Nochmal Ausländer-Eid

Hi nochmal,

die diskussion unten um den Eid aufs Grundgesetz für ausländer ist ja recht hitzig geworden. Vielleicht auch nicht ganz ohne mein zutun ob der recht gewagten einführung.
Dennoch finde ich, daß die sache mE vom falschen standpunkt aus betrachtet wird.
Man sieht, daß stoiber mit dieser forderung ganze arbeit geleistet hat. Er hat die integrationsdebatte weg von integration, hin zum nationalgefühl (vielleicht das am stammtisch) geführt.
Da kann man drüber reden, ist hier aber unnütz.

Die frage ist doch, was das alles für die integration von einwanderern bringen soll.
Weiterhin frage ich mich, ob die postings von denselben leuten stammen, die „Leitkultur“ vor nicht allzu langer zeit als unwort beschimpft haben und diesen begriff jetzt gerne selbst gebrauchen. Sind es auch die, die gegen öffentliche gelöbnisse wettern, einen verfassungseid aber als etwas „schönes“ erachten?
Natürlich; in anderen ländern gibt es das auch (ist ja wohl das beliebteste argument).
ABER ist es soo eine schöne vorstellung, nach amerikanischem vorbild, vor unterrichtsbeginn auf die flagge zu schwören?

Diese ganze sache sollte/muss an anderer stelle diskutiert werden.
Die integrationsdebatte soll doch dahin gehen, daß man die parallelesellschaften in unserem land abschafft und so von multi-kulti zu kulturvielfalt kommt.
Was soll da ein eid bringen?

Unterschwellig führt diese forderung nämlich zum genauen gegenteil. Die menschen werden auf populistische art und weise zu einem denken gebracht, daß dinge beinhaltet wie: „Die wollen hier leben, dann sollen sie sich unserer lebensweise anpassen!“
Haben wir es nicht nötig von anderen kulturen zu lernen. Ich finde diese einstellung recht amerikanisch orientiert.

Natürlich sollten einwanderer unsere sprche sprechen und auch ein stück weit die kultur ihrer wahlheimat annehmen. ABER: mE bedeutet integration ein „auf einander zugehen“ und kein „kommen lassen“.

Ich finde diese entwicklung äußerst traurig und die tatsache, wie stoiber diese meinungsbildung herbei führt auch ein streckenweise bedenklich…

LG Alex:smile:

Ich finde diese einstellung recht amerikanisch orientiert.

nö eben nicht! die „amerikanische“ einstellung wäre, daß man ein patriot sein kann, der auf die verfassung und fahne schwört und englisch spricht, und gleichzeitig, daneben, darüberhinaus, zusätzlich noch deutscher, italienischer, spanisch-irischer, hispanic, protestantisch-angelsächsischer und weiß der himmel noch welcher herkunft, gruppe, sprache, kultur usw. angehört (sogar mehreren gleichzeitig).

gruß
datafox

Hallo auch,

Man sieht, daß stoiber mit dieser forderung ganze arbeit
geleistet hat. Er hat die integrationsdebatte weg von
integration, hin zum nationalgefühl (vielleicht das am
stammtisch) geführt.
Da kann man drüber reden, ist hier aber unnütz.

Mit Verlaub: Ich sehe da absolut keinen Widerspruch. Weshalb meinst Du, wäre ein Eid auf die Verfassung einer Integration nicht zuträglich? Habe da ein prinzipielles Verständigungsproblem.

Die frage ist doch, was das alles für die integration von
einwanderern bringen soll.

Mehr Identifizierung mit dem Land, das sie sich als ihre zweite Heimat ausgesucht haben. Beispielsweise.

ABER ist es soo eine schöne vorstellung, nach amerikanischem
vorbild, vor unterrichtsbeginn auf die flagge zu schwören?

Niemand verlangt, dass das getan wird!!!

Diese ganze sache sollte/muss an anderer stelle diskutiert
werden.

Wo bitte?

Die integrationsdebatte soll doch dahin gehen, daß man die
parallelesellschaften in unserem land abschafft und so von
multi-kulti zu kulturvielfalt kommt.
Was soll da ein eid bringen?

