NordVPN Vertrauenswürdig?

Hallo,

ist NordVPN zu empfehlen bzw. seriös? Mich irritiert, dass deren Sales nie aufhören…

Wenn man ein VPN Service nutzt oder auch nur den TOR Browser, dann wäre es doch ziemlich blöd und am Zweck vorbei, wenn man zum Beispiel über den TOR Browser, bei Amazon bestellt. Damit wäre die Identität ja wieder klar, oder?

Sollte man VPN also nur dann nutzen, wenn man einfach nur im Web surft, ohne sich auf Diensten anzumelden die die echten Identität verlangen?

Vielleicht solltest du dich mal darüber informieren, was Tor und was VPN eigentlich machen und wozu das gut ist. Wikipedia bietet da einen ersten Überblick.

Dazu ein Zitat aus der Werbung von denen:

Mach dir mit einem VPN keine Sorgen mehr über deine Sicherheit im Internet oder ob deine Informationen mit der ganzen Welt geteilt werden. Mit NordVPN wird dies zum Kinderspiel.

Wer so etwas sagt, kann nicht seriös sein.

Wozu willst du es nutzen?

Durch diese Art der VPN Nutzung wird deine wahre IP-Adresse durch die des VPN-Anbieters ersetzt.

Das ist hilfreich, wenn man eine anderen Wohnort vortäuschen will. Es ist auch hilfreich, wenn man illegalen Mist im Netz treiben will.

Ich würde ihnen trauen, ihr Dienst ist zurzeit das einzige VPN, dessen Keine-Logs-Richtlinien überprüft wurden. NordVPN ist außerdem irgendwo in Zentralamerika angesiedelt, weshalb es keinen Datenspeicherung-Gesetzen unterliegt.
Manchmal stören mich die Werbungen auch aber was ihre Dienste angeht sind sie ziemlich gut denke ich.

Ich halte diese ganzen VPN-Anbieter für überflüssig bis „gefährlich“ … insbesondere wenn sie in ihre eigenen Apps Tracker einbauen und Daten an Dritte weitergeben, wie es u. a. NordVPN macht.

Schaue dir einfach die jeweilige Datenschutzerklärung an, was dort über Darenweitergabe steht. Bei sol einem Tool sollte da eigentlich kurz und knapp stehen, dass Daten nicht an Dritte weitergegeben werden.

Ja von PricewaterhouseCoopers hust

Aber selbst wenn man das tatsächlich als mehr als ein Stück Papier des Marketings wahrnimmt, so ist es auch recht wenigsagend. Man schaue nur mal auf die Begebenheiten bzgl. der Zerifizierung zu TrueCrypt.

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Seit wann ist das denn ein Vorteil in Bezug auf Vertrauen?

Und wie verträgt sich das mit

?
Wie und wer überprüft Dienste, die keiner Kontrolle unterliegen? Und wer hat die Prüfer geprüft?

Und wie prüft man, ob es nicht einen Schalter gibt, mit dem das Loggen für die Zeit, in der der Prüfer prüft, deaktiviert wird?

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Und wie würdest du es dir vorstellen, dass ein kommerzielles VPN keinerlei Daten sammelt? Weißt du was das beuteutet? Kein tüchtiges Kundensupport, keine Verbeserungspotential. Alle Unternehmen benötigen bestimmte Kundendaten, um ihre Dienste dementsprechend weiter entwickeln zu können.

Mein Posting enthält die Antwort darauf. Nur der erste Satz die Kurzform, das gesamte Posting den Abstrakt. Ansonsten folge dem genannten Link. Das beantwortet deine Frage ausführlich.

Aber warum wendest Du plötzlich deine Argumentation? Mein Kommentar auf deine Antwort ist lediglich, dass das Zertifikat rein gar nichts aussagt.

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Das wäre genau das, was ich von einem kommerziellen Anbieter erwarte.

Der Grund für die Verwendung eines VPN ist (unter anderem) Datenschutz. Welchen Sinn hat es, die Daten statt verschiedenen Seitenanbietern, die nichts über mich wissen, jemand anders frei Haus zu liefern, der mich genau kennt?

Ja. Die Kontodaten für die monatliche Abbuchung. Und darüber hinaus exakt gar nichts.

Dafür benötigen sie die von mir aufgesuchten Seiten, die von mir abgerufenen Daten, die von mir vielleicht eingegebenen Daten und die Zeit meines Verbleibs dort in keiner Weise. Es geht sie schlicht nichts an, welche Sexspielzeuge ich wo bestelle, welche Pornos ich mir anschaue und welche Texte ich lese!!!11!!!elf!!!

Erzähl doch mal kurz, welche Daten sie deiner Meinung nach für welche Weiterentwicklung angeblich brauchen.

Es ist immer wieder zu lesen, dass diese Daten ja sonst unsicher seien und erst durch die VPN-Nutzung sicher würden.

Doppelter Bullshit.
Selbst w-w-w nutzt HTTPS.
Und wenn man Daten ohne diese Verschlüsselung eingibt, dann warnt einen jeder Browser, der nicht danz strunzdoof programmiert wurde, davor, dass man gerade dabei ist, Daten über eine ungesicherte Verbindung zu schicken.

