Noch so ein Komiker!

Hi!

Der neue Star der Komiker auf Arbeitgeberseite ist der Chefvolkswirt der Deutschen Bank: Walter.

Der hat jüngst gefordert, dass mit der Lohnfortzahlung an Feier- und Urlaubstagen Schluss sein muss.

Warum redet der eigentlich nicht Klartext? Es ist doch viel einfacher zu verstehen: alle Gehälter müssen um 15 % runter! Denn nichts weiter hat dieser Komiker gefordert.

Manche - ich hab’s im Radio gehört - glauben, Walter will an das Urlaubsgeld. Mitnichten, Leute! Seine Forderung ist klipp und klar: wer zwei Wochen Urlaub macht, bekommt nur halbes Gehalt. Wer vier Wochen Urlaub macht, gar kein Geld.

Da in D die Urlaubstage bei 25 bis 30 im Schnitt liegen zzgl. der Feiertage, kommt man problemlos auf 6 Wochen Freizeit, die vom AG bezahlt wird. Zukünftig aber nicht mehr - wenn es nach Chefvolkswirt Walter geht. Und anderthalb Monate aufs Jahr gerechnet sind etwa 15 % Lohnkürzung.

Was eine generelle Lohnkürzung in dieser Dimension für den Verbrauch bedeutet, sollte ein Volkswirt sich vorstellen können (ach ja, wenn dadurch die Gewinne der Deutschen Bank steigen, dürfte Herr Walter vermutlich eine höhere Prämie kassieren).

Reden Sie also nicht so dumm herum, Herr Walter, sondern sagen Sie gleich, was Sie wollen: Das wenige Geld der vielen kleinen Leute ind die wenigen Tagen der Leute mit dem großen Geld!

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich,

das Problem hierbei ist ein ganz anderes. Der Mensch wird sich nicht dazu durchringen können, in Urlaub zu gehen, es sei denn, er bekommt das gleiche Geld im Jahr, wie vorher. Dies bedingt jedoch, dass sein Gehalt um eben diesen Prozentsatz angehoben wird.

Außerdem finde ich die Aussage, dass die Arbeitskraft in D. zu teuer ist, auch nur bedingt richtig. Denn letztendlich wird nur dann jemand eingestellt, wenn er mehr ins verdienen bringt, als er kostet. Sprich, er muss somit auch ein vielfaches mehr erwirtschaften.

Gruß
Marco

Hallo Heinrich,

50 Jahre lang mussten die Profitgeier und ihre „Dierigs“ Kreide fressen,
nämlich, solange es sozialistische Staaten gab, wo man hinzeigen konnte,
…seht mal, unsere sozialen Errungenschaften, und was haben die?..
Ich erinnere mich gut, wie ein Betriebsleiter etwa 1961, -ich war Lehrling- vor versammelter Mannschaft brüllte: „…na wartet mal, es kommen auch wieder andere Zeiten“ (Ort: Hering AG Nürnberg mechanische Fertigung)

Wobei die Lakeien und Handlanger (wie der von Dir zitierte) dabei noch die menschlich miesere Sorte repräsentieren

Gruß

Peter

Außerdem finde ich die Aussage, dass die Arbeitskraft in D. zu
teuer ist, auch nur bedingt richtig. Denn letztendlich wird
nur dann jemand eingestellt, wenn er mehr ins verdienen
bringt, als er kostet. Sprich, er muss somit auch ein
vielfaches mehr erwirtschaften.

Hallo, ist grundsätzlich erst mal richtig. Die Sache hat einen Haken. In der BRD wurde stetig die Arbeitszeit verkürzt und die Löhne angehoben. Ergebniss: richtiges Bäckerbrot ist unbezahlbar, Ratiodruck überall, die, die heute noch arbeiten (sind ja nicht mehr viele) müssen in 35 Stunden Woche den kompletten Volkswohlstand erwirtschaften. Da sag mir einer, das das gesund ist…

jens

Hallo Jens,

die Arbeitszeitverkürzung ist natürlich da, dennoch muss jeder AN das ins verdienen bringen, was er kostet. Also scheint es sich immer noch zu rechnen, sonst würde er ja gefeuert werden. :smile:

Gruß
Marco