Hallo!
Also, erstmals entschuldigung dass es so lange gedauert hat!
Also… Dieser… Ich nenn ihn mal „10% Hirn Mythos“, ist eine Geschichte bei der man am besten herausfindet woher sie denn stammt.
Wie alles im Leben ist dies jedoch nicht sehr einfach herauszufinden. Nun… Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass es eine Kombination aus vielen Geschichten und Begebenheiten und Zusammenkünften ist.
Um 1920 herum machte ein Neurowissenschaftler namens Karl Lashley ein Experiment mit Ratten.
Er lehrte diesen Ratten den Weg durch ein Labyrinth.
Als diese Topfit trainiert waren und den Weg im Schlaf kannten, operierte Lashley diesen Ratten ein Teil des Gehirns raus. Mit mehreren Ratten immer ein von einer anderen Stelle.
Er wollte wissen in welchem Teil des Gehirns diese Erinnerung Gespeichert war. Er fand jedoch heraus dass es keinen Unterschied machte WO er dieses Stück entfernte, sondern lediglich wie VIEL…
Seit da könnte man ja davon ausgehen dass unsere Erinnerungen nicht an einem Ort, so schön „Defragmentiert“ gespeichert werden, sondern verteilt im ganzen Gehirn.
So ist es auch.
Nun der nächste Pionier in sachen Neurowissenschaften war Wilder Penfield. Er Stimulierte das Gehirn seiner wachen Patienten Operativ (frag mich nicht wie!) an verschiedenen Orten, um heraus zufinden ob es was bewikte, und welcher teil für was zuständig war.
Nun, manchmal konnten die Patienten ihm Erlebnisse und Wahrnehmungen erzählen die für die entsprechende Person sehr real und tatsächlich erschien. Alles nur durch stimulation von Elektroden.
Doch an den meisten stellen des Gehirns konnte er keine Reaktion feststellen.
Hier beginnt nun also unser Ammenmärchen.
Unterdessen weiss man jedoch dass das Gehirn viel komplexer aufgebaut ist als nur eine „Masse“. Es gibt einen Haufen Organe INNERHALB des Gehirnes und auch die „grauen Zellen“ haben eine Hierarchische Ordnung, in der alles seine Logik hat.
Da gab es noch so ein Neurowissenschaftler, Lorber.
Er untersuchte Patienten mit Hydrocephalus. Das heisst soviel wie „Wasserkopf“ und ist eine Krankheit bei der die Zwischenräume im Gehirn, welche mit Wasser gefüllt sind, zu gross sind, und die Gehirnmasse verdrängen.
Es gibt mehr, oder wenigere schlimme Fälle von dieser Krankheit. Und Lorber machte MRI scan’s von diesen Kindern.
Er hatte sehr spannende sachen zu berichten!
Zum Beispiel von einem jungen Studenten der einen IQ von 126 hatte, obwohl er (nach Lorber) ein Gehirn hatte das auf ein 13tel des normal gewichtes geschrumpft war.
Es wird diskutiert dass Lorber seine Befunde etwas Übertrieben dokumentiert hatte, denn in einem MRI könnte man eine solch kleine Masse, gar nicht erkennen.
Also stehen wir eigentlich wieder am Anfang.
Aber heute gibt es neuere Scan’s in denen man die AKTIVITÄT des Gehirnes messen kann, während man dem Patienten zum Beispiel ein Text zum Lesen gibt.
Diese sind die eigentlich am interessantesten Informationen. Denn sie zeigen auf, dass man immer, bei jeder Aktivität, das GANZE gehirn benutzt. Manche Teile (je nach Aktivität) mehr, manche weniger, aber immer alle!
Die Leistung liegt nicht in der Grösse oder „Ausdehnung“ des Gehirnes. Das Gehirn des Mannes ist 11% grösser als das der Frau. Die Frau beansprucht ihr Gehirn jedoch viel mehr als der Mann. Ihre „Vernetzungen“ fangen schon viel früher an sich zu Bilden, und daher lässt sich auch einfach herleiten dass es bei Frauenhirnen meist verdichteter zu und hergeht im Gehirn als beim Mann.
Ich bin mir sicher wenn wir alle informiert wären über das Gehirn und die wundersamen „Reparations-Möglichkeiten“ und „Umverkabelungs-Arten“ wüssten, dann würden wir ganz anders handeln.
Aber genug gequasselt. Das war ja nicht ihre Frage.
Ich hoffe allerdings, ihrer Frage in dem Sinne etwas Klarheit verschafft zu haben.
Mit Freundlichen Grüssen,
Sandra Lobato