Nie vs. Immer nicht

Hi,

ich gehöre auch zu den menschen, denen es im ohr wehtut, wenn jemand „immer nicht“ sagt.
Seitdem frage ich mich aber auch, ob es nur schlechter stil oder grammatikalisch wirklich falsch ist.
Wenn ich in einer aussage den schwerpunkt auf einen bestimmten zeitpunkt legen möchte, dürfte das doch sogar eher die korrektere aussage sein…
leider fällt mir kein gutes beispiel ein aber ich denke ihr wisst worum es geht.

Für gedanken dazu bin ich immer dankbar

LG Alex:smile:

Hallo,
vielleicht läßt es sich an zwei Beispielsätzen besser festmachen:

Ich schreibe immer kluge Beiträge. (Naja, nicht immer, aber ich gebe mir Mühe.)
Ich schreibe immer Troll-Beiträge. (Nein, immer nicht, aber manchmal.)

Gruß
Eckard

nicht immer, aber immer öfter
keinesfalls nie
„Never say never again.“

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

keinesfalls nie
„Never say never again.“

ä hm …

wenn einer sagt: „ich trinke niemals nichts“ - ist der dann ein Säufer?

weil: niemals nicht = doppelte Verneinung = Bejahung

oder wie oder was …

Hi,

ich gehöre auch zu den menschen, denen es im ohr wehtut, wenn
jemand „immer nicht“ sagt.
Seitdem frage ich mich aber auch, ob es nur schlechter stil
oder grammatikalisch wirklich falsch ist.
Wenn ich in einer aussage den schwerpunkt auf einen bestimmten
zeitpunkt legen möchte, dürfte das doch sogar eher die
korrektere aussage sein…
leider fällt mir kein gutes beispiel ein aber ich denke ihr
wisst worum es geht.

Ha,

also ich habe lange Zeit eine schreckliche Eigenkonstruktion gebraucht, wenn ich sagen wollte, dass ich etwas nicht tun konnte z.B. ein vakuumverschlossenes Glas ohne Hilfsmittel öffnen:
„Ich kann das immer nicht!“

Eine Zeitlang habe ich das auch hartnäckig weiter so gesagt, trotz diverser hochgezogener Augenbrauen und Stirnfalten, weil es mir so stimmig erschien, für das was ich ausdrücken wollte. Schließlich konnte ich das beim ersten Mal nicht, beim zweiten auch nicht und so fort. Selbst beim 187 mal konnte ich es immer noch nicht.

Immer wenn diese Situation eintrat konnte ich es nicht, also sagte ich „ich kann das immer nicht“, erschien mir der beste Ausdruck.

Heute habe ich diese stilistische Unart endlich abgelegt, sage sie nur manchmal als „Selbstzitat“ (ob es so etwas wohl gibt?) in scherzhafter Weise. Oder auch, wenn ich zu unaufmerksam bin und mein Sprachgefühl nicht eingeschaltet habe.

*Asche-auf-Haupt-streu*
und lieber anonym bleib

Für gedanken dazu bin ich immer dankbar

LG Alex:smile:

doppelte Verneinung
Hi Christa,

wenn einer sagt: „ich trinke niemals nichts“ - ist der dann ein Säufer?

das lässt sich daraus nicht entnehmen, wohl aber, dass er in Bayern lebt.

weil: niemals nicht = doppelte Verneinung = Bejahung

Die doppelte Verneinung wird in Bayern als Bekräftigung der Aussage eingesetzt. Das versteht nur der Bayer, und selbst der nicht immer. Also Vorsicht!

Gruß Ralf

Hi, Ralf,

das heißt doch genau:

Mia haum no nia koa Bia ned drunga!

Gestern geprüft! :wink:
Fritz

Hi Max,

„immer nicht“ zählt zu den Formen, die der Mutige schon mal einsetzt, obwohl sie falsch sind. Noch viel schöner: „fast meistens“ (wird Karl Valentin zugeschrieben).

Gruß Ralf

Hi,

also schlauer bin ich immer noch nicht…
Benutze das manchmal auch absichtlich. Hatte mich bei Harald Schmidt immer gewundert, dass er es verwendet…

LG Alex:smile:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Max,

„immer nicht“ ist ein Widerspruch in sich, weil das „immer“ „in allen Fällen“ bedeutet, während das „nicht“ für „in keinem Fall“ steht. Mit dem einleitenden „immer“ wird der Leser auf eine falsche Fährte gelockt. Ob das unbedingt falsch ist, weiß ich nicht, es ist zumindest unhöflich. Andererseits wird das Irreführen durchaus als Stilmittel verwendet - ohne das gäbe es keine Witze.

Mir ist die Redewendung nur aus Kindermund bekannt: „Mutti, der Egon lässt mich immer nicht mitspielen!“

Gruß Ralf

nicht im Hochdeutschen
Hi Max!
Den Ausdruck kenne ich nur im Dialekt: „Es geht immer niä!“, wenn es nie geht.

ich gehöre auch zu den menschen, denen es im ohr wehtut, wenn
jemand „immer nicht“ sagt.
Seitdem frage ich mich aber auch, ob es nur schlechter stil
oder grammatikalisch wirklich falsch ist.
Wenn ich in einer aussage den schwerpunkt auf einen bestimmten
zeitpunkt legen möchte, dürfte das doch sogar eher die
korrektere aussage sein…
leider fällt mir kein gutes beispiel ein aber ich denke ihr
wisst worum es geht.

Für gedanken dazu bin ich immer dankbar

LG Alex:smile: