Niederschlagswassergebuehr einfach umgehen

Hallo,

hat jemand Praxiserfahrungen damit wie man die Niederschlagswassergebuehr umgehen kann?

Laut diesem Bericht (http://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1…)
klingt es eher einfach: Eine Mulde im Garten graben, dort das Regenwasser aus dem Haus hinleiten und man kann sich (einen Grossteil) der Gebuehr sparen. Die Frage ist natuerlich wieso man ueberhaupt eine Mulde braucht, man kann das Regenwasser der Daecher und der anderen versiegelten Flaechen ja auch einfach in die Gruenflaechen leiten, dort wird es schon irgendwann versickern.

Was sind eigentlich versiegelte Flaechen genau? Nur Flaechen die dicht zubetoniert sind oder auch z.B. eine Einfahrt mit aneinandergelegten Steinen bei denen jeweils einige mm Zwischenraum sind so dass das Wasser darunter in die Erde fliessen kann? Gibt es eine Bestimmung die besagt dass z.B. Prozentsatz X der versiegelten Flaeche offen (d.h. Spalten, Loecher…) sein muss damit sie nicht mehr als versiegelte Flaeche zaehlt?

Gruss und Dank
Desperado

Hallo!

Das wird dir deine zustandige Stelle bei der Kommune genau sagen können was sie akzeptieren und was nicht.
So wars zumindest bei mir.
Ich habe versiegelte Flächen(„Teer“ und Betonpflatersteine) beides gilt als versiegelt.
Jedoch wird ein Teil des Hofes nicht über einen Gulle entwässert, sondern versickert in der angrenzenden Wiese. Das wird so akzeptiert.
Die Flächen die Gefälle zu den Gullis haben müssen bezahlt werden.
Als versiegelt gelten grundsätzlich mal alle Flächen die mit Steinen oder sonst wie geschlossen sind.

Es gibt auch regenwasserdurchlässige Systeme. Da muss aber der Aufbau und der Stein an der Oberfläche schon im System aufeinander abgestimmt sein.
ich vermute dass man in diesen Fällen der Kommune nachweissen muss (Belege, Rechnungen…) dass es auch tatsächlich ein fnktionierendes, offenes System ist.

Meine Kommune war da recht kooperativ und hilfreich.
Schöne Grüsse

Grüß Gott

Bei meinem Hallenneubau wurde ein Brunnen angelegt. Dieser Brunnen hat keine Anbindung an das Kanalnetz. Trotzdem muß ich Regenwassergebühr (Dachfläche) bezahlen.

Ich vermute einfach das die Komunen hier die Möglichkeit einer regelmäßigen Geldquelle haben. Diese werden sie nicht aufgeben…

Servuß Helmut

Hallo Desperado,

die Regeln variieren jeweils von einer Stadt /Gemeinde zur anderen. Es bleibt deshalb nichts anderes übrig, als sich die entsprechenden, örtlichen Bemessungsgrundlagen zu besorgen, die hierauf exakte Antworten liefern! Dort findet man auch genau, was unter „versiegelter Fläche“ zu verstehen ist. Meist werden diese Flächen je nach Beschaffenheit der Oberfläche auch nur anteilig berücksichtigt. Dies glt häufig für Flachdächer mit Kiesbelag oder Begrünung. Wem Schriftverkehr mit seinerr Gemeinde zu lästig ist, der kann auch alle notwendigen Informationen bei einem örtlichen Baustoffhändler erfragen.

Eine Grube in den Garten zu graben, erscheint mir eher unsinnig: Man spart möglicherweise  Niederschlagsgebühr und muss trotzdem viel höhere  Frischwasssergebühren für die erforderliche Gartenbewässerung zahlen! Besser ist die Anlage einer geeigneten Zisterne oder zumindest ausreichend grosser Regenwassertonnen! Auch hier ist der örtliche Baustoffhändler eine gute Informationsquelle.

Wer nur pauschal über neue Einnahmequellen der Stadt/Gemeinde lästert, sollte allerdings einmal darüber nachdenken, dass Grossmärkte, Industriieunternehmen und andere bei vergleichsweise minimalem Frischwassereinsatz gewaltige Niederschlagsmengen in das von allen zu bezahlende Kanalnetz einleiten. Da erscheint eine Niederschlagsgebühr vielleicht nicht mehr so unsinnig.

Gruß
Sealord

Hi,

Die Frage ist natuerlich wieso
man ueberhaupt eine Mulde braucht, man kann das Regenwasser
der Daecher und der anderen versiegelten Flaechen ja auch
einfach in die Gruenflaechen leiten, dort wird es schon
irgendwann versickern.

die Sickergrube macht man aus Kapazitätsgründen. Wenn die eigene Grünfläche groß genug ist (so dass auch bei starkem Regen das Wasser auf dem eigenen Grundstück bleibt), man eine Grünfläche besitzt, der es nichts ausmacht, wenn sie gelegentlich unter Wasser steht (nicht alle Pflanzen vertragen dies) und man bereit ist für eine gewisse Zeit nach stärkerem Regen auf die Gartennutzung zu verzichten, dann kann man sich die Sickergrube wirklich sparen.
Da diese Bedingungen aber nur selten erfüllt werden, braucht es halt i.d.R. die Sickergrube…

Gruß Stefan

Klappt nicht immer…
Danke allen fuer die hilfreichen Antworten.

