Hallo, ich bin ganz neu hier und habe diese Site durch Zufall im Netz entdeckt und mich sofort angemeldet. Vielleicht hat der eine oder andere einen Tip für mich. Konkret geht es um unsere Tochter, 18 1/2 Jahre alt, in Ausbildung (im Juni fertig). Sie hat seit Okt. einen Freund (nachdem eine 3jährige Beziehung zu Ende war) und seitdem gibt es nur noch Stress zwischen uns. Die beiden sind in jeder freien Minute zusammen und am liebsten soll der junge Mann jede Nacht bei ihr übernachten. Das gefällt mir ganz und gar nicht, ich habe nichts gegen die Übernachtungen am WE, aber während der Woche möchte ich das nicht. Das sieht sie überhaupt nicht ein und redet jetzt vom ausziehen. Da habe ich eigentlich nichts dagegen, aber sie kommt schon jetzt nicht mit ihrem Geld klar (Handy, Klamotten, Benzin, Ausgehen etc.) Zuhause abgeben muss sie nichts. Wie handhaben dies andere Familien, vor allem die Sache mit dem übernachten - sie wirft mir vor, ich wäre total spiessig. Ich möchte in unserer Wohnung aber nicht jede Nacht noch jemand (für mich) fremdes haben. Ihr Freund hat studiert, aber nicht zu Ende und wird es wohl auch im Moment nicht tun. Lieber jobbt er mal hier, mal da rum, wohnt ebenfalls noch bei seiner Mutter (die sich angeblich nicht so anstellt wie ich, wenn unsere Tochter dort schläft) Zudem hat unsere Tochter im Moment massive Geldprobleme - wir haben jetzt herausbekommen, dass sie viel in ihrer Firma auf Rechnung einkauft und mittlerweile sind die Rechnungen von August 04 bis jetzt aufgelaufen - das dürften so ca. 700 Euro insgesamt sein. Zudem hatte sie noch einen Autounfall (eigenes Verschulden) und dann ist ihr vor dem Haus noch einer ins Auto gefahren und ist abgehauen. Wir haben ihr schon sehr viel aus ihrer finanziellen Misere geholfen, auch bei uns hat sie noch 550 Euro Schulden. Von ihrem Ausbildungsbetrieb wird sie nicht übernommen, es wäre höchste Zeit, mal Bewerbungen zu schreiben, aber sie macht gar nichts, ausser beim Freund rumhängen, am Computer zu sitzen und zu chatten. Wenn wir sie dran erinnern, dass sie endlich Mal an ihre Bewerbungen denken soll, bekommen wir nur zu Antwort, das sei ihre Sache - wir kommen gar nicht mehr an sie heran. Jedes Gespräch endet mit Streit, mit Vorwürfen etc. - das macht sie und auch meinen Mann und mich fertig. Wir finden auch keinen Weg mehr heraus. Vielleicht gibt es Familien, die schon ähnliches erlebt haben und können uns den einen oder anderen Denkanstoss geben.
Erstmal danke - Caro
schluss mit lustig
hallo,
deine tochter will erwachsen sein, also mus sie auch die spielregeln kennenlernen:
-
leben kostet immer geld
das heisst konkret: von ihren einnahmen wuerde ich ihr einen kost- und wohngeldanteil abnehmen.
die kosten lassen sich relativ leicht ermitteln, also hat sie ihren anteil zu bezahlen. er anteil sollte aber nicht groesser, als ca ein drittel des einkommens sein.
wenn ihr das nicht passt, muss sie halt seltener telefonieren oder weniger klamotten kaufen. -
eine gemeinsame wohnung ist kein hotel
selbstverstaendlich kann man in angemessenen abstaenden uebernachtungsgaeste haben, aber die wohnung ist + bleibt privatsphaere, und da sind dauergaeste aeusserst stoerend.
