Nur mit 1 Liter Karamalz als 87 Jährige Überleben?

Solltet Ihr auf dieser Grundlage zu dem Ergebnis kommen, dass
die Oma auf jeden Fall am Leben bleiben will, so müsst ihr die
medizinische Behandlung und Versorgung unabhängig davon
sicherstellen, ob noch eine Besserung des Zustands zu erwarten
ist, oder von einem finalen Verlauf kurzfristig auszugehen
ist. Hierbei bietet sich die schon genannte PEG-Magensonde an.

Naja, Deinen PIN in allen Ehren, aber ich Denke die Familie hat sich darüber sicherlich schon seit längerem Gedanken darüber gemacht, ansonsten würde OMI ja jetzt nicht seit einem Jahr schon zu Hause liegen, sondern wäre bestimmt Dauergast in einem Krankenhaus:

Vielleicht schon seit ein paar Monaten tot, da sich solche Patienten im KH gerne mit Krankenhauskeimen infizieren.
Diese jenigen landen dann auch fluchs mit einer „Pneumonie“, die nicht in den Griff zu bekommen ist, auf der INTENSIV, und erliegen dann kläglich Ihrem „neugeschaffenen Leiden“.

Dann doch lieber bei KARAMAlZ zu Hause.

Gruß Motorradmieze

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Guten morgen vielen dank an Euch und Eure lieben Worte.

Ich habe mich jetzt innerlich schon etwas verabschiedet, aber was denkt ihr, ich weiß man kann es nie sicher sagen, aber wieviel Zeit wird uns wahrscheinlich (oder soll ich schreiben am ehesten) noch bleiben? Tage, Wochen oder evtl. sogar noch Monate was ist realistischer?

Ich glaube sie bekommt
irgendwie garnichts mehr mit

Liebe Arberhex!

Auch wenn deine Oma vielleicht nur mehr sehr wenig mitbekommt, so tut ihr sicher Wärme, Nähe, Zuwendung und Berührung (wie z.B. Streicheln) sicher noch immer gut. Ich finde es auch ganz wunderbar und toll, wie ihr euch um sie kümmert. Und ich weiß, wie schwer es ist. Meiner Schwiegermutter geht es gerade ähnlich schlecht wie deiner Oma. Aber auch wenn sie es nur noch schlecht ausdrücken kann, so sieht man doch manchmal in ihren Augen, wie sie sich über Besuch und über liebevolle Behandlung freut. Ich wünsch dir und deiner Familie alles Gute und ganz viel Kraft und Zusammenhalt für die nächste Zeit.

Liebe Grüße
igel

Danke für die lieben Worte, überraschender Weise ist sie heute wieder etwas „besser“ beieinander. Sie redet etwas klarer und hat die Augen wieder „gezielter“ geöffnet. Starrt nicht nur so vor sich hin, die Augen sehen auch wieder klarer aus. Aber Essen tut sie trotzdem nichts, sie hat keinen Hunger. Sie trinkt nur ihr Karamalz.

Hi Gina,

und kann Dir nur den Rat
geben, versuche einen Hospizplatz für sie zu bekommen.

Hospiz ist eine Option und eine glückliche Einrichtung - nur, wenn die Familie bereit und in der Lage ist, den Sterbenden zu Hause zu begleiten, ist es immer noch das Beste, was einem Menschen zu seinem Lebensende geschehen kann.

Gruß,

Anja

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Liebe Aberhex,

wie lange es noch dauern wird, wird Dir hier keiner sagen können. Allerdings ist Deine Oma mit 80 Kg noch ganz gut beieinander und das ist „eigentlich“ ein Zeichen für Stabilität.

Es klingt doch schön, was Du schreibst, wie ihr Euch sorgt und umsorgt. Nähe ist wichtig - bis zum Schluss. Viele alte Menschen sterben im wahrsten Sinne an „Schwäche“. Ich habe das bei meinen Eltern erleben dürfen (!) - denn es war ein schöner Abschied, bis zum Schluss. Sie dämmern weg und schlafen irgendwann ein.

Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft

Anja

Hallo,

man kann natürlich nicht sagen, wann ein Mensch stirbt. Und es ist einfach sinnvoll sich ab einem gewissen Zeitpunkt damit zu beschäftigen. Bei euch halte ich es für sinnvoll.

Ob das nun aber noch Tage oder Wochen dauert, kann dir keiner sagen. Es gibt allerdings so Anzeichen, die einen baldigen Tod wahrscheinlich machen. Das ist allerdings kein muss und auch wenn sie die Anzeichen hätte, kann sich noch ne Weile leben. Anders kann es aber auch sein, dass sie ganz normal wirkt und dann doch ganz plötzlich tot ist…also bitte nicht zu sehr darauf versteifen.

Mögliche Anzeichen sind z.b die sog. Schnappatmung oder Cheyne Stoke Atmung. Googel das bitte einfach. Außerdem trüben die Meisten auch ein. Werden schläftig, antworten nicht mehr…
Das ist eigentlich ganz schön, weil sie meist ganz ruhig werden. Der Puls fängt an unregelmäßig zu gehen und setzt zeitweiße kurz aus.
Die Haut wird blass bis bläulich und manche bekommen so ein eingefallenes Dreieck um den Mund und die Nase. Ich kann es dir nicht genau erkläre, aber wenn du es siehst weiß du gleich was es ist.
Und die Temperatur fällt ab. Du sollst jetzt aber nicht jeden Tag bei deiner Oma Fieber messen!!
Vielleicht scheidet sich auch nicht mehr so viel Urin aus, weil sie kaum noch trinkt. Der Durst lässt stark nach.

Das sind alles mögliche Anzeichen, muss aber nicht sein!!

Es gibt auch sehr schöne Bücher von Elisabeth Kübler Ross, die sich mit Sterbebegleitung beschäftigt hat. Vielleicht willst du da einfach mal reinlesen…

Alles Gute

Lulea

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Hallo,

ich denke, Du hast mein Posting nicht ganz verstanden: Im Ergebnis bin ich vollkommen bei Dir und anderen, die Oma einen würdevollen und möglichst schmerzfreien und unbelasteten Abschied wünschen.

Jetzt kommt aber eine ganz wichtiger Punkt, der mE hier bislang übersehen worden ist: Es ist einzig und alleine die Entscheidung des Betroffenen, ob er eine maximale Lebensverlängerung wünscht oder nicht. Und wenn, wie hier berichtet, die Oma noch vor nicht allzu langer Zeit erklärt hat, dass sie noch nicht sterben will, dann sollte man diese Aussage entsprechend würdigen, und sich hierüber nicht einfach im Sinne von „ich weiß besser was gut für sie ist“ hinwegsetzen. Natürlich kann man auch bei angemessener Würdigung dieser Aussage trotzdem zu dem Ergebnis kommen, dass die Oma unter den aktuellen Bedingungen vermutlich anders entschieden hätte, aber nur weil das Ergebnis ggf. gleich ist, sollte man nicht vergessen, auf dem richtigen Weg zu diesem Ergebnis zu kommen.

Wie wichtig dies ist zeigt das Thema Patientenverfügung. Da wird ein Dokument extra aufgesetzt, weil man sich nicht Ärzten ausliefern will, von denen man befürchtet, dass sie sich mit einer eigenen Meinung über den Patientenwillen hinwegsetzen könnten (diesmal in die anderen Richtung). Dann sollte aber umgekehrt auch in dem Fall, dass Angehörige einen sanften Tod wünschen ebenfalls gelten, dass dies eben auch nur aus dem Motiv heraus erfolgen sollte, weil man davon ausgeht, der Betroffene habe dies so gewollt, und nicht weil man selbst meint, dies sei der richtige Weg. Und es ist mir einfach aufgefallen, dass viele Antworten hier sehr „fürsorglich“ in eine bestimmte Richtung gehen, die auf einer eigenen Meinung gründet, und nicht die Frage gestellt haben, was die Oma selbst für sich will, bzw. gesehen haben, dass berichtet wurde, dass die Oma sich neulich noch anders geäußert hatte.

