorzugen ein altes, Befehlslinien-Ausdeuter-ausgerichtetes Vielfachbeaufgabungs-Betriebssystem namens Einheitlix, weil sie behaupten, sie wüßten schon, was sie tun. Einheitlix hat den Vorteil, daß es auf verschiedenen Schätzern mit unterschiedlichen ZVEs läuft. Auch auf älteren Geräten hat es eine gute Vorführung. Einheitlix ist fuchtbar umständlich zu bedienen, aber der Schläger kann damit alles machen, was er will. Zum Beispiel ganz schnell den Schätzer kaputt. Für Leute, die mit Ihrem Schätzer anspruchsvolle Arbeiten erledigen wollen, gibt es unter Fenster 95 das berühmte Büro fachmännisch 97. Dieses Erzeugnis besteht aus den neuesten Ausgaben der Weichwaren Wort, Übertreff, Kraftpunkt und Zugriff. Damit stehen dem Benutzer alle wichtigen Funktionen wie Wortveredelung, Ausbreitblatt, Präsentationsgrafik und Datenstützpunkt-Behandlung zur Verfügung. Viel billiger ist das Sternenbüro von der Hamburger Firma Sternen-Abteilung, das es auch für Einheitlix gibt. Sehr beliebt sind auch der Sumpfblüten-Organisierer und Schichtkäse-Ausdrück, das für Tischplatten-Veröffentlichung gebraucht wird.

Aufsteller und Einsetzer:

Wer selbst gerne Anwendungen entwickelt, kann dies unter Fenster beispielsweise mit dem modernen Sichtbar Grundlegend tun. Natürlich gibt es vor dem Gebrauch auch gewisse Hindernisse zu überwinden. Die Weichware muß zuerst via Aufsteller oder Einsetzer auf der Hartscheibe eingerichtet werden. Dann kann sehr viel Zeit brauchen, wenn Sie ursprünglich auf Schlappscheiben geliefert wurde. Das Einrichten ab Dichtscheibe ist sehr viel angenehmer und schneller. Leider stellen aber auch hier die Aufsteller oft Fragen, die von vielen unverständlichen Begriffen nur so wimmeln. Aber die wollen wir uns ein andermal vornehmen.

Obwohl ich den Text schon kannte, habe ich sehr darüber gelacht. Ich kenne dies hier als Party-Spiel, bei dem Computerkenntnisse abgefragt werden sollen. Die Bewerber sollten den Text wieder zurückübersetzen. Ich sage Dir - da kamen Sachen raus!

Gruß!

Chris

P.S.: Kennt noch jemand ähnliche Texte?

L(i)ustig war der Text ja, aber wenn ich so sehe welche Angelismen von Leuten benutzt werden, die nicht wissen was die bedeuten, wird einem schon mal anders. Viele Wörter aus dem Comutischen sind aber m.E. sehr wohl gut ins Deutsche zu übertragen bzw. gab es schon früher (eine Tastatur muß man ja nicht mit Schlüsselbrett (keybord) übersetzen, es sei denn Du bist ein Computer :smile: der nichts kappiert.

Gandalf

Tastatur muß man ja nicht mit
Schlüsselbrett (keybord) übersetzen, es
sei denn Du bist ein Computer :smile: der
nichts kappiert.

Gandalf

Der kleine Sohn von Bekannten ließ sich mangels Kenntnissen eine eigene Wortschöpfung für die Tastatur einfallen - die Drückung.

Tomcat

Wer sich ausgedacht hat, im Deutschen das ‚mobile phone‘ oder ‚cell phone‘ (Brit oder Am) mit ‚handy‘ zu bezeichnen, muss auch etwas besch… gewesen sein!!! Handy ist im englischen ein Adjektiv, und bedeutet sowas wie ‚praktisch‘. Naja. Und als ich in software localisation gearbeitet hab, hatte eine Uebersetzungsfirma wirklich (no joke!!!) den term ‚drop down list boxes‘ mit ‚herunterfallenden Listschachteln‘ uebersetzt!!! Ich lag vor Lachen fast unter dem Tisch, als ich das sah! Aber so geht’s halt zu…
Ansonsten… der Text ist schon sehr witzig!
Gruss, Isabel

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wer sich ausgedacht hat, im Deutschen das
‚mobile phone‘ oder ‚cell phone‘ (Brit
oder Am) mit ‚handy‘ zu bezeichnen, muss
auch etwas besch… gewesen sein!!! Handy

Hi Isabel!

Es weiß doch jeder, daß „Handy“ von einem Schwaben kommt, der in NY gesagt hat:„Hän die koi Schnur am Telefon!?“

Gruß

Marcus

Chris

P.S.: Kennt noch jemand ähnliche Texte?

weiss nich obs passt, aber meine gedanken springen so dahin: für lateiner:
dicurante bissifil in diferti func.

naja, und so die spielchen: wie heißt feuerwehrmann auf latein? ignisquisvir!

gehört aber alles eher einer anderen gattung an…

aber leute, seidihr euch bewusst, dass „atom“ und „individuum“ eigentlich dasselbe bedeutet? nicht innem komischen metaphysischen, sondern handfestem sprachlichen sinn. und es heißt _nicht_ „individium“! ich höre das immer wieder von leuten!
jonas

weiss nich obs passt, aber meine gedanken
springen so dahin: für lateiner:
dicurante bissifil in diferti func.

LOL! Ja, der gehört in die gleiche Kategorie wie DATIS NEPIS POTUS COLONIA…

aber leute, seidihr euch bewusst, dass
„atom“ und „individuum“ eigentlich
dasselbe bedeutet? nicht innem komischen
metaphysischen, sondern handfestem
sprachlichen sinn. und es heißt _nicht_
„individium“! ich höre das immer wieder
von leuten!
jonas

Kann ich nur unterschreiben. Aber gibt’s ja öfter, Entlehnung einmal aus dem Lateinischen und einmal aus dem Griechischen. Wie polychrom/multicolor z.B.

Kubi