sag es nicht ihr, sondern sag es dem gast, dass du dich durch seine daueranwesenheit gestoert fuehlst. sie wird dich zwar verfluchen, aber wenn der gast einen funken intelligenz besitzt, dann wird er es respektieren.
sie will ausziehen? warum nicht? dann kann sie alles so machen, wie sie es fuer richtig haelt. -
lass sie ihren eigenen weg finden
du hast in althergebrachten denkweisen recht, wenn du den geraden weg schule-ausbildung-beruf vorzeichnest.
es gibt aber noch andere dinge im leben: eine lange weltreise zum beispiel, eine „nutzlose“ denkpause oder ueberhaupt alle dinge, die abseits des weges liegen.
ich kann nur jedem empfehlen, junge menschen zu solchen abweichungen zu ermutigen, denn nur dann werden sie mit erfahrung und einsicht und vor allem ueberzeugung auf diesen weg zurueckkehren.
hoer also auf , sie vollzulabern, ihr die konsequenzen fuer ihr nichtstun aufzuzeigen - sie muss aus eigener erfahrung lernen, wo es langgeht.
generell denke ich, du machst es ihr zu einfach, zu bequem zu hause.
sie wird den schritt in die eigenstaendigkeit nur wagen und schaffen, wenn es zu hause zu unangenehm und unertraeglich wird.
arbeite daher darauf hin, dass sie schleunigst auszieht. man braucht als junger mensch weder luxusappartement noch designermoebel - irgendwie wird sie es dann auf die reihe kriegen ( muessen ) , mit dem zu leben, was man sich selbst erarbeitet hat.
dein trennungsschmerz als mutter in ehren, aber irgendwann wird sie sowieso ihren eigenen weg gehen.
warum also nicht jetzt, bevor alle beteiligten weiter leiden?
gruss + viel kraft
khs
Hallo, Caro,
ähnliche Diskussion hatten wir erst vor wenigen Tagen.
Und ich kann im Tenor nur meinem Vorschreiber Kuddel zustimmen. Es wird Zeit, dass die junge Dame Verantwortung für sich selbst übernimmt.
Grüße
Eckard
Denkanstoss zur Problemlösung
Hallo Caro,
ich habe Dein Problem erkannt.
Ich will/werde die vorangegangenen Antworten weder wiederholen (sie sind in ihren Aussagen zutreffend) noch erweitern.
Ich erlaube mir, Dir einen Denkanstoss zur Problemlösung/Deeskalation zu unterbreiten:
Bereitet euch, also Du und Dein Mann, auf ein konstruktives Gespräch mit euerer Tochter vor. Ihr solltet euch darüber klar werden, was IHR wollt (nicht, was ihr NICHT wollt). Spielt es durch - Du und Dein Mann. Berücksichtigt alle denkbaren Antworen/Reaktionen eurer Tochter. Wie wollt ihr dann weiter vorgehen? Klärt das unter euch ab.
Dieses „Ziel“ schreibt ihr ganz oben auf einen Zettel.
Dann schreibt ihr die Punkte/Schritte auf, welche euch einfallen um dieses Ziel zu erreichen (macht euch Gedanken über die sinnvolle Reihenfolge). Vermeidet Vorwürfe (das ist nicht konstruktiv und bringt euch in der Sache nicht weiter) - konzentriert euch auf die Sache.
Dann kündigt eurer Tochter an, dass ihr mit ihr ein Gespräch führen wollt (u.U. soll/darf ihr Freund mit dabei sein - zum Einen würde eure Tochter sich dann nicht allein/überfahren vorkommen und zum Anderen ist dieser junge Mann ja auch betroffen). Vereinbart einen Termin dazu (z.B. Samstag Abend 19:00h).
Dieses Gespräch eröffnet ihr mit der Erörterung eures Ziels/Anliegens.
Dann arbeitet ihr euren Zettel ab. Notiert euch die konstruktiven Antworten (im Verlauf eines solchen Gespräches verliert man gerne den „Faden“). Bleibt bei der Sache. Beendet dieses Gespräch im Einvernehmen (alle müssen sich im Klaren darüber sein, dass alles gesagt wurde).