Ideal wäre, dass alles Hand in Hand einhergeht. Ein Eid auf die Verfassung ist mindestens nicht konträr zu Integrationsbemühungen Deiner Coleur. Das jetzt absolut wertefrei!

Unterschwellig führt diese forderung nämlich zum genauen
gegenteil. Die menschen werden auf populistische art und weise
zu einem denken gebracht, daß dinge beinhaltet wie: „Die
wollen hier leben, dann sollen sie sich unserer lebensweise
anpassen!“

Diese Denkweise hat einen positiven Kern: Betrachte es doch einmal von der anderen Seite aus. Du hilfst damit auch den Zugereisten, gibst ihnen damit Chancen, in der neuen Gesellschaft Fuß zu fassen und eine echte Wahl zu haben. Ein türkisches Kind, das der deutschen Sprache nicht mächtig ist, wird nur schwer Anschluss in der Schule finden. Sein Abschluss steht in Gefahr, damit wird es praktisch keine Aussichten auf eine gute Weiterbildung haben. Es bleibt also, ob es das wirklich will oder nicht, im Kreis seines unmittelbaren Umfelds gefangen. Wird es aber konsequent dazu angehalten, die Sprache des Landes zu lernen, in dem es lebt, hat es eine Chance auf Studium und gesellschaftlichen Umgang, der vielleicht nicht türkisch ist. Es lernt andere Sichtweisen kennen, hat sogar den unschätzbaren Vorteil, gleich zwei Kulturen gut zu begreifen. ES HAT EINE CHANCE AUF EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN!

Haben wir es nicht nötig von anderen kulturen zu lernen. Ich
finde diese einstellung recht amerikanisch orientiert.

Ach quatsch, wenn Du nach Australien auswandern willst, musst Du auch einen Sprachtest absolvieren. Das ist absolut üblich und auch nachvollziehbar.

Natürlich sollten einwanderer unsere sprche sprechen und auch
ein stück weit die kultur ihrer wahlheimat annehmen. ABER: mE
bedeutet integration ein „auf einander zugehen“ und kein
„kommen lassen“.

Das ist doch dann aber ein Selbstläufer. Wenn es plötzlich selbstverständlich ist, dass Kollegen in allen möglichen Berufen aus anderen Kulturen stammen, lernt man sich auch besser kennen und verliert eher die Scheu vor der femden Kultur.

Ich finde diese entwicklung äußerst traurig und die tatsache,
wie stoiber diese meinungsbildung herbei führt auch ein
streckenweise bedenklich…

Najaaaa, ist halt der Stoiber, gelle :smile: Da solltest Du nicht gleich von einer „Entwicklung“ sprechen, bloß weil der gute Mann mal was losgetreten hat, von dem er sich billige Punkte erwartet. Man muss ja nicht drauf reinfallen und kann sich seine eigene Meinung bilden.

Liebe Grüße
Jana

Moin,

Was soll da ein eid bringen?

Nichts. So ein Eid ist höchstens Balsam auf die national-emotionalen Seelen der ohnehin schon Patrioten.

Alle anderen rasseln den Eid runter, wenn er verlangt wird, und fertig.
Das ist übrigens in den USA auch nicht anders.

Gruß
Marion

Oxymoron

Man sieht, daß stoiber mit dieser forderung ganze arbeit
geleistet hat. Er hat die integrationsdebatte weg von
integration, hin zum nationalgefühl (vielleicht das am
stammtisch) geführt.
Da kann man drüber reden, ist hier aber unnütz.

Warum tust Du’s dann?

Gruss, Marco

das ist richtig, nur…
hallo Marion,
um den Eid runterrasseln zu können, muss man schon Deutsch können.
Also doch von Vorteil.
Grüße
Raimund

Huhu!

Cliff Richard hat seinerzeit auch „Rote Lippen soll man küssen…“ gesungen, und von den Beatles gibt es echt niedliche Lieder, wie „Komm gib mir Deine Hand“ oder „Sie liebt Dich“…

Keiner von denen kann deutsch, und die Texte sind garantiert länger als ein solcher Eid!

LG
Guido

Hi,

Mit Verlaub: Ich sehe da absolut keinen Widerspruch. Weshalb
meinst Du, wäre ein Eid auf die Verfassung einer Integration
nicht zuträglich? Habe da ein prinzipielles
Verständigungsproblem.

