Normal?

Hallo,

wüßte gern mal, ob folgendes Verhalten normal ist:
ein Mann kann nicht ohne Frau (übergangslos, d.h. noch nicht mal eine Woche), nachdem Beziehungen vermutlich wegen seiner Bindungsangst und Egoismus nicht lange gehalten haben, sucht er sich immer eine Frau, die eine „offene Beziehung“ mitmacht. Ist diese gerade nicht abkömmlich (Urlaub / Arbeit, wie auch immer), braucht er eine „Zwischenlösung“, so hält er sich immer jemanden warm.

  1. ist das normal, weil in die Gesellschaft „passend“, nach dem Motto: ich nehme, was ich kriegen kann, so viel, wie ich gerade brauche, egal, woher es kommt?

  2. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“? Wie egoistisch ist der Einzelne in der Gesellschaft?

  3. ist es normal, so „Beziehungserfahrung“ zu sammeln? Heißt „es anders machen“, sich zu binden, weniger Beziehungserfahrung zu sammeln?

  4. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele setzen das „konsequent“ um?

  5. Steigert das das Machtgefühl und ist diese Verhaltensweise somit „ideal“?

  6. Warum machen Frauen das mit (die doch eher an Bindung interessiert sind)?

Gruß
Igeline

Hallo Igelinde,
würde mich interessieren, ob Du persönlich davon betroffen bist, wie alt Du bist und wieviel Männer- und Lebenserfahrung Du hast.
Warum ein Mann oder auch eine Frau so reagiert, mag zuerst soviele Antworten haben, wie es eben Männer oder Frauen gibt, die so agieren.
Meine Erfahrung zeigt mir, dass hinter jeder dieser Verhaltensweise eine Motivation (=Grund) steckt und wiederum hinter dieser Motivation eine weitere Motivation usw… Es ist manchmal ein sehr verwirrendes Versteckspiel herauszufinden, warum Mann oder Frau so sind. Letztendlich steht am Schluss der Versteckspiel-Kette die Angst (auch die wiederum mit verschiedenen Erklärungen und Arten). Aber es ist immer Angst. Nicht jeder ist frewillig dazu bereit, seine Motivationen zu hinterfragen und sich der Angst zu stellen und diese zu bewältigen.
Erst nach dieser Erkenntnis und der Einsicht zur notwendigen Änderung wird es eine bleibende tragfähige Veränderung geben.
Alles Gute,
Ines44

Hi
Ich beantworte mal nur die Fragen, die ich als Frau beantworten kann ohne über Männer zu spekulieren

  1. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit
    Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“? Wie
    egoistisch ist der Einzelne in der Gesellschaft?

Was hat Lust auf Sex mit Gefühlsstau und Gefühlslosigkeit oder gar fehlendem Mitgefühl zu tun? Wenn beide Seiten die Bedingungen kennen ist es auch kein Egosimus.

  1. ist es normal, so „Beziehungserfahrung“ zu sammeln? Heißt
    „es anders machen“, sich zu binden, weniger
    Beziehungserfahrung zu sammeln?

Beziehungserfahrung sammelt man in Beziehungen, bei dem von Dir beschriebenen geht es um Sex und vielleicht um etwas Nähe, aber nicht um Bindung.

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Ich kenne einige die zumindest in jungen Jahren dies so gemacht haben und ein paar wenige die es auch als etwas ältere noch so halten.

  1. Warum machen Frauen das mit (die doch eher an Bindung
    interessiert sind)?

Da täuscht du dich. Es gibt genug Frauen, die Sex suchen, aber - zumindest eine Weile - keine Lust auf Bindung haben. Da dies in manchen Kreisen schnell als verwerflich gilt, wird das auch weniger an die grosse Glocke gehängt.

Gruss, sama

Hallo Ines,

danke, so etwas habe ich auch schon gedacht, aber ich wollte nochmal wissen, ob solch ein Verhalten „normal“ (weit verbreitet) ist.

Ich bin persönlich betroffen und die betreffende Person blockt beim Ansprechen einer Motivation schon total ab („Du immer mit Deiner Motivation! Man muss die Motivation nicht hinterfragen… das schadet dem Sachinhalt“ u.ä.).

Erleichternd ist, dass so etwas anscheinend nicht normal (relativ), sondern angstbedingt ist. Mir scheint es eine Angst vor dem Versagen zu sein. Also vor Versagungen („wenn Du Dich nicht so verhältst, wie ich es will, bekommst Du keine Liebe etc.“) als auch dem Versagen im (Berufs-)leben. Um Funktionieren zu können, ohne von Zuwendung abhängig zu sein, muss „man“ sich alles jederzeit holen können (Suchtverhalten*). Erst so kann man etwas leisten, Output bringen. Also Angst vor der Nähe, die in diesem Fall Abhängigkeit (Kontrolle von außen, ausgeliefertsein) bedeutet. Der Betreffende hat sich selbst beruflich ins Abseits gestellt (arbeitet zur Zeit garnicht, vermutlich um nicht „von außen kontrolliert zu werden“, baut sich dafür selbst einen sehr starren Rahmen auf) ist noch von den Eltern abhängig und träumt noch von der großen Karriere.

*Selbst-Integration durch Integration äußerer Mittel, die Anerkennung, Bestätigung, Ermutigung und Erfüllung primärer Bedürfnisse versprechen, z.B. Anerkennung und Hilfe von verschiedenen Frauentypen, Sex, Sport, Internet (mit Suchtcharakter).

Vielleicht kann man demjenigen helfen?

Aber ist das nun normal, dieses Muster?

Hallo

Was hat Lust auf Sex mit Gefühlsstau und Gefühlslosigkeit oder
gar fehlendem Mitgefühl zu tun? Wenn beide Seiten die
Bedingungen kennen ist es auch kein Egosimus.

Naja, Männer verteilen ihr Erbgut eben gern großflächig und Frauen schauen bei der Partnerwahl genauer hin und binden sich aus genetisch vorgegebenen Gründen langfristiger. Frauen bringen auch schneller oder mehr Gefühle mit in die Bindung- meine Meinung.

Dein Kommentar ist für mich eher Gleichmacherei der Geschlechter. Ich denke schon, dass zumindest die Frau ihre Gefühle unterdrücken muss, wobei ihr das nicht bewusst ist, weil „Normalzustand“.

Beziehungserfahrung sammelt man in Beziehungen, bei dem von
Dir beschriebenen geht es um Sex und vielleicht um etwas Nähe,
aber nicht um Bindung.

