'...nicht Unwissenheit, sondern Tatenlosigkeit'

Tach’chen.

„Wir wissen bereits genug und könnten ein vollkommenes Leben legen. Wir haben alle Matthäus 7, Vers 12 gelesen und die Bergpredigt. Unser Problem ist nicht Unwissenheit, sondern Tatenlosigkeit.“

So schreibt Dale Carnegie in ‚Sorge Dich nicht, lebe!‘.

Leider kann ich weder in der Bergpredigt, noch in Matthäus 7, Vers 12 etwas finden, dass der besagten Aussage entspricht. Wer weiss, ob es tatsächlich eine Bibelstelle gibt, die diese Aussage trifft?

Vielen Dank
TTR

Hallo TTR,

„Wir wissen bereits genug und könnten ein vollkommenes Leben
legen. Wir haben alle Matthäus 7, Vers 12 gelesen und die
Bergpredigt. Unser Problem ist nicht Unwissenheit, sondern
Tatenlosigkeit.“

So schreibt Dale Carnegie in ‚Sorge Dich nicht, lebe!‘.

Leider kann ich weder in der Bergpredigt, noch in Matthäus 7,
Vers 12 etwas finden, dass der besagten Aussage entspricht.
Wer weiss, ob es tatsächlich eine Bibelstelle gibt, die diese
Aussage trifft?

http://www.die-bibel.de/nc/online-bibeln/luther-bibe…

Im Prinzip kann man die ganze Ethik, soweit sie wirklich sinnvoll ist, ja auf Kants kategorischen Imperativ einkochen.

Vermutlich meinte Carnegie, er habe so bessere Chancen, dass ihm die Zuhörer in Amerika zustimmen würden, als wenn er gesagt hätte „Wir alle haben Kant gelesen“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ

Übrigens: Das englische Sprichwort „Do as you would be done by“ trifft es auch besser als unser deutsches „Was du nicht willst, was man dir tu …“.

Gruß Gernot

Hallo TTR,

„Wir wissen bereits genug und könnten ein vollkommenes Leben
legen. Wir haben alle Matthäus 7, Vers 12 gelesen und die
Bergpredigt. Unser Problem ist nicht Unwissenheit, sondern
Tatenlosigkeit.“

So schreibt Dale Carnegie in ‚Sorge Dich nicht, lebe!‘.

Leider kann ich weder in der Bergpredigt, noch in Matthäus 7,
Vers 12 etwas finden, dass der besagten Aussage entspricht.
Wer weiss, ob es tatsächlich eine Bibelstelle gibt, die diese
Aussage trifft?

http://www.die-bibel.de/nc/online-bibeln/luther-bibe…

Im Prinzip kann man die ganze Ethik, soweit sie wirklich
sinnvoll ist, ja auf Kants kategorischen Imperativ einkochen.

Vermutlich meinte Carnegie, er habe so bessere Chancen, dass
ihm die Zuhörer in Amerika zustimmen würden, als wenn er
gesagt hätte „Wir alle haben Kant gelesen“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ

Übrigens: Das englische Sprichwort "Do as you would be done
by
" trifft es auch besser als unser deutsches "Was du
nicht willst, was man dir tu …
".

Bitte verzeih mein Unverständnis, aber mit Unwissenheit und Tatenlosigkeit hat der kategorische Imperativ irgendwie nicht viel zu tun, außerdem wollte ich gerne wissen, ob sich eine Aussage ebendiesbezüglich in der Bibel findet.

Vielen Dank
TTR

Hallo,

Leider kann ich weder in der Bergpredigt, noch in Matthäus 7,
Vers 12 etwas finden, dass der besagten Aussage entspricht.

Ich denke, die Bibelstelle soll dieser Aussage auch nicht entsprechen, sondern diese Aussage lediglich unterstreichen. Mit anderen Worten: Rein theoretisch wissen wir es alle, dass wir anderen nichts tun sollen, von dem wir nicht möchten, dass es uns jemand tut. Theoretisch. Das Problem ist also nicht das Wissen, sondern das Handeln, denn das stellt doch „gelegentlich“ ein Problem dar. Und ich denke, das ist es, was Carnegie damit sagen wollte.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

So schreibt Dale Carnegie in ‚Sorge Dich nicht, lebe!‘.

Mir fällt da spontan Matt.6,25ff ein, weiß aber nicht ob es das trifft was du meinst.

Gruß Steffi

Off T.: 'The Präposition …
… is a very bad word to end a sentence with" :wink:)

Daran hat mich das von dir zitierte englische Sprichwort „Do as you would be done by“ erinnert. Aber heute ist das völlig üblich.

Aber das nur nebenbei.

