Normieren von Funktionen

Hallo Mathematiker,

ich soll folgende Funktionen normieren und brauche etwas Hilfe:

\Psi =Ne^{-i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq 2\pi

\Psi =Ne^{2i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq \frac{\pi }{2}

\Psi =Ne^{-7i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq 2\pi

Mir ist klar das normieren heißt, dass die Funktion 1 sein muss, und somit

N^{2}\int_{a}^{b}: \Psi ^{*}(x)\psi (x)dx=1

Leider ist mir nun nicht klar, wie es hier weitergeht, da ich doch die e^… Therme quadierieren muss, oder nicht??
Und wie integriert man den e-Therm, muss man hier substituieren??

LG und Danke in Voraus,

BadReality

\Psi =Ne^{-i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq 2\pi

\Psi =Ne^{2i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq \frac{\pi
}{2}

\Psi =Ne^{-7i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq 2\pi

Dreimal Ψ? Jedesmal das gleiche?

Mir ist klar das normieren heißt, dass die Funktion 1 sein
muss,

Und was heißt „1 sein“??

und somit

N^{2}\int_{a}^{b}: \Psi ^{*}(x)\psi (x)dx=1

Das hängt ganz von der gewählten Norm ab.
Und was sind überhaupt N, Ψ* und ψ?
Und was bzw. wo sind a und b?

Leider ist mir nun nicht klar, wie es hier weitergeht, da ich
doch die e^… Therme quadierieren muss, oder nicht??

Wieso solltest du? Und wo?
Übrigens: „Therme“ ist das hier, da war ein h zu viel :wink:

Und wie integriert man den e-Therm, muss man hier
substituieren??

e^(iφ) = cos(φ) + i*sin(φ)

mfg,
Ché Netzer

Hallo,

es sind dies 3 unabhängige Gleichungen mit verschiedenen Randbedingungen.

Es geht um die Wahrscheinlichkeit ein Teilchen im Potentialtopf zu finden, und daher muss das Integral der Wahrscheinlichkeit über dx muss 1 sein.

a und b sind die Randbedingungen, N ist der Normierungsfaktor.

Ich hoffe ich konnte etwas Klarheit schaffen.

Grüße

BadReality

Du hast also eine Funktion Ψ mit zu bestimmenden Faktor N.
Und das Integral von Ψ auf [a,b] soll 1 sein. Dabei ist a = 0 und b entweder 2π oder π/2, je nach Aufgabe.

Wieso steht dann ein N² außerhalb des Integrals? Und was ist Ψ*? Und was ψ?

mfg,
Ché Netzer

Hallo Chè,

Du hast also eine Funktion Ψ mit zu bestimmenden Faktor N.
Und das Integral von Ψ auf [a,b] soll 1 sein. Dabei ist a = 0 und b entweder 2π oder π/2, je nach Aufgabe.

Ja, genau so ist es.

Wieso steht dann ein N² außerhalb des Integrals? Und was ist Ψ*? Und was ψ?

Weil es sich um eine Wahrscheinlichkeit handelt, Ψ ist die Wellenfunktion. N^2 da ich die Funktion quadrieren muss (Daher Wahrscheinlichkeit). Ich suche also die Wurzel aus dem Integral mit den Grenzen a und b von (Ψ)^2

Grüße

BadReality

Hallo Mathematiker,

ich soll folgende Funktionen normieren und brauche etwas
Hilfe:

\Psi =Ne^{-i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq 2\pi

\Psi =Ne^{2i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq \frac{\pi
}{2}

\Psi =Ne^{-7i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq 2\pi

Mir ist klar das normieren heißt, dass die Funktion 1 sein
muss, und somit

N^{2}\int_{a}^{b}: \Psi ^{*}(x)\psi (x)dx=1

Leider ist mir nun nicht klar, wie es hier weitergeht, da ich
doch die e^… Therme quadierieren muss, oder nicht??
Und wie integriert man den e-Therm, muss man hier
substituieren??

Du bist schon auf dem richtigen Weg, setze für
\Psi lediglich die konkrete Funktion ein und für a und b die jeweiligen Grenzen.

Da \Psi jeweils eine rein komplexe e-Funktion ist, wirst Du herausfinden, dass
\Psi^{*} \Psi gleich 1 ist und das Ausrechnen des Integrals kein Problem sein sollte. Damit bestimmst Du dann den Normierungsfaktor.

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

also integriere ich, und komme auf

\psi =N^{^{2}}\int_{0}^{2\pi } (e^{^{-i\varphi }})^{2}\frac{\mathrm{d} }{\mathrm{d} \varphi }=N^{^{2: }}\frac{1}{2}ie^{-2i\varphi}+C

\psi =N^{^{2}}\int_{0}^{2\pi } (e^{^{2i\varphi }})^{2}\frac{\mathrm{d} }{\mathrm{d} \varphi }=N^{^{2: }}-\frac{1}{4}ie^{4i\varphi}+C

\psi =N^{^{2}}\int_{0}^{2\pi } (e^{^{-7i\varphi }})^{2}\frac{\mathrm{d} }{\mathrm{d} \varphi }=N^{^{2: }}\frac{1}{14}ie^{-14i\varphi}+C

Stimmen diese Integrale??
Ich hätte geglaubt, dass i dann verschwindet in den Integralen, oder bin ich da falsch?? Was passiert mit dem i??
Und wenn ich jetzt meine Grenzen einsetze, dann komme ich zu Ergebnissen, die mir komisch vorkommen!!

