Nutzen der Mandelbrot Menge

Hey!

Hat die Mandelbrotmenge irgendwelche Nutzen? Oder die Julia Mengen?

Danke!
Lars

hi,

Hat die Mandelbrotmenge irgendwelche Nutzen? Oder die Julia
Mengen?

ich würde 2-fachen sehen:

  1. weitere klarheit über mathematische verhältnisse (konvergenzverhalten im bereich der komplexen zahlen usw. usf.)
  2. schöne bilder.

eines ist ernst gemeint, das andere nicht so ganz. du darfst raten welches.
:wink:
m.

Hey!

How!

Jede (gute) Forschung - sei es in Physik, Medizin, Bio oder eben auch in Mathe - hat selbstverständlich einen Nutzen.

Nicht immer ist der Nutzen ganz unmittelbar praktischer Natur. Ganz simpel dient jede Forschung dazu, mehr über die Welt oder das Verhalten von Systemen (zB. iterative Systeme komplexer Zahlen :wink:) zu lernen. Dieses Wissen über die Zusammenhänge und auch über die dazu entwickelten Methoden und Fertigkeiten kann später in einem Zusammenhang von praktischer Bedeutung werden, den wir jetzt noch gar nicht sehen. Die Geschichte lehrt aber, dass soetwas tatsächlich der Fall ist.

Beispiel: Was sollte seinerzeit die Erforschung kohärenter Lichtwellen? Ein abstruses Randgebiet. Keine praktische Bedeutung. Wer hätte damals vorhersagen können, dass die Laser mal so bedeutungsvoll würden?

Oder: Die Nichteuklidische Geometrie ist auch so’n Fall. Schönes abstraktes nichtsnutziges Konstrukt. Etwas für Mathe-Spinner. Damals. Heute würde kein GPS laufen, wenn sie uns unbekannt wäre.

Die Mandelbrot- und Juliamengen zeigen uns etwas über das Grenzverhalten rückgekoppelter Systeme. Sie können als allereinfachste Modelle für rückgekoppelte Styteme überhaupt dienen. An ihnen können wir als neue Methoden zur Beschreibung und Analyse solcher Systeme entwickeln und testen. Was uns das bringen wird, kann noch keiner sagen, aber früher oder später wird sich zeigen, dass es gut war, das irgendwann man erforscht zu haben.

LG
Jochen

Hallo Lars,

Hat die Mandelbrotmenge irgendwelche Nutzen? Oder die Julia
Mengen?

das ist eine schwierige Frage, denn da muß man erst mal ‚Nutzen‘ definieren.
Wenn Freude an der Betrachtung ein Nutzen ist, dann sicher.

Es lassen sich auch einige Gesetzmäßigkeiten der Fraktale und deren Eigenschaften anschaulich darstellen.

Zudem; es ist das ungemein spannende an der Forschung, weil man eben nicht weiß, ja noch nicht mal ahnen kann, wohin der Zug fährt, zumal es so viele Züge gibt.

Über einige exotische Spinnerkisten wurde schon berichtet. Eine noch dazu. Da hat im Jahre 1947 ein Herr Shockley über Energiebänder, speziell Leitungsbänder und verbotene Bänder in Festkörpern gearbeitet.
Speziell exotische intermetallische Phasen von Elementen der 3. und 5. Hauptgruppe interessierten ihn. Da waren Indium und Gallium im Spiel, also Sachen, die es nur Raritätenkabinet diverser Universitätssammlungen gab.

Ach ja, bei diesen Arbeiten hat Herr Shockley den Halbleitertransistor erfunden und ohne den könnte ich Dir nicht antworten, weil er die Grundlage der Computertechnik wurde.

Gandalf

Hallo Lars,

Hat die Mandelbrotmenge irgendwelche Nutzen? Oder die Julia
Mengen?

1960 wurde der erste LASER gebaut (Ein Rubinlaser).
Die Forscher haben dann damit Löcher in Rasierklingen geschossen und sich toll gefreut :wink:

Es wurden dann auch noch jede Menge andere LASER entwickelt, aber fast 10 Jahre lang gab es kaum sinnvolle Anwendungen für das Ding, auch weil die Geräte sehr teuer waren (Die NASA hat mit LASERn die Lage der Saturnraketen auf dem Starttisch überwacht).

So um 1970 kostete eine kleiner HeNe-LASER so um 5’000 CHF. Nach ein paar Jahren war der aber kaputt, weil sich das Helium verflüchtigt hatte.

Die Quantenmechanik ist auch so eine „dubiose“ Geschichte. Auf den ersten Blick scheint das alles sehr esoterisch und nur zur selbstbefriedigung der Wissenschaft zu sein.

Aber ohne die Quantenmechanik hättest du keine EPROM, bzw. FLASH-Speicher (Tunnel-Effekt) …

In der Grundlagenforschung geht es zuerst nicht um die Anwendbarkeit, sondern darum zu verstehen wie die Welt funktioniert.
Die Anwendung ergibt sich dann meist erst später.
Ähnliches hast du auch in der Schule. Da lernst du vieles, was du erst später einmal brauchen wirst.

MfG Peter(TOO)