Dann setzt das Besprochene/Vereinbarte um.
Durch diese Vorgehensweise könnt ihr einen „Eklat“, ein Zerwürfnis vermeiden.
Dieses Gespräch wird nicht einfach.
Möglicherweise erübrigt sich das Gespräch mit eurer Tochter - wenn ihr, im Verlauf eurer Vorbereitung, erkennen solltet, dass es vielleicht gar nichts zu präzisieren gibt (nämlich was ihr wollt) sondern es tatsächlich nur ein „nicht-wollen“ gibt. Dann liegt das Problem tatsächlich bei euch und nicht bei der Tochter. Dann müsst ihr an Euch, bzw an eurer Einstellung zur Situation oder zur Tochter arbeiten.
Möglicherweise kommt als Ergebis heraus, dass die Tochter „flüge“ ist, schliesslich ist die junge Dame „volljährig“ (was nicht automatisch „erwachsen“ heisst:smile: - sie hat sich zu verantworten (für ihr eigenes Tun und Nichttun). Dann lasst sie ziehen - das soll sie dann bitte auch machen (stellt sicher, dass sie weiss, dass sie, im Eventualfall, zu euch zurückkommen kann!). Macht ihr klar, was ihr von ihr erwartet (in Bezug auf eure Beziehung - nicht was sie, Eurer Neinung nach, tun soll).
Der junge Mann soll das ruhig alles mitbekommen. Er wird Position beziehen müssen und zu der Tochter halten/stehen oder eben nicht - beides wird eurer Tochter nicht entgehen (sie muss mit keiner Silbe darauf angesprochen werden).
Diese Hinweise sind keine Garantie, dass das auch klappt - es ist ein Anstoss, nicht mehr und nicht weniger. Die Menschen sind genauso unterschiedlich wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Was bei manchen klappt und sinnvoll ist, ist bei anderen total daneben. Das könnt nur ihr abschätzen. Vergesst das nicht.
Viel Spaß
Ray
hallo und willkommen,
viele Probleme auf einmal würde ich sagen. Also dein Problem mit den Übernachtungen kann ich gut verstehen. Ich denke aber auch das deine Tochter es verstehen würde, würde sie sich damit einmal auseinandersetzten. Ein „fremder“ Mann in der Wohnung schränkt dich ein. Du kannst nicht nackt durch die Wohnung laufen, im Bad die Tür offen stehen lassen und auf dem Sofa mit deinem Mann kuscheln wie es dir gerade gefällt. Als Gastgeber nimmt man einfach automatisch Rücksicht und schränkt sich in seinem normalen Tagesablauf ein. Wie du selbst gesagt hast, bist du gerne bereit dich am Wochenende einzuschränken aber 7 Tage die Woche eben nicht. Das muss sie auch einsehen, da hilft alles nichts.
Das es bei der Familie von Ihrem Freund anders ist liegt in der Natur der Dinge, eine junge Frau in der Wohnung schränkt nicht gleichermasse ein wie ein Mann.
Zu den Geldproblemen möchte ich nur soviel sagen: Sie ist alt genug. So lange wie ihr sie noch unterstützt, eventuell Schulden übernehmt oder erlasst, wird sie den Umgang nicht lernen. Schlagt ihr einen Plan vor, mit dem sie in angemessener Zeit von den Schulden runterkommt. Wenn sie den nicht einhält müsste man mal über Zinsen sprechen, schliesslich nimmt diese ja auch jede Bank.
Viele Grüße
Me
Hi Karl-Heinz!
Toller Beitrag!
Ich finde es ein bißchen streng aber durchaus nachvollziehbar.
Ich persönlich würde, vermutlich, nicht schaffen, das alles was du sagst/vorschlägst.
Ein Sternchen und schöne Grüße aus Nürnberg!
