Nikotin-Abhängig

Ich bin extrem starker Kettenraucher (50-60 Zigaretten am Tag) und komme von der Sucht einfach nicht los. Länger als 2 Tage habe ich es ncht ausgehalten. Ich bringe die Willensstärke einfach nicht auf.

Gibt es Medikamente auf Rezept, damit ich von diesem Teufelszeug loskomme?
Oder welche Möglichkeiten gibt es noch ?

Aber nur Stationär, da Selbstmordgefahr besteht. Hat mir mein Arzt vor Jahren geflüstert. So hat er ein Rezept kategorisch abgelehnt.

Das weiss dein Arzt.

Servus,

ein befreundeter Arzt aus Frankreich hat mir erzählt, dass dort Baclofen nicht nur bei Alkoholabhängigkeit, sondern auch bei Bulimie und Nikotinsucht eingesetzt wird. Jean, ziemlich eigensinnig, fand diese Indikation „querbeet“ nicht plausibel und hat es, um mal selber zu sehen, ob das funktioniert, seiner Putzfrau verschrieben, die fürs Putzen ewig brauchte, weil sie alle zehn bis fünfzehn Minuten zum Rauchen vor die Tür rannte. Dieser war dann das Rauchen von einem Tag auf den anderen völlig egal.

Red doch mal mit Deinem Arzt darüber - er wird es vermutlich aus Deutschland nur im Einsatz bei Alkoholsucht kennen, aber das ist nicht das einzige „Craving“, das man mit Baclofen sozusagen ausknipsen kann.

Andererseits: Erinnere Dich daran, dass die körperliche Abhängigkeit bei Tabak nicht sehr bedeutend ist - für die Entgiftung sind nicht mehr als drei bis vier Tage nötig (typischerweise Weihnachtsfeiertage und folgende ohne jeden Termin, so dass man beliebig viel schlafen kann), und dann gibt es nur noch einen Peak nach ungefähr hundert Tagen und einen nach ungefähr neun Monaten. Körperlich keine schwierige Sache (sag ich Dir nach vierzig Jahren Dienst am Tabak, dabei nie halbe Sachen, sondern z.B. Gitanes ‚Mais‘, Boyards, Schwarze Hand, Van Nelle Zwaar, Schwarzer Krauser sowieso) - geht anders als beim Alkohol fast alles über den Kopf: Der Gedanke, dass man mit dem ‚Aufhören‘ eben keine zusätzliche Anstrengung auf sich nimmt, sondern etwas bleiben lässt, mag banal klingen, aber er ist für einen Tabaksüchtigen extrem schwer zu erlangen. Wenn Du diesen Gedanken hast, ist der Rest bloß noch eine technische Frage, wie Du die vier Tage Entgiftung ohne jede Verpflichtung und in geschützter Umgebung organisieren kannst.

Schöne Grüße

MM

Hallo, frag deinen Arzt nach Champix. Das hat mir beim Aufhören geholfen. Das Verlangen war weg. Kostete vor paar Jahren 2 x 80 .-- Eur. Auf Rezept. 2 Monate.
Ich habe mich aber auch ständig selbst motiviert ( kein Gestank mehr, kein Zwang mehr, Geld gespart usw. )
Gruß und viel Erfolg

Moin,
als Nichtraucher kann ich nur berichten.

Von den drei Extrem-Rauchern, die ich kenne, schraubt eine Dame sich von ca. 50 auf ca. 30 runter.

Sie kauft keine fertigen, sondern Tabak und Hülsen. Es wird NICHT auf Vorrat gedreht oder gesteckt, nur genau die nächste.

Es scheint zu funktionieren, natürlich ist das Ziel Null noch sehr weit.

Gruß Volker

Servus,

Vorsicht! - das ist genau der Wirkstoff, den Claudes Arzt niemandem ohne ständige Überwachung verschreibt, weil er als Nebenwirkung Depressionen bis zum Suizid hervorrufen kann.

Schöne Grüße

MM

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genau Martin,
ich bin beim besten Willen nicht mehr auf den Namen gekommen.
Gruß
Claude

Auf arte gab’s da mal eine sehr interessante Doku drüber! In D scheint die Rechtslage aber immer noch diese zu sein:

„In Deutschland gibt es derzeit (Stand April 2014) keine Zulassung zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit; eine Verschreibung ist im Einzelfall off-label möglich.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Baclofen#Andere_Anwendungsgebiete

Könnte mir vorstellen dass es extrem schwer sein wird einen Arzt zu finden der ein Medikament verschreibt welches selbst bei Alkoholismus „nur im Einzelfall“ verschrieben wird.

Aber wie heisst es so schön: Versuch macht kluch!