Noch mal: Programme unter Linux installieren

Ok, ich weiß, das steht in den FAQ, aber jemand, der von Linux keine Ahnung hat, kann damit nicht gaaaaanz so viel anfangen…

Ich habe mit Alt + F2 diese Befehlszeileneingabefunktion aufgerufen. Und dann ./configure eingeben? Da passiert gar nichts. Ich müsste doch auch irgendwie erst mal in den Ordner, wo die Dateien liegen, oder?

Gibt es vielleicht jemanden, der selbst noch Linux-Anfänger ist und sich daher besser vorstellen kann, was einem, der von Linux nichts versteht, an Informationen fehlt, die die ganzen Beschreibungen im Internet nicht hergeben?

Steffen

laientipp
Hi!

a)
Also erst mal solltest Du das Suse Handbuch lesen. Das ist - denke ich - ganz gut geschrieben. Du würdest Dich ärgern, wenn Dich jemand
fragt, wie man Windows runterfährt. Na also, ein paar Grundlagen
können nicht schaden.

b)
Wo immer Du die Programme herbekommst, gibt es normalerweise auch
Anleitungen, wie du dieses installierst. Meist heißt die Anleitung
„readme.txt“ kann aber auch anders heißen. Die ist einfach und genau,
wie ein Kochrezept.

c)
Bin selbst kein Linux-Guru, aber das ein oder andere googlen und
nachlesen hat auch mir (kaum) geschadet.

Gruß & Frohes Schaffen
Gerald

Ich habe mit Alt + F2 diese Befehlszeileneingabefunktion
aufgerufen. Und dann ./configure eingeben?

Das kann man so machen.

Da passiert gar nichts.

Und das ist dann das Ergebnis.

Ich müsste doch auch irgendwie erst mal in den Ordner,
wo die Dateien liegen, oder?

Yep, das stimmt genau.

Gibt es vielleicht jemanden, der selbst noch Linux-Anfänger
ist und sich daher besser vorstellen kann, was einem, der von
Linux nichts versteht, an Informationen fehlt, die die ganzen
Beschreibungen im Internet nicht hergeben?

Ich kanns mir genau vorstellen. Es gibt eine Menge Möglichkeiten, Programme zu installieren. Nehmen wir mal Firefox.

Du hast wahrscheinlich firefox-0.9.3-i686-linux-gtk2+xft-installer.tar.gz herunter geladen. Das ist eine komrimierte Datei, also so etwas, was du unter Windows als zip-Datei kennst.

Du musst das Terminal-Programm aufrufen. Ich benutze weder SuSE-Linux 9.1 noch KDE, aber es muss doch irgendwoein Icon oder einen menüeintrag dafür geben? Das Terminalprogramm öffnet dir eine Shell. Manchmal haben diese Programme daher eine kleine Muschel als Symbol.

Es ist dein Rechner und deine Muschel, und ohne wirst du leider nicht weiter kommen, also such das Ding, finde es und starte es.

Als erstes musst du in das Verzeichnis wechseln, in das du den Firefox heruntergeladen hast. Nehmen wir an, du hast ihn in deinem Home-Verzeichnis gespeichert. Gib ein

cd

und drücke danach die Returntaste. Die drückst du übrigens immer nach der Eingabe eines Befehls, ansonsten passiert nix. Du wirst etwas sehen wie

nocyx@nussknacker:~\>

falls dein Rechner „nussknacker“ heißt. Tippe ein

ls

Du siehst etwas wie

firefox-0.9.3-i686-linux-gtk2+xft-installer.tar.gz

Wenn du das nicht siehst, dann hast du mit dem Befehl cd in das falsche Verzeichnis gewechselt. Weitermachen brauchst du erst dann, wenn du im richtigen Verzeichnis bist.

Die Endung .gz bedeutet, dass etwas mit gzip komprimiert ist, die Endung .tar bedeutet, dass etwas archiviert ist, und du musst aus firefox-0.9.3-i686-linux-gtk2+xft-installer.tar.gz den Firefox da erst einmal auspacken.

gunzip firefox-0.9.3-i686-linux-gtk2+xft-installer.tar.gz

Das brauchst du nicht ganz einzutippen. Tippe nur ein gunzip fire und drücke dann die Tab-Taste.

Das Verzeichnis firefox-installer entsteht, womit du dich mit ls überzeugen kannst

nocyx@nussknacker:~\> ls
firefox-0.9.3-i686-linux-gtk2+xft-installer.tar
firefox-installer

Wechsele nun mit cd in das Verzeichnis firefox-installer

cd firefox-installer

und tippe wieder ls ein

nocyx@nussknacker:~/firefox-installer\>ls
config.ini
firefox-installer-bin
installer.ini
watermark.xpm
firefox-installer
header.xpm
license.txt
xpi

Tippe nun ein

./firefox-installer

und folge den Hinweisen auf dem Bildschirm.

Falls du das alles als sehr umständlich empfindest: so ist es. Aber Linux ist auch kein Windows, und wer es einfach haben will, der nimmt halt den Mac und nicht Linux. Ich kanns nicht ändern.

