Nierensteine und Rückenschmerzen

Hallo,

kann man als Laie an der Art der Schmerzen erkennen, ob es sich um ausstrahlende Schmerzen im Zusammenhang mit Nierensteinen handelt oder um bloße Rückenschmerzen im Zusammenhang mit Bewegungsarmut? Und wenn, wie?

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

da dies mehr oder weniger ein aktuelleres Thema bei uns in der Familie ist:

  1. lass Dir (?) von einer zweiten Person die Stellen abtasten, wo sich die Nieren befinden, also sanft (!) drücken etc., dann müsste, je nach Lage der Steine, was unangenehmes zu spüren sein
  2. aufrecht hinstellen, und langsam nach links und rechts drehen, evtl. beugen, wenn dann die Wucht einer Schmerzwelle kommt, die von einer Seite ausstrahlt…
  3. müsste man noch beim Toilettengang was unangenehmes spüren, wenn der Stein gewandert ist, bzw. sich bewegt, oder wenn es festsitzt dann Bereiche um die Nierenbeckengegend

Und schau mal hier:
http://www.urologie.lammpi.de/kolik.htm

Meine Mutter ist bei den Koliken fast ohnmächtig geworden, aber war auch ein grosser Stein.
Wenn man von Glück reden kann, dann wenn kleiner Gries (merkt man kaum), oder kleine Steine (das schon eher!) von alleine abgehen.

Viel Glück!
-Nicole

Hi Thomas,

eindeutige Antwort: NEIN
Die Schmerzsymptomatik ist derart vielfältig und undifferentiert, daß selbst ein Humanmediziner eine solche Frage nicht nur aufgrund der empfundenen Schmerzen entscheiden könnte. Schmerzen können zwar mehr oder weniger eindeutige Hinweise liefern, aber eine sichere Diagnostik ist allein mit Angaben zum Schmerz nicht verantwortungsvoll machbar.
Nebenbei: wer sagt dem Patienten, daß nur diese Möglichkeiten in Betracht kommen? Ich habe einen Kollegen, der immer wieder über Rückenschmerzen klagte. Mittlerweile hat er nur noch eine Niere - die Andere war von einem Tumor völlig zerstört…

Gruß Stefan

kann man als Laie an der Art der Schmerzen erkennen, ob es
sich um ausstrahlende Schmerzen im Zusammenhang mit
Nierensteinen handelt oder um bloße Rückenschmerzen im
Zusammenhang mit Bewegungsarmut? Und wenn, wie?

Hai, Thomas,

kann man als Laie an der Art der Schmerzen erkennen, ob es
sich um ausstrahlende Schmerzen im Zusammenhang mit
Nierensteinen handelt oder um bloße Rückenschmerzen im
Zusammenhang mit Bewegungsarmut? Und wenn, wie?

Nee, kann man nicht. Nicht nur weil Schmerzen ziemlich undefiniert sein können, sondern auch, weil Schmerzen bei jedem Menschen unterschiedlich stark sind/empfunden werden. Was Kroetis Mutter der Ohnmacht nahe brachte, hat sich bei mir nur als sachtes Ziehen im Rücken bemerkbar gemacht (Nierenkolik, allerdings nicht wg. Stein, sondern wg. schwerer Nierenbeckenentzündung)

Gruß
Sibylle

Schönen Dank für die Hinweise! owT.

Herzlichen Dank für die Warnung! owT.

Auch dir herzlichen Dank für die Warnung! owT.

viel trinken
hi thomas!

das findest raus, in dem du viiiiiel viiiiel trinkst.
wenn du nierensteine haben solltest oder in diese richtung, dann merkst du es, wenn du viel trinkst.
hören die schmerzen auf, nach dem zu ca. 2 liter am besten lauwarmen tee) in 2 stunden getrunken hast…dann sinds die nieren.
vorallem, wenns vielleicht ein bißchen brennt beim pinkeln.
die nieren lassen dir keine 24 stunden zeit zur erholung, du spürst sie bei jeder bewegung bei jedem einatmen.

aber ich denk mal, wenn du wirklich nierensteine hast, dann wirst du das eindeutig wissen, weil DIE schmerzen kaum mit rückenschmerzen zu vergleichen sind!

am besten, lass dich kurz von einem arzt durchchecken…es sind nieren- und rückenschmerzen keine lapalie!!

mordillo :smile:

Hallo,

kann man als Laie an der Art der Schmerzen erkennen, ob es
sich um ausstrahlende Schmerzen im Zusammenhang mit
Nierensteinen handelt oder um bloße Rückenschmerzen im
Zusammenhang mit Bewegungsarmut? Und wenn, wie?

