Norwegen

Hallo,

wer kann mir zu Norwegen folgende Auskünfte geben:

  • Reisen mit Wohnmobil und alle damit zusammenhängenden Dinge wie Benzinpreise, Campingplätze und Kosten, Einfuhr von Nahrungsmittel im WoMo aus D etc…

-Landschaft und Natur

-Reisezeit; ist Mai ok?

-Anreise

-wo hin beim ersten Mal? Wir haben vier Wochen Zeit!

Danke für alle Tipps und sag bitte niemand, daß ich meine Anfrage konkreter stellen sollte…

Gebt einfach Euer Wissen zum Besten; ich kann es verwerten!

Interessante Links m WEB immer willkommen.

Danke
Jedi

Hallo,

nachdem nicht ich, sondern meine Eltern mit dem Wohnwagen dort regelmäßig hinfahren, kann ich nur aus 2. Hand berichten.

Einige Städte kosten mittlerweile für Autofahrer „Eintritt“.
Man muß einiges Geld für Fähren einplanen - die sind nicht ganz billig und unvermeidbar, wenn man an der Küsten entlang will. Denn einen Fjord umfahren kann wohl teilweise Tage dauern bzw. es gibt manchmal nichtmal ne Straße drumherum

Benzinpreis pro Liter:
Normal: 1,27 Euro
Super: 1,24 Euro (huch?!)
Diesel: 0,97 Euro

Campingplätze:
http://www.camping.no/index_tysk.html
http://www.pluscamp.no/index.php?&lang=de
http://tysk.nafcamp.com/

Nahrungsmittel - solange einigermaßen zum eigenen Verzehr mengenmäßig plausibel, darf man mitnehmen und sollte man auch, sonst kann es teilweise recht teuer werden.

Viele Sachen sind in Norwegen/Skandinavien süß (Brot, manchmal Wurst) oder bunt (blaue Wurst!)

Alkohol mitnehmen, meine Eltern haben Bekannte und es sind sicher keine Säufer, aber wenn man dort zu Besuch ist und ein Fläschchen Wein oder Likör mitbringt, freut das sehr!

Oder wenn man auf dem Campingplatz mal nette Leute kennenlernt und sagt: Grillabend, wir Bier, ihr selbstgeangelten Fisch…

Es regnet in Norwegen gern, lang und anhaltend. Meinen Eltern ist es schon passiert, daß ein Ladenbesitzer wegen Sonne nachmittags schließt, weil selten…

Landschaft: Wunderbar - meine Eltern sind langjährige Wiederholungstäter.

Mai… je weiter man hoch kommt, desto kälter, aber das ist ein Allgemeinplatz…

Bei den Fähren muß man gucken, mit WOMO-Preisen kenne ich mich nicht so aus. Evtl. kann der Weg über Schweden deutlich günstiger kommen! Auch nicht ganz so übliche Fährverbindungen können deutlich Geld sparen, es gab eine Stena-Verbindung Grenaa - Varberg, die sehr günstig war.

Vielleicht hilft das bei der Entscheidung?:
http://www.faehrverbindungen-nach-skandinavien.de/