Gruß vom Wiz

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Hi,

Aber zum
Glück musste keiner so leiden, wie deine Oma jetzt.

wer sagt denn, das sie leidet? Woher willst Du das wissen? Man spürt an Deinen Postings, dass Du es noch nicht hautnah erlebt hast, Sterbende zu begleiten.

Gruß,

Anja

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Hallo Anja,

da gebe ich Dir völlig Recht!!!
Nur…wenn…dann, schnell wird die Pflege zu einer größeren Belastung als man dachte und Ende des Liedes ist, dass alle überfordert sind und keinem damit geholfen, wenn auf biegen und brechen zuhause gepflegt werden soll.
Ich hoffe Du verstehst wie ich es meine, es ist kein Angriff und keine Wertung, ich möchte nur darauf aufmerksam machen die eigenen Grenzen zu sehen, zum Wohle des Sterbenden und auch der eigenen Person, denn dem geliebten Menschen ist nicht geholfen, wenn man sich selbst aufgibt, überfordert etc. und dabei „vor die Hunde geht“.

Wie wäre denn Folgendes, so verrückt es vielleicht auf den ersten Anschein klingt…Deine Oma kann nur noch flüssiges zu sich nehmen, von der Logik her würde ich zu Babymilch oder Trinkbrei raten, da ich darin wesentlich mehr Nährstoffe erwarte als in Karamalz und zudem weniger (schädlicher?) Zucker enthalten ist.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel viel Kraft und alles Gute für Deine Oma!

Gina

Hallo Arberhex,

wie lange Deine Oma unter diesen Umständen noch leben wird, kann Dir niemand beantworten. Es hängt auch sehr von der (Vor-)Erkrankungen ab. Hat denn der Hausarzt noch keine Astronautennahrung angeraten? Wenn Deine Oma sie nicht mehr schlucken kann, müsste sie intravenös verabreicht werden…

Bei meinem Vater (Krebs) ging es relativ schnell. Als er nur noch Astronautennahrung zu sich nehmen konnte und (wahrscheinlich auch wegen des Morphium-Pflasters) nur noch geschlafen hat, waren es gut 2 Wochen bis zu seinem Tod.

Ich habe mich am Abend vor seinem Tod „verabschiedet“ und ihn gebeten, endlich zu gehen (keine Ahnung, ob er es verstanden hat, aber am nächsten Morgen ist er in unserer Anwesenheit gestorben - und hat noch eine Träne vergossen). Es fing mit einem fürchterlichen Röcheln an, woraufhin der Arzt meinte, wir müssten in den nächsten 24 h mit seinem Tod rechnen. Glücklicherweise waren es ab dem Arztbesuch nur zwei Stunden. Und glücklicherweise war gerade der Pfleger da, so dass meine Mutter und ich erfahrenden Beistand hatten.

Zu dem Abschied nehmen: Ich konnte den Zustand meines Vaters nicht mehr ertragen; sein Leiden hat mir das Herz zerrissen: Man konnte ihn nicht mehr anfassen, da er nur noch Schmerzen hatte, er war nicht mehr ansprechbar: Jedes geliebte Haustier hätte man früher erlöst. Und ich gebe zu: Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, hätte ich es getan!

Auch wenn es schmerzt und auch noch lange schmerzen wird (bei mir ist es 2,5 Jahre her, und mir kommen bei der Erinnerung an sein Leiden immer noch die Tränen), lass Deine Oma gehen.

Den Verlust zu verkraften, ist eine Sache, aber die Bilder des Leidens eines geliebten Menschen „loszuwerden“ dauert ewig - ich glaube bei mir fast, ich werde sie nie vergessen.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft.

Kathleen