Ich meine, daß solch ein eid nicht unbedingt obsolet ist. Ich finde nur ein eid an letzter stelle kommt, wenn es darum geht das integrationsproblem zu lösen, das wir ja offensichtlich haben.
Stoiber appelliert da an den nationalstolz der bürger und verkauft die sache als universallösung…

Die frage ist doch, was das alles für die integration von
einwanderern bringen soll.

Mehr Identifizierung mit dem Land, das sie sich als ihre
zweite Heimat ausgesucht haben. Beispielsweise.

Dann darf man nicht einfach solch eine „parole“ in den raum werfen, sondern sollte schon ein ganzes programm im gepäck haben. Das heißt: Kurse in Staatsbürgerkunde anbieten; schulsystem mit ausgewogenen kulturanteilen schaffen usw. Hat man das nicht, bleibt es popolismus.

ABER ist es soo eine schöne vorstellung, nach amerikanischem
vorbild, vor unterrichtsbeginn auf die flagge zu schwören?

Niemand verlangt, dass das getan wird!!!

Nun, es wirkt aber so. Man darf nicht immer vom eigenen politik- oder gesellschaftsverständnis ausgehen.
Solch eine forderung wirkt auf alle schichten. Und da sind sicher auch solche bei, die eben zu auffassungen getrieben werden wie: „Wenn die herkommen, dann sollen sie auch schwören.“

Diese ganze sache sollte/muss an anderer stelle diskutiert
werden.

Wo bitte?

In einem anderen rahmen. Verfassungseide sollten die ganze nation angehen. Nicht nur wenn’s mal wieder um „die ausländer“ geht.
Warum sollte ich ausländer einen eid schwören lassen, wenn nicht wenige unter uns noch nichtmal die hymne singen können…

Die integrationsdebatte soll doch dahin gehen, daß man die
parallelesellschaften in unserem land abschafft und so von
multi-kulti zu kulturvielfalt kommt.
Was soll da ein eid bringen?

Ideal wäre, dass alles Hand in Hand einhergeht. Ein Eid auf
die Verfassung ist mindestens nicht konträr zu
Integrationsbemühungen Deiner Coleur. Das jetzt absolut
wertefrei!

Das habe ich auch nicht behauptet. Ich finde es halt im moment unwichtig, um das problem zu lösen…

Unterschwellig führt diese forderung nämlich zum genauen
gegenteil. Die menschen werden auf populistische art und weise
zu einem denken gebracht, daß dinge beinhaltet wie: „Die
wollen hier leben, dann sollen sie sich unserer lebensweise
anpassen!“

Diese Denkweise hat einen positiven Kern: Betrachte es doch
einmal von der anderen Seite aus. Du hilfst damit auch den
Zugereisten, gibst ihnen damit Chancen, in der neuen
Gesellschaft Fuß zu fassen und eine echte Wahl zu haben. Ein
türkisches Kind, das der deutschen Sprache nicht mächtig ist,
wird nur schwer Anschluss in der Schule finden. Sein Abschluss
steht in Gefahr, damit wird es praktisch keine Aussichten auf
eine gute Weiterbildung haben. Es bleibt also, ob es das
wirklich will oder nicht, im Kreis seines unmittelbaren
Umfelds gefangen. Wird es aber konsequent dazu angehalten, die
Sprache des Landes zu lernen, in dem es lebt, hat es eine
Chance auf Studium und gesellschaftlichen Umgang, der
vielleicht nicht türkisch ist. Es lernt andere Sichtweisen
kennen, hat sogar den unschätzbaren Vorteil, gleich zwei
Kulturen gut zu begreifen. ES HAT EINE CHANCE AUF EIN
SELBSTBESTIMMTES LEBEN!

Dazu müssen aber erst die o.g. bedingungen erfüllt werden. Ich könnte auch in jeder sprache einen text auswendig lernen und dann daherreden, ohne daß er mir das geringste bedeutet…

Haben wir es nicht nötig von anderen kulturen zu lernen. Ich
finde diese einstellung recht amerikanisch orientiert.

