Nochmal Thema Integration und 'Leitkultur'

http://www.sueddeutsche.de/ausland/schwerpunkt/987/4…

Ich finde es sehr interessant, wie Katajun Amirpur, selbst Moslem, in seinem Artikel zumindest ansatzweise auf die Gründe für den Radikalismus bei manchen Islamisten eingeht.
U.a. schreibt er, sie wüssten nicht genügend über die Religion, in deren Namen sie töten.

Ferner fordert Amirpur das Bekenntnis zum Wertekanon des Gastlandes, was ohnehin eine einfache Selbstverständlichkeit ist.

Was haltet Ihr von dem Artikel?

Grüße,

Mathias

Hallo.

Zu diesem Thema eine anders formulierte Ansicht eines frz. Islamwissenschaftlers vom November 2001: http://www.alexandredelvalle.com/publications.php?id…

Aber am Bspl. Islam erkennt man wozu eine Religion missbraucht werden kann. Die jeweiligen Obermuftis beziehen ihre Macht aus der Unwissenheit des Volkes. Da fällt es natürlich leicht, die Dinge zu ‚beweisen‘, die einen ins beste Licht rücken.
Und es gilt zu beachten, dass u.a. der Islam zu einer Zeit aufgekommen ist in denen Themen wie Abtreibung, Atombombe,… -also Themen, die mit dem technischen Fortschritt überhaupt erst aufgekommen sind- bestenfalls Zukunftsmusik waren. Und heute muss man unter Bezug auf das ‚Wort von oben‘ darauf Antworten nennen können…

In diesem Sinne
mfg M.L.

Hallo,

Es wird offensichtlich immer leichter, ein „Islamwissenschaftler“ zu sein. Eigentlich reicht es bereits schon, etwas gegen Muslime zu sagen!

Offensichtlich hat sich Herr Del Valle kein Stück mit islamischer Geschichte beschäftigt, oder wenn dann nur anhand von ausgewählter Zweitliteratur. Der Islam kennt sehr wohl Meinungs- und Religionsfreiheit. Tatsächlich wurde im islamischen Staat ein Mass an Religionsfreiheit gesetzt, das bis heute in keinem anderen Staat erreicht wurde! Dazu gehört vor allem das Recht auf eigene Rechtsprechung in persönlichen Angelegenheit wie Ehe- und Scheidungsrecht, Erbrecht usw. innerhalb der Religionsgemeinschaft und die gesellschaftliche Gleichbehandlung aller Menschen jedweder Religion.

Keine Frage, dass es heute radikale Gruppierungen gibt, die eine solche Toleranz nicht predigen, aber zum einen kann das einen objektiven „Islamwissenschaftler“ nicht dazu bringen, zu behaupten, dass der Islam die Meinungs- und Religionsfreiheit nicht kenne. Ausserdem gibt es genügend intolerante Gruppen in anderen Religionen und ausserhalb von Religionen.

Diese ständige Hetze gegen Muslime trägt nicht gerade dazu bei Europa zu einem besseren Ort zu machen!

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Ich finde es sehr interessant, wie Katajun Amirpur, selbst
Moslem,

soweit ich weiss, ist es eine „sie“…

in seinem Artikel zumindest ansatzweise auf die Gründe
für den Radikalismus bei manchen Islamisten eingeht.
U.a. schreibt er, sie wüssten nicht genügend über die
Religion, in deren Namen sie töten.

Tja, das trifft durchaus manchmal zu. Meine Beobachtung an dieser Stelle, dass es gerade die Viertel in Deutschland sind, in denen keine Moscheen sind, in denen Muslime radikaler werden. Das ist aber auch nur eine Beobachtung aus Hannover…

Ferner fordert Amirpur das Bekenntnis zum Wertekanon des
Gastlandes, was ohnehin eine einfache Selbstverständlichkeit
ist.

Das ist sehr ungelungen! Die Aufforderung lässt erahnen, dass Muslime sich nicht zum Wertekanon des Gastlandes bekenne würden, was sie aber in Wahrheit tun! Die ständige Aufforderung bringt an dieser Stelle überhaupt nichts. Traurig ist auch, dass Frau Amirpur nicht mit der muslimischen Gesellschaft bspw. in Deutschland redet. Ihre Reden sind eigentlich an Deutsche/Franzosen usw. gerichtet. Deshalb sehe ich das meist als Selbstdarstellung eher, als etwas, was ihr am Herzen liegen würde. Wäre es letzteres, würde sie die Muslime ja direkt ansprechen, aber das ist eh aus der Mode geraten…

Ansonsten ist der Artikel schon recht alt.

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

gerade eine tolle Arbeit in diese Richtung gelesen:
http://web.uni-frankfurt.de/irenik/relkultur68.pdf

Ist leider auf englisch, sollte aber unbedingt gelesen werden!

Gruss, Omar Abo-Namous