Nickel und Salpetersäure

Hallo zusammen!

Ich ab eine Frage rund um das Thema Nickel, Salpetersäure und in Salpetersäure gelöster Nickel.

Ich hab gelernt, dass man eine Nickelbeschichtung unter Zuhilfenahme von Salpetersäure wieder entfernen kann. Die Salpetersäure reichert sich dann mit Nickel an und fängt ggf. auch an, auszugasen.

Aber was mache ich jetzt mit der gesättigten Säure? Gibt es eine Möglichkeit, diese zu recyceln? Denn da ist ja viel Nickel drin gelöst…
Oder bleibt nur der Weg über den Fachentsorger? Nur was macht der dann damit?

Gibt es auch noch Alternativen, um eine Nickelbeschichtung wieder zu
entfernen?

Vielen Dank für eure Unterstützung!!!
Grüße,
Marco

Moin Marco,

Aber was mache ich jetzt mit der gesättigten Säure?

von welchen Mengen sprechen wir?

Oder bleibt nur der Weg über den Fachentsorger? Nur was macht
der dann damit?

Wenn Du als Privatperson kleinere Mengen zu entsorgen hast, soltest Du mit dem Menschen des Schadstoffmobils reden, oder beim Chemischen Untersuchungsamt fragen.

Gandalf

Hallo Gandalf,

der Tipp mit dem Schadstoffmobil ist nicht schlecht, allerdings ist meine Frage eher grundsätzlicher Art und von einer Beobachtung angeregt.
Von daher würde ich schon von Mengen im Kubikmeterbereich reden, in denen dann beispielsweise 40 Gramm Nickel pro Liter drin gelöst sind.

Gruß,
Marco

Hallo,

Von daher würde ich schon von Mengen im Kubikmeterbereich
reden, in denen dann beispielsweise 40 Gramm Nickel pro Liter
drin gelöst sind.

klingt schätzungsweise nach einem Vertrag mit einer Entsorgungsfirma insofern die Mengen nicht soooooooooo groß sind, dass sich eine eigene Anlage lohnt …

Grüße

Hallo Marco.

Von daher würde ich schon von Mengen im Kubikmeterbereich
reden, in denen dann beispielsweise 40 Gramm Nickel pro Liter
drin gelöst sind.

das geht dann nur über einen Fachentsorger. Preise je nach Verhandlungsgeschick.

Wenn die Mengen noch größer sind, ist ev. eine eigene Wiederaufbereitung lohnend.

Gandalf

Wenn Ihr nichts dagegen habt, gehe ich dann jetzt mal ins Detail.
Was wäre dies denn für eine Wiederaufbereitung? Bekommt man den Nickel aus der HNO3 heraus? Ist die Säure dann wieder zum Entschichten geeignet? Gibt es ggf. sogar Anlagen, die kontinuierlich zum Entschichten auch die Säure parallel aufbereiten?

Was würde denn die Entsorgung von 1 m³ ca. kosten? Und der Transport gesättigter HNO3 scheint mir da noch ein Problem.

Danke für weitere Infos:wink:

Grüße,
Marco

Tach Marco,

Wenn Ihr nichts dagegen habt, gehe ich dann jetzt mal ins
Detail.

da solltest Du besser ein Angebot eines einschlägigen Anlagenbauers einholen.
Der kommt zu Dir, schaut sich das an und erarbeitet ein Konzept.
So aus der Ferne lassen sich noch nicht mal Hausnummern angeben.

Gandalf

prozesserfahren

Ich hab gelernt, dass man eine Nickelbeschichtung unter
Zuhilfenahme von Salpetersäure wieder entfernen kann. Die
Salpetersäure reichert sich dann mit Nickel an und fängt ggf.
auch an, auszugasen.

Hallo Marco,

das ist nur ein Teil des Problems. Eine wichtige Frage ist, von was willst du Nickel ablösen? Wenn das Trägermaterial sich in Salpetersäure vergleichbar schnell oder schneller auflöst, kannst du das Verfahren gleich vergessen.

Im übrigen, egal womit du Nickel auflöst, wegschütten ist in jedem Fall verboten schon wegen des Nickels, Schwermetalle sind giftig und der Grenzwert im Abwasser liegt bei x mg/l.

Gruss Reinhard

Im übrigen, egal womit du Nickel auflöst, wegschütten ist in
jedem Fall verboten schon wegen des Nickels, Schwermetalle
sind giftig und der Grenzwert im Abwasser liegt bei x mg/l.

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,
ich will den Nickel von Stahl herunterholen.

