Hallöchen nochmal,
ganz vorweg:
Ich habe oft erleben müssen, dass einige Leute bei einem Unfall bei waren und keiner wusste die Nummer für den Notarzt/Feuerwehr usw.
Das ist keine Seltenheit.
Wer mit dem Handy einen Notarzt rufen will wählt die 110 oder besser noch die 112.
(Bei 112 bekommt die Zentrale die Standortzelle des Handys noch als Information, glaube ich)
Ist auf jeden Fall besser, da dort die Rettungseinsätze koordiniert werden und immer die am nahesten zuständige Rettungs- und Bergungsstelle verständigt wird.
Wer kein eingenes Handy hat, aber bei dem Unfallopfer eins liegen sieht:
Anmachen. Egal was dann kommt. 112 tippen und bestätigen (OK oder grünen Hörer) Notfalls wiederholen. Wie ich letztens gelesen habe ist jetzt auch Passwortschutz von Handy außer Kraft wenn 112 getippt wird)
Und gerade im Auslanmd sind die Notrufnummern oft anders: 112 hilft.
Wer Sprachsteuerung im eigenen Handy hat: Legt doch zusätzlich noch Einträge wie Hilfe, Notarzt, rettung oder ähnlich an damit ihr im Notfall auf jeden Fall den Notruf wisst.
ich bin lange Jahre überdurchschnittlich an KM gefahren.
Ich habe es einige Male erlebt, dass auf kaum befahrenen Strecken Wagen im Graben lagen und ich mit allen Mobilfunknetzen „im Dunkeln“ stand.
Zu allererst geht es drum, dass der Verletzte eine erste Versorgung bekommt.
Es nutzt nichts, wenn ich nur anrufe und auf Krankenwagen warte.
Es nutzt genauso wenig wenn ich mir einen (nicht versorgten) Verletzten ins Auto packe.
Abbinden ? Na schönen Dank. Bei Kopfverletzungen etwas schwierig oder wenn das Gesicht schon nicht mehr als Solches zu erkennen ist.
Ich will jetzt nicht weiter beschreiben, weil Anblick und Vorstellungen alles andere als angenehm-
Es gibt immer Verletzungen, bei denen Blutungen nicht gestoppt werden KÖNNEN durch „Erste Hilfe“.
Der Ersthelfer muss als erstes dem Verletzten helfen und wenn möglich gleichzeitig einen Rettungswagen rufen oder andere Kfz anhalten, damit diese den Notarzt verständigen können.
Wer sich nicht traut zu helfen:
Wenn ihr den Verletzten nicht wegbewegt, könnt ihr nichts falsch machen - sagt man und meine ich auch.
Manchmal ist es sogar der Schock beim Verunfallten, der gefährlicher ist als die sichtbare Verletzung.
Hauptsache es ist einer bei ihm und sorgt dafür dass er wach bleibt.
Und wenn ein Auto brennt ?
Ja und? Im TV haben sie schon öfters Kfz zu genau diesem Zweck in Brand gesetzt. Ergebnis. Es dauerte immer sehr lange bis der Tank Feuer fing und fast nie hat es so „schöne“ Explosionen gegeben.
Und wenn ich die Insassen aus einem brennenden Kfz hole und was falsch mache?
Was will man da falsch machen ? Selbst wenn ich ihn/sie an den Ohren rausholen müsste oder ihm die Knochen brechen … er verbennt nicht jämmerlich und kann dann immer noch geheilt werden… oder hat jedenfalls eine 100% höhere Chance zu überleben.
Notfahrt ? (Um diesen Begriff zu benutzen)
In meinem angenommenen Fall befinde ich mich in einem Dorf das 20 Km vom Krankenhaus entfernt ist.
Der Betroffene erstickt oder zeigt Zeichen eines Herzinfarktes.
Die üblichen Maßnahmen helfen nicht.
DANN würde ich Notarzt anrufen und einen Treffpunkt auf der Strecke vereinbaren.
In diesem Fall hätte der „Patient“ eine doppelt so hohe Überlebenschance als wenn ich nur auf den Arzt warten würde. Der Arzt ist somit schon in der halben Zeit beim Patienten.
Bisher habe ich erst einem „Herzinfarkt-Fahrer“ helfen müssen, dessen Frau nur zitternd und heulend neben ihm saß. Doch das war zum Glück mitten in einer Kleinstadt mit Krankenhaus. Die üblichen Maßnahmen zeigten Erfolg und der Notarzt war schnell da.
OK. Es gibt diesen kleinen Ort in OWL. Meine alten Eltern leben dort und deshalb weiß ich genau, dass ein Notarzt nicht in der offiziell vorgegebenen Zeit dort sein kann.
Die Straße zum nächsten Krankenhaus führt durch keinen Ort und ist gut zu übersehen. Sie weist keine Unfallschwerpunkte auf und ist durchweg mit bis zu Tempo 220 befahrbar. (was mein aktueller Wagen sowieso nicht schafft)
Das Risiko ist damit einigermaßen kalkulierbar, vor allem, da die Strecken dort nachts kaum befahren sind.
Und genau deshalb habe ich mich gedanklich auch schon häufiger mit diesem Problem auseinander gesetzt und überlegt, was ich machen würde.
Ich weiß welches Krankenhaus den Notarzt losschickt, kenne die kürzeste Fahrtstrecke des Krankenwagens , die er auch auf jeden Fall nehmen wird usw… usw…
Ich bin in diesem speziellen Fall also auf sehr viele Punkte vorbereitet. Die einzigen Variablen sind Verkehrslage,Wetter und Kfz.
Es gibt noch eins:
Ich WEISS dass ein Unfall meinerseits den Patienten töten kann und wird.
Erfahrung in Hochgeschwindigkeitsfahrten habe ich mit entsprechendem Wagen einige Jahre sammeln können.
Aus diesem Grund würde ich auch nie ein unbekanntes Kfz benutzen wenn diese Fahrt nötig sein sollte.
Das Ausloten von Grenzbereichen (wenn man sie nicht vorher schon kennt) ist tödlich.
Und bei solcher „Notfahrt“ würde ich selbst meinem eigenen Wagen nicht so trauen wie sonst üblich.
Vollgas auf trockener und gerader Strecke ? ja
Vollgas in Kurven, überholen, Gegenverkehr, Waldgebiete? nie
Genug mit dem „erhobenen Zeigefinger“
Die meisten Autofahrer können durch lange Fahrpraxis ihre Fahrfähigkeiten und Auto einschätzen. Sie wissen auch, dass Grenzbereiche nicht erforscht werden sollten.
Sie wissen weiterhin, dass jede Art von Notfall das Gehirn in Panikzustand versetzt und einige logische Denkvorgänge nicht mehr zum Tragen kommen können.
Eigentlich betraf es nur die, die erst seit kurzer Zeit den Führerschein haben oder die mehr in der Stadt als auf Langstrecke unterwegs sind.
Ach übrigens:
Ich kenne viele Leute im „Pütt“ und Rheinland, die „jeden Tag Autobahn fahren“… durch die üblichen Staus aber maximal Tempo 80 gewohnt sind. Die sind auch gemeint *lach*
Gruß
BJ
(PS:Luftröhrenschnitt kann ich nicht und würde ich persönlich nicht versuchen, da Angst Halsschlagader zu treffen. )