Grüße und Danke in Voraus

BadRealtiy

Hallo

also integriere ich, und komme auf

\psi =N^{^{2}}\int_{0}^{2\pi } (e^{^{-i\varphi
}})^{2}\frac{\mathrm{d} }{\mathrm{d} \varphi }=N^{^{2:
}}\frac{1}{2}ie^{-2i\varphi}+C


Stimmen diese Integrale??

Nein, die stimmen nicht.

Du hast selbst geschrieben, dass Du \Psi^{*} \Psi ausrechnen willst. \Psi^{*} ist das komplex konjugierte, also Dein Ausdruck für \Psi , bei dem Du i durch (-i) ersetzt.

Für Deinen ersten Fall wäre

\Psi^{*} = e^{+i\varphi}

und damit

\Psi^{*} \Psi = e^{+i\varphi} e^{-i\varphi} = 1

Alles klar?

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

jetzt bin ich noch mehr verwirrt, da ja das Integral dann zu x wird, und ich damit die Wurzel aus 2pi als Lösung habe.
Laut Wikipedia ist die Normierung

\psi(\mathbf{r},t)|^2 = \psi^* \psi

Warum sollte ich dann die komplex konjugierte Funktion benutzen???
Zudem soll

N^{2}\int\psi^* \psi = 1
sein, oder verstehe isch schon wieder etwas falsch.

LG

BadReality

Hallo badreality.

\psi(\mathbf{r},t)|^2 = \psi^* \psi

Warum sollte ich dann die komplex konjugierte Funktion
benutzen???

Weil Du das selber aufgeschrieben hast. Denn \psi^* ist die komplex konjugierte Funktion zu \psi.

Der Stern ist kein Multiplikationszeichen, sondern der Operator der komplexen Konjugation.

Zudem soll

N^{2}\int\psi^* \psi = 1
sein, oder verstehe isch schon wieder etwas falsch.

Ja, leider schon. Denn das N ist Bestandteil Deiner Wellenfunktion, hat hier also nichts zu suchen. Die Normierung lautet einfach

\int\psi^* \psi = 1

Dabei erstreckt sich die Integration über den kompletten Definitionsbereich der Wellenfunktionen, also in Deinem speziellen Fall [0;2\pi] oder so ähnlich.

Außerdem sind in Deinem vorherigen Posting die Integrationskonstanten überflüssig bis falsch, da Du in konkreten Grenzen integrieren sollst.

Liebe Grüße,

TN

Hallo Namenloser,

also wenn N Bestandteil meiner Funktion ist, dann ist das Integral

N^{2}2\pi =1
und somit
die Formel

N^{2}* N^{2}2\pi =1

N=\sqrt[4]{\frac{1}{2\pi }}

Habe ich es jetzt endlich richtig verstanden?? Oder immer noch nicht??

Danke und LG

BadReality

Hallo BadReality,

eines der Integrale schreibe ich Dir explizit auf. Vielleicht verstehen wir einander dann besser.

\Psi =Ne^{-i\varphi } mit ; ; 0\leq \varphi \leq 2\pi

1 = \int_{0}^{2\pi} \mathrm{d}\varphi , \Psi^*(\varphi)\Psi(\varphi)
= \int_{0}^{2\pi} \mathrm{d}\varphi , Ne^{\mathrm{i}\varphi} \times
Ne^{-\mathrm{i}\varphi}
= N^2 \int_{0}^{2\pi} \mathrm{d}\varphi , 1
= 2\pi N^2

Daraus ergibt sich die Normierungskonstante zu

N = \frac{1}{\sqrt{2\pi}}

Leider ist mir nun nicht klar, wie es hier weitergeht, da ich
doch die e^… Therme quadierieren muss, oder nicht??

siehe oben :smile:

Liebe Grüße,

TN

Danke,
jetzt endlich hab ich es verstanden. 1000 Dank.

Trotzdem hab ich noch eine kleine Frage,
wenn ich eine Funktion des Musters

\psi =Ne^{(i\varphi +2\varphi) }

wird dann die komplex konjugierte Funktion zu

\psi* =Ne^{(-i\varphi -2\varphi) }

oder nicht, bzw. ob sich alle Vorzeichen ändern oder nicht.

Nochmals 1000 Dank.

LG

BadReality

Hallo BadReality.

jetzt endlich hab ich es verstanden. 1000 Dank.

*Smiley* Das freut mich!

Trotzdem hab ich noch eine kleine Frage,
wenn ich eine Funktion des Musters

\psi =Ne^{(i\varphi +2\varphi) }

wird dann die komplex konjugierte Funktion zu

\psi* =Ne^{(-i\varphi -2\varphi) }

Schon ganz gut, aber noch nicht ganz richtig. Bei der komplexen Konjugation ändern sich nicht alle Vorzeichen des Funktionsterms, sondern nur das i. Du kannst wirklich einfach jedes i durch (-i) ersetzen und alles andere gleich lassen. Also

\psi =Ne^{(i\varphi +2\varphi) }
\qquad \Rightarrow \qquad
\psi^* =Ne^{(-i\varphi +2\varphi) },

falls phi und N reelle Zahlen sind.