Hab gerade erfahren dass man die Gebuehr in einigen Faellen gar nicht umgehen kann - z.B. weil die Gemeinde festgelegt hat dass man in einem bestimmten Bereich gar kein Regenwasser absickern lassen darf (z.B. wegen Bergbau, usw.)… d.h. egal was man macht, man muss immer fuer das gesamte Grundstueck die hohe Gebuehr bezahlen - und die betraegt teilweise 60 bis 70 Cent pro qm.

Hallo,

hat jemand Praxiserfahrungen damit wie man die
Niederschlagswassergebuehr umgehen kann?

Hallo Desperado,

  • auf dem Grundstück versickern
  • Dachflächenbegrünung
  • in ein Oberflächengewässer einleiten
  • Zisternennutzung

Bei einer Zisterne gibt es manchal sogar einen Zuschuss für den Bau. Bei uns waren das bis letztes Jahr so ca. 800.-EUR!

Laut diesem Bericht (http://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1…)
klingt es eher einfach: Eine Mulde im Garten graben, dort das
Regenwasser aus dem Haus hinleiten und man kann sich (einen
Grossteil) der Gebuehr sparen. Die Frage ist natuerlich wieso
man ueberhaupt eine Mulde braucht, man kann das Regenwasser
der Daecher und der anderen versiegelten Flaechen ja auch
einfach in die Gruenflaechen leiten, dort wird es schon
irgendwann versickern.

Wie schon geschrieben wurde, muss das viele Wasser der Garten erstmal vertragen, wenn man die Regenrohre nur auf den Rasen leitet.
Bei einer professionellen Versickerung wird das Wasser in Rigolen geleitet, wo es versickern kann. Diese Systeme müssen berechnet werden (Größe, Tiefe, usw.) und sind meistens genehmigungs-, bzw. anzeigepflichtig.
Wenn man nur eine Kiesschicht vergräbt und dort das Regenwasser hinleitet, wird die oberste Schicht in wenigen Jahren vom Dachflächenmoos und Laub verschlammt sein und es kann dann nichts mehr versickern. Deshalb sind diese Rigolen speziell dafür aufgebaut und bieten meistens auch eine Wartungs-/Reinigungsmöglichkeit.

Was sind eigentlich versiegelte Flaechen genau? Nur Flaechen
die dicht zubetoniert sind oder auch z.B. eine Einfahrt mit
aneinandergelegten Steinen bei denen jeweils einige mm
Zwischenraum sind so dass das Wasser darunter in die Erde
fliessen kann? Gibt es eine Bestimmung die besagt dass z.B.
Prozentsatz X der versiegelten Flaeche offen (d.h. Spalten,
Loecher…) sein muss damit sie nicht mehr als versiegelte
Flaeche zaehlt?

Deine örtliche kommunale Verwaltung muss die Tabellen haben, in denen steht, welche Oberfläche mit welcher Beschaffenheit mit welchem Faktor multipliziert wird.

Ein Beispiel, wie der Grad der Wasserdurchlässigkeit für die einzelnen Versiegelungsarten festgesetzt werden kann:

  1. Vollständig versiegelte Flächen, z.B. Dachflächen, Asphalt, Beton, Bitumen - Faktor 1,0
  2. Stark versiegelte Flächen, z.B. Pflaster, Platten, Verbundsteine, Rasenfugenpflaster - Faktor 0,7
  3. Wenig versiegelte Flächen, z.B. Kies, Schotter, Schotterrasen, Rasengittersteine, Porenpflaster, Gründächer - Faktor 0,4

Welche Materialien as im Einzelnen sind, kann Dir Dein örtlicher Baustoffhändler Auskunft geben.

Bitte denke aber an folgendes: Ich bin in der Rohr- und Kanalreinigung tätig. In meiner Gegend haben viele Grundstückseigentümer Ihre Dachflächenentwässerung vom Schmutzwasssystem abgekoppelt. In der Folge steigt die Anzahl von verstopften Grundleitungen rapide an, weil die Grundleitungen mal vor Jahrzehnten für das komplette Abwasser berechnet wurden und nun für das reine Schmutzwasser einfach zu groß dimensioniert sind. Außerdem fehlt durch den Wegfall des Niederschlagswasser die regelmäßige Spülung der Grundleitungen. Ich habe einige Kunden, die durch die Baumaßnahmen der Auftrennung von Schmutz- und Regenwasser und die Kosten für die regelmäßige Rohrreinigung auch auf Jahre gesehen, wesentlich mehr bezahlen, als Sie nach dieser Maßnahme an Abwassergebühr sparen.

MFG Alexander Kreis

Hallo Desperado,

stelle doch im Garten die 1000l Gitterboxen-Tanks auf (IBC), kosten gebraucht kleines Geld, kannst sie kaskadieren, von außen eine externe Pumpe dran, im Sommer Gießwasser, Rasensprenger dran, 1 A !!!

Sehen zwar nicht gerade schön aus, kannst sie aber verkleiden, mit Lebensbäumen umpflanzen etc. Denk bitte daran, dass gerade bei den neueren „Unwettern“ erhebliche Regenmengen aufkommen, gehe mal von einem Wert von 150 l / qm aus. Also brauchst Du bei 60 qm Fläche 9000 l Tankvolumen. Die 150 l beziehen sich auf den plötzlichen Platzregen, nicht auf „Tagesmengen“.

Niederschlagswassergebuehr einfach umgehen: Ja!!
Habe vor Jahren meine Stadt gefragt.
Auskunft ja!
Lasse seit dem versickern, Garagendach, Hausdach.
Zahle also weniger.
Manche Städte verbieten es oder erlauben es ohne Vergütung.
Dann benötigen sie das Regenwasser oft zur Durchspülung des Abwasserrohrnetzes.
Also schlau machen
Viel Erfolg,
Werner