Notarkosten auch OHNE Unterschrift?

Hallo ihr Wissenden?

Wird ein Notarhonorar erst im Erfolgsfall (= Vertrag kommt zustande) fällig - wie beim Makler?
Oder wird seine Dienstleistung (Vertragsentwurf ausarbeiten) in jedem Falle zu zahlen sein, auch wenn niemand den Vertrag unterzeichnet?

Eure Meinung?

Danke!

Timsy

Wird ein Notarhonorar erst im Erfolgsfall (= Vertrag kommt
zustande) fällig - wie beim Makler?

Natürlich nicht.

Oder wird seine Dienstleistung (Vertragsentwurf ausarbeiten)
in jedem Falle zu zahlen sein, auch wenn niemand den Vertrag unterzeichnet?

Ja.

beratungsintensive Jobs

Wird ein Notarhonorar erst im Erfolgsfall (= Vertrag kommt
zustande) fällig - wie beim Makler?

Natürlich nicht.

Danke!

Warum eigentlich „natürlich“? Es gibt jede Menge beratungsintensive Jobs auf Erfolgsbasis - Autoverkäufer, Reisebüro, Versicherung…und nicht zuletzt der Immo-Makler.
Gibts da juristische Gründe oder sind die Notare einfach solidarisch cleverer als o.g. Berufsgruppen?

Grüße!

Timsy

Ganz klar „natürlich“!

Die Notar sind eine der wichtigsten Institutionen.

Sie sind absolut unabhängig und nicht umsonst vom Gesetzgeber bei vielen Rechtsgeschäft (erst recht für Privatpersonen) vorgeschrieben.

Dieses Geld ist mit am besten investiert.

Überlege dir mal, was ein Notar macht!
Er muss allen Vertragsparteien, und zwar u n a b h ä n g i g von einander, Fragen beantworten und u.U. auch auf Gefahren hinweisen. Z.B. kenn ich einen Fall, bei dem der Notar den potentiellen Käufer auf den, nach seiner Meinung nach, deutlich überhöhten Kaufpreis hingewiesen hat.
Da gibt es massig Beispiele.

Makler usw. sind provisionsabhängig. Das hat ganz klar zur Folge, dass Interessenskonflikte auftreten kann. Der Gesetzgeber ist sich dessen bewusst.

Genau aus diesem Grund m ü s s e n sich Notar an die Gebührenordnung halten. Sie dürfen keine anderen Gebühren verlangen oder evtl. sogar weniger. So würde zwischen den Notaren ein Preiskampf entstehen, was u.U. zu einer verminderten Beartungsqualität führen kann.

Klar zahlt nicht jeder freiwiliig Gebühren, vor allem wenn man meint, dass dies nicht nötig sei. Ist nachvollziehbar.

Nur auf was soll man sich sonst verlassen?

Jeder Fachmann wird dir bestätigen, dass der Notar absolut unabdingbar ist.

Moin,
Notare erheben Gebühren. Das ist etwas völlig anderes als irgendwelche frei verhandelbare Entlohnungen. Ist ein Gebührentatbestand erfüllt, ist auch die Gebühr fällig. Die Beurkundung ist nur ein kleiner Teil des Ganzen.

Abgesehen davon sind Notare Juristen. Hast du schon mal einen Rechtsanwalt erlebt, der bei verlorenem Prozess kein Honorar wollte?

vnA

Die Mär, dass Notare neutrale Berater der Parteien seien, ist nicht auszurotten.
Notare sind nur verpflichtet keine Beurkundungen vorzunehmen, die zu Rechtsverstößen führen würden. Ansonsten schreiben sie auf, was von ihrem Auftraggeber verlangt wird. Auf Gefahren weißen sie nicht hin.
Daher ist es immer sinnvoll notarielle Verträge die die Gegenseite verfassen lies von einem Fachanwalt überprüfen zu lassen, sofern man darin nicht über eine gewisse Übung verfügt.

vnA

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‚natürliches‘ Honorar?
Moin!