Helena
Hallo Caro,
ich kenne dieses Problem von zweierlei Seiten. Mit 22 kann ich die Situation deiner Tochter etwas nachvollziehen, vestehe aber auch deine Sichtweise.
Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, auch wenn sie Volljährig sind. Dazu gehört auch eine Erweiterung der Rechte, aber auch der Pflichten.
Ihr lebt jetzt wie in einer Lebensgemeinschaft bzw. WG - jeder hat sein eigenes Leben, aber ihr teilt euch die Räume. Dabei müssen mehr Regeln beachtet werden, als in einer eigenen Wohnung.
Ich persönlich finde das Übernachten gar nicht mal so schlimm, wenn es EIN Dauergast ist und nicht ständig jemand anderes. Vor nicht allzulanger Zeit war ich selbst in der Situation und mir wurde unmissverständlich klar gemacht, dass ich dort nicht erwünscht bin.
Das ist hart. Ich würde darauf plädieren, dass sie auch mal zu ihm gehen - in der Nacht habt ihr „sturmfrei“ - das kann auch schön sein.
Selbstverständlich muss sich der Dauergast an die hausüblichen Regeln halten. Aber redet miteinander! Mir wurde damals nicht persönlich gesagt, dass ich nicht so oft kommen soll, sondern hintenrum. Wenn euch etwas stört, dass sagt es offen und freundlich.
Der Gast wird zum gelegentlichen Mitbewohner und kann dann sein Geschirr selbst wegräumen und ab und zu den Tisch decken.
Das mit dem Geld muss sie selber lernen. Fordere die Schulden ein und setze Fristen.
Damit ihr die Regeln lockern könnt, muss sie auch zeigen, dass sie wirklich reif ist, mit mehr Verantwortung umzugehen.
Wenn sie sich nicht an eure Regeln hält und ein harmonisches Zusammenleben nicht mehr möglich ist, muss sie halt ausziehen. Dann wird sie feststellen, dass das Leben deulich härter ist, als angenommen. Zieh das durch!
Bietet Unterstützung an, wenn sie Probleme hat (kein Geld, sondern Tipps). Mehr könnt ihr nicht tun.
Gruß
Tato
Hallo Caro,
Du liebst Deine Tochter sehr. Das zeigt sich schon allein in Deiner großen Sorge um sie! Andererseits musst Du auch loslassen können…
Ich würde mir an Deiner Stelle mal notieren, was Dich wirklich total stört. Dann stelle entgegen, wie diese Dinge sein müssten, damit Du damit leben könntest.
Beispiel: Kostgeld
Wirst Du innerlich Ruhe geben, wenn Deine Tochter sich finanziell an eurem Leben beteiligen würde? Oder knüpfst Du eigentlich viele Bedingungen an einzelne Umstände und verlierst so aus den Augen, dass es sich bei ihr um einen erwachsenen Menschen handelt, der auch das Recht hat, eigene Wege zu gehen?
Es ist wichtig, dass DU für DICH Klarheit hast.
Dann würde ich mich mit allen Beteiligten an einen Tisch setzen und die Fakten durchsprechen. So vermeidest Du auch gewollt falsche Auslegungen über Dritte.
Es ist DEINE Wohnung, stelle DU also klare Bedingungen! Da kann Deine Tochter motzen wie sie will, damit wird sie wohl leben müssen. Und der Freund von ihr kommt sich mit Sicherheit mindestens komisch vor, wenn auch ihm mal vor Augen gehalten wird, was er mit seiner bloßen Anwesenheit für Verstimmungen auslöst. Es ist ja schließlich nicht SEINE Familie…
Ich finde andererseits aber, dass es tabu sein müsste, welche beruflichen Wege die beiden gehen. Das reguliert sich bestimmt von ganz alleine. Ist doch ein Selbstläufer: Zuhause keine totale Freiheit mehr, also will sie ausziehen. Ausziehen kann sie nur, wenn sie Geld hat. Geld hat sie nur, wenn sie Arbeit hat. Eine Arbeit findet sie nur, wenn sie Bewerbungen schreibt.