Naja, dann eben um Erfahrung mit Männern. Jede „Beziehung“, in der man miteinander redet, ist für mich eine Beziehung in der man auch beziehungserfahrung sammelt. Je unverbindlicher es wird, desto weniger vielleicht- wegen der abhanden kommenden Nähe. Ich dachte daran, dass Partner, die in einer „eheähnlichen Gemeinschaft“ zusammenleben und sich daran gewöhnt haben und sich nicht mehr miteinander auseinandersetzen, weniger verwertbare Erfahrung sammeln könnten als Menschen, die ständig ihre Partner wechseln und sich so zumindest ständig mit ihrer Näheangst auseinandersetzen (oder eben auch nicht). Bzw. vielleicht sammeln die Partner dieser näheängstlichen Menschen mehr Beziehungserfahrung als diese selbst.

Ich kenne einige die zumindest in jungen Jahren dies so
gemacht haben und ein paar wenige die es auch als etwas ältere
noch so halten.

Ok… was meinst Du mit „etwas älter“? Diejenigen gründen dann keine Familie?

Da täuscht du dich. Es gibt genug Frauen, die Sex suchen, aber

  • zumindest eine Weile - keine Lust auf Bindung haben. Da dies
    in manchen Kreisen schnell als verwerflich gilt, wird das auch
    weniger an die grosse Glocke gehängt.

Naja, da steckt wohl auch noch mehr dahinter- für mich ist das ein Sich-gegenseitig-ausnutzen und eine Flucht vor der Auseinandersetzung mit sich selbst. Jeder braucht doch enge Bindungen.

Gruß, Igeline

Hallo,

ich beobachte bei einem Bekannten ein ganz ähnliches Verhalten.

Bis jetzt habe ich es immer darauf geschoben, dass er Angst hat, etwas zu verpassen und sich quasi austoben will, bevor er sich fest bindet.

Ich denke, es ist normal, wenn man Erfahrungen sammeln will, bevor man sich bindet.
Letztendlich muss aber jeder selber wissen, wie lange diese Phase der Freiheit gehen soll.

Zu den Gefühlen: Ich habe schon genug Männer erlebt, die in „ein bisschen Sex“ gleich eine Beziehung gesehen haben. Da kann man sicher nicht geschlechtlich trennen. Frauen reden nur öfter drüber UND als Frau bekommt man es von Frauen sicher öfter mit, vermutlich weil Männer - wenn überhaupt - eher mit Männern darüber reden.

Zu Verletzungen auf beiden Seiten kommt es sicher nur, weil man es nicht schafft über vorhandene bzw. nicht vorhandene Gefühle zu sprechen. Egoistisch ist es erst dann, wenn man beim anderen Gefühle feststellt, die man selbst nicht hat und diese direkt oder indirekt für die eigenen Interessen ausnutzt, sprich weiterhin „gefühllosen“ Sex einfordert ohne die Problematik anzusprechen.

Man muss halt immer wieder die eigenen Interessen mit denen seines Gegenüber abgleichen und Konsequenzen ziehen, wenn es nicht mehr passt. Eine feste Beziehung ist an der Stelle natürlich bequemer, weil man Gefühle einfach voraussetzen können sollte.

Am Ende ist es die Sache jedes einzelnen zu entscheiden, welche Art von Beziehung er haben möchte und ob er sich mit seinem Leben, seinen Motivationen und Ängsten auseinandersetzen möchte oder nicht. Zwingen kann man niemanden.

Liebe Grüße

Amanda

Nö, super :wink:
Hallo!
Was ist schon „normal“? Und warum ist das wichtig, ob es das ist?

Was Du beschreibst, scheint doch zu funktionieren, so what?
Unten fragst Du, ob man dem Betreffenden helfen könne. Warum ihm helfen? Will er das überhaupt?

Ich denke übrigens auch, dass es durchaus Frauen gibt, für die im Moment die Bedingungen stimmen. Die eine offene Beziehung möchten und nicht mehr. Langfristig mag das anders aussehen, muss es aber keinesfalls. Ich denke das ist ein Klischee, dass Frauen immer eine langfristige und enge Bindung suchen.

Wenn ein Mann so lebt, ist das „in die Gesellschaft passend“, wenn eine Frau so lebt, nicht? Ich finde jeder hat das Recht so zu leben, wie er das möchte. Wenn es also 1000de in deinen Augen „normale“ Frauen gibt, die eine feste Bindung suchen, kann es doch auch mal eine geben, die das nicht möchte. Und wenn die dann mit deinem Bekannten das auslebt: bitte, warum nicht?

  1. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit
    Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“? Wie
    egoistisch ist der Einzelne in der Gesellschaft?

So egoistisch wie die Gesellschaft das toleriert bzw. ihn das spüren lässt. Ich denke, das regelt sich von selbst.

  1. ist es normal, so „Beziehungserfahrung“ zu sammeln? Heißt
    „es anders machen“, sich zu binden, weniger
    Beziehungserfahrung zu sammeln?

Ich verstehe immer noch nicht Deine Frage nach dem „normalen“. Der eine macht es so, der andere eben anders.

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Das weiß ich nicht.

  1. Steigert das das Machtgefühl und ist diese Verhaltensweise

Auch dazu: keine Ahnung

  1. Warum machen Frauen das mit (die doch eher an Bindung
    interessiert sind)?
  1. Fall: Frau, die nicht an Bindung interessiert ist: Da passen doch die Interessen zusammen, also nix wie los.
  2. Fall: Frau, die eigentlich an Bindung interessiert ist: Verstellt sich, um überhaupt von diesem Mann was abzubekommen. Hofft wahrscheinlich auf mehr, ihn umstimmen zu können: Selber schuld, es wird ein böses Erwachen geben oder sie schafft es wirklich. Sind doch alles erwachsene Menschen. Es wird ja niemand zu etwas gezwungen.

Schöne Grüße
kernig

Moin!

wüßte gern mal, ob folgendes Verhalten normal ist:

Definiere doch bitte erstmal, was „normal“ ist.

ein Mann kann nicht ohne Frau (übergangslos, d.h. noch nicht
mal eine Woche), nachdem Beziehungen vermutlich wegen seiner
Bindungsangst und Egoismus nicht lange gehalten haben, sucht
er sich immer eine Frau, die eine „offene Beziehung“ mitmacht.
Ist diese gerade nicht abkömmlich (Urlaub / Arbeit, wie auch
immer), braucht er eine „Zwischenlösung“, so hält er sich
immer jemanden warm.

  1. ist das normal, weil in die Gesellschaft „passend“, nach
    dem Motto: ich nehme, was ich kriegen kann, so viel, wie ich
    gerade brauche, egal, woher es kommt?

Inwiefern passt das denn in die Gesellschaft? In welche Gesellschaft?
Es kann wohl häufiger beobachtet werden, dass Männer sich so verhalten insofern hat es eine gewisse Normalität.
Und da das gesellschaftlich nicht ausgesprochen geächtet ist, wird es wohl in gewisser Weise in die Gesellschaft passen, ohne dass man das als gut oder schlecht bewertet.

  1. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit
    Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“?