Notare erheben Gebühren. Das ist etwas völlig anderes als
irgendwelche frei verhandelbare Entlohnungen.

Verstanden.

Ist ein Gebührentatbestand erfüllt, ist auch die Gebühr fällig. Die
Beurkundung ist nur ein kleiner Teil des Ganzen.

Wann ist er erfüllt? Beim ersten Telefonat? Beim ersten Besuch?
Beim ersten Schriftstück, das er aufsetzt?
hmmm…
Extremfall: 10 Minuten Telefonat mit Notar wegen Erbschaft über 1 Mio => Rechnung über viele Euronen?

Abgesehen davon sind Notare Juristen. Hast du schon mal einen
Rechtsanwalt erlebt, der bei verlorenem Prozess kein Honorar
wollte?

Nö. Aber man munkelt, dass der Trend zu frei verhandelbaren Honoraren geht.
Zumindest in anderen Ländern gibts doch sowas wie „Erfolgshonorare“ - hier zeichnet sich doch sowas wie „leistungsgerechte Bezahlung“ ab.
Bei Erfolg = Null ist demnach auch Honorar = Null denkbar - warum nicht. Der Anwalt muss ja nicht, aber er kann. Wenn nicht er, dann vielleicht einm anderer.
Mein letztes Anwaltshonorar wurde scharf verhandelt und landete genau da, wo ich hin wollte (ich bin NICHT der Anwalt).

Den Begriff „natürlich“ kann man also durchaus anzweifeln!?!

Grüße!

Timsy

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Notarvertrag = unantastbar?

Die Notar sind eine der wichtigsten Institutionen.

Sehe ich für viele Standardfälle auch so.

Sie sind absolut unabhängig

Nö. Richtig muss es heissen: „Sie sollten absolut unabhängig sein“
Notare sind wie Richter Menschen, haben persönliche Interessen und sind manchmal politisch engagiert. Mit allen Konsequenzen.

und nicht umsonst vom Gesetzgeber
bei vielen Rechtsgeschäft (erst recht für Privatpersonen)
vorgeschrieben.

Das ist sinnvoll, denke ich.

Dieses Geld ist mit am besten investiert.

Hmm…!?!

Überlege dir mal, was ein Notar macht!
Er muss allen Vertragsparteien, und zwar u n a b h ä n g i g
von einander, Fragen beantworten und u.U. auch auf Gefahren
hinweisen.

Du meinst also: Geld für Leistung? Das kann ich aber nicht gelten lassen, das gilt ja auch für Makler etc., der auch leistet und häufig leer ausgeht.

Makler usw. sind provisionsabhängig. Das hat ganz klar zur
Folge, dass Interessenskonflikte auftreten kann. Der
Gesetzgeber ist sich dessen bewusst.

Stimmt - aber Notare nicht, also kein Problem. Oder verstehe ich dich falsch?

Genau aus diesem Grund m ü s s e n sich Notar an die
Gebührenordnung halten. Sie dürfen keine anderen Gebühren
verlangen oder evtl. sogar weniger. So würde zwischen den
Notaren ein Preiskampf entstehen, was u.U. zu einer
verminderten Beartungsqualität führen kann.

Im obigen fiktiven Fall hate keiner der Mandanten kontakt zum Notar, keine Beratung, nix. Nur zwei Vertragsentwürfe.
Ausserdem siehe Post von „von nix ne Ahnung“: Notare beraten nicht, sondern beurkunden.
Meine letzte notarielle Urkunde beinhaltet eine Namensverwechslung des Notars, die ich nicht bemerkt habe und mich ca. 20.000.- Euro kosten kann. Das Geld, was ich damals dem Notar zahlte war übrigens ohne Mängel…

Jeder Fachmann wird dir bestätigen, dass der Notar absolut
unabdingbar ist.

