Nudelteig selbst gemacht: Probleme

Hallo,
folgende Frage:
gibt es ein totsicheres rezept, d.h. ein rezept, dass zu einem bestimmt nicht klebenden Teig führt, wenn amn ihn durch die Nudelmaschine dreht?
Von zwei Versuchen war der Teig einmal ok (Ravioli top, Spaghetti top, Bandnudeln top), und beim zweiten mal hätte ich den Teig an die Wand klatschen können, so gut hat er geklebt (d.h. die Spaghetti klebten beim Herauskommen zusammen, die bandnudeln produzierten einen Stau, und von den Ravioli rede ich erst gar nicht).
Was muss ich beachten, dass er nicht zu feucht ist? (ich hatte den Eindruck, dass er beide Male gleich feucht/trocken war.)

Weitere Frage: Wie trocknet Ihr Eure Spaghetti und Bandnudeln? Meine rutschen früher oder später immer vom quergelegten (zwischen zwei Stuhllehnen) Stiel des Schrubbers (Holz). Sollte man sie besser hinlegen (auf ein Geschirrtuch)?

Gibt es irgendwo eine Seite im Internet nur für selbstgemachte Nudeln?

Danke sagt der
Kleine_König

Hallo,

bloß zu der ersten von Deinen Fragen: Das Rezept, welches Du verwendet hast, scheint ok zu sein, sonst hätte es beim einen Mal nicht hingehauen.

Wenn Nudelteig klebt, ists normalerweise zu schnell gegangen. Kneten, bis der Teig jede spürbare Elastizität verloren hat, hilft.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

hast du denn den Teig beide Male ausreichend ruhen lassen? Die Ruhezeit ist unbedingt notwendig, da es erst dabei zur notwendigen langkettigen Vernetzung der Teigstrukur kommt. Nur ein „ausgeruhter“ Teig ist dann wirklich vollkommen problemlos zu verarbeiten.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Wiz,
der erste Teig hatte 1 Tag im Kühlschrank gelegen,
der 2. 2 Tage. Beim zweiten hatte ich auch die doppelte Menge angesetzt 8der zweite ist der kelbrig gebliebene.) Ich hatteauch noch mehl eingeknetet, als ich merkte, der ist zu klebrig, aber das half (logischerweise?9 nichts mehr.
In den Teig kamen auf 500g Hartweizengriess 10 Eigelb und etwas Olivenöl, nach Bedarf Wasser.
K_K

Hallo zurück,

der erste Teig hatte 1 Tag im Kühlschrank gelegen,
der 2. 2 Tage.

Sollte (mehr als) genug sein. Meine Erfahrungen reichen nur im Bereich einiger Stunden bis maximal zum nächsten Tag. Vielleicht wird es danach wieder schlechter, weil sich die Verkettung dann wieder löst? Muss mal bei Herve This nachlesen, ob es dazu Erklärungen gibt.

Beim zweiten hatte ich auch die doppelte Menge

angesetzt 8der zweite ist der kelbrig gebliebene.) Ich
hatteauch noch mehl eingeknetet, als ich merkte, der ist zu
klebrig, aber das half (logischerweise?9 nichts mehr.
In den Teig kamen auf 500g Hartweizengriess 10 Eigelb und
etwas Olivenöl, nach Bedarf Wasser.

Also die Menge Eier erscheint mir doch sehr hoch. Ich mache zwar immer nur Pasta ohne Eier (da schütte ich die Zutaten Pi*Daumen zusammen), und müsste mir erst einmal ein Rezept für Pasta al Uovo anschauen, habe da aber doch meine Zweifel, ob diese Menge nicht etwas zu hoch gegriffen ist, und damit hättest du dann einen Lecitin Überhang, der für das Kleben verantwortlich sein könnte. Weitere Frage wäre natürlich, wie der Teig in den Kühlschrank gekommen ist. War er unter Folie, oder konnte er Feuchtigkeit ziehen?

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz

Also die Menge Eier erscheint mir doch sehr hoch. Ich mache

hättest du dann einen Lecitin Überhang, der für das Kleben
verantwortlich sein könnte.

