Moin,
für mich hört sich der Austausch der Hilfsverben „sein“ und „haben“ typisch norddeutsch an. Nur leider fällt mir quasi nie ein Beispielsatz ein, wenn ich mal einen brauche.
Kann mir jemand auf die Sprunge helfen oder liege ich mit meiner Einschätzung vielleicht sogar falsch?
für mich hört sich der Austausch der Hilfsverben „sein“ und
„haben“ typisch norddeutsch an. Nur leider fällt mir quasi nie
ein Beispielsatz ein, wenn ich mal einen brauche.
Kann mir jemand auf die Sprunge helfen oder liege ich mit
meiner Einschätzung vielleicht sogar falsch?
hach, ich kenne so einen Satz und zucke beim Hören jedesmal zusammen:
Ich bin angefangen , …[das und jenes zu tun]
Das ist üblich in der Cuxhavener Ecke.
Ob auch noch anderswo, weiß ich nicht.
ob das typisch norddeutsch ist, weiss ich nicht, aber es ist eindeutig falsch, wenn diese beiden Hilfsverben durcheinandergeworfen werden.
Eindeutig ist doch wohl (nach meinem Kenntnisstand der deutschen Sprache): das Hilfsverb „sein“ wird immer dann verwendet, wenn es sich um Bewegungen handelt.
Ich bin gegangen, bin geschwommen, bin gesprungen, bin mit dem Fahrrad unterwegs …
ABER:
Ich habe gesungen, habe getrunken, habe gegessen, habe gelesen …
Das ist übrigens in der französichen Sprache (mit einigen Ausnahemn) genauso.
Entschuldigung.
Ich weiß zwar, worauf du hinaus willst, aber „Ich bin
gesessen“ geht nach meinem Empfinden überhaupt gar nicht.
Weder so noch so.
ich habe (ein-) gesessen ist im Österreichischen die Form für "im Gefängnis gewesen sein. Und im Bairischen, Süddeutschen, Österreichischen und Schweizerischen „ist“ man gesessen.
_Viele Bewegungsverben können das Perfekt sowohl mit haben als auch mit sein bilden, also z. B. ich habe geschwommen ich bin geschwommen, sie hat gejoggt sie ist gejoggt. Werden diese Verben allerdings mit einer Richtungs- oder Ortsangabe verbunden, ist nur die Perfektbildung mit sein möglich: Sie ist gestern nach Mannheim gefahren. Wir sind ein bisschen durch die Innenstadt gebummelt.
Generell nimmt bei den Bewegungsverben die Perfektbildung mit sein zu, also eher Wir sind den ganzen Tag geklettert oder Sie ist schon viele Bahnen geschwommen.
Ausschließlich mit sein gebildet werden inzwischen die Verben gehen und reisen.
Übrigens gibt es bei bestimmten Verben interessante regionale Unterschiede. Während man im Norden z. B. Ich habe gelegen/gestanden/gesessen sagt, heißt es in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz Ich bin gelegen/gestanden/gesessen._
Quelle: Duden online
„Ich habe gestanden“ ist bei uns auch im Hochösterreichischen das, was man bei Gericht macht, wenn man schuldig und klug ist
Aber ich „bin einfach so daneben gestanden, als es passierte“.
Übrigens hatten wir diese Diskussion schon gefühlte 100 Mal…und gäbe es das Archiv noch, fände man viele Beiträge, die die Unterschiede auf Grund der regionalen Hochsprachen deutlich herausarbeiten.
Das kenn ich aus Ostwestfalen (Paderborner Gegend), und auch
ich
zucke beim Hören jedesmal zusammen.
auf … dieser Seite … (Ende 2. Absatz) findet sich als Erklärung, daß die Nordlichter „anfangen“ als ein Verb der Bewegung sehen.
Leuchtet auf den ersten Blick zwar ein, aber sie sagen ja auch Ich bin noch nicht angefangen, …
und das wiederum wäre ja das Gegenteil von Bewegung.