Aber genau der Thematik der Entsorgung gilt ja meine Frage. Denn einen Kubikmeter Säure verbrennen zu lassen kostet richtig Geld.
Suche also quasi zumindest eine theoretische Alternative, wie man den Nickel wieder aus der Säure bekommt und die Säure so brauchbar bleibt.

Gruß,
Marco

Suche also quasi zumindest eine theoretische Alternative, wie
man den Nickel wieder aus der Säure bekommt und die Säure so
brauchbar bleibt.

Hallo Marco,

deine theoretische Lösung ist die Galvanik: in einem Vernickelungsbad wird ja Nickel von den Nickelelektroden abgelöst und scheidet sich am Werkstück ab. Das Bad bleibt dabei näherungsweise unverändert. Arbeitet man mit umgekehrter Stromrichtung, so wird Nickel vom Werkstück auf die Elektroden übertragen.

Allerdings scheitert das wahrscheinlich auch an der mangelnden Beständigkeit des Stahls, zumindest auf Basis von Salpetersäure. Möglicherweise funktioniert das Strippen von Nickel auf Stahl mit einem cyanidischen Bad, wobei man sich darüber klar sein sollte, dass man mit dem Inhalt eines solchen Bades die Bewohner einer Kleinstadt töten kann.

In jedem Fall eine Angelegenheit für Galvanik-Spezialisten, nämlich für Spezialisten für die Chemie von Stripvorgängen und für entsprechende Anlagenbauer. Die Metall-Strip-Chemie zählt wegen der nötigen Agressivität auch ohne Cyanid zu den gefährlichsten, die es gibt. Ich hatte mal probeweise einen Nickelstripper (von Kupfer) in Betrieb und es ist mir eine Schere hineingefallen. Bis ich Gummihandschuhe angezogen hatte, waren nur die Kunststoffverkleidungen der Griffe übrig, wäre also für dein Problem wenig geeignet gewesen.

Gruss Reinhard

Gruss Reinhard

Hallo,

Aber genau der Thematik der Entsorgung gilt ja meine Frage.
Denn einen Kubikmeter Säure verbrennen zu lassen kostet
richtig Geld.

Richtig erkannt :wink:

Suche also quasi zumindest eine theoretische Alternative, wie
man den Nickel wieder aus der Säure bekommt und die Säure so
brauchbar bleibt.

Ich lehne mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und sage, dass dies für dich schlichtweg nicht möglich bzw. absolut unrentabel wäre …

Grüße

deine theoretische Lösung ist die Galvanik: in einem
Vernickelungsbad wird ja Nickel von den Nickelelektroden
abgelöst und scheidet sich am Werkstück ab. Das Bad bleibt
dabei näherungsweise unverändert. Arbeitet man mit umgekehrter
Stromrichtung, so wird Nickel vom Werkstück auf die Elektroden
übertragen.

Allerdings scheitert das wahrscheinlich auch an der mangelnden
Beständigkeit des Stahls, zumindest auf Basis von
Salpetersäure.

Deshalb sollte man beides voneinander trennen, indem man das Nickel zuerst vom Stahl entfernt, ohne elektrisch nachzuhelfen. Ob der Stahl das aushält, dürfte wohl entscheidend davon abhängen, um was für einen Stahl es sich handelt. Da sich Nickel aber ohnehin nur in verdünnter Salpetersäure löst, könnte es klappen. Danach ließe sich das Nickel gefahrlos elektrolytisch aus der Lösung abscheiden.

Allerdings teile ich CANCIDAS’ Befürchtung, dass das unrentabel ist. Im kleinen Maßstab ist die die elektrolytische Wideraufbereitung der Lösung sicherlich teurer als deren Entsorgung und der Neukauf von Nickel und Salpetersäure. Bei sehr großen Mengen könnte das allerdings anders aussehen. Immerhin wird Nickel sogar im industriellen Maßstab elektrolytisch gereinigt.

Hallo zusammen und euch vielen Dank für die informativen Beiträge!

Ich werde euerem Rat folgen,
möcht der Vollständigkeit halber aber noch einen an anderer Stelle geäußerten Rat zur Diskussion stellen.

Dort hat man auf gleiche Frage empfolen, die gesättigte Säure zu destillieren.

Was mein Ihr?
M.E. irgendwie gefährlich und ich wüsste auch nicht, wie ich die Säure destillieren soll, aber bitte, was sagt Ihr?

Thx,
Marco

Moin,

Was mein Ihr?

es gehört zum einen die richtige Ausrüstung dazu und nicht zuletzt auch ein gehöriges Maß an Erfahrung, damit so was halbwegs ungefährlich gemacht werden kann.

Das im Kubikmetermaßstab zu machen ist sicher nicht ohne und die Behörden haben da auch noch ein gehöriges Wort mitzureden.

Gandalf