Hallo Thomas
als Laie ist das wohl problematisch, hier wird das ganz gut erklärt:
http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Fakta/nierenstei…
Gruß
Rainer

Hallo Thomas,

hm, „bloße Rückenschmerzen in Zusammenhang mit Bewegungsarmut“? Wenn bisher unbeanspruchte Muskelpartien plötzlich wieder gebraucht werden, so dürfte das zu Verspannungen führen. Man könnte das auch als „funktionellen Rückenschmerz“ oder so bezeichnen.

Solch ein Schmerz unterscheidet sich schon deutlich von Kolikbeschwerden:
Er ist zeitlich konstant, varriert aber mit der Körperstellung, Klopfschmerz ist abwesend oder auf Wirbelsäule und Rückenmuskulatur beschränkt. Der Patient bewegt sich wenig oder nimmt eine Schonhaltung ein. Eher keine Schmerzausstrahlung.
Bei Nierenkoliken findet sich ein an- und abschwellender, krampfartiger Schmerz (oft gänzlich schmerzfreie Intervalle), welcher nicht von der Körperlage abhängt, der Klopfschmerz ist über den Nierenlagern am stärksten. Der Patient ist unruhig, geht auf und ab, hüpft unter Umständen, als wolle er den Stein durch den Harnleiter durchschütteln. Der Schmerz strahlt nach vorne unten Richtung Genitale aus, und zwar je weiter in diese Richtung, desto tiefer der Stein im Harnleiter sitzt. Mit anderen Worten wandert der Ausstrahlungsschmerz im Verlauf nach unten, parallel zur aktuellen Steinposition. Oft findet sich an der Hautstelle aber oft nur Pelzigkeit oder Überempfindlichkeit. Desweiteren kommen vegetative Beschwerden seitens des Darms hinzu (klassischerweise Übelkeit), geht bis hin zur Darmlähmung.

Die Sicherheit dieser Zeichen ist variabel, aber jedenfalls würde man bei typischen Verspannungsbeschwerden kaum an einen Nierenstein denken.

Zu trennen ist das von sog. radukulären Beschwerden bei Reizung der Nervenwurzeln am Wirbelkanal aus verschiedenen Ursachen heraus (Bandscheiben etc.). Die strahlen natürlich schon entsprechend dem betroffenen Segment aus. Diese Segmente verlaufen aber eher horizontal anstatt schräg nach unten.

viele Grüße,

Oliver

Hallo Sibylle,

Nierenkolik, allerdings nicht wg. Stein, sondern wg. schwerer
Nierenbeckenentzündung

ebent nich’! :smile:

Koliken sind schmerzhafte Peristaltikwellen des Harleiters bei akut auftretenden anatomischen Hindernissen. Im Zusammenhang mit einem Infekt treten sie nur dann auf, wenn im alkalischen Infektharn Kristalle ausfallen, die zu Steinen werden, oder wenn umgekehrt ein steinbedingter Harnstau Ursache der überschießenden Bakterienvermehrung ist.

viele Grüße,

Oliver

Gute Methode, danke! owT.

Danke für den Link, sehr hilfreich! owT.

Danke …
Hallo Oliver,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.

Das Problem ist, dass der Schmerz (nach unserem einfachen Symptomlexikon) sowohl Aspekte der Beschreibung für Nierensteine hatte als auch Aspekte der Rückenschmerzen.

Er ist sowohl als auch „zeitlich konstant“ „varriert mit der
Körperstellung“, aber er tritt auch als „Klopfschmerz“ auf und hat „Schmerzausstrahlung“.

Im Moment sieht es so auch, als wenn der Schmerz ähnlich einer Lumbago-Erkrankung (ich hoffe, das ist richtig ausgedrückt, vulgo meine ich einen Hexenschuss *g*) ist, den ich vor 20 Jahren schon einmal erlitten habe.

Arzt oder nicht Arzt … das ist hier die Frage …

Herzliche Grüße

Thomas

JA !
Hallo Thomas

Arzt oder nicht Arzt … das ist hier die Frage …

Ja natürlich menno.
Wie kannst du da noch nachgrübeln ?