PS. Lernst Du gerade Quantenmechanik?

Liebe Grüße,

TN

Ja, eher Physikalische Chemie,

aber unter anderem ist da natürlich Quantenmechanik dabei,

und teilweise sehr mathematisch.

Trotzdem danke für deine Mühen.

LG

BadReality

Hallo,

ich habe nun eine neue Funktion und habe leider schon wieder so meine Schwiereigkeiten.

Sie lautet:

\psi =A*e^{-7i\varphi }+sin(2\varphi )

Wenn ich diese nach deinem Schema integriere, dann kommt ein megalanger Therm ohne viel Sinn heraus.
Gibt es da einen Trick diese Funktion zu vereinfachen??

LG

BadReality

Hallo badreality.

ich habe nun eine neue Funktion und habe leider schon wieder
so meine Schwiereigkeiten.

Rechentechnischer Art, vermute ich…

Sie lautet:

\psi =A*e^{-7i\varphi }+sin(2\varphi )

Wenn ich diese nach deinem Schema integriere, dann kommt ein
megalanger Therm ohne viel Sinn heraus.

Term! keine Therme! :smile:

Hast Du wieder konkrete Integrationsgrenzen gegeben? Die Rechnung erscheint mir unkompliziert, wenngleich langwierig und mühsam, aber vielleicht irre ich mich ja. Ich schreibe Dir einen Vorschlag auf und Du rechnest das bitte nach, ok?!

\psi^* =A*e^{7i\varphi }+sin(2\varphi )

\int\mathrm{d}\phi ; \psi^* \psi
= \int\mathrm{d}\phi ; \left{
A^2+\sin^2(2\phi)+A\sin(2\phi) \Big[
\exp(-7\imath\phi) + \exp(+7\imath\phi)
\Big]
\right}

Die ersten beiden Summanden lassen sich direkt integrieren. Den dritten Summanden vereinfache ich erst gemäß

\exp(\imath\alpha) = \cos(\alpha)+\imath\sin(\alpha)

zu

\exp(-7\imath\phi) + \exp(+7\imath\phi)
= \cos(-7\imath\phi)+\imath\sin(-7\imath\phi)

  • \cos(7\imath\phi) + \imath\sin(7\imath\phi)
    = 2\cos(7\imath\phi)

und erhalte

\int\mathrm{d}\phi ; \psi^* \psi
= \bigg[A^2\phi+\frac{\phi}{2}-\frac{\sin(4\phi)}{8} \bigg]

  • \int\mathrm{d}\phi ; 2A\sin(2\phi)\cos(7\imath\phi)

Das verbleibende Integral rechne ich durch zweifache partielle Integration aus,

\int\mathrm{d}\phi ; \sin(\alpha\phi)\cos(\beta\phi)
= \frac{
\alpha\cos(\alpha\phi)\cos(\beta\phi)+\beta\sin(\alpha\phi)\sin(\beta\phi)
}{ \beta^2-\alpha^2 }

und erhalte mit \alpha=2 und \beta=7i dann

\int\mathrm{d}\phi ; \psi^* \psi
= \bigg[A^2\phi+\frac{\phi}{2}-\frac{\sin(4\phi)}{8} \bigg]
-\frac{2A}{53} \Big[
2\cos(2\phi)\cos(7\imath\phi) + 7\imath\sin(2\phi)\sin(7\imath\phi)
\Big] + c

Wenn Deine Integrationsgrenzen ähnlic wie beim letzten Mal sind, dann vereinfacht sich dieser dämliche Term natürlich deutlich. Z. B. ergibt sich

\int_0^\pi\mathrm{d}\phi ; \psi^* \psi
= A^2\pi+\frac{\pi}{2}
-\frac{2A}{53} \Big[
2\cos(2\phi)\cos(7\imath\phi) + 7\imath\sin(2\phi)\sin(7\imath\phi)
\Big]_0^\pi

Die Untergrenze ist einfach, da sin(0)=0 und cos(0)=1 gilt. Interessanter die Obergrenze. Wir verwenden cos(ix)=cosh(x) und erhalten

\int_0^\pi\mathrm{d}\phi ; \psi^* \psi
= A^2\pi+\frac{\pi}{2}
+\frac{4A}{53} \Big(1-\cosh(7\pi)\Big)

Du kannst in phantastischer Näherung \cosh(7\pi)=exp(7\pi)/2 setzen, wenn Du magst. In jedem Fall ist die Normierungsbedingung eine quadratische Gleichung, aus der sich A ergibt.

Einen Sinn kann ich der Aufgabe allerdigs auch nicht ansehen.

So, das war eine Menge Rechnung. Bitte schreibe doch zurück, ob das so stimmt. Ich kann mich gut auch irgenndwo vertan haben.

Liebe Grüße,

TN