Erstmal: Wo fehlt denn das Mitgefühl? Eine Beziehung kann beendet werden und wenn sie es ist, ist es kein Ausdruck von Mitgefühl, dass man dann erstmal Single bleibt.
Inwiefern ein Geühlsstau oder gar Gefühllosigkeit dahinterstecken soll, müsstest du nochmal begründen. Bis jetzt scheinen mir das einfach nur Behauptungen zu sein, die möglicherweise aus deiner persönlichen Betroffenheit herrühren.
Was hilft es dir, deinem Ex nun negative Charaktereigenschaften zu unterstellen? (Ja, jetzt spekuliere ich!)

Wie
egoistisch ist der Einzelne in der Gesellschaft?

So egoistisch, wie er es braucht oder kann.
Wer ist denn egoistisch?
Ich finde, du legst hier viel Polemik an den Tag.

  1. ist es normal, so „Beziehungserfahrung“ zu sammeln?

Ich glaube, dass viele auf diese Weise eine gewisse Beziehungserfahrung sammeln (keine „Beziehungserfahrung“), aber wenn sie dieses Muster immer wieder gleich durchleben, scheint kein Lerneffekt dabei zu sein.

Heißt
„es anders machen“, sich zu binden, weniger
Beziehungserfahrung zu sammeln?

Welche Satzteile gehören denn hier zusammen???

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Erwartest du da jetzt wirklich objektivierbare statistische Aussagen? Hier kann es doch nur spekulative Antworten geben. Und was nützen die dir?

  1. Steigert das das Machtgefühl und ist diese Verhaltensweise
    somit „ideal“?

Vielleicht ist es bei dem einen oder anderen so. Aber was hat das denn mit Macht zu tun, wenn ein Mann von einer Beziehung in die nächste springt?
Worauf willst du hinaus?

  1. Warum machen Frauen das mit (die doch eher an Bindung
    interessiert sind)?

Woher willst du denn wissen, dass Frauen eher an Bindung interessiert sind?

Vielleicht gibt es viele Frauen, die gute Gründe haben, weil sie auch nicht allein sein können oder auch nur eine Affäre anstelle einer Beziehung möchten.

Wenn du nach einer Trennung verzweifelt bist tut mir das leid, und wenn dein Ex schon wieder ne Neue hat, kann ich verstehen, dass dich das verletzt. Aber diese Fragen hier, die bringen dich bestimmt nicht weiter. Möglicherweise ist er nicht reif für eine Beziehung und auch nicht bereit, an sich zu arbeiten. Trotzdem hat er Respekt verdient, denn er ist ein Mensch mit Fehlern wie jeder andere auch.

Alles Gute
wünscht
Flaschenpost

Hallo,

Jeder braucht doch enge Bindungen.

das bezweifle ich. Ich glaube eher, es gibt da große Unterschiede zwischen verschiedenen Menschen, und auch beim selben Menschen zu verschiedenen Zeiten. Sodaß Du zuviele Annahmen triffst.

Ich habe folgenden Eindruck: Du bist vom Verhalten einer bestimmten Person verletzt und enttäuscht. Anstatt darüber wütend zu sein, zu weinen oder meinetwegen Scheiße zu rufen, scheinst Du damit Zeit zu verschwenden, eine vorgeblich sachliche und abgehobene Diskussion über dieses Verhalten zu führen, mit dem Ziel, es als egoistisch (= Synonym für Pfui hoch drei, sonst inhaltsleer), unnormal usw. zu verurteilen, möglichst mit Bestätigung von anderen.

Grüße,

I.

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Hallo auch,

  1. ist das normal, weil in die Gesellschaft „passend“, nach
    dem Motto: ich nehme, was ich kriegen kann, so viel, wie ich
    gerade brauche, egal, woher es kommt?

Ja.

  1. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit
    Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“? Wie
    egoistisch ist der Einzelne in der Gesellschaft?

Nein. Das ist eher deine Unfähigkeit, über deinen ganz persönliche moarlischen Tellerrand hinauszusehen, eventuell verbunden mit Neid (falls du ein Mann bist) oder nagendem Selbstzweifeln (falls du seine Verschmähte bist).

  1. ist es normal, so „Beziehungserfahrung“ zu sammeln? Heißt
    „es anders machen“, sich zu binden, weniger
    Beziehungserfahrung zu sammeln?

Ja und nein. Die Erfahrung einer langjährigen Beziehung steht für sich, ebenso die Erfahrung einer offenen Lebensweise.

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Im Grunde denken *alle Menschen* so. Nur die männliche Sozialisation drückt diesem Verhalten weniger negative Attribute auf. Schürzenjänger sind eher akzeptiert als Schlampen.

  1. Steigert das das Machtgefühl und ist diese Verhaltensweise
    somit „ideal“?

Das steigert definitiv das Selbstwertgefühl.

  1. Warum machen Frauen das mit (die doch eher an Bindung
    interessiert sind)?

Es gibt viele Frauen, die nicht an Bindung interessiert sind. Dass es weniger sind als Männer, ist erstens deine Annahme (weil du zum Kreis derer zu gehören scheinst, die Sex ohne Bindung nicht wollen) und zweitens auch eine Täuschung, da Frauen ihr freies Leben eher verbergen müssen, um negative soziale Konsequenzen zu vermeiden. (siehe oben, was Schlampen angeht.)

Grüße Bellawa.

Hallo,

so hält er sich
immer jemanden warm.

  1. ist das normal, weil in die Gesellschaft „passend“, nach
    dem Motto: ich nehme, was ich kriegen kann, so viel, wie ich
    gerade brauche, egal, woher es kommt?

Kann ein früheres verschärftes Defizit in dieser Hinsicht dafür verantwortlich sein? Oder eine oder mehrere jähe und einschneidende Verlusterfahrungen?

  1. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit
    Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“?

Hat dieser Mensch eventuell erfahren, dass er sich auf Zusagen von Bezugspersonen nicht verlassen kann? Dass, was gestern galt, heute nicht mehr wahr ist?

Wie
egoistisch ist der Einzelne in der Gesellschaft?

  1. ist es normal, so „Beziehungserfahrung“ zu sammeln? Heißt
    „es anders machen“, sich zu binden, weniger
    Beziehungserfahrung zu sammeln?

Auf diese Frage wird es keine eineindeutige Antwort geben.

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Die meisten sicher nicht, aber die meisten derer, du du in dein Leben ziehst, weil du ihnen etwas gibst, was sie gebrauchen können.

  1. Warum machen Frauen das mit (die doch eher an Bindung
    interessiert sind)?

Weil die Hoffnung zuletzt stirbt?

To.i

Hallo

Was ist schon „normal“? Und warum ist das wichtig, ob es das
ist?

Normal ist das, was am besten in die Gesellschaft passt und daher im Normalfall umgesetzt wird. Wir alle müssen uns den gesellschaftlichen Bedingungen anpassen, mehr oder weniger, das ist sozusagen von außen, also nicht vom Individuum aus gedacht.

