Hallo,
eine „super Oberfläche“ für Glasscheiben wird üblicherweise durch Guß auf ein Zinnbad (Floatglas) erreicht. Die gegenüberliegende (an Luft liegende) Oberfläche nennt man „feuerpoliert“. Diese „feuerpolierte“ Oberfläche dürfte minimal glatter als die gefloatete sein. Eventuell könnten Sie (z.b. mit Mikrotaster oder optisch) prüfen, welche der Seiten einer bestimmten Scheibe „glatter“ ist.
Zugegebenermaßen ist das Floatverfahren meines Wissens jedoch schon so ausgereift, dass zumindest die aus dem Zinnbad entnommenen Scheiben kaum noch verbessert werden können.
Die nächste Frage ist, ob die im ESG eingebauten Spannungen (möglicherweise in Verbindung mit dem Temperaturschock beim Eingießen des Acrlys) die Oberflächengüte verändern. Falls keine wesentlichen (Sicherheits-?) Gründe dagegensprechen, wäre zu testen, ob spannungsärmeres („Fenster“-)Glas bessere Oberflächen aufweisen kann. Eventuell könnte ein erneutes „Feuerpolieren“ (kurzzeitiges Erwärmen der Oberfläche auf ca. 600°C) die Oberfläche verbessern; allerdings besteht insbesondere bei ESG die Gefahr, dass die eingebrachten Spannungen gelöst werden (und somit der „Krümeleffekt“ verschwindet) oder die Scheibe komplett zerspringt.
Schließlich könnten Sie naürlich noch nachpolieren (lassen), z.B. mit Pechpolitur, oder schlicht die Glasart wechseln. Ein besonders „hartes“ Glas ist beispielsweise „Duran“, aber auch „Zerodur“ Glaskeramik (beide von Schott Glas) wird verwendet, wenn höchste Genauigkeiten (Oberflächengenauigkeiten im Nanometerbereich für Spiegelteleskope) erforderlich sind; allerdings helfen beide vor allem beim Problemen mit thermischer Stabilität. Zudem sind die letztgenannten Alternativen im Vergleich zu ESG recht teuer.
Ichh hoffe, dass sie ein paar Denkanstöße für Versuche bekommen haben; leider habe ich keine Lösung „aus der Trickkiste“ für Ihr Problem parat.