Nutzen eines Amberbaums für die Tierwelt?

Hallo Gartenfreunde,

in unserem Garten hat der Sturm die Bäume gekillt. Nun möchte meine Miteigentümerin einen Amberbaum pflanzen. Ich bin Hobbygärtnerin und weiss tierische HIlfe im Garten zu schätzen. Daher möchte ich eigentlich einen einheimischen Baum pflanzen, aber meine Nachbarin durch Nichtzustimmung nicht verärgern. Kann mir irgendjemand sagen, ob der Amberbaum irgendwelchen Nutzen für die Tierwelt hat? Ich habe darüber nichts im Internet gefunden. Das kann eigentlich gar nicht sein, aber ich habe überall gesucht. Also: Kennt sich jemand aus mit Amberbäumen? Oder kennt jemand jemanden der sich auskennt? Oder hat jemand eine gute andere Alternative, die dem Amberbaum nahe kommt? Meine Nachbarin findet die Rinde und die Herbstfärbung toll. Ich möchte was für die Tiere. Der Baum sollte nicht höher werden als ca. 15m. Platz kann er haben. Danke für die Hilfe.
Sylvia

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Hallo Sylvia,

in unserem Garten hat der Sturm die Bäume gekillt. Nun möchte
meine Miteigentümerin einen Amberbaum pflanzen.

… wächst in Europa seit dem 17. Jh

Ich bin
Hobbygärtnerin und weiss tierische HIlfe im Garten zu
schätzen. Daher möchte ich eigentlich einen einheimischen Baum
pflanzen, aber meine Nachbarin durch Nichtzustimmung nicht
verärgern. Kann mir irgendjemand sagen, ob der Amberbaum
irgendwelchen Nutzen für die Tierwelt hat?

Vögel können drin sitzen, Käfer, Fliegen, Spinnen darin wohnen. Vögel futtern die Letzgenannten

btw - in Baden leben Alexandersittiche, wir essen Kürbis, Mais, Bohnen etc.

wenn Mensch und Tier immer nur zur Verfügung hätten, was ursprünglich mal an Ort und Stelle wuchs, wären wir ärmer dran

Ich habe darüber
nichts im Internet gefunden. Das kann eigentlich gar nicht
sein, aber ich habe überall gesucht.

solange Du nichts in den diversen Giftlisten findest, kannst Du davon ausgehen, dass Amber harmlos ist

Also: Kennt sich jemand
aus mit Amberbäumen? Oder kennt jemand jemanden der sich
auskennt?

Amber, Magnolie, Rosskastanie, Flieder - ja auch der! Alles Femdlinge, die wir längst eingebürgert haben
http://www.baumkunde.de/baumdetails.php?baumID=0136

… siehe Seite unten doch ein recht nützliches Gewächs, sogar für Menschen

Oder hat jemand eine gute andere Alternative, die
dem Amberbaum nahe kommt? Meine Nachbarin findet die Rinde und
die Herbstfärbung toll. Ich möchte was für die Tiere.

solange etwas, das im Garten steht, nicht aktiv gegen Tiere vorgeht, durch Gift, Elektrizität, grelle Farbe, nimmt jedes Geschöpf gerne Besitz davon.
Was befürchtest Du eigentlich?
Die Finken, Meisen, Spatzen machen in unserem Garten auch keinen weiten Bogen um die fremdländische Magnolie. Im Gegenteil, es wird eifrigs darin nach Insekten gepickt

Der Baum
sollte nicht höher werden als ca. 15m.

Einziges Gegenargument: die Seite, die ich verlinkt habe, spricht von 30Metern. Es ist halt ein Baum, so wie Linde, Buche, Ahorn. Derartiges wächst.
Braucht aber meist Jahrzehnte bis zum Endstadium.

viele Grüße
Geli

Platz kann er haben.

Danke für die Hilfe.
Sylvia

Leider ist das mit den „Fremdlingen“ längst nicht so einfach wie Sie es darstellen.
Wenn Pflanzen neu in ein Ökosystem eingeführt werden braucht es meist mehr als ein paar hundert, eher ein paar tausend Jahre bis diese von vielen der heimischen Vogel- und insbesondere Insektenarten als Futter- oder Nistbaum etc. angenommen werden.
Entsprechende Untersuchungen liegen längst vor.

Es zeigt sich das den größten Anteil an der Biodiversität eines Ökosystems jene Bäume haben, die bereits im Neolithikum, nach dem Ende der Eiszeit in Europa Verbreitung fanden. Die tierischen Nutznießer dieser Bäume folgten ihnen. Letzteres ist bei amerikanischen Bäumen nicht in dem Umfang möglich und würde gar eher zu Problemen mit diesen Neozoen führen wenn sie einheimischen Arten Konkurrenz machen.
Nur weil ein Baum nicht giftig ist bedeutet das also nicht dass er einen ökologischen Nutzen hat.
So profitieren vom Gynkgo, einem Neophyt, weniger als 10 Insektenarten. Von einer einheimischen Stieleiche aber profitieren etwa 500.

Der amerikanische Amberbaum wurde erst 1688 eingeführt. Das ist nicht allzu lange her und genügt nicht um einen auch nur annähernd vergleichbaren ökologischen Stellenwert zu erhalten wie einheimische Bäume, wie etwa der Feld- und Bergahorn oder auch der Spitzahorn, die ebenfalls eine schöne Blattform und eine hübsche Herbstlaubfärbung aufweisen können.

Da sie als weitere Beispiele die Rosskastanie und den Flieder nannten: Beide sind in Südosteuropa heimisch und man kann sie durchaus auch als Spätrückkehrer bezeichnen. Der Weg vom Balkan hierher wurde zwar durch den Menschen erleichtert aber eine entsprechende Ausbreitung hätte unter anderen Bedingungen später auch natürlich erfolgen können.
Die Rosskastanie gilt außerdem mit etwa 500 Jahren hiesigen Bestand bereits als Archäophyt.
Dennoch sind einheimische Bäume, möglichst Wildformen vorteilhafter für das Ökosystem.

Bäume aus Asien und Amerika entstammen einem fremden Ökosystem und werden nur von wenigen Arten angenommen.
Im Fall des Amberbaums sollte dementsprechend zumindest in warmen Lagen auf Liquidambar orientalis zurückgegriffen werden, der zumindest im Nahen Osten und in Nordafrika vorkommt.

Diese PDF erläutert sehr gut die Merkmale welche zur Biodiversität beitragen und von welchen Bäumen die meisten Arten profitieren:
Ghttps://www.google.com/url?q=http://www.lausanne.ch/thematiques/nature-parcs-et-domaines/tourisme-vert-et-loisirs/evenements/journee-arbre/mainArea/01/col1/0/links/03/linkBinary/04-JourneeArbre2015-PresentationSGloor-OekologischeWertStadtbaumenBiodiversitat.pdf&sa=U&ved=0ahUKEwiTz6nft4nLAhWlp3IKHXNrBP4QFggNMAE&sig2=mWDq3YCYwu-rqKr1aj7Xmg&usg=AFQjCNFgo1kp6l2BKdBQIZe06p2N-lT4ZQ

Mit freundlichen Grüßen,

Teome