Gruß,
Stefan

Falls du das alles als sehr umständlich empfindest: so ist es.
Aber Linux ist auch kein Windows, und wer es einfach haben
will, der nimmt halt den Mac und nicht Linux. Ich kanns nicht
ändern.

Also mit Debian und Synaptic bzw. Gentoo und Porthole geht Programme installiern einfach und grafisch. Vielleicht nicht so einfach wie beim Mac aber IMHO einfacher als Windows.

Bei Suse würde ich auch kein tar.gz sondern ein rpm nehmen. Beim Mac musst du auch das root Passwort eintippen und so gross ist der Unterschied zwischen Suse + rpm und Mac + dmg nicht wirklich - zumindest solange wie bei Suse keine Abhänigkeiten fehlen :wink:

Gruss Jan

Neue Frage
Hallo,

habe mir aus dem Internet eine Datei geladen, Drweb…rpm, ein
Antivieren-programm.

Mit Doppelklick gestartet, hat sich irgendwohin entpackt, und das war’s dann.
Will sagen, ich kann das Programm nirgendwo „finden“, wobei mein Dateimanager
von Anfang an nicht funktioniert, war schon bei der Installation eine
Fehlermeldung.

Benutztes System = Mandrake 10.

Habe dann versucht, eine erneute Installation durchzuführen, um den Pfad heraus
zu bekommen. Gas nur die Fehlermeldung, dass das Programm bereits installiert
ist.

Das ist für mich so der typische Linux-Frust. Vielleicht hat ja jemand einen
Tip ?

Gruss

Andreas

Hallo Steffen,

soweit ich mich noch erinnern kan ist der Firefox auf den SuSE CD`s dabei (wohl nicht in der neuesten Browserversion), d.h. du öffnest Yast2 und suchst dort Software installieren/deinstallieren.

Dort suchst du dann nach dem Feuerfuchs, aktivierst ihn und installierst ihn, fertig.

Ansonsten würde ich ihn mir an deiner Stelle als .rpm besorgen, dann kannst du einfach mit dem Konqueror installieren.

Have fun

Andreas

Hallo,

Gibt es vielleicht jemanden, der selbst noch Linux-Anfänger
ist

Ja.

Zu den Problem: Stefan hat ja schon eine Menge geschrieben, ich würde es in Deinem Falle eher vermeiden, Firefox von woandes als von SuSE zu nehmen.

http://ftp.gwdg.de/pub/suse/i386/9.1/suse/i586/Mozil…

Die Datei herunterladen, eine Shell öffnen (Stefans Beschreibung), mit „su“ root werden, mit „cd“ in das Verzeichis wechseln, in dem die heruntergeladene datei liegt und mit

rpm -i DATEINAME.rpm

installieren.

HTH,

Sebastian

Hi,

war das RPM denn auch für Mandrake gedacht oder wenigstens nicht an eine bestimmte Distribution gebunden?

Was sagt denn die HP von der Du das geladen hast? In der Regel sind die Leute die sowas herstellen sehr auskunftfreudig.

JD

Hi,

Hallo,

war das RPM denn auch für Mandrake gedacht oder wenigstens
nicht an eine bestimmte Distribution gebunden?

das war eine Datei speziell für Mandrake 10

Was sagt denn die HP von der Du das geladen hast? In der Regel
sind die Leute die sowas herstellen sehr auskunftfreudig.

Muss ich noch mal nachsehen. Habe jetzt leider keine Zeit mehr :frowning:

JD

Gruss

Andreas

Bei Suse würde ich auch kein tar.gz sondern ein rpm nehmen.

Ich auch.

Beim Mac musst du auch das root Passwort eintippen und so
gross ist der Unterschied zwischen Suse + rpm und Mac + dmg
nicht wirklich - zumindest solange wie bei Suse keine
Abhänigkeiten fehlen :wink:

Ich hab mich einfach wie ein ganz normaler Anwender auf
mozilla.org durchgeklickt und hab ein tar.gz bekommen. Darauf basiert meine
Anleitung.

Ansonsten hast du natürlich völlig Recht.

Stefan

Will sagen, ich kann das Programm nirgendwo „finden“, wobei
mein Dateimanager von Anfang an nicht funktioniert,

Tja, weg ist weg :wink:

Das ist für mich so der typische Linux-Frust.

Warte einfach noch ein paar Jahre, dann wirst du feststellen, dass das normal
ist.

Vielleicht hat ja jemand einen Tip ?

Ja, ich. Wenn es mit dem Dateimanager nicht geht (ich benutze nautilus
unter Gnome, der ist so schlecht, da macht man es dann irgendwann sowieso
anders), dann geht es mit der Shell:

Öffne ein Terminal und tippe ein:

find / -iname "\*drweb\*" -print

und
der Pfad wird dir genannt werden. Die bessere Alternative als nicht-root-User
ist

find / -iname "\*drweb\*" -print 2\>/dev/null

Das unterdrückt die
ganzen Fehlermeldungen, die bestimmt kommen werden, weil man das eine oder
andere Verzeichnis nicht lesen darf.