Ach quatsch, wenn Du nach Australien auswandern willst, musst
Du auch einen Sprachtest absolvieren. Das ist absolut üblich
und auch nachvollziehbar.

Natürlich sollten einwanderer unsere sprche sprechen und auch
ein stück weit die kultur ihrer wahlheimat annehmen. ABER: mE
bedeutet integration ein „auf einander zugehen“ und kein
„kommen lassen“.

Das ist doch dann aber ein Selbstläufer. Wenn es plötzlich
selbstverständlich ist, dass Kollegen in allen möglichen
Berufen aus anderen Kulturen stammen, lernt man sich auch
besser kennen und verliert eher die Scheu vor der femden
Kultur.

Ich finde diese entwicklung äußerst traurig und die tatsache,
wie stoiber diese meinungsbildung herbei führt auch ein
streckenweise bedenklich…

Najaaaa, ist halt der Stoiber, gelle :smile: Da solltest Du nicht
gleich von einer „Entwicklung“ sprechen, bloß weil der gute
Mann mal was losgetreten hat, von dem er sich billige Punkte
erwartet. Man muss ja nicht drauf reinfallen und kann sich
seine eigene Meinung bilden.

Tja, aber es gibt halt auch dumme menschen, denen das dahergebrabbelte einfacher erscheint, weil sie zu faul sind selbst zu denken…

LG Alex:smile:

Hallo

Es gibt bestimmt Ethnien/Religionen, die den Eid in unserem Sinne nicht kennen. Die Muslime?
Kann dieses Problem gelöst werden? Oder ist Stoiber mit diesem unüberlegten Schnellschuss auf die Schnauze gefallen?

Peter

Hallo,

Stoiber appelliert da an den nationalstolz der bürger und
verkauft die sache als universallösung…

Da sind wir uns einig! Aber Kleinvieh macht auch Mist…

Mehr Identifizierung mit dem Land, das sie sich als ihre
zweite Heimat ausgesucht haben. Beispielsweise.

Dann darf man nicht einfach solch eine „parole“ in den raum
werfen, sondern sollte schon ein ganzes programm im gepäck
haben. Das heißt: Kurse in Staatsbürgerkunde anbieten;
schulsystem mit ausgewogenen kulturanteilen schaffen usw. Hat
man das nicht, bleibt es popolismus.

Ich bin mit unserem Schulsystem bestimmt nicht immer einverstanden. Mein Sohn geht jetzt in die 5. Klasse Grundschule, da bekommt man einiges mit. Aber über die Aufklärung in staatsbürgerlicher Hinsicht und was Multi-Kulti angeht, muss ich den Hut ziehen. Das wird bei ihm sehr vorbildlich angegangen. Und er ist in einer Schule mit 60 % Prozent Ausländeranteil!!!

Jedoch mal eine Gegenfrage: Was nützt das mindestens schulische Angebot, wenn die Kiddies der Sprache gar nicht mächtig sind?

Niemand verlangt, dass das getan wird!!!

Nun, es wirkt aber so. Man darf nicht immer vom eigenen
politik- oder gesellschaftsverständnis ausgehen.

Das ist Deine subjektive Sichtweise, Du unterstellst. Und ich finde gerade, dass man NUR vom eigenen (in diesem Falle: Nationlane) Politik- und Gesellschaftsverständnis ausgehen darf. Im Übrigen stellt ein Eid auf die Verfassung eines demokratischen Staates, der Verfolgten Asyl gewährt, mitnichten irgendeinen Eingriff dar in „fremde Kulturen“.

Solch eine forderung wirkt auf alle schichten. Und da sind
sicher auch solche bei, die eben zu auffassungen getrieben
werden wie: „Wenn die herkommen, dann sollen sie auch
schwören.“

So kann man aus jedem Satz den Unsinn ziehen, den man ziehen will! Aber wir reden hier zum Glück von einer primitiven Minderheit.

Diese ganze sache sollte/muss an anderer stelle diskutiert
werden.

Wo bitte?

In einem anderen rahmen. Verfassungseide sollten die ganze
nation angehen. Nicht nur wenn’s mal wieder um „die ausländer“
geht.

