Noch mehr Zweig

Guten Tag, ihr literaturbeflissenen Frauen,

ich wende mich an euch wegen der Novelle „Brief einer Unbekannten“.

Ich bin immer misstrauisch, wenn ich im Romantext eines Mannes die Wiedergabe von Gedanken und Gefühlen einer Frau lese - umgekehrt übrigens auch.

Es gibt zwar gelungene Beispiele, wie etwa Elisabeth von Arnim und Noell Coward.

Aber ist einer weiblichen Leserin möglich, diese Novelle von Zweig zu lesen, ohne in schallendes Lachen auszubrechen, oder das Buch gleich zu entsorgen?

So eine Frau wie sie da Zweig vorführt ist doch Produkt der krankhaften Vorstellungen eine Mannes, der sich gern mit „Frauenjägern“ befasst. Und so hat er sich diese Sklavenseele von einer Frau erfunden.

Nun noch eine Frage an alle:

Was sind „Repektblätter“? Mir will scheinen, dass die die leeren Seiten zwischen den Buchdeckeln sind, die dem Text vorangehen und nachfolgen. Und je repektabler ein Buch ist, desto mehr Respektblätter kriegt es.

Wieder meinen Dank im Voraus!

Gruß Fritz

Hallo, Fritz,

Was sind „Repektblätter“? Mir will scheinen, dass die die
leeren Seiten zwischen den Buchdeckeln sind, die dem Text
vorangehen und nachfolgen.

laut Duden leeres Blatt am Anfang eines Buches, anderenorts wird es als Synonym für „Schmutztitel“ bezeichnet und ist nicht notwendigerweise leer:

… Schmutztitel, auch Respektblatt genannt, mit dem die erste Lage beginnt und der noch aus der Zeit stammt, als Bücher ungebunden und damit ungeschützt in den Handel kamen. Dem Schmutztitel, der oft nur aus einer einzigen Zeile oder auch dem Verlagssignet besteht, folgt das eigentliche Titelblatt.

(Marion Janzin, Joachim Güntner, Das Buch vom Buch: 5000 Jahre Buchgeschichte
http://books.google.de/books?id=LG7uUZjXuxsC&printse… )

und

… Die erste alternative Bezeichnung „Schutzblatt“ deutet auf die ursprüngliche Funktion hin, die zweite, nämlich „Respektblatt“, auf die Vorzimmerfunktion, nämlich zum xxxx Haupttitel zu führen, dem repräsentativen Eingang zum Buch
http://web-experiences.de/lexika/000stext.htm (-> Schmutztitel)

Gruß
Kreszenz

Hallo, Kreszenz,

sigstes mal wieder. Ich der ich sonst mit dem Dunden in der Hand umherlaufe, habe bei diesem Wort nicht gedacht, dort zu gucken.

Ich habe gegoogelt und kam auf der Seite einer Firma an, die ein Selbstbuchbindersystem anbietet.

Daraus zog ich meine Vermutungen.

Dank dir abermals sehr!

Gruß Fritz

Ich habe inzwischen auch gelernt, dass man auch bei Büchen und Kunstdrucken von Pedigree spricht, wenn man die Vorbesitzer angeben will.

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Vorsatz- und Respektblatt

Hallo, Fritz

Was sind „Repektblätter“? Mir will scheinen, dass die die
leeren Seiten zwischen den Buchdeckeln sind, die dem Text
vorangehen und nachfolgen. Und je repektabler ein Buch ist,
desto mehr Respektblätter kriegt es.

Nach dem vorderen ‚Buchdeckel‘ folgt das ‚Vorsatzblatt‘ in der Farbe der Innenseite des Buchdeckels: es
gehört nicht zum ‚Block‘ und ist nicht bedruckt:

„… Das Vorsatz (auch: Vorsatzblatt oder Vorsatzpapier) eines Buches verbindet den Buchblock vorne und
hinten mit dem Buchdeckel und ähnelt optisch einer in der Mitte gefalzten Doppelseite. …“
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorsatz_%28Buchherstell…

„… Der einfachste Vorsatz besteht aus einem Doppelblatt von der Größe der Lagen, der mit einem
zusätzlichen Streifen Papier, dem sogenannten Ansetzfalz befestigt wird. Daneben gibt es aber eine
Vielzahl weiterer Vorsatzarten, die alle unterschiedlich konstruiert sind und angehängt werden. …“
http://de.wikipedia.org/wiki/Buchbinden

Dann folgt ein ‚Respektblatt‘, das erste Blatt des ‚Blocks‘, beidseitig unbedruckt.

„Re|spekt|blatt [n. 4] leeres Blatt (am Anfang eines Buches …“
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.ht…

Hinten im Buch ist die Reihenfolge umgekehrt: Respektblatt – Vorsatz – Buchdeckel.

Wenn der ‚Satz‘ die Druckbögen nicht ganz füllt, können vorne und hinten im ‚Block‘ mehrere
Respektblätter übrig sein.

Gruss
Adam

Suchmaschinen um auf den Zweig zu kommen
Hallo, Adam und auch nochmals Kreszenz,

dass ihr so rasch und zielsicher erklärende Seiten im Netz findet, während ich auf eine popelige kam, zwigt mir, dass ich noch gewaltige Defizite bei der Arbeit mit Suchmaschinen habe.

Ich hab einfach den Schritt von der Einwortsuche zur Zusammenhangssuche nicht drauf. Nachdem ich rausgefunden hatte, dass Respektblätter was mit Büchern zu tun hatte, wäre es doch naheliegend gewesen, da weiter zu suchen. Aber das fiel mir nicht bei.

Einschub:
= Ich schreib jetzt schon wie Zweig. Ein Satz von ihm:
„Schönheit sie selbst, hat Jugend der Verklärung nicht not: im Übermaß lebendiger Kräfte drängt sie dem Tragischen zu, und gern gestattet sie der Schwermut, süßen Zuges an ihrem noch unerfahrenen Blute zu saugen: darum auch die ewige Bereitschaft aller Jugend für die Gefahr und ihre brüderlich entbotene Hand zu jedem Leiden im Geiste.“
Aus, Verwirrung der Gefühle

Aber dazu hat man ja das Forum.

Danke für die Hinweise und Links!

Ich tät euch noch ein * geben, aber hab bloß je eins zu vergeben.

Beste Grüße Fritz

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