Normalisieren vieler Dateien

Hallo,

ich habe ein Problem und wollte fragen, ob ihr mir helfen könnt.

meine ca. 5000 mp3 Tracks stammen aus verschiedenen Quellen… die alten (KazaA) MP3s sind schön laut. Aber seit dem ich mit Napster sauge kommt alles sehr leise bei mir an. Jetzt will ich alle Tracks auf eine gleiche Lautstärke bringen. Laut FAQ müsste ich dazu das „Peak Normalisieren“ ist? Aus dem Artikel geht nicht hervor ob mit dem „Peak
Normalisieren“ mehrere Dateien angeglichen werden können. Geht das?

Welches Programm ist für so große Mengen an MP3 Files das
empfehlenswerteste? Könnt ihr mich da beraten? Das Programm „MP3amp“
scheint ja laut Beschreibung auch nicht so gut sein wie MP3Gain (siehe http://www.mpex.net/software/details/mp3amp.html) wobei ich nicht wirklich den Unterschied verstehe und mich vor einigen Monaten an
MP3Gain erfolglos probiert habe.

Danke schon im Vorraus für eure Hilfe.

mfg Thomas

mp3gain
http://www.chip.de/downloads/c1_downloads_13004894.html

Das mit dem Normalisieren ist so einfach nicht.

Dabei wird die lauteste Stelle gesucht, diese auf volle Lautstärke gebracht und alles andere um den gleichen Faktor heraufgesetzt. Was aber natürlich nicht bedeutet, das alle Tracks dannach im Mittel und subjektiv gleich laut sind.
Klar, eine einzige extrem laute Stelle im Track verhindert, das der Rest angemessen angehoben wird. Es gibt zwar auch Programme, die versuchen eine „mittlere“ Lautstärke zu ermitteln, aber wirklich klappen tut’s nicht.
Kann ja auch gar nicht. Stell dir vor, Norah Jones kommt dir mit der gleichen Lautstärke entgegen wie AC/DC. :smile:)

Tatsächlich wird bei der modernen Musik unheimlich viel mit Kompressoren gearbeitet (leisere Stellen stärker anheben als laute Stellen - dabei geht natürlich die Dynamik flöten). Laute Stellen werden häufig auch einfach übersteuert. Im Gegensatz zu alten Analog-Aufnahmen gibt das keine Störungen oder Clipping-Artefakte, es wird einfach oben abgeschnitten.
Aber letztlich ist das alles nicht im Sinne des im digitalen Bereich möglichen Dynamik-Umfangs.

Wenn du deine Sammlung auf einen gleichen Level bringen willst, dann bleibt nur Hand- (oder vielmehr: Ohr-) Arbeit.
Such dir ein Stück mittlerer Lautstärke als Standard. Leise Sachen vorsichtig anheben, laute Sachen vorsichtig runterdrücken. Und hören, hören, hören.
Ist zwar bestimmt nicht das, was du hören willst, aber so sieht die bittere Realität nun mal aus. Manche Sachen kann man dem digitalen Knecht nicht überlassen, da ist er (noch) zu dämlich für.

Bei mp3 ist mp3gain die Software der Wahl.

Das mit dem Normalisieren ist so einfach nicht.(…)

…und führt darüber hinaus meist zu besch****** Ergebnissen.

Eine Amplituden-Normalisierung macht ja nichts anderes, als das lauteste Sample eines Liedes als 100% zu definieren und den Pegel des leisesten Samples nach Wunsch des Nutzers dann auf einen Bezugswert dazu (meist 95%) anzuheben. Der Pegel aller Samples, deren Lautstärke vormals dazwischen lag, wird dann praktisch auf den Bereich zwischen 95% und 100% des vormaligen Lautstärkenmaximums zusammengequetscht. Deshalb nennt man diese Behandlung auch „Kompression“. Es resultiert daraus ein Lied, indem es kaum mehr Lautheitsunterschiede gibt. Man kann das auch gern als seelenlosen Soundbrei bezeichnen. Subjektiv wirkt das ganze Musikstück dadurch lauter, weil die vom Gehör wahrgenommene Lautstärke ein Mittelwert ist (das macht man sich bei der Fernsehwerbung zunutze, die immer komprimiert ist und somit lauter klingt), aber die Dynamik des Musikstücks geht bei der Kompression natürlich total flöten und damit der Hörgenuss. Die Musik klingt (auf einem ordentlichen Wiedergabegerät) danach nur noch langweilig und anstrengend bis katastrophal.
Wenn man gern laute Musik hören will, ist es 1000 mal besser, den Lautstärkeregler aufzudrehen, als das Musikstück zu normalisieren.

Man kann die Normalisierung bzw. den resultierenden Dynamikverlust bei Musik mit der Einschränkung des Kontrastbereiches bei einem Bild vergleichen. Nehmen wir ein Landschaftsgemälde von einem Wald mit einem hellen Sommerhimmel drüber. Wenn ich jetzt die dunkelste Stelle des Waldes nehme (irdendeinen total schwarzen Schatten) und sage: „Die hellste Stelle des strahlendsten Himmels soll höchstens 5% heller sein als dieser schwarze Schatten und alle anderen Helligkeitswerte sollen irgendwo dazwischen liegen“, dann wird das schöne Sommerbild zu einer Nachtaufnahme. Dasselbe passiert beim Normalisieren mit Musik. Für Popmusik ist das zumindest „bäh“ und für Klassik absolut tödlich. Die meiste (Pop)Musik ist heute eh schon mäßig normalisiert (bei einer guten Produktion) bis totkomprimiert (bei einer schlechten Produktion). Seine ganze Musik nun per Normalisierung an die gefühlte (hohe) Lautstärke des totkomprimiertesten Titels anzupassen würde in meinen Augen der Vernichtung eines MP3-Archivs gleichkommen. +_+

LG Jesse

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