Was Du beschreibst, scheint doch zu funktionieren, so what?
Unten fragst Du, ob man dem Betreffenden helfen könne. Warum
ihm helfen? Will er das überhaupt?

Naja, es geht ihm nicht gut, er muss „sich selbst wieder zusammensetzen“, und das versucht er mithilfe von Macht über kurzfristige Befriedigungen bzw. über ständige Verfügbarkeit von dem was er braucht (Suchtverhalten), was wohl auf Dauer nicht gut geht. Er will schon eine Art Hilfe und Unterstützung, bzw. mich und andere Frauen als Suchtmittel, von jeder das, was sie am besten geben kann bzw. was man sich von ihr am leichtesten holen kann, aber diese Art der Hilfe ist doch nur eine Coabhängigkeit, da sich die innere Unzufriedenheit und Zerrissenheit durch Zufuhr von äußeren Mitteln nicht ändern wird. Momentan gehts ihm relativ gut, aber als wir uns kennen lernten, ging es ihm schlecht. Er will nur die Hilfe, die er seiner Meinung nach benötigt, aber es ist nicht die, die ihm wirklich hilft. Ich schätze den Mann sehr und habe Gefühle für ihn. Vielleicht will er keine andere Art von Hilfe, vielleicht doch, aber seine Bedingungen will er beibehalten, die es mir schwer machen, weil dies „mit anderen etwas haben“ eben wehtut.

Wenn es also 1000de in deinen

Augen „normale“ Frauen gibt, die eine feste Bindung suchen,
kann es doch auch mal eine geben, die das nicht möchte. Und
wenn die dann mit deinem Bekannten das auslebt: bitte, warum
nicht?

Das möchte ich eben nicht so gerne ; )
Aber ich muss wohl damit umgehen oder das Spiel mitspielen, oder den Machtkampf mit ausfechten („wie wichtig bin ich ihm“? vermutlich nicht wichtiger als seine „freiheit“ bzw. sein Suchtverhalten)

So egoistisch wie die Gesellschaft das toleriert bzw. ihn das
spüren lässt. Ich denke, das regelt sich von selbst.

Die Gesellschaft toleriert ja sehr viel Egoismus, aber irgendwo ist trotzdem Schluss (wenn es um Nähe / Liebesbeziehungen geht) und ich frage mich, wann.

Ich verstehe immer noch nicht Deine Frage nach dem „normalen“.
Der eine macht es so, der andere eben anders.

Wie gesagt, es geht mir nur ums Verständnis der großen Zusammenhänge, wir handeln ja nicht ohne Grund „von außen“ so. Und um das Ergebnis: wie effektiv ist diese Handlungsweise, um eine Familie zu haben und nicht zu vereinsamen, muss man sich wohl ändern, irgendwann, wann wird dies notwendig?

  1. Fall: Frau, die nicht an Bindung interessiert ist: Da
    passen doch die Interessen zusammen, also nix wie los.

Fühlt Frau sich dann nicht billig? Nimmt sie nicht nichts ernst, sich selbst und den Anderen nicht?

  1. Fall: Frau, die eigentlich an Bindung interessiert ist:
    Verstellt sich, um überhaupt von diesem Mann was abzubekommen.
    Hofft wahrscheinlich auf mehr, ihn umstimmen zu können: Selber
    schuld, es wird ein böses Erwachen geben oder sie schafft es
    wirklich. Sind doch alles erwachsene Menschen. Es wird ja
    niemand zu etwas gezwungen.

Wann schafft sie es, in einem ständigen Machtkampf? Führt dieser nicht schlussendlich immer zur Trennung? Ist es nicht so, dass nur Enttäuschung, also überzogene Erwartungen zur Trennung führen (Kontrollsucht) oder Rache (Verletzungen)?

Gruß Igeline

Hallo,

  1. ist das normal, weil in die Gesellschaft „passend“, nach
    dem Motto: ich nehme, was ich kriegen kann, so viel, wie ich
    gerade brauche, egal, woher es kommt?

Ja.

Und die „Hochleister“ im Nehmen, die Narzissten, bei denen dieses krankhafte Verhalten kippt, werden gleichzeitig immer wieder belohnt und bestraft, sie akzeptieren das Ausgeliefertsein am meisten und arbeiten am meisten dagegen an, loten das Prinzip bis in die Tiefe aus und lernen dadurch auch am meisten. Dabei können sie sich am wenigsten schützen und bauen ihre Burgmauer immer höher und dicker… lernen alles über dieses Prinzip aber verbauen es sich immer mehr, auf die andere Seite der Mauer zu kommen, etwas anderes wahrzunehmen als die Kälte dieses Prinzips.

  1. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit
    Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“? Wie
    egoistisch ist der Einzelne in der Gesellschaft?

Nein. Das ist eher deine Unfähigkeit, über deinen ganz
persönliche moarlischen Tellerrand hinauszusehen, eventuell
verbunden mit Neid (falls du ein Mann bist) oder nagendem
Selbstzweifeln (falls du seine Verschmähte bist).

Unfähigkeit oder Unwillen, mag sein. Ich frage mich, ab wann man sich selbst verkauft, wenn man das Spiel mitspielt, bis wann man sich stärkt und ab wann man sich schwächt, ob nicht genau dies die Grenze ist. Denn es ist ja nun mal genetisch so angelegt, dass die Frau auf Sicherheit (Versorgung) aus ist, langfristig, also verantwortungsbewusst gedacht. Nimmt sie einfach irgendeinen Mann und legt sich nicht fest, kann sie sich nicht sicher sein, dass nochmal ein besserer Versorger kommt. So nimmt sie ihn einfach in der Hoffnung, dass er schon der beste (zur Zeit) ist und legt sich doch fest, wenn auch unbewusst. Nimmt sie einen, der ihr etwas geben kann (Wissen, Entwicklung), legt sie sich trotzdem unbewusst oder bewusst fest. Wenn sie sich „verstellt“ (anpasst), dann spielt sie mit sich selbst ein doppeltes Spiel, was aber vermutlich normal ist.

  1. ist es normal, so „Beziehungserfahrung“ zu sammeln? Heißt
    „es anders machen“, sich zu binden, weniger
    Beziehungserfahrung zu sammeln?

Ja und nein. Die Erfahrung einer langjährigen Beziehung steht
für sich, ebenso die Erfahrung einer offenen Lebensweise.

Es würde mich interessieren, wie sich diese Erfahrungen unterscheiden, denn die Erfahrungen einer langjährigen Beziehungen sind ja tiefer, gehen ins „Qualitative“, die einer offenen Lebensweise ins Quantitative (Vergleich). Vielleicht bietet Letzteres eher die Möglichkeit sich in Kontrolle, „Wissen über Verhaltensweisen“ zu üben, das Andere eher die Übung in Geduld, Toleranz, Loyalität, Verantwortung. Was wohl besser ist? Das, was zu mehr Macht über andere (letzteres) oder zu mehr Macht über sich selbst / Wissen über sich selbst / von innen (das Andere) führt?

