Nietzsche

Wissenschaft Philosophie & Ethik
#21

Richtig ist z.B.
aber auch, dass sich die Volksgesundheit bessert, wenn man die
Kranken und Erbkranken abtötet, wie es die Nazis ausrechneten.

#Bitte? Das ist nicht richtig, sondern falsch.#
Bravo! Diese Einsicht hatte ich vorausgesetzt; und zwar, um zu verdeutlichen, daß „richtig“ nach rein numerisch-logischen, finanziellen oder darwinistisch-selektiven Kriterien im realen Leben nur entsprechend untergeordnete Bedeutung hat.

Die Einsicht oder Reue, dass so eine „Richtigkeit“ zugleich
ein Irrtum ist und war und bereits ethische Verwahrlosung und
keineswegs Elite und schon gar nicht Entwicklung bedeutet,
sondern Rückfall in vorchristliche Barbarei, da ist Reue ja
wohl die Voraussetzung für einen besseren Denkansatz.

#Auch biologisches und medizinisches Wissen kann nicht schaden.
Dann bezeichnet man die Ermordung sogenannter „Erbkranker“
nicht als „richtig“ und bestätigt nicht den Unfug von
Rassetheoretikern und Nazi-Ideologen.#

Bravo! Diese Einsicht hatte ich vorausgesetzt; und zwar, um zu verdeutlichen, daß „richtig“ nach rein nummerisch-logischen, finanziellen, medizinischen oder darwinistisch-selektiven Kriterien zwar logisch, nummerisch, finanziell, medizinisch im realen Leben zwar gedacht wird, aber nur entsprechend untergeordnete Bedeutung haben sollte.

„Richtig“ ist nicht gleich „richtig“. Ich könnte jetzt unendlich viele Beispiele bringen, z.B. Richtigkeiten bei Nietzsche: „Das Christentum begann mit einem Ehebruch.“ Fr. Nietzsche. Er hat ja recht, Joseph wurde hintergangen. Das nennt man Ehebruch. Alles richtig. Viele Leute applaudieren! Dennoch ist die Aussage falsch und Unsinn.
Aber Du hast recht: ich hätte ein unverfänglicheres Beispiel nehmen sollen. Mir stand wohl die neueste erschreckende Un"Weisheit", Un"Richtigkeit" des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad vor Augen: „Israel ein Krebsgeschwür und muß weg.“ „Israel weg: das Problem sei gelöst.“

Friedhelm Schulz

#22

Hallo Branden!

hier äußert sich so ein „Spinner“, dem die Reden Jesu und die
meisten Worte Mohammeds mehr gelten, als die Sprüche Friedrich
Nietzsches.

Du sagst:#Du hast mich insofern falsch zitiert, als Du den Rest meines

Satzes einfach weggelassen hast. Dieser ist aber der
wesentliche.#

Deine Aussage kann jeder nachlesen.

Ich halte Menschen, die Jesus und Mohamed als Idole haben,
keineswegs für Spinner, sondern ich sagte, dass ich Spinner,
die Jesus und Mohamed als Führer ansehen und WEIT DARÜBER
HINAUS GEHEN als Problem ansehe.

Friedhelm fragt: worüber hinausgehen?

Du sagst: Wenn man zitiert, sollte man nichts abkürzen oder aus dem

Zusammenhang reißen. Das tun populistische Medien wie die
BILD-Zeitung. Denen wirst Du ja wohl nicht nacheifern wollen.

Dakor, da sind wir uns einig.

herzlichen Gruß
Friedhelm schulz

#23

Hallo Friedhelm

Deine Aussage kann jeder nachlesen.

Eben!!

Friedhelm fragt: worüber hinausgehen?

Über das, was diese religiösen Führer sagten.
Um nur ein Beispiel zu nennen, das mir spontan einfällt:
Jesus hat sich selbst nicht als Gott bezeichnet und sich auch keineswegs in dieser „Augenhöhe“ mit Gott gesehen. Einige seiner Anhänger tun das aber wohl.
Gru,
Branden

#24

Bravo! Diese Einsicht hatte ich vorausgesetzt; und zwar, um
zu verdeutlichen, daß „richtig“ nach rein
nummerisch-logischen, finanziellen, medizinischen oder
darwinistisch-selektiven Kriterien zwar logisch, nummerisch,
finanziell, medizinisch im realen Leben zwar gedacht wird,
aber nur entsprechend untergeordnete Bedeutung haben sollte.

Nein, Du verstehst mich nicht: Es ist auch nach medizinischen und biologischen Gesichtspunkten Unfug, was Du als auf dieser Grundlage richtig bezeichnet hast.

„Richtig“ ist nicht gleich „richtig“. Ich könnte jetzt
unendlich viele Beispiele bringen, z.B. Richtigkeiten bei
Nietzsche: „Das Christentum begann mit einem Ehebruch.“ Fr.
Nietzsche. Er hat ja recht, Joseph wurde hintergangen.

Das ist doch hanebüchen. Erstens gab´s historisch wahrscheinlich gar keinen Joseph, zweitens hat Maria Joseph nicht hintergangen und drittens begann auf diese Weise auch nicht das Christentum. Deshalb kann man nicht behaupten: „Irgendwie hat Nietzsche Recht, irgendwie aber nicht.“ Oder „Irgendwie haben die Nazis Recht, aber irgendwie nicht“. Besonders im letztgenannten Fall verharmlost man durch solche Aussagen die massenhafte Ermordung unschuldiger Menschen - aus welchen vorgeschobenen Gründen oder fehlgeleiteten Ansichten auch immer.

