Hallo Jo,
Läßt das nicht die Norm-Entstehung außer acht?
Absolut, lieber Jo! Das ist ein Schritt weiter!
Es ging hier aber um die Frage, was der Unterschied
zwischen einer Norm und einer Bewertung ist.
Normen werden
doch nicht rein willkürlich gesetzt, sondern sind doch
angelehnt an „das Übliche“ oder „das Nützliche“ oder „das
Einfache“ oder „das Schöne“ usw. Ich hoffe, Du verstehst, wass
ich meine.
Genau das ist der Knackpunkt, des besseren Verständnisses
wegen habe ich schlichte Beispiele benützt!
Ethische Frage sind ja um ein vieles komplexer!
Beispiel Sterbehilfe:
Darf man aus der Situatuion, jemanden von seinem Leid
„erlösen“ zu können, das Recht (normativ) ableiten Sterbehilfe
zu geben?
Dann kommt schon die nächste Frage, ist man
verpflichtet, wenn diese Hilfe schon wieder gegen
eine andere ethische Norm, du darst nicht töten,
verstößt.
Eine Bewertung, um noch einmal auf das Thema zurückzukommen,
wäre die Ansicht oder Meinung, „Sterbehilfe“ zu geben
ist human oder aber unmenschlich.
Zum Punkt: Darf man überhaupt Normen ale etwas Willkürliches
ansehen? Ist eine Norm nicht immer auch (ursächlich) mit einer
(Be-)wertung verbunden?
Bestimmt sogar, nur kann man unterschiedlicher Ansicht sein
und sind die populistischen Ansichten immer die richtigen
oder gesetzgebenden?
In der Rechtswissenschaft schon, wo klare Gesetze (Normen)
herrschen, ist man ja auch gezwungen, kasuistisch vorzugehen,
d.h. von Fall zu Fall zu entscheiden. Wer jemanden aus Notwehr
tötet, ist anders zu „bewerten“, als jemand, der aus niederen
Beweggründen tötet, obwohl beide gegen die selben Normen verstossen.
Oder ein Soldat … Und Richter sind eben gezwungen, zu „bewerten“.
In ethischen Fragen ist das noch viel komplexer.
Herzliche Grüße
Walden