Gruss und schöne Festtage
Laika

Hallo TTR,

http://www.die-bibel.de/nc/online-bibeln/luther-bibe…

Bitte verzeih mein Unverständnis, aber mit Unwissenheit und
Tatenlosigkeit hat der kategorische Imperativ irgendwie nicht
viel zu tun, außerdem wollte ich gerne wissen, ob sich eine
Aussage ebendiesbezüglich in der Bibel findet.

Doch, der Kategorische Imperativ apelliert an uns, nicht tatenlos und gleichgültig zu sein, sondern sich gegenüber Mitmenschen, so zu verhalten, wie man will, dass sie sich einem selbst gegenüber verhalten.

Das Gleiche besagt die oben verlinkte Bibelstelle. Das ist aber weder bei Kant noch in der Bibel originär oder originell, handelt es sich dabei doch letztlich um eine Banalität: Mit ein bisschen gesundem Menschenverstand kommt jeder drauf; der Cro-Magnon-Mensch bestimmt auch schon.

Gruß Gernot

Hallo Gernot,

Doch, der Kategorische Imperativ apelliert an uns, nicht
tatenlos und gleichgültig zu sein, sondern sich gegenüber
Mitmenschen, so zu verhalten, wie man will, dass sie sich
einem selbst gegenüber verhalten.

Das ist so, glaube ich, nicht ganz richtig und mit dem ‚Was du nicht willst, das man dir tu‘…’ ist der Kategorische Imperativ nicht richtig beschrieben oder zumindest unvollständig. Es gibt dazu im Web einiges zu finden. Eine gute Anlaufstelle, gerade als Linkstation, ist Wikipedia.

cu Amy

Hallo Amy,

Das ist so, glaube ich, nicht ganz richtig und mit dem ‚Was du
nicht willst, das man dir tu‘…’ ist der Kategorische
Imperativ nicht richtig beschrieben oder zumindest
unvollständig.

Ich sagte ja; das Englische trifft es in der affirmativen Form besser.

Ja klar und den Kategorischen Imperativ trifft auch das immer noch nicht ganz, aber so dolle finde ich die Kant’sche Verkomplizierung einer einfachen Sache dann ja auch wieder nicht.

Gruß Gernot

„Wir wissen bereits genug und könnten ein vollkommenes Leben
legen.“ …
Leider kann ich weder in der Bergpredigt, noch in Matthäus 7,
Vers 12 etwas finden, dass der besagten Aussage entspricht.

Die Frage dürfte sein, was D.C. mit dem „vollkommenen“ Leben meint. Der Buchtitel ala „nicht sorgen, sondern leben!“ und der Kontext von seinen Vorträgen klingen eher nach einem spirituellen Lebens_ratschlag_„Es könnte alles gut sein, du mußt nur vertrauen!“. Dann wäre, wie Steffi Becker schrieb, z. B. Matt.6, 25ff die richtige Bibelstelle dazu. Jesus lädt dazu ein, sich nicht immer um alles mögliche zu sorgen, sondern nur um das, was jetzt gerade ansteht. Und im Nachsatz steigert er das nocheinmal: Wenn sogar die Tiere sorglos sein können, weil Gott sich um sie kümmert, dann doch wohl erst recht wir Menschen => auch das, was heute ansteht, soll uns keine Sorgen machen.
Das würde übertragen bedeuten: Als Christen „wissen“ (im Sinne von „vertrauen auf“, nicht „haben wissenschaftlich belegt!“) wir, daß unser Leben in Gottes Hand steht und daß Gott das Gute für uns will. Es gibt also keinen Grund, sich zu sorgen.

Setzt man andererseits bei der von ihm genannten Bibelstelle an, landet man bei einer ethischen Lebens_anweisung_. Das entspricht der Denkrichtung des kategorischen Imperativs und einer auf die Ethik ausgerichteten Auslegung der Bergpredigt (und des gesamten Matthäusevangeliums), die den Schwerpunkt nicht auf das Vertrauen, sondern eben auf das Handeln legt.

(ich) wollte … gerne wissen, ob sich eine Aussage ebendiesbezüglich
in der Bibel findet.

Es finden sich zu beiden Ansätzen Jesusworte (s.o.). Darüber hinaus natürlich auch andere Bibelstellen (nur als Beispiele):

Vertrauen
Ps 23 „Der Herr ist mein Hirte, … und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du (= Gott) bist bei mir…“
Ps 121 „Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat…“
Jes 9, 1ff „…über denen, die da wohnen im finsteren Lande, scheint es hell…“ (Auszug aus einem der „Weihnachtsworte“ (offiziell natürlich „Messiasverheißungen“).

Handeln
2. Mose 20 (10 Gebote)
3. Mose 19,18 „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“

Gruß, Martinus…