Das könnte eine Erklärung sein, aber wieso klebte die doppelte Menge mehr als die Hälfte? Evtl. zu lange gelegen…
Das Rezept ist dieses:

"Kürbisravioli mit Pilzsauce
Jean Marie Dumaines Küchentipps (WDR 5, 8.10.03)

Kürbisravioli mit Champignonsauce
(Zutaten für 4 Personen)
Zutaten:
Für den Nudelteig
250 g Dunst von Hartweizengrieß (erhältlich in Öko- und Feinkostläden)
5 Eigelb
Olivenöl
Salz
Wasser

Für die Füllung:

Zubereitung:
Zuerst den Nudelteig herstellen. Dafür in einer Schüssel zunächst den Dunst mit einer Prise Salz und den Eigelb locker vermischen, etwa einen Esslöffel voll Olivenöl zugeben, dann gründlich verkneten. Falls er nach fünf Minuten immer noch zu trocken wirkt, etwas Wasser arbeiten, nach weiteren 5 Minuten kneten sollte der Teig relativ fest, aber auch elastisch sein. Dann den Teig zu einer Kugel formen und 30 Minuten lang bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
…"

Beide Teige hatten in Folie gelegen, wobei der erste (bessere) mir zunächst trocken erschien und ich ihn noch mit etwas Wasser befeuchtet hatte, bevor ich ihn eingepackt hatte.
Ich wollte beide Teige nicht lange liegen lassen, aber wie es halt manchmal so ist…
K_K

Hallo K_K,

Für die Füllung:

warum enthältst Du mir die entscheidende Passage vor…?

Bezüglich Deines Klebe-Problems noch ein Tipp: die Zutaten sollten die gleiche Temperatur haben. Oft sind die Eier zu kalt, was sich negativ auf das Mischen der Komponenten auswirkt. Ich hole die Eier oft schon am Vortag aus dem Kühlschrank. Dies war einer meiner Maßnahmen, um mit der Zeit guten Nudelteig herzustellen.

Gruß

Johannes

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WDR 5
Neugier genügtmittwochs 10.50 - 11.00 Uhr

Service Essen & Trinken
Sendung vom 8. Oktober 2003

Kürbisravioli mit Pilzsauce
Jean Marie Dumaines Küchentipps

Kürbisravioli mit Champignonsauce
(Zutaten für 4 Personen)

Zutaten:
Für den Nudelteig
250 g Dunst von Hartweizengrieß (erhältlich in Öko- und
Feinkostläden)
5 Eigelb
Olivenöl
Salz
Wasser

Für die Füllung:
200 g Hokkaido-Kürbis (reines Fruchtfleisch)
1 Schalotte
½ Knoblauchzehe
1 Teelöffel fein gehackter Borretsch
1 Teelöffel fein gehacktes Bohnenkraut
Olivenöl
Salz
Pfeffer

Für die Pilzsauce:
250 g Champignons
2 Schalotten
½ Glas trockener Weißwein
0,1 Liter Creme fraiche
1 Teelöffel fein gehackte Petersilie
Salz
Pfeffer

Zubereitung:
Zuerst den Nudelteig herstellen. Dafür in einer Schüssel
zunächst den Dunst mit einer Prise Salz und den Eigelb
locker vermischen, etwa einen Esslöffel voll Olivenöl
zugeben, dann gründlich verkneten. Falls er nach fünf
Minuten immer noch zu trocken wirkt, etwas Wasser
arbeiten, nach weiteren 5 Minuten kneten sollte der
Teig relativ fest, aber auch elastisch sein. Dann den
Teig zu einer Kugel formen und 30 Minuten lang bei
Zimmertemperatur ruhen lassen.
Dann die Kugel flach drücken, in zwei Teile schneiden,
und mit dem Nudelholz auf einer gut bemehlten
Arbeitsfläche zu sehr dünnen länglichen Rechtecken
ausrollen, eine Platte sollte ca. 8 cm, die
andere etwa 10 cm breit sein und auch ein paar cm länger
als die erste. Beide Teigplatten danach etwas antrocknen
lassen.

Für die Füllung das Fruchtfleisch des Kürbis erst in
dünne Scheiben, dann in Streifen und dann in Würfel von
etwa einem halben Zentimeter Kantenlänge schneiden, die
Schalotten fein hacken, die Kräuter waschen und sehr fein
hacken.
Die Schalotten in etwas Olivenöl glasig dünsten, die
Kürbiswürfel einrühren, den Knoblauch hineinpressen,
salzen, pfeffern und alles zusammen in etwa 6 Minuten bei
offenem Topf solange dünsten bis der Kürbis weich ist.
Zum Schluss die Kräuter einrühren, und die Füllung
abkühlen lassen.

