Nochmals: Problem mit Weichholzschrank

Hallo nochmals zusammen,

wir haben immer noch das gleiche Problem und ich erlaubte mir, mit dem 12.02.2005 hier im Brett (weiter unten) um Ratschläge zu bitten.

"…wir haben hier und seit vielen vielen Jahren einen Weichholzschrank.
Es dürfte sich um Nadelholz handeln.
Es ist ein zweitüriger Kleiderschrank.
Er ist verzapft.
Restauriert, d.h. von Hand schonend abgebeizt (vor vielen Jahren) und mit Bienenwachs eingelassen (aussen).

Nun „verbiegt“ er sich plötzlich, d.h. die eine seitliche Aussenwand wölbt sich nach aussen (wir sind vor etwa 1 Jahr in eine Wohnung mit Fussbodenheizung umgezogen, dieses Zimmer selbst wird nicht geheizt aber es gibt immer eine Restwärme im Fussboden - Leitungen zu anderen Räumen)…"

Es kamen Vorschläge wie: Lampe als Heizung reinhängen aber auch ein fachkundiger Rat zum „umschreinern“. Nun, das mit der Lampe erscheint uns eher als witzig (da hat jemand vielleicht mal wieder die Sach- bzw. Problemlage nicht richtig verstanden) und umschreinern lassen wollen wir eigentlich nicht.

Da sich die Seitenwand nach aussen wölbt, vermuten wird, das die Innenseite zu trocken und die Aussenseite eben nicht in gleichem Maße trocken ist. Versuchsweise haben wir jetzt innen ein feuchtes Handtuch reingehängt und tatsächlich lässt sich die eine Tür wieder leichter öffnen und bewegen.

Frage: Sind wir auf dem richtigen Weg oder hat vielleicht jemand (bitte nicht „Conrad M.“) noch einen seriösen Vorschlag?
Ich habe auch Digitalbilder von der Sachlage (Schaden/Wölbung) und könnte diese natürlich gerne zusenden.

Wir wären wirklich dankbar.

Freundliche Grüsse
Ray

Moin,

"…wir haben hier und seit vielen vielen Jahren einen
Weichholzschrank.
Es dürfte sich um Nadelholz handeln.
Es ist ein zweitüriger Kleiderschrank.
Er ist verzapft.
Restauriert, d.h. von Hand schonend abgebeizt (vor vielen
Jahren) und mit Bienenwachs eingelassen (aussen).

Liegt hier vielleicht das Problem???
Außen isoliert das Wachs und innen ist nix.
Versuch doch mal mit Wachs innen.
Kann doch eigentlich nicht schaden.
Wäre einen Versuch wert.
Gruß
Dirk m.

Hallo Ray,

das ist ein altbekanntes Problem, das immer wieder auftritt und nicht wirklich zu beheben ist: Feuchtigkeitsgehalt der Luft versus Feuchtigkeitsgehalt im Holz!

Alte Holzmöbel sind für unsere trockenen Wohnungen nicht geeignet, da
die Restfeuchte vor Verarbeitung des Holzes nicht auf das erforderliche Maß gemindert wurde. In unseren trockenen Räumen (hohe Temperatur mindert die relative Luftfeuchtigkeit) trocknen die alten Schränke nach - und verziehen sich, wenn sie nicht gerade aufreißen oder die Formänderungen durch Schrumpfen andersartig ausgleichen.

In Museen und ähnlichen Gebäuden werden Luftbefeuchter aufgestellt, um die Feuchtigkeit gleichmäßig zu halten. Das ist auch wichtig für Gemälde u.a.

Ich wollte auch mal einen alten Schrank kaufen, der Verkäufer stellte mir sofort in Aussicht, ich müsse bei unseren klimatischen Verhältnissen immer eine Schale mit Wasser darunter stehen haben: Da habe ich es lieber gelassen!

Ein neuer Tisch aus 4 cm starken Kastanienholzbohlen hat sich ca. 2 cm
stark gebogen, über die kürzere Seite hin! Der Schreiner, der ihn gemacht hat, hat die Platte aufgeschnitten, neu verleimt und noch eine
Platte untergeleimt. Seit einem Jahr bleibt er gerade - mal schauen, ob es von Dauer ist.

Vielleicht hilft das Schälchen mit Wasser aber bei eurem Schrank! Mit eurem feuchten Tuch seid ihr auf dem richtigen Weg - allerdings ist das langfristig eine langweilige Aufgabe, regelmäßig dem Schrank ein Schälchen mit Wasser unterzustellen oder ein feuchtes Läppchen hineinzugeben!

LG, Karin

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Wachs
Hallo Dirk,

zuerst danke ich Dir für Deine Antwort.
Am Wachs liegt es bestimmt nicht.

Grüsse
Ray

Hallo Karin,

ich danke Dir für Deine Antwort.
Gut zu erfahren, dass es kein Einzelfall ist.
ich habe soetwas befürchtet. Klar haben wir auch eine Schale mit Wasser unter dem Schrank - indes, viel zu helfen scheint es nicht.
Wir werden also mit dem nassen Handtuch im Schrank weitermachen aber ich habe wenig Hoffnung, dass wir den Schrank erhalten können - ich sehe ihn „sterben“.

Dein Beitrag war hilfreich und deshalb werde ich ihn auch entsprechend bewerten :smile:

Freundliche Grüsse
Ray

Hallo Ray,

euer Schrank wird ganz bestimmt nicht sterben! Wenn die Trocknung entsprechend euren raumklimatischen Bedingungen angepaßt ist, hört er auch auf, sich zu verändern. Vielleicht ist dann der Zeitraum gekommen, den Schrank von einem Schreiner „richten“ zu lassen, z.B. durch Aufschneiden der Seitenwand und neu verleimen derselben.

Niemals aufgeben, Holz arbeitet ewig!

LG, und Danke für’s Sternchen
Karin

Am Wachs liegt es bestimmt nicht.

… doch, das ist gut möglich, zumindest mit der Grund, denn Holz sollte immer beidseitig behandelt werden … Ich habe mehrere alte Weichholzschränke, auch innen mit Bienenwachs behandelt, und keinerlei solcher Probleme. Holz ist „atmungsfähig“, es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie dann auch irgendwann wieder ab.

Möglicherweise wirft er sich bei Witterungsänderung, wenn die Fußbodenheizung nicht mehr so hoch oder gar nicht mehr läuft, wieder in seine Ursprungsstellung zurück.

Hallo Ray,

zu den Antworten von Dirk ud Charlie, die beiden haben Recht, es liegt am Wachs, bzw. daran, daß das Holz nur einseitig behandelt wurde.
Ob der Schrank ohne handwerklichen Eingriff wieder ganz gerade wird, wage ich zu bezweifeln, aber vielleicht gerade genug, um damit Leben zu können. Wenn der Punkt erreicht ist, solltest Du auf jedenfall auch die Innenseite wachsen, damit er sich nicht wieder verzieht.

Viele Grüße
Tom