Übe Dich in Gelassenheit, zeige ihr, dass Du IMMER für sie da ist, wenn SIE Rat braucht. Dränge Dich nicht auf, setze klare Grenzen, strecke kein zusätzliches Geld mehr, aber respektiere Deine Tochter mit all ihren kleinen Macken. Es spielt doch eigentlich keine Rolle, oder? Eigentlich bist Du doch vor allem verletzt, weil es nicht so läuft, wie Du es Dir erträumt hast. Aber das wird schon noch: Ganz bestimmt
Herzliche Grüße
von
Jana *die-auch-eine-ziemlich-chaotische-Jugend-hatte*
hallo helena,
danke fuer das kompliment! ich ahne, dass es fuer manche leser streng klingen kann, aber ich habe aehnlichen mist erfolgreich hinter mich gebracht - siehe dazu
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
es geht aber auch anders: ich habe drei weitere mittlerweile erwachsene kinder, bei denen es wirklich spass macht, mitzuerleben, wie sie sich entwickeln und welche denkweisen sie mir altem sack beibringen…
gruss
kuddel
Hallo,
das hier:
Das es bei der Familie von Ihrem Freund anders ist liegt in
der Natur der Dinge, eine junge Frau in der Wohnung schränkt
nicht gleichermasse ein wie ein Mann.
würde mich jetzt interessieren. Wieso schränkt eine fremde Frau in der Wohnungn nicht gleichermaßen ein, wie ein fremder Mann?
Gerhard
Hallo Tato,
Ihr lebt jetzt wie in einer Lebensgemeinschaft bzw. WG - jeder
hat sein eigenes Leben, aber ihr teilt euch die Räume. Dabei
müssen mehr Regeln beachtet werden, als in einer eigenen
Wohnung.
Genau hier möchte ich einhaken. Dass die Kinder in der eigenen Wohnung leben, ist ja selbst verursacht und üblicherweise auch gewollt. Aber nur eine Minderheit hat den Wunsch in einer WG zu leben. Stell dir vor dein Partner käme eines Tages zu dir und würde sagen:
„Das ist der Kurt, ein guter Kumpel von mir. Momentan hat er keine Bleibe, aber ich habe ihm vorgeschlagen, dass er einige Monate bei uns wohnen kann.“
Ob und mit wem ich in einer WG lebe, möchte ich schon selber entscheiden und nicht von meinem Kind aufgedrückt bekommen.
Gruß
Carlos
Hallo, und guten Abend an Euch alle
Ich habe mit grossem Interesse eure Meinungen gelesen und ich möchte allen dafür danken - ein Gespräch wird auf jeden Fall stattfinden, das ist überfällig - und gerade dazu sind diese Anregungen von aussen sehr hilfreich. Vor allem beruhigt es mich doch ein wenig, dass meine Einstellung so falsch nicht sein kann - das war nämlich ebenfalls mein Problem: nicht zu wissen, ob ich allein jetzt so antiquiert denke oder meine Denke auch von anderen geteilt/verstanden wird. Ich werde ggf. berichten, wie das Gespräch verlaufen ist (wann es stattfindet, weiss ich im Moment noch nicht. Nochmals Danke
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Pflichten des Dauergastes
Hallo Tato,
Ich persönlich finde das Übernachten gar nicht mal so schlimm,
wenn es EIN Dauergast ist und nicht ständig jemand anderes.
Vor nicht allzulanger Zeit war ich selbst in der Situation und
mir wurde unmissverständlich klar gemacht, dass ich dort nicht
erwünscht bin.
Das ist hart.
Also Tato, eins kann ich nicht verstehen: Wie kann man sich als Dauergast wo einnisten ohne vorher mit allen Beteiligten gesprochen zu haben, ob das recht ist?
