Noch mal aufgewärmt

Ich werde deine Tips gleich mal umsetzten.

…las ich gerade hier. Im Rechtsbrett möchte jemand etwas „ansetzten“
Daher nochmal die alte Frage (von CheNetzer war sie, glaub’ ich, und bezog sich seinerzeit auf „übersetzten“ als Infinitiv )
Woher kann das kommen?

Ich sehe das tatsächlich immer häufiger.

Grüße
Jo

Tippfehler o.w.t.

Tippfehler erkennt man daran, daß sie mal hier, mal da auftauchen, aber niemals systematisch immer beim gleichen Wort.

Der von Jo angesprochene Schreibfehler fällt aber genau in diese Kategorie. Das hat zwischenzeitlich schon System!
Genau wie „hälst“.

Gruß G

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Hi,

Genau wie „hälst“.

Ich glaube damit triffst du den Nagel schon ziemlich genau auf metaphorischen Kopf… die Leute sind in ihrem Sprachempfinden (oder auch „emfinden“ - wie mancher sagen würde) inzwischen so gestört, dass sie auch gerne mal "t"s hinsetzen, wo gar keine hingehören - einfach weil sie bei „hälst“ auch keins hören, sich aber gemerkt haben, dass da trotzdem eins hingehört.

Dazu kommt dann noch, dass diese Formen ja wirklich real existieren (und gerade überse t zt liest man wahrscheinlich häufiger als die zugehörigen Präsens-Formen) und schon kommt sich jeder Dämel wunderbar schlau vor, weil er „weiß“, dass dort ein „t“ hinkommt, wo er keines hört.

Gruß

Anwar

Hallo,
Ich denke, es könnte eher eine Mischung aus Tippfehler und Anwars Idee sein… es passiert, wenn man schnell und schusselig schreibt: das Tippgedächtnis scheint ja fast mehr in den Fingern (motorisches Gedächtnis) zu liegen, unsere Finger wissen, was sie machen sollen, wir denken nur an die Wörter.
Und so kann es passieren, dass die Finger durch das doch nicht seltene Vorkommen von -tzt- als Kombination dasselbst auch tippen wollen, wenn eigentlich nur -tz- gefordert ist. Aus Gewohnheit vielleicht, zumindest bei diesen Wörtern.

Du kennst das vielleicht auch, falls du blind und schnell schreiben kannst: du vertippst dich in einem Wort, schreibst das Wort dann aber so weiter. Z.B. will man und schreiben, vertippt sich aber und schreibt unt und die Finger tippen automatisch noch ein -er hintendran. Mir passiert das manchmal, ich glaube vor allem mit Wörtern, die ich extrem häufig schreibe, wie meine E-Mail-Adresse (vllt. will ich „esoterisch“ schreiben, rutsche ab aufs p und schreibe „erantist“ weiter).

Falls die Leute drüberlesen, übersehen sie das überflüssige t dann vielleicht, weil es das Wort ja mit tzt oft auch gibt und es so nicht „komisch“ aussieh. Daher bleibt der Tippfehler oft unkorrigiert und scheint häufiger – ja vielleicht sogar systematisch – aufzutreten.

So denk ich mir das.

  • Antrag oh, huch :wink:
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P.S.
P.S.:
Es ist mir soeben beim Schreiben meiner Hausarbeit passiert, dass ich „Lautgesetz t e“ schrieb und es augenblicklich verbesserte. Tja, so schnell kann’s gehen. Und wer beim Schreiben auf seine Finger oder die Tastatur kucken muss, der merkt’s vielleicht gar nciht…

Grütze, äääh, Grüße,

  • André

Das passiert, wenn man Konten in den Fnigern hat.

Der von Jo angesprochene Schreibfehler fällt aber genau in
diese Kategorie. Das hat zwischenzeitlich schon System!

Genau wie „hälst“.

Hinter „hälst“ steckt aber wohl ein anderes „System“ als hinter den tz/tzt -Fällen:

Wie André erläuterte, kann sich die relativ häufig vorkommende Buchstabenfolge -tzt- als Störfaktor bei der Schreibung von -tz -Wörtern auswirken.

Die Kombination -tst (als Endung in der 2. Person Singular) ist hingegen sehr selten* und ergibt daher vielleicht für manchen ein ungewöhnliches (und gefühlt „falsches“) Schriftbild.
Vermutlich spielt auch eine umgangssprachlich/mundartlich bedingte undeutliche Aussprache eine Rolle.

*Auf Anhieb fallen mir nur „halten“, „gelten“, „schelten“ ein.

Gruß
Kreszenz