Wenn Du die Verfassung kennen würdest, wüsstest Du, wie das mit den Plebisziten ist, und vor allem auch, warum!

Warum sollte ich ausländer einen eid schwören lassen, wenn
nicht wenige unter uns noch nichtmal die hymne singen
können…

…oder die eigene Verfassung kennen? Sollte man nicht einfach mal endlich irgendwo damit anfangen?

Ideal wäre, dass alles Hand in Hand einhergeht. Ein Eid auf
die Verfassung ist mindestens nicht konträr zu
Integrationsbemühungen Deiner Coleur. Das jetzt absolut
wertefrei!

Das habe ich auch nicht behauptet.

Doch. Genau DAS hast Du!

Diese Denkweise hat einen positiven Kern: Betrachte es doch
einmal von der anderen Seite aus. Du hilfst damit auch den
Zugereisten, gibst ihnen damit Chancen, in der neuen
Gesellschaft Fuß zu fassen und eine echte Wahl zu haben. Ein
türkisches Kind, das der deutschen Sprache nicht mächtig ist,
wird nur schwer Anschluss in der Schule finden. Sein Abschluss
steht in Gefahr, damit wird es praktisch keine Aussichten auf
eine gute Weiterbildung haben. Es bleibt also, ob es das
wirklich will oder nicht, im Kreis seines unmittelbaren
Umfelds gefangen. Wird es aber konsequent dazu angehalten, die
Sprache des Landes zu lernen, in dem es lebt, hat es eine
Chance auf Studium und gesellschaftlichen Umgang, der
vielleicht nicht türkisch ist. Es lernt andere Sichtweisen
kennen, hat sogar den unschätzbaren Vorteil, gleich zwei
Kulturen gut zu begreifen. ES HAT EINE CHANCE AUF EIN
SELBSTBESTIMMTES LEBEN!

Dazu müssen aber erst die o.g. bedingungen erfüllt werden. Ich
könnte auch in jeder sprache einen text auswendig lernen und
dann daherreden, ohne daß er mir das geringste bedeutet…

Dafür gibt es Sprachtest. Nun sei doch nicht so eindimensional!!!

Tja, aber es gibt halt auch dumme menschen, denen das
dahergebrabbelte einfacher erscheint, weil sie zu faul sind
selbst zu denken…

DER werfe den ersten Stein :smile: Wo fängt dumm an, wo hört es auf? Reden, reden, reden - immer wieder, auch auf vermeintlich hoffnungslose Fälle immer wieder aufklärend einwirken. Aber eben nicht gleich mit einer festen Meinung, und dann zählt nur diese. Das ist mindestens genauso dumm, oder?

Macht Spaß, mit Dir zu diskutieren,
lg
Jana

Hallo,

interessant, dass du Stoiber so verstehst als wäre der Eid eine Universallösung.

Du greifst einen (!!) Punkt des ganzen auf, bei dem eben noch Dissenz herrscht und läßt alles andere unter den Tisch fallen.
Gut, ich gebe zu, dass die Medien großteils dieses Bild vermitteln. Wer genau zuhört und ließt kommt nicht zu einem solch fehlgeleiteten Schluss.

Den Eid selbst halte ich für überflüssig, da er nichts aber auch gar nichts ändert.

Gruß Ivo

Hi nochmal,

Dann darf man nicht einfach solch eine „parole“ in den raum
werfen, sondern sollte schon ein ganzes programm im gepäck
haben. Das heißt: Kurse in Staatsbürgerkunde anbieten;
schulsystem mit ausgewogenen kulturanteilen schaffen usw. Hat
man das nicht, bleibt es popolismus.

Ich bin mit unserem Schulsystem bestimmt nicht immer
einverstanden. Mein Sohn geht jetzt in die 5. Klasse
Grundschule, da bekommt man einiges mit. Aber über die
Aufklärung in staatsbürgerlicher Hinsicht und was Multi-Kulti
angeht, muss ich den Hut ziehen. Das wird bei ihm sehr
vorbildlich angegangen. Und er ist in einer Schule mit 60 %
Prozent Ausländeranteil!!!