Das würde ich auch von dem Freund erwarten, dass er mal mit den Eltern redet, ob es für sie ok ist, wenn er so viel da ist! Schließlich isst er mit, braucht Strom, Wasser und Platz.
Wenn er das (fragen) nicht tut finde ich das schonmal sehr unhöflich.
Selbstverständlich muss sich der Dauergast an die hausüblichen
Regeln halten. Aber redet miteinander! Mir wurde damals nicht
persönlich gesagt, dass ich nicht so oft kommen soll, sondern
hintenrum.
Du hast offenbar auch nicht gefragt? Peinlich, peinlich… aber du hast ja dann auch eine unangenehme Erfahrung damit machen müssen. Beim nächsten Mal wirst du es hoffentlich anders machen und nicht den Gastgebern vorwerfen, sie hätten nichts gesagt. Es ist nämlich sehr unangenehm einem ungebetenen Gast ins Gesicht zu sagen, dass er nicht erwünscht ist. Ich finde hintenrum auch nicht fein, aber verständlich, wenn demjenigen selbst das Feingefühl für die Situation fehlt…
Der Gast wird zum gelegentlichen Mitbewohner und kann dann
sein Geschirr selbst wegräumen und ab und zu den Tisch decken.
Das war der eigentliche Grund warum ich auf dein Posting antworten wollte: Weil mir an dieser Stelle der Hut hochging. Wenn jemand dauernd da ist, erwarte ich mir um einiges mehr als nur, dass er sein Geschirr selbst wegräumt (das ist für mich auch dann selbstverständlich, wenn ich auch nur eine einzige Mahlzeit irgendwo zu Gast bin!) und dass er „ab und zu den Tisch deckt“. Aber sonst lässt er sich bedienen, ja? Mama kocht ja, räumt die Küche auf, saugt Staub und putzt auch das Klo. Echt bequem!!
Schon meine Oma hat es so gehalten: Wer zu Gast ist hilft mit.
Und zwar richtig! Dann sieht das Verhältnis auch gleich ganz anders aus.
Viele Grüße,
Matilda
hi caro,
nochmals herzlich willkommen hier im forum!
du hast gesehen, wie es andere sehen… die ansichten decken sich ueberwiegend, und vor allem: sie decken sich offensichtlich auch mit deinen!
das sollte dir eigentlich schon genug gewissheit geben, auf deinem gedanklchen weg zu bleiben.
und jetzt kommt der harte teil:
du bist ein weichei!!!
ich lese an deinen aeusserungen raus, dass du schon wieder kompromissbereit bist, nachgeben willst, mittelwege suchst.
du willst ein „gespraech“ …
nix da: es gibt einen katalog, regeln!!!
die stellst DU auf, da es deine wohnung und dein leben ist!
es gibt KEINE kompromisse!
wenn du diese eingehst, wirst du mit ihr untergehen oder zerbrechen - versprochen!
gruss
kuddel
Hallo, und guten Abend an Euch alle
Ich habe mit grossem Interesse eure Meinungen gelesen und ich
möchte allen dafür danken - ein Gespräch wird auf jeden Fall
stattfinden, das ist überfällig - und gerade dazu sind diese
Anregungen von aussen sehr hilfreich. Vor allem beruhigt es
mich doch ein wenig, dass meine Einstellung so falsch nicht
sein kann - das war nämlich ebenfalls mein Problem: nicht zu
wissen, ob ich allein jetzt so antiquiert denke oder meine
Denke auch von anderen geteilt/verstanden wird. Ich werde ggf.
berichten, wie das Gespräch verlaufen ist (wann es
stattfindet, weiss ich im Moment noch nicht. Nochmals Danke
Hi
lass sie doch - ein paar wochen oder vielleicht monate und der Bursche hat keine Lust mehr auf soviel nähe und macht sich von alleine rarer
ok - risiko ist, dass wenn ihr das nicht gefällt, dann schiesst sie ihn ab und mit dem nächsten fängts wieder so an… aber wer weiss
solange dich die Anwesenheit nicht total abnervt lass sie halt.