http://www.fboller.de/norwegen/index.html

Grüße

Wendy

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Hallo Jedi,

es ist zwar schon so 15 Jahre her, dass ich dort war, aber wir
haben es sehr genossen (war unser erster WoMo-Urlaub). Es war im
warmen Juli, aber ganz im Norden, bei Kirkenes vor der russischen
Grenze, wachten wir morgens bei 6 Grad auf. Mai ist sicher einer
der trockeneren Monate (kenne ich so vom äußersten Norden
Schottlands (Orkney, Shetland), aber halt noch kühler. Dafür hast
Du im Mai/Juni den größten Gegenwert, was die Taglänge betrifft!
Der Diesel kostete damals noch 48 Pfennig, aber das ist ein
bisschen her …
Lebensmittel sind oft teuer, aber es ist halt auch interessant,
in fremden Ländern einzukaufen und zu probieren, was es da gibt
(lasst Euch warnen: Es gab damals in ganz Norwegen nur 4
Fischmärkte, und das sind sicher nicht mehr geworden. Das in
einer der größten Fischfang-Nationen! Aber das Zeug kommt alles
fertig gefroren, fertig in bunt bedruckten Kartons, fertig für
den Einzelhandel aus den Fabrikschiffen - selbst gesehen).
Unbedingt probieren: geitost (spricht man jeitust). Eine ganz
eigene Art Ziegenkäse, schmeckt in etwa wie feste Kondensmilch
mit Karamelgeschmack; Ren- und Elchsalami bzw. -fleisch oder
-schinken. Lammfleisch natürlich auch. Und in einem Dorf haben
wir tolle offene Bergbauernbutter bekommen. Trockene Sachen wie
Nudeln, Reis, Mehl usw. und einige Konserven sollte man schon
mitnehmen, natürlich auch Alkohol bis an die Grenze des
Zulässigen (ist immer mal ein gutes Geschenk, das gerne genommen
wird für ansonsten gerne angebotene Hilfe).
Wenn Ihr vier Wochen Zeit habt, könntet Ihr das gleiche machen
wie wir damals: Wir ließen uns in Bergen aufs Postschiff verladen
und schipperten bis nach Kirkenes. Und dann gemächlich zurück bis
Oslo. Es war wunderbar! Die Landschaft im äußersten Norden ist
grandios und fast menschenleer, auch der Süden ist umwerfend und
sehr vielgestaltig. Nur in der Mitte ist’s ein wenig langweilig,
da peest man dann ein bisschen schneller durch.
Die Campingplätze sind zahlreich und in der Regel gut geführt.
Man konnte damals auch frei campen (geht das heute auch noch?),
und wir haben uns immer dazu die Stellen ausgesucht, wo die
Uferstraße durch einen Tunnel begradigt war: Da war meist von
einer Seite her die alte Straße außen an der Küste noch
befahrbar. Das hieß: grandioser Blick und absolute Ruhe (bis aufs
Meeresrauschen).
Unabdingbar war damals das Norwegen-Handbuch oder so ähnlich,
herausgegeben von irgend so einem Nordland-Reisen-Unternehmen.
Unbedingt vorher besorgen, wenn’s das noch gibt, da steht einfach
alles drin, was man vorher wissen muss: Zollbestimmungen,
Verkehrsregeln, Umgangsformen, alles übers Einkaufen und Essen,
Karten und Routenvorschläge, Wetterstatistiken usw. Es war im DIN
A 4 Format und kartoniert und steckte während eer Fahrt auch
immer in der Seitentasche.
Viel Spaß wünscht Euch
Bolo2L
(der 2003 das erste Mal Island „abreisen“ wird)

Hi,

Ihr solltet Euch auf jeden Fall Westnorwegen ansehen. Das ist das „eigentliche“ Norwegen. Am besten von Dänemark (Frederikshavn) mit der Fähre nach Norwegen (Larvik oder Oslo), das ist südöstlich. Dann über die E 18 Richtung Kristiansand und von dort nach Westen und weiter in den Norden. In vier Wochen könnt Ihr einiges sehen…

Die norwegischen Tankstellen haben andere Benzin-Bezeichnungen als unsere. Da ich selbst kein Autofahrer bin, weiß ich nur nicht, was was ist - am besten schon auf der Fähre erkundigen, da sprechen alle deutsch.

Auf der Seite

www.colorline.de

findet Ihr diverse Reisemöglichkeiten sowie alle Fährverbindungen von und nach Norwegen. (Colorline ist die norw. Fährgesellschaft.)

Nahrungsmittel dürfen nur „nicht frische“ eingeführt werden, also kein Gemüse, Fisch etc., soweit ich weiß. Das solltet Ihr aber auf der Seite

http://www.norwegen.org/cgi-bin/wbch3.exe?p=2010

finden. Das ist die Seite der norwegischen Botschaft in Berlin, sehr gute Infos. Außerdem darf nur eine bestimmte Menge Alkohol pro Kopf eingeführt werden - 2 Liter Bier/Wein bzw. 1 Liter Hochprozentiges sowie 200 Zigaretten/Person, wenn man mehr als 24 Stunden dort ist. Steht aber auch alles auf der Seite.

In Norwegen gilt das „Jedermannsrecht“. D.h. Ihr dürft quasi überall dort, wo kein Zaun oder kein „privat“ oder „verboten“ Schild stehen, campen. Kostenlos. Natürlich sind die Campingplätze wahrscheinlich „besser“ wegen Sanitäranlagen etc., Ihr müsst Euch aber keine Gedanken über evtl. „Strafzettel“ machen. :smile:

Die Landschaft ist einfach der Knaller!!! Deswegen auch die von mir vorgeschlagene Route. Wenn Ihr abends mit der Fähre im Zwielicht in Norwegen anlegt und auf die Autobahn fahrt (wo Ihr garantiert nicht mehr als 2-3 Autos begegnen werdet…), werdet Ihr schon alle mitgebrachten Filme verschießen wollen!!! Es ist ein unbeschreiblich schönes, ruhiges Land, das im wahrsten Sinne des Wortes hinter jeder Kurve eine andere Landschaft versteckt.