Der ganze Schmu heißt:
find : finde (ok, das hat sich wahrscheinlich schon jeder gedacht)
/ : vom Wurzelverzeichnis / aus
-iname : mit dem Namen (wobei Groß- und Kleinschreibung missachtet wird)
"*drweb*" : irgendwas, in dem der String _drweb_vorkommt
-print : und schreibe das Ergebnis auf (kann man auch weglassen)
2>/dev/null : und schreibe die Fehlermeldungen ins Nirvana

Weitere Möglichkeiten sind

which drweb
locate drweb
whereis drweb

wobei man da schon wissen sollte, dass das gesuchte Programm
auch so heißt.

Danach kannst du das Programm aus der Shell aufrufen (möglicherweise /usr/
local/bin/drweb
) oder ein Icon auf der grafischen Benutzeroberfläche
anlegen.

Gruß,
Stefan

1 Like

Hallo,

Das ist für mich so der typische Linux-Frust.

Warte einfach noch ein paar Jahre, dann wirst du feststellen,
dass das normal
ist.

Was? Installationen, die so reibungslos funktionieren, daß man glaubt sie hätten nicht stattgefunden?

Danach kannst du das Programm aus der Shell aufrufen
(möglicherweise /usr/local/bin/drweb)

Das will ich nicht hoffen. Programme, die per palektverwaltung installiert werden, aben in /usr/ local /* nichts zu suchen.

Gruß,

Sebastian

Das will ich nicht hoffen. Programme, die per palektverwaltung
installiert werden, aben in /usr/ local /* nichts zu
suchen.

Nicht? Gehen die alle einfach nach /usr? Ziemlich blöde Frage, aber tatsächlich hab ich mich noch nie darum gekümmert, wohin die gehen. Schusti, die alte Schlampe, Mannmannmann…

Auf einer Sun ist das anders. Packages, die nicht von Sun sind, wandern unter Solaris alle nach /usr/local. Dieses Verzeichnis existiert nicht einmal auf einer neuinstallierten Sun. Ich finde es ganz praktisch, dass ich dadurch immer weiß, was zur default-Installation gehört und wo mein ganzer GNU-Kram liegt. Unter /usr/local finden sich dann auch alle weiteren spezifischen Verzeichnisse, wie /usr/local/etc, /usr/local/lib, /usr/local/bin, /usr/local/sbin usw.

Ich hab mir angewöhnt, auch selbstkompilierte Software dorthin zu legen. Einmal ein deftiges rm -rf /usr/local und die Drittsoftware ist komplett verschwunden (allerdings entferne ich die Pakete lieber per pkgdel).

Stefan

Das will ich nicht hoffen. Programme, die per palektverwaltung
installiert werden, aben in /usr/ local /* nichts zu
suchen.

Nicht? Gehen die alle einfach nach /usr?

/usr/{{,s}bin,lib}/ und so weiter.

Auf einer Sun ist das anders. Packages, die nicht von Sun
sind, wandern unter Solaris alle nach /usr/local.

So ist es doch hier auch: Sun ist im Falle Linux halt der Distributor. Wenn der ein Paket gebaut hat wird es von seinem packet management nach /usr/ geschoben. Der einzige Unterschied ist, dass es eben nicht _den_ Hersteller Sun gibt, sondern der Krempel halt zusammengesammelt ist (Malte wuerde es Flickwerk nennen). Faengt man an, selber zu sammen (meist in Form von Quellcode) installiert der sich ueblicherweise /usr/local/

Ich finde es ganz praktisch, dass ich dadurch immer weiß,
was zur default-Installation gehört und wo mein ganzer
GNU-Kram liegt. Unter /usr/local finden sich dann auch alle
weiteren spezifischen Verzeichnisse, wie /usr/local/etc,
/usr/local/lib, /usr/local/bin, /usr/local/sbin usw.

Genau so ist das auch unter Linux.

Ich hab mir angewöhnt, auch selbstkompilierte Software dorthin
zu legen. Einmal ein deftiges rm -rf /usr/local und die
Drittsoftware ist komplett verschwunden (allerdings entferne
ich die Pakete lieber per pkgdel).

Bis auf pkgdel kann man so auch auf einen Schwung alle selbstkompilierte software loswerden.

Gruss vom Frank.

Verstehst Du das alles?
Hallo!
Mich würde wirklich mal interessieren ob Du die weiter unten stehenden Erklärungen verstehst!
Okay, anfangs konnte ich sowohl Dein Problem als auch die Antworten noch nachvollziehen, da ich mich mal selber mit dem Betriebssystem versucht habe,
aber im Laufe der späteren, sicherlich sehr ins Detail gehenden Antworten, kann da bei einigen Sachen nicht mehr folgen.
Gut, ich habe die Frage auch nicht gestellt.
Oder handelt es sich hier mehr um eine Expertendiskussion?

mfg Michael

Hallo,

wollte nur „Danke“ für die Antworten sagen.

Gruss

Andreas