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Im Grunde denken *alle Menschen* so. Nur die männliche
Sozialisation drückt diesem Verhalten weniger negative
Attribute auf. Schürzenjänger sind eher akzeptiert als
Schlampen.

Nicht alle. Einige glauben auch an die Liebe… also an die Möglichkeit der Umsetzung, zu der ja Einiges gehört.

Weniger negative Attribute - das liegt an der patriarchalischen Prägung der Gesellschaft. Muss aber vom Individuum nicht so akzeptiert und umgesetzt werden (=totale Anpassung, man hat doch immer die Möglichkeit zur Akkomodation zunächst im Kleinen, der Familie, in der man es ganz anders machen kann- so man sich darauf einlässt, d.h. auf die Verbindlichkeit UND Beziehungsarbeit und Arbeit an sich selbst. Also etwas Eigenes schaffen, ohne Patriarchat oder Matriarchat).

  1. Steigert das das Machtgefühl und ist diese Verhaltensweise
    somit „ideal“?

Das steigert definitiv das Selbstwertgefühl.

Aber nur kurzfristig, oder? Wenn ich an „den Narzissten“ denke, der ein aufgeblähtes Selbstwertgefühl hat, um das eigentliche sehr kleine nicht zu spüren, ist es doch nur Ablenkung. Oder es steigert auch langfristig das Selbstwertgefühl, aber nur „so einer“ hat es nötig, es wäre mit langfristigen investitionen oder überhaupt Investition effektiver und ginge nicht auf Kosten Anderer.

Aber warum nicht mal bewusst auf Kosten Anderer leben? Warum ist das nur so schwierig, wenn man dies nicht ausblendet? Warum nerven einen dann die eigenen Moralvorstellungen so sehr, dass man sogar selbst als Moralapostel auftreten muss, um Kontrolle zu haben?

Gruß, Igeline

aber verbauen es sich immer mehr, auf die
andere Seite der Mauer zu kommen, etwas anderes wahrzunehmen
als die Kälte dieses Prinzips.

Ein richtiger Narzissist will gar nicht auf die andere Seite der Mauer. (Wobei ich nicht ganz verstehe, warum du eine psychische Störung vermutest, nur weil jemand sich nimmt, was er möchte.)

Denn es ist ja nun mal genetisch so
angelegt, dass die Frau auf Sicherheit (Versorgung) aus ist,
langfristig, also verantwortungsbewusst gedacht. Nimmt sie
einfach irgendeinen Mann und legt sich nicht fest, kann sie
sich nicht sicher sein, dass nochmal ein besserer Versorger
kommt.

Moderne Frauen brauchen keinen Versorger, aber suchen sich einen Mann aus, der einer sein könnte: Guter Status, starkes Aussehen, Beschützertyp. Das ist sexy. Aber versorgen brauchen sie uns nicht, das machen wir schon selbst. :wink:

Wenn sie sich „verstellt“ (anpasst), dann spielt sie mit
sich selbst ein doppeltes Spiel, was aber vermutlich normal
ist.

Das ist ganz böse, wird von intelligenten Frauen aber erkannt.

Es würde mich interessieren, wie sich diese Erfahrungen
unterscheiden, denn die Erfahrungen einer langjährigen
Beziehungen sind ja tiefer, gehen ins „Qualitative“, die einer
offenen Lebensweise ins Quantitative (Vergleich).

Das ist falsch, und es zeigt, dass du entweder eines von beiden oder beides noch nicht hattest :smiley:

Was wohl besser ist?

Das beweist wieder, dass du nicht aus Erfahrung sprichst.

Nicht alle. Einige glauben auch an die Liebe… also an die
Möglichkeit der Umsetzung, zu der ja Einiges gehört.

Definiere Liebe.

Weniger negative Attribute - das liegt an der
patriarchalischen Prägung der Gesellschaft. Muss aber vom
Individuum nicht so akzeptiert und umgesetzt werden (=totale
Anpassung, man hat doch immer die Möglichkeit zur Akkomodation
zunächst im Kleinen, der Familie, in der man es ganz anders
machen kann- so man sich darauf einlässt, d.h. auf die
Verbindlichkeit UND Beziehungsarbeit und Arbeit an sich
selbst. Also etwas Eigenes schaffen, ohne Patriarchat oder
Matriarchat).

Ist nur in der Theorie möglich. In der Realität hat eine Frau nur zwei Möglichkeiten: Beim Familienspiel mitspielen (Heirat, Anpassung, Monogamie, beruflich zurücktreten) oder nicht (allein leben, offene Beziehung, alleinerziehend, kinderlos). Die Wahl definiert dann das soziale Umfeld, in dem man sich bewegt.

Aber nur kurzfristig, oder? Wenn ich an „den Narzissten“
denke, der ein aufgeblähtes Selbstwertgefühl hat, um das
eigentliche sehr kleine nicht zu spüren, ist es doch nur
Ablenkung. Oder es steigert auch langfristig das
Selbstwertgefühl, aber nur „so einer“ hat es nötig, es wäre
mit langfristigen investitionen oder überhaupt Investition
effektiver und ginge nicht auf Kosten Anderer.

Das unterstellt, dass eine freie, nichtmonogame Lebensweise auf Kosten anderer passiert. Wie kommst du darauf? Eher das Gegenteil ist wahr.

Aber warum nicht mal bewusst auf Kosten Anderer leben? Warum
ist das nur so schwierig, wenn man dies nicht ausblendet?
Warum nerven einen dann die eigenen Moralvorstellungen so
sehr, dass man sogar selbst als Moralapostel auftreten muss,
um Kontrolle zu haben?

Diese Sätze verstehe ich nicht in diesem Zusammenhang.

Grüße Bellawa.

Hallo Bellawa:wink:

Es gibt viele Frauen, die nicht an Bindung interessiert sind.
Dass es weniger sind als Männer, ist erstens deine Annahme

Falsch, es gibt viele Frauen die nicht an Bindung interessiert sind.
Für viele Männer sind es aber noch zuwenige DA die meisten Frauen
NACH WIE VOR hauptsächlich an festen Bindungen interessiert sind.

Somit ist es nicht nur IHRE Annahme sondern nach heutigem Wissenstand eine Tatsache!

Über die Gründe wurde hier im Forum schon oft diskutiert.
Evoluionstheoretisch ist wohl erwiesen daß die Frau für die „Aufzucht“ ihres Nachwuchses stets einen zuverlässigen „Ernährer“ sucht.