Macht Euch auf ein wunderbares Erlebnis bereit - ich selbst war letzten Juni zum ersten Mal dort (seitdem noch weitere vier Mal…) und habe mich auf den ersten Blick in das Land verliebt. Daher „empfehle“ ich Euch, im Juni hinzufahren. Da ist es warm und komplett hell (21. Juni ist Mittsommerfest). Wir hatten im Schnitt 26 Grad, nur einen halben Tag Regen und ansonsten strahlend blauen Himmel. Entlang der E 18 (das ist übrigens eine Autobahn von Oslo im Osten nach Kristiansand im Süden) gibt es sehr viele kleine Seen, in denen Schwimmen erlaubt ist. Mit Sandstrand… Tolles Erlebnis, wenn auch die eine oder andere Mini-Wasserschlange sich gezeigt hat. :smile: Aber die hatten mehr Angst vor uns als umgekehrt. Sind auch nicht giftig. :smile:)

Ihr solltet auch einfach ein paar Stellen auf der Landkarte markieren, die Euch interessant erscheinen. Schon der Weg dorthin wird sich lohnen! Und im Grunde gibt es in jedem Fischerdorf irgendetwas, für das es sich lohnt, dorthin zu fahren. Und wenn Ihr die „typischen“ Touristenziele besuchen wollt: Fahrt nach Oslo, von dort quer durchs Land nach Bergen, dann weiter nach Norden an Trondheim und den Lofoten vorbei bis zum Nordkap, dann wieder zurück über Bergen, diesmal aber weiter an der Küste entlang durch Westnorwegen bis ganz in den Süden nach Kristiansand. Von dort wieder zurück nach Oslo mit einem Abstecher in Skien („Hauptstadt“ der Telemark, wo die Skier erfunden wurden…) mit seinem Telemark-Kanal und über Kongsberg (da gibt es eine alte Mine oder so, war selbst noch nicht da, ist aber immer gut besucht).

In Norwegen sprechen übrigens (fast) alle sehr gut englisch und sehr viele auch ziemlich gut deutsch (zweite Fremdsprache in den Schulen, quasi wie französisch bei uns). Es gibt „für alle Fälle“ aber auch ein Mini-Wörterbuch, das die wichtigsten Sätze, Redewendungen und Wörter enthält. Heißt „Kauderwelsch-Norwegisch“ oder so ähnlich.

Und die Menschen in Norwegen werden umso herzlicher, je weiter man von den Touristenattraktionen entfernt ist. So wurden wir letztes Jahr von einem alten Ehepaar angesprochen, die in einem fließenden Deutsch alles über unseren Urlaub wissen wollten und sich wie kleine Kinder freuten, endlich mal wieder deutsch sprechen und „Fremden“ von ihrem Land erzählen zu können…

So, habe jetzt leider keine Zeit mehr und würde sowieso viel zu weit ausschweifen - wenn noch Fragen bestehen, könnt Ihr mir gerne mailen, Norwegen ist mein absolutes Lieblingsthema und ich werde zwischen den Jahren ab und zu mal auf meine Mails schauen.

Schöne Feiertage und guten Rutsch,

ha det bra

Natascha

Habe gerade die anderen Einträge gelesen - Geitost ist der Hammer!!! Ich bringe nach jedem Norge-Besuch mindestens ein Kilo davon mit nach Deutschland. Es gibt ihn zwar auch hier zu kaufen, aber ist halt schon was anderes. Und geht in ein Fischrestaurant. Nur nicht beim Gemüse wundern, das essen die Skandinavier im Allgemeinen sehr gerne knackig. Ich dachte beim ersten Mal, ich hätte rohes Gemüse vor mir…

Außerdem finden im Sommer sehr viele Open-Air-Festivals statt, auch da lohnt es sich, einen Blick zu riskieren. Gute Musiker (das muss ich sagen, war lange Zeit a-ha-Fan, daher auch mein erster Urlaub dort oben - wenn ich geahnt hätte, was das mal für Folgen hat…*ggg*). :smile: