Noch was zum Thema U-Boot

Hi Experten,

ich habe mir ebenfalls auf B3 „Das Boot“ angesehen (siehe Posting U-Boot und Rotlicht). Da hies es auch, das Boot währe 40 oder 50? Tage auf See gewesen.
Wo um alles in der Welt haben die den für diese lange Zeit den Treibstoff, Wasser und Futter gebunkert?
Das sind ja so 20 bis 30 Mann Besatzung gewesen.

Tom

Hallo Tom !

40 oder 50 Tage sind doch nun wirklich nichts! Wenn Du Dich über 40 Wochen wunderst, dann wäre das vielleicht berechtigt.

50 Tage auf See, heißt für ein U-Boot nicht, 50 Tage Marschfahrt. Das heißt 6 - 8 Tage zum Einsatzort und dort warten. Irgendwann irgendwohin verholen und wieder warten. Für ganz ernste Fälle gab es U-Tanker, die diese Einsatzboote mit Kraftstoff versorgten. Oder heimfahrende Boote, die keine Torpedos mehr hatten, gaben Dieselöl ab.
Wasser für den Verbrauch der Besazung war kein Problem . Man wusch sich nicht, man brauchte nur Trinkwasser. Viel wichtiger war das Kühlwasser für die Diesel. Aber auch diese Diesel konnten zur Not mit Seewasser gekühlt werden. Habe ich selbst noch mitgemacht. Die deutsche Handelsflotte fuhr nach dem 2. Weltkrieg nur mit U-Bootsdieseln. Diese lagen auf den Bauwerften unter dem Schutt gut versteckt und als die ersten Schiffe gebaut werden durften, setzte man sie in die Schiffe.
Proviant für 50 Tage sind das kleinste Problem. Alles in Dosen. Kam alles in die Bilgen und war gut gekühlt.
Stell Dir vor, jeder bekommt drei Dosen am Tag. Das macht 150 Dosen pro Reise und Mann. Die sah man gar nicht. Und mit 25 Mann das Ganze x 25 bringt 4000 Dosen. Die wurden übers ganze Schiff verteilt.
Gruß Werner

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Hallo Tom!

Natürlich gab man ihnen auch Frischobst und Gemüse mit, aber bei Deiner Frage ging es wohl hauptsächlich ums Prinzip, wie man 50 Tage überlebt.

schau doch mal hier:
http://www.uboat.net/boats/u96.htm

das dürfte dieser typ gewesen sein.

um 8000 milen zu fahren braucht es sicher eine weile :smile: (technische beschreibung unter „VIIC“ ganz oben)

STK

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U-96 hat ja auch noch vor dem Durchbruch in Gibraltar einen kleinen Zwischenstop an einem deutschen Versorger, getarnt als Frachter, (bin mir nicht ganz sicher) gemacht.

Gruss an alle U-Boot Fans
Carsten M.

Hallo Tom!
Hier noch ein paar Einzelheiten über den vermutlichen U-Bootstyp aus dem Film „Das Boot“. Typ VIIC.

Das VIIC ist eine Weiterentwicklung des 1. Weltkriegbootes UB III-Typ. Es wurde das Kriegs-Standard-Boot der Marine. Es bestimmte bis 1943 die von Dönitz bevorzugte „Wolfsrudeltaktik“. Jeweils ganze Gruppen dieser Boote wurden in straff über Funk geleitete Operationen auf die Konvois der Alliierten angesetzt.
Die Boote brachen grundsätzlich nur nachts über Wasser fahrend in die Konvois ein und entzogen sich erst nach dem Abschießen ihrer Torpedos den verfolgenden Sicherungsfahrzeugen durch Tauchmanöver.
Die mit 5 Torpedorohren und 14 Torpedos bzw 26-29 Minen, außerdem mit leichter Flak ausgerüsteten VIIC Boote hatten über Wasser eine Verdrängung von 769 t, im getauchten Zustand 871 t.
44 Mann Besatzung und liefen über Wasser 17,5 kn und getaucht 7,6 knoten.
Ihre Fahrstrecke betrug 6100-6500 Seemeilen, die durch Seebunkerung mittels Versorgungsschiffen oder U-Tankern („Seekühe“) erhöht werden konnte.

Die Boote hatten zwei Propeller, zwei Motoren mit zusammen 3000 PS. Waren 66,5m lang und 6,18 m breit.

Gruß Werner

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