HH
Hallo Gerhard,
ich denke mal, weil er auch bei Muttern lebt - und ein Mädchen ist nicht ganz so „schlimm“ für eine Frau wie ein junger Mann (das läßt sich jetzt auch umdrehen). Ich empfinde auch die Postbotin als nicht so peinlich, wie den Postboten, wenn ich im Bademantel meine Packerl entgegennehme - hat vielleicht etwas mit anerzogenem Schamgefühl zu tun
Liebe Grüße
Uschi
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Hallo,
ohne vorher mit allen Beteiligten gesprochen zu haben, ob das recht :ist?
Selbstverständlich habe ich mit den Eltern vorher gesprochen, ob es recht ist. Es ging später allein um die Anzahl… Ich kann es durchaus verstehen, dass die Eltern mal ihre Ruhe haben wollen, aber dann können sie das auch so sagen. Ich frage nicht bei jedem Besuch oder bei jeder Übernachtung nach.
Beim nächsten Mal wirst du es hoffentlich anders machen
Ein nächstes Mal wird es nicht geben, ich lebe mit meinem Frund glücklich zusammen.
Es ist nämlich sehr unangenehm einem ungebetenen Gast ins Gesicht zu :sagen, dass er nicht erwünscht ist.
Es ist ein Unterschied, ob er unerwünscht ist oder ob es einfach nur zu oft ist.
Wenn jemand dauernd da ist
Definiere dauernd…
Die Situation mit meinen „Schwiegereltern“ ist nicht ganz so einfach zu erklären - und ich möchte da nicht näher drauf eingehen. Insgesamt kommt ich mit ihnen gut klar, aber es gibt immer wieder Phasen, wo es grundlos kriselt. Ich schreibe guten Gewissens grundlos, da es dieses Problem bei allen Besuchern/Freunden der schon lange erwachsenen Kinder gibt.
Reden ist wichtig, bloß mit manchen Menschen kann manchmal man einfach nicht reden.
Im Allgemeinen bin ich sehr höflich und keineswegs peinlich.
Gruß
Tato
Hallo,
„Das ist der Kurt, ein guter Kumpel von mir. Momentan hat er
keine Bleibe, aber ich habe ihm vorgeschlagen, dass er einige
Monate bei uns wohnen kann.“
Ob und mit wem ich in einer WG lebe, möchte ich schon selber
entscheiden und nicht von meinem Kind aufgedrückt bekommen.
Ich meinte, ab einem bestimmten Alter führen Eltern und Kinder eine WG - der Freund war hiermit nicht gemeint. Dieser ist weiterhin Besucher.
Doch die Regeln sollten bei erwachsenen Kindern etwas gelockert werden. Das bedeutet z.B. dass man kommen und gehen kann, wann man will. Ebenso bedeutet das auch, dass man Hausarbeiten teilt.
Gruß
Tato
Hallo Caro,
das kommt mir alles sehr bekannt vor. In deiner Lage ist es wichtig, die Probleme zu trennen, wer hat oder sieht wo ein Problem.
-
Du willst den Freund deiner Tochter nicht jeden Tag in eurer Wohnung haben, was für mich verständlich ist, also hat er nicht jeden Tag in eurer Wohnung zu sein, Punktum!
Wenn deine Tochter ihren Freund am liebsten jede freie Minute bei sich haben will, muss Sie ihr Problem lösen. Entweder nehmen sich die beiden eine eigene Wohnung, dann müssen sie finanziell unabhängig werden, oder sie ziehen zu seiner Mutter, die damit kein Problem hat.
(In der Praxis schaut es so aus, dass die ach so wenig spießige Freundmutter, nach wochenlangen Dauergast, auch zur Spießerin mutiert, bei meiner Tochter war es so) -
Deine Tochter kauft in der Firma Waren ein, die sie nicht bezahlt.