Dieses ist so tief in uns „einprogrammiert“ daß auch wenn eine Frau alleine genug verdient dies dennoch nicht ihre „Gene“ verändern kann.

Das Einzige was „gegen“ diese Programmierung „helfen“ kann ist oft eine „Überwindung“ für viele Frauen auch im psychologischen Bereich.
Auch mögen Hormone mit im Spiel sein.
Selbst bei Kommunen hat man feststellen müssen daß Männer viel schneller in der Lage sind ihre Sexualpartner zu wechseln als die meisten Frauen.

Ich selbst kenne auch Frauen die häufig wechselnde Sexualpartner haben, dennoch allerdings immer noch „den Einen“ suchen.
Während einige meiner Kumpels viel weniger Gefühle in ihre Sexualkontakte investieren als die meisten meiner weiblichen Bekannten.

Selbst in Swingerclubs war meist der Mann (der jeweilige Partner der Frau im Club) der treibende Motor dafür daß sie auch mit mehreren auf die Matte ging.

„Nymphomaninnen“ sind und bleiben also bis jetzt die Ausnahme:wink:

Grüßle,

Ralf

Hi:wink:,

sucht

er sich immer eine Frau, die eine „offene Beziehung“ mitmacht.
Ist diese gerade nicht abkömmlich (Urlaub / Arbeit, wie auch
immer), braucht er eine „Zwischenlösung“, so hält er sich
immer jemanden warm.

Ein Traum für viele Männer:wink: Am besten ein Harem:=)

  1. ist das normal, weil in die Gesellschaft „passend“, nach
    dem Motto: ich nehme, was ich kriegen kann, so viel, wie ich
    gerade brauche, egal, woher es kommt?

Klar, wir alle sind Egoisten, jedoch müssen wir auch altruistisch denken denn sonst „kriegen“ wir irgendwann nix mehr von den anderen:wink:

  1. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit
    Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“? Wie
    egoistisch ist der Einzelne in der Gesellschaft?

Man muß in Sex nicht unbedingt Gefühle investieren.
Gerade Männer können das gut trennen.
Jedoch ist Verantwortungskosigkeit gegenüber den anderen auf Dauer schäglich.

  1. ist es normal, so „Beziehungserfahrung“ zu sammeln? Heißt
    „es anders machen“, sich zu binden, weniger
    Beziehungserfahrung zu sammeln?

Nein. Eine lanfristige Beziehung kann man auf keinen Fall mit ONS, Affären etc. vergleichen. Bei einer langfristigen Beziehung kommen viele weitere Faktoren hinzu die u.U. recht komplex werden können.
Aber es kann auch kompliziert sein mehrere „Kurzzeitbeziehungen“ unter einen Hut zu bringen:wink:

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Ich denke daß die meisten es wollen, viele aber nicht können.
Insofern man nicht verliebt ist hätte wahrscheinlich jeder Mann gerne einen Harem:wink:

  1. Steigert das das Machtgefühl und ist diese Verhaltensweise
    somit „ideal“?

Sagen wir mal so: Das Selbstbewußtsein oder besser gesagt die Selbstsicherheit wird gestärkt wenn man „viele Weibchen“ hat.
Das ist also nicht nur im Tierreich so.
Als ein Ideal würde ich aber so einen Zustand gerade in einer
„fortschrittlichen“ Gesellschaft nicht bezeichnen. Denn dann müßten wir ja im Islam leben. Oder empfindest du den als Ideal:wink:?

  1. Warum machen Frauen das mit (die doch eher an Bindung
    interessiert sind)?

Unterschiedliche Gründe. Einige weil sie glauben daß sie den Mann doch noch für sich gewinnen können. Gerade ein Mann der viele Frauen haben kann ist für eine andere Frau dann noch attraktiver.

Andere weil sie gerade eine Phase haben wo sie „nix Festes“ suchen, d.h. offene Beziehungen ausleben wollen (meines Erachtens aber nicht die Mehrheit der Frauen und im Durchschnitt oft entweder älter oder sehr jung)

Das mögen so die Hauptgruppen sein.

Grüßle,

Ralf

Hi

Normal ist das, was am besten in die Gesellschaft passt und
daher im Normalfall umgesetzt wird. Wir alle müssen uns den
gesellschaftlichen Bedingungen anpassen, mehr oder weniger,
das ist sozusagen von außen, also nicht vom Individuum aus
gedacht.

Aber Normalität ist nicht nur ein einziger Weg. Es gab mal Zeiten, da war der Weg von der Wiege an festgelegt. Diesen einen Weg gibt es in der westlichen Welt nicht mehr, bzw. wird kaum noch gegangen. Inzwischen kann die Gesellschaft sehr viele Wege akzeptieren (ok, es gibt villeicht einen Unterschied zwischen abgelegenem Weiler in den Alpen und der städtische Mittelschicht) und überzeugtes Singletum mit gelegentlichen, unverbindlichen Beziehungen sind durchaus akzeptiert.

Was Du beschreibst, scheint doch zu funktionieren, so what?
Unten fragst Du, ob man dem Betreffenden helfen könne. Warum
ihm helfen? Will er das überhaupt?

Naja, es geht ihm nicht gut, er muss „sich selbst wieder
zusammensetzen“, und das versucht er mithilfe von Macht über
kurzfristige Befriedigungen bzw. über ständige Verfügbarkeit
von dem was er braucht (Suchtverhalten), was wohl auf Dauer
nicht gut geht. Er will schon eine Art Hilfe und
Unterstützung, bzw. mich und andere Frauen als Suchtmittel,
von jeder das, was sie am besten geben kann bzw. was man sich
von ihr am leichtesten holen kann, aber diese Art der Hilfe
ist doch nur eine Coabhängigkeit, da sich die innere
Unzufriedenheit und Zerrissenheit durch Zufuhr von äußeren
Mitteln nicht ändern wird. Momentan gehts ihm relativ gut,
aber als wir uns kennen lernten, ging es ihm schlecht. Er will
nur die Hilfe, die er seiner Meinung nach benötigt, aber es
ist nicht die, die ihm wirklich hilft. Ich schätze den Mann
sehr und habe Gefühle für ihn. Vielleicht will er keine andere
Art von Hilfe, vielleicht doch, aber seine Bedingungen will er
beibehalten, die es mir schwer machen, weil dies „mit anderen
etwas haben“ eben wehtut.

Ok, da kommen wir zum Kern der Sache. Du bist in eine Beziehung geschlittert, die Dir nicht gut tut. Du erhoffst dir etwas engeres, er hat keine Lust dazu. Kannst Du sicher ausschliessen, das es den anderen Frauen ähnlich wie dir geht oder sind es nicht doch Frauen, die genau wissen,w oran sie sind und das ok finden? Bei Lust auf Sex von Sucht zu reden, ist so oder so etwas arg weit hergeholt, nur weil einem gewissen prominenten Golfspieler eine Krankheit angedichtet wurde, damit er gesellschaftlich akzeptabel bleibt, heisst das nicht, das es die Krankheit tatsächlich gibt bzw. dein Partner diese Sucht auch hat.

