Hallo,
Und die anderen zusaätzlichen Leitungen kehren wir mal so ganz
nebenbei unter den Tisch, passt ja nicht ins Weltbild. Ich
habe eben nur deine Aussage widerlegt, man könne für 350 EUR
nicht verreisen.
Ok Futter bei die Fische:
In meiner Verwandschaft:
+ Mann: arbeitslos 700 Euro
+ Frau: Teilzeit <u>350 Euro</u>
= Familieneinkommen 1.050 Euro
- Miete 470 Euro
- sonstige Ausgaben 200 Euro
- 4 Wocheneinkäufe <u>200 Euro</u>
= verbleibt 180 Euro
Von diesen 180 Euro im Monat müssen sämtliche Reparaturen am Auto, eventuelle Ausgaben für Kleidung und alles weitere bezahlt werden. Im übrigen gehören die Beiden in der Stadt in der sie leben, zu denen, denen es besser geht. Ein Antrag auf Wohngeld wurde abgelehnt - Sozialhilfe ist selbstverständlich nicht drin. Sie sind beide 56 Jahre alt - haben also im Falle der Arbeitslosigkeit keinerlei Aussicht auf einen Job.
Wer behauptet das? Bitte vermeide Interpretationen ohne
Anhaltspunkte. Es war für die überwiegende Zahl der Leute
Wie wäre es, wenn du dein Posting noch einmal durchliest?
„Und das gläsern sein hatt auch seine sehr bequemen Seiten!“
Ich meine mit gläsern eher die zentrale Datenhaltung _neben_ dem, was wir heutzutage wissen, was von der Staatssicherheit gespeichert worden ist. Die Kindergeldstellen wurden sicher nicht von der Stsi mit DAten versorgt. Ich denke, das ist allein aus meinem Beispiel heraus deutlich geworden (wenn dem nicht so ist, dann bitte ich jetzt um entsprechende Wertung).
Die Meinungsumfrage dazu hätte ich gerne mal gesehen.
99,8 % dafür (scnr)
Es gab genügend Leute, die haben sich mit dem System nicht
identifizieren können. Diese stehen heute auf der
Gewinnerseite. Diejenigen, die dem System wohlwollend
gegenüberstanden, sind heute die Verlierer und beklagen ihre
verlorene DDR. Auf welcher Seite stehst du? Ich gehöre ganz
klar zu den Gewinnern.
das ist eindeutig zu schwarz-weiß gemalt. Der Mann des obigen Beispiels erzählt recht gern von seinen guten Zeiten, als er noch als Elektriker bei der PGH war und gut verdient hat oder als er bei der Energie Leitungen gezogen hat - gleichzeitig erzählt er auch, wie er damals einen Auftrag im Stasigebäude der Stadt bekommen hat (als Elektriker) und zufällig in das Wartezimmer zur „Singestunde“ geplatzt ist. Er reflektiert also sehr deutlich das System und eben auch seine guten Zeiten in demselben.
Wenn du dich dort wohlgefühlt hast, ist das dein Bier, aber
schließe nicht von die auf andere.
Wenn du mir erzählen willst, daß du in deiner gesamten Zeit in der du in der DDR (ich gehe aufgrund deiner Äußerung davon aus, daß du diese Zeit miterlebt hast) nicht ein glückliches Erlebnis hattest, dann können wir jetzt aufhören miteinander zu diskutieren - ich wäre sicher, daß du lügst.
Dir ist schon bewußt, daß Leute auch abseits von Reisefreiheit
und allen sonstigen staatlich doktrinierten Beschränkungen ein
Leben geführt haben?
Ein Leben voller Entbehrungen.
aber ein Leben - Meine Großmutter kann auch von glücklichen Zeiten während des Krieges erzählen … deswegen wollte sie weder den Krieg noch ist sie Hitler hinterhergerannt. Die glücklichen Zeiten bleiben und sie fühlt sich wohl, wenn sie sich daran erinnern kann.
Man mag glückliche Momente gehabt haben, aber ich nehme mir
das Recht wie jeder klar denkende Bundesbürger, die DDR, die
die obersten Menschenrechtemit den Füßen getreten hat, auf das
schärfste zu verurteilen.
Da stehen wir Schulter an Schulter … nur was hat das damit zu tun, daß sich jemand die Sicherheit von damals zurückwünscht?
Man muss nicht klar bei Verstand
sein, sich diese Zustände zurückzuwünschen.
Hier ist wieder zu viel Schwarz-weiß dabei … ich denke nicht, daß es viele sind, die sich die GESAMTEN Zustände von damals zurückwünschen … es ist IMO eher die Sehnsucht nach der Sicherheit die die Leute in den Roten Sumpf gehen läßt.
Daß sich ein in der DDR Verfolgter auch nur ansatzweise diese zurückwünscht, müssen wir sicher nicht diskutieren.
Wer sich wohlwollend nach der DDR sehnt, hat nichts kapiert,
Nicht unbedingt. Es gab ein Höchstmaß an sozialer Sicherheit -
Ein lebenslang verurteilter Gefangener hat auch soziale
Sicherheit. Hat er deswegen ein gutes Leben?
Nein, aber ich denke wenn er doch einmal rauskommen sollte wird er sich evtl. ob des Trubels und der Schwierigkeiten und der 1000 Sachen die zu bedenken sind die alten Zustände zurückwünschen. Man kann ihn in seinem Wunsch sicherlich verstehen - auch wenn man ihn selbst nicht nachvollziehen kann.
etwas das viele die heute arbeitslos in Städten leben, in
denen jeder 4. keine Arbeit hat schmerzlich vermissen. Jemand
Das das System nicht bezahlbar war, ist dir aber schon
bewusst, oder?
Natürlich.
Diese Einsicht hindert mich aber nicht daran, die Sehnsucht vieler im Osten zu verstehen. Mehr als daß man nachvollzieht, was in den Menschen vorgeht will ich ja gar nicht.
Schon zu DDR-Zeiten konnten man privat vorsorgen. Für nur ca.
66 Mark (wohlgemerkt, DDR-Mark) konnte man eine
Zusatzversicherung abschließen.
Richtig … diese Versicherung sorgt bei Mann im obigen Bespiel dafür, daß er statt 800 Euro ca. 900 Euro Rente bekommen wird.
Es ist dasselbe mit der jetzigen Rente. Jeder klar denkende
menschweiß, dass das Geld nicht ausreicht, seit über einem
Jahr wird in allen Medien gepredigt, man möge doch bitte
privat vordorgen. Diejenigen, die es nicht tun, fühlen sich
Es ist nicht ganz das gleiche - DDR-Rentenzahler konnten damals sicher nicht ersehen, daß ihre Rente im Vergleich zu den zu zahlenden Mieten einmal vom Verhältnis ca 15:1 auf 2:1 absinken wird. Wir hingegen wissen schon heute, daß wir ohne private Vorsorge im Alter Probleme haben werden.
dann wieder „verarscht“ und jammern.
Wir können das nicht, denn wir wissen schon heute was uns erwartet.
Gruß
Daniel