Da liegt das Problem bei deiner Tochter und der Firma in der sie ausgebildet wird, es ist nicht dein Problem. Wenn die Firma deine Tochter weiter auf Rechnung einkaufen lässt, werden sie deine Tochter bald weiterbeschäftigen müssen, um an ihr Geld zu kommen. -
Wenn deine Tochter und ihr Freund bei euch in der Wohnung sind, lasse sie sich selber verpflegen, einkaufen auf eigene Rechnung, hat bei meiner Tochter Wunder bewirkt. (Die Küche muss selbstverständlich wieder in Ordnung gebracht werden)
Da kann das Pärchen üben, also nicht nach dem Motto „ihr könnt das nicht“, sondern ihr schafft das. -
Ob dich deine Tochter spießig findet, kann dir doch egal sein.
Mache dir daraus kein Problem, egal was du machst, in dem Alter werden dich deine Kinder immer spießig finden weil sie das so wollen.
Die Situation deiner Tochter klingt nicht sehr glücklich, sie ist erst halb erwachsen, statt ihre Freiheit zu genießen, klammert sie mit ihrem Freund. Das war bei meiner Tochter auch so, zwei nicht gerade zielstrebige und selbstbewusste Menschen klammern sich aneinander, helfen sich in ihrer Sorge und den Ängsten vor dem Leben.
Ich habe meine Tochter in ein Wunsch-Restaurant eingeladen, finde ich besser als Grundsatzgespräche zuhause, da wollte sie unbedingt mal hin und hat sich für einen Abend auch mal von ihrem Freund getrennt.
Ich habe ihr von meinen Wünschen und Träumen erzählt, worauf ich sparen will, was ich mir leisten möchte und habe sie nach ihren Wünschen gefragt…auf Erwachsenenbasis. Sie hat endlich wieder mit mir geredet, sogar, dass sie nicht sehr glücklich ist, weil durch das ständige Beisammensein mit ihrem Freund, ihr die Kontakte zu ihren Freundinnen fehlten. Sie hat mir stolz von ihren guten Leistungen in ihrer Ausbildung erzählt, auch dass es sie bedrückt, weil ihre Firma vor der Pleite steht.
Ich habe bemerkt wie sehr sie meine Anerkennung braucht, dass sie meine Liebe und Achtung spüren will, dass es von mir nicht richtig war auf Kleinigkeiten rumzutanzen, dass ich ihr dabei helfen kann erwachsen zu werden, wenn ich sie nicht als schmarotzendes nervendes Kind sehe, sondern als meinen Schatz auf dem Weg ins eigene Leben. Die extremen Streitereien haben aufgehört, die nervende Mama ist jetzt auch keine Übermacht für sie, sie lässt sich sogar hin und wieder was von mir sagen…japapatuuu!
UND für mich wichtig, sie hört mir auch zu wenn ich ein Problem habe, da musste ich umdenken weil es erstaunlich für mich war, wie ihre Sicht der Dinge ist. Sie kennt mich verdammt gut, es tut auch manchmal weh!
Wir gehen 2x im Monat gepflegt Essen, auch wenn zu hause mal wieder die Fetzen fliegen.
Es ist wichtig für mich, dass sie mit mir redet, wenn ich keine Informationen von ihr bekomme, dann werde ich ihrer unsicher und mache mir Sorgen, die ich mir sparen könnte.
Was ich lernen musste war meine Meinung in Zaum zu halten, unwesentliche Probleme zu trennen, wesentliche Probleme richtig und nicht unfair auszudrücken und mich selber als Mensch und Partner zu zeigen. Das hat durchaus Vorteile und ist sehr angenehm, Mensch ist Mensch, keiner ist perfekt…und ich will nicht jeden Tag/Nacht den Freund meiner Tochter in der Wohnung haben…ob ich zickig oder spießig scheine, das ist mir egal.
Gruß von
Zorra
Wir sind uns einig (o.T.)
…