Mein Fachmann (=mein Anwalt) hat mich darauf hingewiesen, dass der Notar zwar nach bestem Wissen beurkundet, aber das heißt nicht, dass der Vertrag einem Rechtsstreit standhält.
Ich kann also meine Vertragsideeen auch mit meinem Vertragspartner auf Klopapier schreiben, da sowohl der notarielle als auch der Klopapiervertag jederzeit wieder vor Gericht als unwirksam erklärt werden können.
Angeblich passiert das derzeit häufig z.B. durch die Reform des Scheidungsrechts.
Mir ist klar dass Anwalt und Notar etwas mehr Qualität in so nen Vertrag reinbringen - aber dem gemeinen Volk wird ja verkauft, dass Notar = unantastbar und todsicher.

Grüße!

Timsy - der der Sache nicht ganz traut…

Honorarfragen und mehr
Hi,

Nö. Aber man munkelt, dass der Trend zu frei verhandelbaren
Honoraren geht.

Das ist richtig. Die liegen aber immer über den gesetzlichen Gebühren. Früher war es die Brago, jetzt heisst die Gebührenordnung irgendwie anders.
Unser Unternehmen verhandelt immer eigene Preise mit den großen Kanzleien in Rahmenverträgen. Da kostet dann ein Partner ca. 250-400€ pro Stunde. Der reguläre Satz z.B. meines Bruders beträgt glaube ich 850€ die Stunde. Das zahlt zwar kaum einer, weil man meistens eine Mischkalkulation der Stundesätze für Partner und Associates macht, oder man ein so großes Volumen übers Jahr abnimmt, dass man gehörigen Rabatt bekommt, aber es soll immer wieder einzelne Mandanten geben, die offizielle Preise zahlen. Es kommt halt immer auf den Leidensdruck an.

Zumindest in anderen Ländern gibts doch sowas wie
„Erfolgshonorare“ - hier zeichnet sich doch sowas wie
„leistungsgerechte Bezahlung“ ab.

Soweit ich weiss, bekommen in den USA die Anwälte ihren Teil von der Streisumme ab, dass kann in Extremfällen bei großen Sammelklagen z.B. gegen Tabakkonzerne in die sechsstelligen Mio Beträge gehen.

Bei Erfolg = Null ist demnach auch Honorar = Null denkbar -
warum nicht.

Das wird es bei Anwälten niemals geben, wie es das auch in anderen seriösen Berufen nie passieren wird. Berater werden immer mindestens kostendeckend arbeiten. Bei erfolgsorientierten Vergütungsmodellen hat man üblicherweise eine fixed fee die monatlich gezahlt wird (und die Kosten der Beratung deckt) und einen variablen Teil der im Erfolgsfall gezahlt wird. Dabei werde die bereits gezahlten Fees angerechnet.

Der Anwalt muss ja nicht, aber er kann. Wenn
nicht er, dann vielleicht einm anderer.
Mein letztes Anwaltshonorar wurde scharf verhandelt und
landete genau da, wo ich hin wollte (ich bin NICHT der
Anwalt).

If you pay Peanuts you get monkeys. Die Strategie mag für ein Verkehrsdelikt aufgehen. Bei komplexeren Fragestellungen wirst Du damit keinen guten Anwalt bekommen.

Gruß
C.

Verkehrsdelikt :smile:
Hi!

If you pay Peanuts you get monkeys.

Stimmt fast immer :smile:

Die Strategie mag für ein
Verkehrsdelikt aufgehen. Bei komplexeren Fragestellungen wirst
Du damit keinen guten Anwalt bekommen.

Es war tatsächlich ein „Verkehrsdelikt“: eine Scheidung :smile:

Gute Anwälte sind aber halt nicht immer gute Kaufleute.
So I saved lots of money getting everything I needed :smile:
Und so war auch der Deal: wir hatten ein „all inclusive“ - Paket vereinbart. Dass der Aufwand dann „etaws“ höher als angenommen war konnte ja keiner wissen :smile:

Grüße!

Timsy

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