Wenn es also 1000de in deinen
Augen „normale“ Frauen gibt, die eine feste Bindung suchen,
kann es doch auch mal eine geben, die das nicht möchte. Und
wenn die dann mit deinem Bekannten das auslebt: bitte, warum
nicht?

Das möchte ich eben nicht so gerne ; )
Aber ich muss wohl damit umgehen oder das Spiel mitspielen,
oder den Machtkampf mit ausfechten („wie wichtig bin ich ihm“?
vermutlich nicht wichtiger als seine „freiheit“ bzw. sein
Suchtverhalten)

ja, das musst du ausfechten, wenn dir an einer Bezihung gelegen ist. Ganz selten kann frau diesen Kampf auch gewinnen. Und wenn ihm seine Freiheit wichtiger ist, als eine feste Beziehung mit dir, warum willst du ihn versuchen zu verbiegen und ihn von den Vorteilen einer festen Beziehung überzeugen? Ihmist anderes wichtiger.

So egoistisch wie die Gesellschaft das toleriert bzw. ihn das
spüren lässt. Ich denke, das regelt sich von selbst.

Die Gesellschaft toleriert ja sehr viel Egoismus, aber
irgendwo ist trotzdem Schluss (wenn es um Nähe /
Liebesbeziehungen geht) und ich frage mich, wann.

Nein, die Gesellschaft toleriert sehr viel mehr, als du auch nur zu ahnen scheinst. Du bist diejenige, die sein Verhalten nicht tolerieren kann und Du musst dich damit auseinandersetzen, in wie weit du Teil dieser Konstellation sein möchtest. Wenn es für dich unangenehm wird, musst du gehen, nicht versuchen, andere zu ändern (wie alt seid ihr eigentlich?)

Ich verstehe immer noch nicht Deine Frage nach dem „normalen“.
Der eine macht es so, der andere eben anders.

Wie gesagt, es geht mir nur ums Verständnis der großen
Zusammenhänge, wir handeln ja nicht ohne Grund „von außen“ so.
Und um das Ergebnis: wie effektiv ist diese Handlungsweise, um
eine Familie zu haben und nicht zu vereinsamen, muss man sich
wohl ändern, irgendwann, wann wird dies notwendig?

Ohne Familie vereinsamt man? Vereinsamen kann man auch mit Familie sehr gut. Wer ein funktionierendes Freundeskreis hat, vereinsamt auch nicht. Jedenfalls habe ich jede Menge lediger Tanten und Onkels und die meisten haben ein aktives soziales Leben, engagieren sich in Kirche und Kultur. Nicht jeder kann das, aber es ist möglich.

  1. Fall: Frau, die nicht an Bindung interessiert ist: Da
    passen doch die Interessen zusammen, also nix wie los.

Fühlt Frau sich dann nicht billig? Nimmt sie nicht nichts
ernst, sich selbst und den Anderen nicht?

Du hast ein anderes Verhältnis zur Sexualität als zb ich, was soll da billig sein? Was ist daran schlecht? Ist Sex etwas Heiliges, dass nur ihm Rahmen von Liebe stattfinden darf? Lust auf Sex ist ein Bedürfnis, das man mit jemandem Gleichgesinnten stillen kann, sofern man dieses Verhalten bei sich selber zulässt. Eine Beziehung ist nicht nötig. Für mich gilt: der andere muss mir sympathisch sein, mehr ist nicht nötig.

  1. Fall: Frau, die eigentlich an Bindung interessiert ist:
    Verstellt sich, um überhaupt von diesem Mann was abzubekommen.
    Hofft wahrscheinlich auf mehr, ihn umstimmen zu können: Selber
    schuld, es wird ein böses Erwachen geben oder sie schafft es
    wirklich. Sind doch alles erwachsene Menschen. Es wird ja
    niemand zu etwas gezwungen.

Wann schafft sie es, in einem ständigen Machtkampf? Führt
dieser nicht schlussendlich immer zur Trennung? Ist es nicht
so, dass nur Enttäuschung, also überzogene Erwartungen zur
Trennung führen (Kontrollsucht) oder Rache (Verletzungen)?

In einer Beziehung darf kein Machtkampf stattfinden, das tötet jede Art von Gefühlen. Eine Beziehung ist Gleichberechtigung und wenn einer versucht den anderen zu beherrschen und zu verbiegen geht das schief.
Rache führt selten zur Trennung, aber Enttäuschung jeglicher Art, Langeweile oder diametral verschiedene Ansichten in Dingen,die einem wichtig sind und genau der letzte Punkt scheint bei Euch der Fall zu sein.

und nochmal zur Frage, ob das normal ist. Das Verhalten deines Freundes ist normal und Du machst Dir Sorgen um ihn und willst ihm helfen, wo es doch nicht unbedingt was zu helfen gibt.
Er wird irgendwann mal, wie so manche überzeugte Single, sich mal verlieben. Und dann wird es nur diese eine geben. Aber ich vermute auch, dies wirst nicht du sein, denn du nimmst ihn nicht, wie er ist sondern möchtest ihn ändern (und das mit der Begründung, das sei besser für ihn, pures Gift für jede Beziehung), in sojemanden kann man sich nur sehr schwer verlieben.

Gruss, Sama

Gruß Igeline

Moin!

wüßte gern mal, ob folgendes Verhalten normal ist:

Definiere doch bitte erstmal, was „normal“ ist.

normal=üblich

Erstmal: Wo fehlt denn das Mitgefühl? Eine Beziehung kann
beendet werden und wenn sie es ist, ist es kein Ausdruck von
Mitgefühl, dass man dann erstmal Single bleibt.

Naja, das stimmt wohl.

Inwiefern ein Geühlsstau oder gar Gefühllosigkeit
dahinterstecken soll, müsstest du nochmal begründen. Bis jetzt
scheinen mir das einfach nur Behauptungen zu sein, die
möglicherweise aus deiner persönlichen Betroffenheit
herrühren.
Was hilft es dir, deinem Ex nun negative
Charaktereigenschaften zu unterstellen? (Ja, jetzt spekuliere
ich!)

Kann sein, dass ich das tue. Er ist nicht mein Ex und eigentlich war nie von einer „richtigen“ Beziehung die Rede, d.h. es wurde von ihm aus viel über eine ideale Beziehung gesprochen, für die ich wohl seinen Ansprüchen hätte entsprechen sollen, aber nach einer Weile (nachdem er meinte, es solle Macht über ihn ausgeübt werden, er werde in etwas eingebunden), von ihm aus in einer offene Beziehung umgewandelt worden. Macht spielt also eine große Rolle.

Ich finde, du legst hier viel Polemik an den Tag.

Ok, stimmt.

Welche Satzteile gehören denn hier zusammen???

Heißt „es anders machen“ (sich zu binden) weniger
Beziehungserfahrung zu sammeln?

besser?

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Erwartest du da jetzt wirklich objektivierbare statistische
Aussagen? Hier kann es doch nur spekulative Antworten geben.
Und was nützen die dir?

Naja, Zukunftsaussichten

  1. Steigert das das Machtgefühl und ist diese Verhaltensweise
    somit „ideal“?

Vielleicht ist es bei dem einen oder anderen so. Aber was hat
das denn mit Macht zu tun, wenn ein Mann von einer Beziehung
in die nächste springt?
Worauf willst du hinaus?

Macht über einen Menschen, bzw. über Frauen, diese bleiben manipulierbar, wenn man ihnen „nur einen Teil von sich gibt“, d.h. zu nichts verpflichtet ist; und die Frau trotzdem „ganz verfügbar“ ist, wie die Mutter es war. Also im Endeffekt eine späte Rache und dazu kommt ein Gefühl der Erhöhung durch die Macht über „die Frau an sich“.

Wenn du nach einer Trennung verzweifelt bist tut mir das leid,
und wenn dein Ex schon wieder ne Neue hat, kann ich verstehen,
dass dich das verletzt. Aber diese Fragen hier, die bringen
dich bestimmt nicht weiter. Möglicherweise ist er nicht reif
für eine Beziehung und auch nicht bereit, an sich zu arbeiten.
Trotzdem hat er Respekt verdient, denn er ist ein Mensch mit
Fehlern wie jeder andere auch.

Eine andere Verfügbare ist wieder aus einem längeren (monatelangen) Urlaub zurück, er will an sich arbeiten, oder vielleicht auch nicht, sondern dann doch lieber „an der Umwelt arbeiten“ (sie manipulieren). Am liebsten wäre ihm wohl eine Partnerin, die perfekte Mutter und Therapeutin ist, naja, wer hätte das nicht gern. (Wenn sie perfekt ist, braucht mann vielleicht keinen Harem.)

Hi,

  1. ist das normal, weil in die Gesellschaft „passend“, nach
    dem Motto: ich nehme, was ich kriegen kann, so viel, wie ich
    gerade brauche, egal, woher es kommt?

Kann ein früheres verschärftes Defizit in dieser Hinsicht
dafür verantwortlich sein? Oder eine oder mehrere jähe und
einschneidende Verlusterfahrungen?

Ja, letzteres definitiv, vermutlich ersteres als Voraussetzung dafür.

  1. ist nicht ein Gefühlsstau oder Gefühllosigkeit
    Voraussetzung für das nötige „fehlende Mitgefühl“?

Hat dieser Mensch eventuell erfahren, dass er sich auf Zusagen
von Bezugspersonen nicht verlassen kann? Dass, was gestern
galt, heute nicht mehr wahr ist?

vielleicht. das mag sein. er wurde nicht ernst genommen.

  1. denken die meisten Männer „im Grunde so“ bzw. wie viele
    setzen das „konsequent“ um?

Die meisten sicher nicht, aber die meisten derer, du du in
dein Leben ziehst, weil du ihnen etwas gibst, was sie
gebrauchen können.

Du meinst, das liegt an mir, ich ziehe solche Männer an? Oder wie?

  1. Warum machen Frauen das mit (die doch eher an Bindung
    interessiert sind)?

Weil die Hoffnung zuletzt stirbt?

Macht diese Hoffnung Sinn?

Igelinchen

Hallo Igeline,

Normal ist das, was am besten in die Gesellschaft passt und
daher im Normalfall umgesetzt wird.

Es ist doch im konkreten Fall nicht um die Gesellschaft, sondern um dich und das Verhalten des Mannes dir gegenüber.
Der Allgemeinheit dürfte das relativ egal sein.

Naja, es geht ihm nicht gut, er muss „sich selbst wieder
zusammensetzen“

Was ist der Auslöser? Das hab ich noch nicht so richtig verstanden.

und das versucht er mithilfe von Macht über
kurzfristige Befriedigungen bzw. über ständige Verfügbarkeit
von dem was er braucht (Suchtverhalten), was wohl auf Dauer
nicht gut geht. Er will schon eine Art Hilfe und
Unterstützung, bzw. mich und andere Frauen als Suchtmittel,

Auch die Begriffe Macht und Suchtmittel kann ich nicht richtig einordnen.

Er sucht vielleicht etwas, ja, Nähe, Bestätigung, kurzzeitige Befriedigung, aber wonach soll er süchtig sein und weswegen braucht er Hilfe und Unterstützung?

von jeder das, was sie am besten geben kann bzw. was man sich
von ihr am leichtesten holen kann, aber diese Art der Hilfe
ist doch nur eine Coabhängigkeit

Auch sehr schwammig ausgedrückt. Warum machen sich die Frauen co-abhängig?
Wissen sie voneinander? Sind sie alle unglücklich in ihrer Situation?

da sich die innere Unzufriedenheit und Zerrissenheit durch Zufuhr von äußeren
Mitteln nicht ändern wird.

Wessen?

Aber ich muss wohl damit umgehen oder das Spiel mitspielen,
oder den Machtkampf mit ausfechten („wie wichtig bin ich ihm“?
vermutlich nicht wichtiger als seine „freiheit“ bzw. sein
Suchtverhalten)

Wenn letzteres so ist nutzt auch ein Machtkampf und Ausfechten nichts. Wenn du dieses Spiel mitspielst, musst du seine Regeln akzeptieren, er hat keine anderen.

Die Gesellschaft toleriert ja sehr viel Egoismus, aber
irgendwo ist trotzdem Schluss (wenn es um Nähe /
Liebesbeziehungen geht) und ich frage mich, wann.

Wieder die Gesellschaft. Wichtig ist doch, was du tolerierst und nicht was die anderen 82 Millionen Deutschen sagen würden.

  1. Fall: Frau, die nicht an Bindung interessiert ist: Da
    passen doch die Interessen zusammen, also nix wie los.

Fühlt Frau sich dann nicht billig? Nimmt sie nicht nichts
ernst, sich selbst und den Anderen nicht?

Sie hat eben andere Prioritäten.

Wann schafft sie es, in einem ständigen Machtkampf? Führt
dieser nicht schlussendlich immer zur Trennung? Ist es nicht
so, dass nur Enttäuschung, also überzogene Erwartungen zur
Trennung führen (Kontrollsucht) oder Rache (Verletzungen)?

Die Frage versteh ich nicht.

Insgesamt muss ich sagen, tat ich mir etwas schwer, deine Beiträge zu lesen und den Kern zu erkennen, besonders den Bezug zu Gesellschaft und Normalität.

Gruß
Miriam