Grüße,

Oliver Walter

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#25

ich weiß, …
… es hat ja wenig Sinn, wenn wir beide miteinander posten, aber den kurzen Einwurf kann ich mir nicht ganz verkneifen:

Du bist es, der Friedhelms Position nicht versteht, nicht umgekehrt.

Und wirf Friedhelm dann nicht aus Deinem Unverständnis heraus auch noch mit viel Effekthascherei und vieleicht gutgemeinter(!) moralischer Intention vor, er würde mit seinen „hanebüchenen“ Argumenten das Euthanasie-Programm des Nationalsozialismus verharmlosen.

Viele Grüße
franz

#26

Wie oft wird Hitler noch besiegt ?:smile:
Halloo, das war ja wieder einmal fast kanonisch:
Da fragt jemand nach der Quelle eines Nietzsche-Zitats.
Er bekommt eine Antwort, die ihm offenbar genügt.
Andere aber nehmen Nietzsche als Startpunkt für eine Debatte,
die schnell zu dem Thema „Nazis“ gravitiert
und unvermeidlich darauf hinausläuft,
dass man treuherzig versichert,
die Nazis seien Agenten des Bösen gewesen.
Darüber seufzte schon vor >20 Jahren Arno Plack in einem Buchtitel:
„Wie oft wird Hitler noch besiegt ?“
(Achtung: ironiehaltig !)

Grüsse
Nescio

#27

Oliver Walter: Nein, Du verstehst mich nicht: Es ist auch nach medizinischen und biologischen Gesichtspunkten Unfug, was Du als auf dieser Grundlage richtig bezeichnet hast.

Friedhelm: „Richtig“ ist nicht gleich „richtig“. Ich könnte jetzt

unendlich viele Beispiele bringen, z.B. Richtigkeiten bei
Nietzsche: „Das Christentum begann mit einem Ehebruch.“ Fr.
Nietzsche. Er hat ja recht, Joseph wurde hintergangen.

Oliver Walter: Das ist doch hanebüchen. Erstens gab´s historisch wahrscheinlich gar keinen Joseph, zweitens hat Maria Joseph nicht hintergangen und drittens begann auf diese Weise auch nicht das Christentum.
Deshalb kann man nicht behaupten: „Irgendwie hat Nietzsche
Recht, irgendwie aber nicht.“ Oder „Irgendwie haben die Nazis
Recht, aber irgendwie nicht“. Besonders im letztgenannten Fall
verharmlost man durch solche Aussagen die massenhafte Ermordung
unschuldiger Menschen - aus welchen vorgeschobenen Gründen oder
fehlgeleiteten Ansichten auch immer.

Lieber Oliver Walter,

Friedhelm antwortet: hahnebüchen in der Tat! Wo leben wir? „Richtig“ ist nicht gleich „richtig“, ich hätte dazu sagen müssen, es kommt doch auf den Maßstab an! Natürlich hatten die Rassenideologen unter Hitler nicht recht und schon gar nicht irgendeine Berechtigung zu ihrem Rassismus, das habe ich weder gesagt noch gemeint: es waren Verbrecher, Kriminelle und Idioten.
Betrachte aber mal folgendes Beispiel, dass etwas einfacher ist und wohl schon jedem im Mathematikunterricht begegnet ist.
Man kann mathematisch folgern: 1Mensch + 1 Mensch = 2 Menschen. Das ist mathematisch richtig. Sozialpsychologisch, soziologisch, politisch und ethisch eben noch lange nicht. Es ist wesentlich mehr als nur die Summe! Da kommt Liebe, Hass, Verachtung, Gleichgültigkeit, Überlegenheitsgefühl und wer weiß was sonst noch alles hinzu.
Man kann entsprechend mathematisch folgern: 3 Menschen : 2 = 1,5 Mensch. Das ist mathematisch richtig. Anthropologisch ist das falsch, denn da hat man dann nur 1 Mensch + eine halbe Leiche. Ebenso richtig wäre nach Adam Riese, also mathematisch: 1,5 Mensch + 1,5 Mensch = 3 Menschen mathematisch durchaus richtig; anthropologisch natürlich Unsinn; denn das ergäbe bestenfalls 2 Menschen + 2 halbe Leichen.
Diesen Unterschied von „Richtig“ und „Richtig“ sollte zumindest jeder Deutsche kennen, meine ich.

Friedhelm schulz

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#28

Hallo Friedhelm Schulz,

Diesen Unterschied von „Richtig“ und „Richtig“ sollte
zumindest jeder Deutsche kennen, meine ich.

ja, und trotzdem ist es auch aus den von Dir genannten Gesichtspunkten nicht richtig, was die Nazis behauptet haben.

Grüße,

Oliver Walter

#29

Nun man kann wohl fast alles auf oberflkächlicher Weise miteinander vergleichen, wenn man sich nur Mühe gibt…
Kennt jmd von Kurt Tucholsky den Aufsatz Hitler-Goethe ? Goethe ist am ende zwar nen großer, aber Hitler natürlich der Größte. Musollini und Nietzsche ist ungefähr genauso lächerlich…

Der Schaffende