Bei Nutzung unverschlüsselter Verbindungen ist es auch Bullshit, weil ich dann immer noch:

  • jemandem trauen muss, nur diesmal einem anderen
  • die Daten zwischen Webseite und VPN-Gateway immer noch unverschlüsselt durchs Internet laufen.

Das Argument, nur eine über einen VPN laufende Verbindung sei sicher (oder gar, wie oben von mir zitiert „Mit VPN-Nutzung wird Sicherheit zum Kinderspiel“, was ich so interpretiere, dass man sich dann um die „Sicherheit im Internet“ gar keine Sorgen mehr machen müsse!), ist eigentlich ziemlicher Quatsch.

Ich verschleiere gegenüber dem Server meine wahre IP-Adresse. Mein Browser-Fingerprint kann dann immer noch ein einmalig vorkommender und damit eindeutiger sein.

VPN hat m.E. vor allem dann seine Berechtigung, wenn ich ihn nutze, um einen anderen Standort vorzutäuschen, (oder wenn ich illegale Daten transportiere). Letzteres in Klammern, weil bei mir nicht existent.

Alss HTTPS kaum Durchdringung hatte, habe ich in öffentlichen WLANs immer einen VPN benutzt. Anbieter: Ich.
Mittlerweile unterbindet mein Betriebssystem unverschlüsselte Verbindungen von Apps standardmäßig und ich werde diese Einstellung sicher nicht ändern.

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Man könnte es auch so formulieren:

Jeder hat einen Router zu Hause. Der PC geht darüber ins Internet, das Internet sieht allerdings nur, daß der Datenverkehr vom Router, und nicht dem dahinter liegenden PC kommt (Ignorieren wir mal IPv6). Das ist ein privates Netzwerk.

Ein VPN, also ein virtuelles privates Netzwerk kann man sich so vorstellen, daß der Router ganz wo anders auf der Welt steht, und der eigene PC über ein virtuelles Kabel in diesen „VPN-Router“ eingestöpselt ist. Der (meistens) gesamte Netzwerkverkehr des PCs wird verschlüsselt darüber geleitet.
Und das hat folgende Konsequenzen:

  1. Zwischen dem VPN-Server und den besuchten Webseiten werden die Daten ganz normal ausgetauscht, so gut oder schlecht geschützt, wie es ohne VPN von zu Hause aus wäre.
  2. Zwischen VPN-Server und PC ist die Verbindung sehr stark und vollständig verschlüsselt. @X_Strom schreibt von https-Verbindungen. Tja, bei https sind die Seiteninhalte selbst sowie die Seitenaufrufe verschlüsselt. Aber nicht die Domain der Webseite.
    Heißt: Der Iran weiß nicht, welche Seiten genau die eigenen Leute auf facebook.com besuchen, aber er weiß, daß sie auf facebook.com unterwegs sind - und kann das unterbinden. Die Iraner nehmen dann einen ausländischen VPN-Server, und dann geht es wieder. (Und der Iran erkennt irgendwann auch das, und sperrt den Server dann auch…)
  3. Der Webserver o.ä. sieht, daß der Datenverkehr vom VPN-Server kommt, und nicht vom Aufenthaltsort des PCs.
    Im Urlaub kannst du übers Internet z.B. keine Nachrichten-Videos auf n-tv gucken, die sind nur in Deutschland verfügbar. Mit nem VPN-Server in Deutschland kannst du sie daher dennoch sehen. (NordVPN sitzt in Panama. Das wird nix!)
  4. Dein Surfverhalten können die Webserver immernoch beobachten. Es macht für sie keinen Unterschied, ob du in Deutschland bist, oder angeblich in Panama.
  5. Grade im Homeoffice macht man oft eine VPN-Verbindung ins Firmennetz. Wie gesagt, es ist, als wäre der Rechner dort eingestöpselt. So kann man von Zuhause auf Netzwerkfreigaben, Drucker und andere Dienste zugreifen, die die Firma nie direkt aus dem Internet zugreifbar machen würde. Grade da gibt es viele Dinge, die inhärent unsicher sind, und verschlüsselt gehören.

Kurzum:
In Panama mag es keine Vorratsdatenspeicherung geben. Amazon muß für den Kauf trotzdem wissen, wer du bist, und weiß noch sehr viel mehr. Und amerikanische Behörden haben eh Zugriff auf die Daten von Amazon.
Ob NordVPN jetzt selbst Daten sammelt oder nicht, lässt sich trotz Tests nicht wirklich sagen.

Persönlich habe ich meine Fritzbox als VPN-Server eingerichtet, um im Ausland Nachrichten zu schauen, auf meine Geräte zu Hause zuzugreifen, und schäbbigen WLANs nicht alles zu verraten.
Und dann war da noch das öffentliche WLAN im Einkaufszentrum in meiner Stadt, das unter anderem die Webseite meiner Baugenossenschaft wegen angeblich sexueller Inhalte gesperrt hat. Jaja!

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