Für die Sauce die fein gehackten Schalotten kurz in
Butter glasig dünsten, dann die geputzten und in Scheiben
geschnittenen Champignons ebenfalls darin andünsten,
warten bis sie Saft gezogen haben, jetzt den Weißwein
hineinschütten, kurz aufkochen, dann die Creme fraiche
angießen, salzen, pfeffern, alles zum Kochen bringen
und solange bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis die
Sauce eine leicht cremige Konsistenz bekommen hat, warm
stellen.
In der Zwischenzeit etwa die Menge eines Teelöffels der
Raviolifüllung mit soviel Abstand auf die kleinere
Teigplatte setzen (feuchte Seite nach oben), dass genug
Abstand zwischen den einzelnen Ravioli bleibt, dann die
größere Teigplatte vorsichtig darüber legen, den Teig
über der jeweiligen Füllung leicht mit den Fingern
anpassen, rundherum fest andrücken. Dann ein Glas von
etwa 5 cm Durchmesser darüber stülpen und die Ravioli
ausstechen. Die müssen nun in reichlich kochendem und
gesalzenem Wasser etwa 3 Minuten gekocht werden, bis sie
weich sind und an die Oberfläche steigen.
Dann herausnehmen, nicht abschrecken, abtropfen lassen.
Zum Servieren zuerst die Sauce auf die Teller verteilen,
dann die Ravioli drauf anrichten.

© 2003 Westdeutscher Rundfunk

Anmerkung von mir: das geht auch mit einer Nudelmaschine.
Die Ravioli haben auch ohne Pilzsauce geschmeckt, gab’s als Beilage zu scharfem Hähnchen.

Hallo Johannes,

Für die Füllung:

warum enthältst Du mir die entscheidende Passage vor…?

Sorry, ich hab’s oben mal gepostet. Es tat ja nichts zur Sache, deswegen hatte ich es gekürzt.

Untertänigst und nochmals um Verzeihung bittend,
Kleiner_König *ichumverzeihungbittend?*
*untertänigst??*
*egal*
:wink:)

Hallo ich mache einen Nudelteig so:

300g Mehl
2 EL Olivenöl
5 Eier
2 Dotter
etwas Wasser
Salz

Alle Zutataen gut verarbeiten und min. 10 Minuten rasten lassen.

Anschließend in gewünschte Form formen und mit viel Mehl einreiben und trocknen lassen.

lg martin

Hallo nochmal,

also ich habe mal bei Herve This über Mittag ein wenig nachgelesen. Demnach müssen die Eier möglichst frisch sein (Lecitin wird recht schnell abgebaut) und sollte das Mehl besser etwas älter sein (im Mehl ist ein Stoff enthalten, der den Kleber behindertm dieser oxydiert aber nach einigen Wochen).

Was die Eiermenge angeht, habe ich mal eben ca. 15 Rezepte in meinen diversen Pastakochbüchern quergelesen. Die gehen grundsätzlich von einem ganzen Ei auf 100g Mehl aus. Für besonders üppig aufgehende Nudeln wird darüber hinaus der Einsatz weiterer Eigelbe bis hoch auf sieben Eigelbe auf 300g genannt. Damit wären deine 10 Eigelbe auf 500g wirklich an der obersten Grenze, und wenn man sich das Zusammenspiel der diversen Faktoren anschaut, dann wird natürlich die Toleranz des Gesamtsystems immer geringer, je mehr einzelne Faktoren extrem sind. D.h. bei extrem viel Eiern muss man vielleicht stärker auf die Verarbeitungstemperatur achten oder müssen diese besonders frisch sein, … und die Sache noch ins Gleichgewicht zu bringen.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

1 Like

Hallo Wiz,
danke.
ich nehme an, dass die grosse zahl an Eiern in dem Rezept kein problem ist, weil laut rezept der Teig nur per Hand (mit dem Nudelholz usw) geformt wird. Vermutlich ist die zahl der Eier für einen Teig, der durch die maschine geht, zu gross.
ich meine mich dumpf zu erinnern, dass ich beim ersten besseren teig weniger Ei genommen habe (frag mich nicht, warum, vielleicht wegen des Halbierens (->Rechenfehler, kommt bei mir öfters vor in der Küche), oder ich habe mich beim zweiten Teig verzählt).

Auf jeden Fall Danke für die Infos von Thies. ich finde den auch sehr aufschlussreich, habe ein Taschenbuch von ihm.

Gruss,
K_K