Noch ein Arbeitszeugnis

Hallo zusammen.
Nachdem ich mich jetzt ein bisschen hier durchgelesen hab, was ihr so zu den Zeugnissen anzumerken habt, bin ich eigentlich zu dem Schluss gekommen, dass es kein Wunder ist, dass es bei meinen letzten Bewerbungen zu keinem einzigen Vorstellungsgespräch gekommen ist.

Ich habe es jetzt abgetippt und möchte euch bitten, mir zu sagen, was ihr so davon hält. Ich schätze, ich darf nächste Woche bei meinem Ex-Chef auf der Matte stehen und ihn mal fragen, was er sich dabei gedacht hatte. Was mit Sicherheit fehlt, ist doch wohl die Begründung, warum ich aus dem Betrieb ausgeschieden bin, oder? Das war nämlich am Ende meiner Elternzeit, da konnte ich nicht mehr ganztags arbeiten wegen der zwei Kinder und halbtags wollte er dann nicht, da haben wir einen Aufhebungsvertrag gemacht. Wie könnte man das maximal wohlwollend formulieren … *grübel*
Das Zeugnis ist übrigens vom 31.03.2006.


So, hier ist der Text (ich hab alle grammatikalischen Fehler mal drin gelassen):

Frau
Name (falsch geschrieben, anscheinend Tippfehler)
Straße
Ort

Z E U G N I S

Frau …, geb. am … war in der Zeit vom 1.3.1998 bis
30.7.2000 bei uns beschäftigt.

Ihr Aufgabengebiet umfasste:

  • Erledigung der Korrespondenz nach Diktat und selbstständig in deutscher und englischer Sprache
  • Komplette Angebotsausarbeitung, - Überwachung und entsprechende Auftragsbearbeitung
  • Dokumenten erstellen zur Exportsendungen und Versand regeln
  • Provisionsabrechnung führen, erstellen und überwachen
  • Akkreditiv und andere Zahlungen über Bankverkehr der Exportsendungen, sowie Transport- und Kreditversicherung führen
  • selbständige Abwicklung aller Zollformalitäten der Im- und Exporten erledigen

Darüberhinaus war Frau … in der Lage alle anfallenden Büroarbeiten zuverlässig zu erledigen.

Frau … erledigte Ihr übertragene Aufgaben stets zu unser Zufriedenheit.
Sie galt bei Kollegen und Vorgesetzten stets als eine hilfsbereite und freundliche Mitarbeiterin.

Für Ihre weitere Zukunft wünschen wir alles Gute.

#Unterschrift#

Das ist kein Zeugnis…
…sondern ein Schlag ins Gesicht!

Und das nicht mit der Flachen Hand, sonder eher so, wie in einem Lied der Ärzte:
„…immer mitten in die Fresse rein!“

Hi!

Wie könnte man das
maximal wohlwollend formulieren … *grübel*
Das Zeugnis ist übrigens vom 31.03.2006.

Frau X verlässt unser Unternehmen zu unserem Bedauern auf eigenen Wunsch, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen.
(oder so ähnlich)

Frau
Name (falsch geschrieben, anscheinend Tippfehler)
Straße
Ort

Eine Anschrift gehört nicht auf ein Zeugnis!

Z E U G N I S

Bis hierhin geht es noch

Frau …, geb. am … war in der Zeit vom 1.3.1998 bis
30.7.2000 bei uns beschäftigt.

ok

Ihr Aufgabengebiet umfasste:

Das Wort Augabengebiet impliziert hier bei dem Rest , dass das zwar in Deinem Arbeitsvertrag stand, aber weiter unten gibt es dann genug Hinweise, dass da auch „Professorin in der Urologie der Uni Mainz“ hätte stehen können

  • Dokumenten erstellen zur Exportsendungen und Versand regeln

Ist der Autor der deutschen Sprache mächtig?

  • Provisionsabrechnung führen, erstellen und überwachen

Was ist denn der Unterschied zwischen „führen“ und „erstellen“

  • Akkreditiv und andere Zahlungen über Bankverkehr der
    Exportsendungen, sowie Transport- und Kreditversicherung
    führen

Abgesehen davon, dass vor dem „sowie“ kein „KOMMA“ gehört - klingt der Satz nur für mich etwas krumm?

  • selbständige Abwicklung aller Zollformalitäten der Im- und
    Exporten erledigen

Auch hier… abgesehen von dem „n“

Darüberhinaus war Frau … in der Lage alle anfallenden
Büroarbeiten zuverlässig zu erledigen.

Sie war zwar in der Lage, hat es aber nie gemacht

Frau … erledigte Ihr übertragene Aufgaben stets zu unser
Zufriedenheit.

nicht zur vollen, schon gar nicht zur vollsten - aber irgendwas muss man ja schreiben

Sie galt bei Kollegen und Vorgesetzten stets als eine
hilfsbereite und freundliche Mitarbeiterin.

Man achte auf die Reihenfolge!
Kunden und Externe werden verschwiegen.
Kollegen hatten Vorrang.
Mit den Vorgesetzten hatte sie Probleme.

Für Ihre weitere Zukunft wünschen wir alles Gute.

Schade, dass sie endlich geht.

#Unterschrift#

Kein Datum, keine Funktion?

Abgesehen davon, dass es VIEEEEEL zu kurz ist und all das fehlt, was ein Zeugnis aufwerten kann, ist der Rest auch noch unterirdisch schlecht.

Ich bezweifel, dass es einer gerichtlichen Prüfung stand hält (abgesehen von den grammatikalischen und Rechtschreibfehlern)

LG
Guido

Hallo Guido.

Danke für dein Statement. So was in der Art hatte ich mir auch schon gedacht.
Das mit der Grammatik - mein Ex-Chef ist Holländer, also von daher die Fehler in der Rechtschreibung, aber er hätte es ja auch vom Steuerbüro überprüfen lassen können…

So, nun werde ich mich mal aufraffen müssen, hingehen und ihn fragen, ob er mich wirklich so in die Pfanne hauen wollte. Ich denke mal, dass er mir vielleicht ne ‚3‘ hatte geben wollen, irgendwie hatte er immer sehr viel zu meckern.
Aber dass ich den Laden fast alleine geschmissen hab, wenn er im Fernen Osten auf Messe war, das war ja anscheinend nur Nebensache.

Also wenn ich hingehen werde, wäre es vielleicht gut, wenn ich ihm schonmal was vorlegen könnte, wie einen Entwurf, der halt besser ist. Bloß - woher krieg ich sowas? Ich kenn niemand, der sich mit der Erstellung von Arbeitszeugnissen auskennt und viel gutes Geld bezahlen für eine Software (sofern es sowas gibt) kann ich nun auch nicht.

Hättest du da eine Idee?

Die Idee ist doch schon ganz gut, dass du ihm etwas selbst Vorbereitetes vorlegen wirst. Nimm einfach das Original, verbessere Rechtschreibung und das, was dich stört bzw nicht der Wahrheit entspricht, und lass deinen Ex-Chef einfach nur noch unterschreiben.

Hi!

Versuche mal den hier
http://www.hr-manager.de/hr_man/html/zeugnis_gen_exp…

Aber der Kontakt mit kunden bleibt dort außen vor.

LG
Guido