Gruss
Marion

1 Like

Hallo Thomas,

nun - zu o.g. radikulären Beschwerden z.B. im Rahmen von Bandscheibenproblemen paßt das recht gut. Eine entsprechende Vorgeschichte ist bei Dir ebenfalls vorhanden.

Sollte also so oder so auf einen Arztbesuch hinauslaufen, weniger wegen der therapeutischen Konsequenzen (OP nur bei Lähmungserscheinungen), sondern wegen der Diagnosesicherung. Ich glaube aber wirklich nicht, daß Du Nierensteine hast, bei einer richtigen Kolik könntest Du nämlich kaum noch den Computer betätigen :wink:

viele Grüße,

Oliver

1 Like

Nochmal danke! owT.

Dann führt wohl doch kein Weg daran vorbei! owT.

Hai, Oliver,

ebent nich’! :smile:

ebent doch :stuck_out_tongue:

Koliken sind schmerzhafte Peristaltikwellen des Harleiters bei
akut auftretenden anatomischen Hindernissen. Im Zusammenhang
mit einem Infekt treten sie nur dann auf, wenn im alkalischen
Infektharn Kristalle ausfallen, die zu Steinen werden, oder
wenn umgekehrt ein steinbedingter Harnstau Ursache der
überschießenden Bakterienvermehrung ist.

Ich weiß - aufgrund der Entzündung hatte sich „verstopfender Grieß“ gebildet und mein Arzt hat mich zur Schnecke gemacht, wie ich denn, wenn ich Probleme mit den Nieren hätte, zu starken Schmerzmitteln greifen könne und daß sich wegen der Entzündung eben die genannten Kristalle gebildet hätten, die er mir in der Harnprobe gezeigt hatte - ich hatte ja geglaubt, daß das Abgeben der Harnprobe für mich so schwierig gewesen sei, weil ich vor dem Arztbesuch natürlich auf Toilette war…
Übrig bleibt meine Aussage, daß ich von der Kolik nur ein leichtes Ziehen bemerkte und die Ursache nicht „nur“ ein Stein war, sondern eben eine Entzündung mit Krissel-Kram.
Nur das die komplette Geschichte im Zusammenhang mit der Frage eigentlich unerheblich ist…

freundlichen Gruß
Sibylle

viele Grüße,

Oliver

persönliche Erfahrungen
Servus Thomas

Auch wenn ich keine wesentlichen Neuerungen zu den Antworten, die bereits zu deiner Frage geschrieben wurden, beitragen kann, möchte ich doch noch meine persönlichen Erfahrungen schildern.

Ich hatte schon zweimal Nierensteine, das 1. Mal vor 3 Jahren, das 2. Mal vor ½ Jahr.

Beim 1. Mal waren die Schmerzen relativ gering, kamen (innerhalb von einigen Wochen) nur stundenweise und verschwanden dann wieder tagelang.
Beim Röntgen wurde dann eben ein Nierenstein diagnostiziert und mir geraten, viel zu trinken. Das habe ich dann auch gemacht und die Schmerzen beschränkten sich (auch wieder über mehrere Wochen) auf ein gelegentliches mehr oder weniger starkes Ziehen bis der Stein schließlich ohne jede Vorwarnung und schmerzlos von selber ans Tageslicht gekommen ist.

Beim 2. Mal bekam ich plötzlich starke Schmerzen, Übelkeit (am 1. Tag musste ich mich dreimal übergeben) und Verstopfung (3 Tage lang). Schon am 1. Tag ging ich wegen der starken Schmerzen zum Arzt, der mir neben Tabletten und Zäpfchen auch wieder den Rat gegeben hat, viel zu trinken, damit der Stein wie beim 1. Mal hoffentlich von selbst abgehen möge.
Aber leider hat das diesmal nicht geholfen. Die Schmerzen hörten maximal für ein paar Stunden vorübergehend auf, waren aber größtenteils rund um die Uhr vorhanden. 2 Tage später bin ich ins Krankenhaus gegangen und weitere 2 Tage später wurde der Stein operativ entfernt.

Ich will damit nur aufzeigen, dass sogar bei ein und der selben Person die gleiche Krankheit verschieden verlaufen kann und trotz gleicher Ursache die Schmerzen verschieden sein können.

MfG
Roland