Niedrigenergiehaus KfW 70 - Wie Wärme im Sommer aus dem Haus bekommen?

Hallo.

Wir haben den oben beschriebenen Haustypen mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung. Rollläden die über Tag bei Sonneneinstrahlung geschlossen werden.
Problem:
Im Haus wird Wärme produziert, wie zum Beispiel in der Küche (Kühlschrank, Herd, Ofen, Toaster, Geschirrspüler etc).
Durch die Dämmung der Wände und Decken, bekommen wir die Wärme, im Schnitt 25° und mehr, nicht aus diesem Raum.
Wenn die Nächte kälter sind, geht es vielleicht, aber so richtig kann das doch nicht die Lösung sein.
Sind wir die Einzigen in Deutschland die dieses Problem plagt?

Hallo Marvin

was habt ihr im Haus denn für eine Heizung?

Ich habe eine Wärmepumpe mit Erdsonde, welche ich im Sommer als passive Kühlung gebrauchen kann. Die pumpt kaltes Wasser aus dem Erdreich durch’s Haus und kann das Haus um ca 4 Grad abkühlen. Hier erfährst du mehr:

http://www.erdwaermeplus.de/info/freecooling/alle-seiten.html

Gruss - Beni

Hallo1

Das ist doch aber kein Problem des Niedrigenergiehauses.
Denn was wäre im schlechten Altbau anders, wäre es da drinnen nicht so warm ?

Wohl kaum, es wäre noch wärmer ! Weil das moderne Haus mit seiner Bauweise und Dämmung auch gegen Sommerwärme besser geschützt ist.

Entweder es wäre draußen kühl, dann geht die Innenwärme zwangsweise durch Undichtigkeiten an Fugen oder schlicht durch Fensterlüftung raus.
Wäre es draußen warm/heiß, dann klappt das nicht. Kein kühlender Luftwechsel möglich.

Und so ist es auch beim modernen Haus.
Entweder die Innenluft kann mit der Mechanischen Lüftung abgeführt werden oder nicht.
Und das liegt doch nicht an der Bauweise, sondern an den Außentemperaturen.

Die Entlüftungsanlage (ideal mit Wärmetauscher) kann ja auch kühlen.
Man muss ihr halt kühlere Luft zuführen, die statt der weggelüfteten warmen Innenraumluft nachströmt.
Das kann Erdkälte aus einem Rohrnetz unter der Kellersohle sein.

Auch das schon angesprochene System der Fußbodenheizung(oder Wand-Deckenheizung), die auch zur Kühlung genutzt werden kann ist eine Möglichkeit.

Tipp:
Besprecht das mal mit einem Architekten oder Energieberater, was man nachträglich noch machen kann (außer Klimaanlage). Oder wendet Euch an den damals ausführenden Bauplaner oder Installateur der Lüftungsanlage. Vielelicht kann man da etwas neu einstellen oder ändern.

Und noch eins, Fensterlüftung darfst Du auch weiterhin machen. Ich sage das nur, weil manche Bauherren in solchen Häusern fälschlich glauben, man dürfte das nun nicht mehr, alles müsste der Lüfter machen.

Man darf, aber es muss halt richtig gemacht werden.

MfG
duck313

Vielen Dank @duck313. Wir waren am Anfang auch so eingestellt, nur nicht die Fenster öffnen, weil wir dachten die KWL läuft dann nicht korrekt. Jetzt lüften wir natürlich über Nacht.

Wir haben eine Gasbrennwertheizung und keinen Keller. Kühlung über die Fußbodenhzg, wie wir sie auch haben, ist mir neu. Aber logisch und nachvollziehbar.

Ich habe die Temperatur die KWL, mit Wärmetauscher, bereits heruntergeregelt. Doch müsste ich die Anlage auf voller Leistung laufen lassen, damit ein gewisser Abzug der warmen Luft und Zuführung der spürbar frischeren Luft möglich ist. Doch dann habe ich die Lüftungsgeräusche :smile:

Hallo,

im „schlechten“ Altbau wäre es sicher auch zu warm, im"Guten" nicht. Guter Altbau hat eine passable Isolierung durch dicke Wände (z.B. Ziegelwände mit Luftschicht) und gute Lüftungsmöglichkeiten.

In meiner alten Bude bleibt es Tags ohne herabgelassene Rollläden (!) ca. 5-10 Grad kühler als draußen, je nach Zimmerlage. Ich könnte auch die Rollläden runterlassen, aber ich möchte aus einem Fenster rausgucken können, nicht die häßliche Innenseite eines Rollladen sehen. Und es reicht ja so.
Ich halte bei großer Hitze tags Fenster und Türen möglichst geschlossen, lüfte aber nachts durchgehend. So ist es auch nach 2 Wochen mit über 30 Grad Tagestemperatur im Haus noch sehr angenehm.

Gruß, Paran

  1. schalte die Lüftung tagsüber ab, wenn die angesaugte Luft wärmer ist als die Wände (dabei kommt es sicher auch darauf an, ob die Luft im Schatten oder in der Sonne angesaugt wird. Am Einfachsten: Schalte die Lüftung ganz ab.

  2. sorge dafür, dass wirklich alle Fensterscheiben in Richtung Sonne zu und von außen abgedeckt sind. Oftmals gibt es doch noch einige Fenster ohne. Oder man schließt die Rolladen erst gegen Mittag, wenn die Bude schon warm ist. Das gleiche gilt auch z.B. für die Terassentür.

  3. sorge dann, wenn es draußen deutlich kälter ist, für Durchzug.

Das Problem einiger Häuser ist die fehlende Speichermasse. Ein Fertighaus ist zwar gut gedämmt, die fehlenden Steinwände halten aber die Kühle nicht über einen Tag aufrecht. Dafür sollte die Wärme bei Durchzug am Abend jedoch schneller entweichen können.