Hallo!
Beim Garen mit niedriger Temperatur wird das Fleisch besonders zart und saftig. Saftig deshalb, weil die Temperatur unter 100ºC bleibt und damit die Säfte im Fleisch nicht kochen und als Dampf entweichen. Wichtig ist deshalb nur unter 100ºC zu bleiben. Manche NT-Gurus empfehlen das Garen bei 80ºC oder noch niedriger Temperatur. Das verlängert meiner Meinung nach lediglich die Garzeit ohne dass es noch nennenswerte Vorteile in Konsistenz oder Geschmack des Fleisches bringt. Aber das ist Ansichssache und es wird sicher einige geben, die mir in diesem Punkt heftig widersprechen. Ich würde empfehlen bei 95ºC zu arbeiten.
Für die Garzeit ist nicht das Gewicht des Fleischstückes, sondern die Dicke ausschlaggebend. Wenn du z.B. einen Schweinerücken machst, dann braucht da ein 500g Stück genauso lange wie ein 2,5 kg Strang. Und gerade beim Rindfleisch ist noch die Art des Fleisches von Belang. Eine Rinderwade braucht mindestens 3 mal so lange als ein Roastbeef, selbst bei gleicher Dicke.
Von daher kann ich dir nicht definitiv sagen, wie lange deine Braten brauchen. Ich kann dir nur ein paar Richtwerte aus meiner persönlichen Erfahrung nennen. z.B. 2 kg Schweinehals, angebraten und dann mit einer Würzpaste (Senf, Salz, Pfeffer, Honig, Ingwer, Knoblauch, Kräuter,…) eingestrichen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen (in einem Gefrierbeutel). Am nächsten Tag 4 h bei 95ºC Ober/Unterhitze im Backofen garen.
2 kg Roastbeef, ähnlich vorbehandelt, 2 h bei 95ºC.
Ich glaube nicht, dass das Einlegen in Buttermilch was für die Zartheit bringt. Ich kenne das nur, um bei Wild einen zu penetranten Wildgeschmack bzw. Geruch zu mildern. Schau, dass du anständig gereiftes Fleisch bekommst oder lass es vakuumiert 2 Wochen bei +1º bis +4º Grad in der Kühlung liegen. Das bringt mehr für die Zartheit.
Liebe Grüße,
Thomas.