Das ist doch schonmal ein guter schritt. Ich meine, daß es solche kurse dann aber auch für erwchsenen einwanderer geben sollte.
60% ausländeranteil klingt ja noch vertretbat. Mehr sollte es mE auch nicht sein, sonst wird das ja wieder nix mit der integration…

Jedoch mal eine Gegenfrage: Was nützt das mindestens
schulische Angebot, wenn die Kiddies der Sprache gar nicht
mächtig sind?

Deutschkurse in normalen schulen anbieten, wäre vielleicht etwas viel verlangt von unserem system. Vielleicht so eine art einbürgerungsunterricht, der dann zu guten sprchkenntnissen führen muss.

Nun, es wirkt aber so. Man darf nicht immer vom eigenen
politik- oder gesellschaftsverständnis ausgehen.

Das ist Deine subjektive Sichtweise, Du unterstellst. Und ich
finde gerade, dass man NUR vom eigenen (in diesem Falle:
Nationlane) Politik- und Gesellschaftsverständnis ausgehen
darf. Im Übrigen stellt ein Eid auf die Verfassung eines
demokratischen Staates, der Verfolgten Asyl gewährt,
mitnichten irgendeinen Eingriff dar in „fremde Kulturen“.

Das meine ich ja auch nicht. Ich halte diese eid-deschichte nur für den letzten punkt an den man in der integrationsdebatte denken müsste.

Solch eine forderung wirkt auf alle schichten. Und da sind
sicher auch solche bei, die eben zu auffassungen getrieben
werden wie: „Wenn die herkommen, dann sollen sie auch
schwören.“

So kann man aus jedem Satz den Unsinn ziehen, den man ziehen
will! Aber wir reden hier zum Glück von einer primitiven
Minderheit.

Das glaube ich nicht. Es gibt gefährlich viele dumme und das beziehe ich mal nicht nur auf die bayrische stammtischkultur. Wie sonst erklärst du dir die dvu in landtagen? Mann sollte die anzahl der dummen NIE unterschätzen.

In einem anderen rahmen. Verfassungseide sollten die ganze
nation angehen. Nicht nur wenn’s mal wieder um „die ausländer“
geht.

Wenn Du die Verfassung kennen würdest, wüsstest Du, wie das
mit den Plebisziten ist, und vor allem auch, warum!

Wenn so etwas nicht für mich als staatsbürger gelten sollte, warum dann für eingewanderte staatsbürger…

Warum sollte ich ausländer einen eid schwören lassen, wenn
nicht wenige unter uns noch nichtmal die hymne singen
können…

…oder die eigene Verfassung kennen? Sollte man nicht einfach
mal endlich irgendwo damit anfangen?

Dann doch eher bei uns als bei ausländern. Ich kann von einwanderern nicht verlangen, was ich selbst nicht drauf hab.

Ideal wäre, dass alles Hand in Hand einhergeht. Ein Eid auf
die Verfassung ist mindestens nicht konträr zu
Integrationsbemühungen Deiner Coleur. Das jetzt absolut
wertefrei!

Das habe ich auch nicht behauptet.

Doch. Genau DAS hast Du!

Hab ich nicht. Was ich sagte, und das an mehreren stellen, ist, daß ich einen eid nicht für das allheilmittel erachte.

Ich
könnte auch in jeder sprache einen text auswendig lernen und
dann daherreden, ohne daß er mir das geringste bedeutet…

Dafür gibt es Sprachtest. Nun sei doch nicht so
eindimensional!!!

Das ist doch nicht eindimensional. Wenn es diese tollen sprachtests gibt, warum kann ich in köln-mühlheim fast niemanden verstehen???

LG Alex:smile:

So ist es, Marion.
Übrigens fällt mir dazu ein, dass ich öfters mal auf den Ärzte-Eid, den Eid es H., angesprochen wurde. So nach dem Motto: „Ihr habt den doch geleistet.“
Der wird schon seit Jahrzehnten nicht mehr geleistet oder „abgenommen“. Der wird in der Regel im Medizinstudium und bei der Approbation als Arzt nichtmal erwähnt. Wollte ich nurmal so am Rande mitteilen, weil man aus der Bevölkerung öfter mal sowas hört. (Insbesondere wenn sich gerade mal wieder einer über n Arzt geärgert hat.) :wink:
Gruß, Branden