Oberleitungen

Hallo,

wie kam es eigentlich dazu das in unseren Stätden die Oberleitung
in die Erde verlegt wurden?

Mit freundlichen Grüßen
Christian Bothe

Hallöchen Christian,

wie kam es eigentlich dazu das in unseren Stätden die
Oberleitung in die Erde verlegt wurden?

Mit Oberleitung meinst du doch bestimmt eher Freileitungen. Oberleitungen - das sind die Fahrdrähte von Bahnen und O-Bussen.

Dan fragt sich, was „unsere Städte“ heißt. Ich kenne Gegenden, wo noch weit verbreitet Freileitungen für die Niederspannungsverteilung bis zum Hausanschluss gezogen sind.

Dass der Trend allerdings, wie du richtig erkannt hast, von der Freileitung zum Erdkabel geht, ist unabstreitbar.

Vorteile bieten sich hier allerdings hauptsächlich aus ästhetischer Sicht. Ein Kabel wird heutzutage als „schick“ betrachtet, weil man es so schön unter der Erde verschwinden lassen kann und wenn es nicht mehr gebraucht wird oder wegen seines Alters ersetzt werden soll, kann man den Rückbau u.U. entfallen lassen. Dann bleibt das Kabel eben tot in der Erde.

Außerdem haben Kabel den Vorteil, im Boden weniger störanfällig gegenüber Witterungseinflüssen zu sein. Ein direkter Blitzschlag ist ebenso unmöglich wie ein Kurzschluss oder Riss durch Wind oder eingewachsene Bäume.

Ansonsten ist ein Erdkabel sowohl in der Einrichtung als auch im Unterhalt weniger schön. Man muss immer erst ein Loch graben, um Änderungen oder Reparaturen durchführen zu können, die Kapazität der Leiter untereinander ist durch geringen Abstand viel höher, was unerwünscht hphe Blindwiderstände ins Spiel bringt - vor allem in der Mittelspannungs- und erst recht in der Hochspannungsebene! Und zu guter Letzt kann man Erdkabel mangels Wärmeabfuhrvermögen stromtechnisch weniger stark belasten, was natürlich die Energieübertragungseffizienz positiv beeinflusst.

Nichts desto trotz sind insgesamt etwa 75 % aller Übertragungsstrecken verkabelt.

Für weiterführende Infos: http://www.nlt.de/pics/medien/1_1191828963/Kabel_ode…

MfG Marius

Hallo Otsegolectric,

Danke für die Antwort. Ja ich meine die Freileitungen.
Was ich eigentlich wissen wollte war wer hat das veranlasst?
Die Politik oder die Wirtschaft? Ich weiss aus meiner Kindkeit
(70er Jahre) das in der Zeit die Freileitungen verschwanden.

MfG
CB

Hallo Otsegolectric,

Danke für die Antwort. Ja ich meine die Freileitungen.
Was ich eigentlich wissen wollte war wer hat das veranlasst?
Die Politik oder die Wirtschaft? Ich weiss aus meiner Kindheit
(70er Jahre) das in der Zeit die Freileitungen verschwanden.

Darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Schau dir mal dir Infrastruktur in den USA an. Da ist es schon besser, das Nieder- und Mittelspannungsleitungen als Kabel im Boden verschwinden.
Ich erinnere hierbei auch mal an Kyril, der uns auch hätte mehr Stromausfall bescheren können. Neben diesen Leitungen (wenn sie dann an Masten hängen) stehen auch meistens Bäume, die dann die Leitungen auch herunter reißen können. Die Energieversorger können auch nicht alle Bäume so stutzen, das nichts passieren kann.

Und beim Thema Bäume stutzen kommen dann die anderen auf den Plan… :smile:
Umweltschützer machen auch immer einen Tanz, wenn mal wieder eine Hochspannungsleitung gebaut werden muß. Gegen Atomkraft zu sein mag ja derzeit „IN“ zu sein. Aber auch der Strom der aus Windenergie gewonnen wird, muß transportiert werden.

Gruß
Holger

Hallo Tremonia,

die Vorteile sind mir bewusst ich bin auch für Erdleitungen.
Ich würde aber troztdem gern wissen wer oder welche
Organisation(en) das damals beschlossen hat.
Da sind ja nicht ganz unerhebliche organisatorische
un finanzielle Entscheidungen getroffen worden.

MfG
CB

Hallo !

Das haben die Energieversorger m.E. selbst entschieden,denn denen gehörten die Stromnetze.
Es wurde begonnen mit der Umstellung auf Erdkabel,als der Stromverbrauch der Häuser immer höher wurde,weil mehr E-Geräte in die Haushalte kamen. Man stand also vor der Aufgabe,die Netze zu verstärken.
Das geht bei Freileitung eigentlich schlecht,zumindest in den Ortnetzen. Masten und Tragevorichtung mit Isolatoren sind für ein Seil ausgelegt. Dickeres Seil oder Parallelseil ist schwerer und belastet Mast und Traverse,also hätte man Masten erneuern müssen.

Da ging man eben gleich „unter die Erde“, es war preiswerter geworden.
Neubaugebiete wurden gleich mit Erdkabeln versorgt,später folgten die alten Ortsteile.
Oft mussten zu der Zeit auch andere Leitungen verstärkt werden oder erstmals ersetzt werden(Wasser,Abwasser),so konnte man gemeinsame Rohrgräben nutzen.
Auch bei Straßenbaumaßnahmen nahm man die Gelegenheit wahr und verlegte Versorgungsleitungen unter die Erde.
Zu dieser Zeit verschwanden auch die Telefon-Freileitungen.

Moderne Erdbearbeitungsmaschinen und Verlegetechniken machten den ursprünglichen Preisvorteil der Freileitung schnell zunichte. Erdkabel wurden billiger,hielten „ewig“ und waren wartungsfrei.

Die zunehmende Bebauung in den Ortslagen machte es auch rein technisch immer schwerer,die Häuser vom Mast aus anzuschließen,die frei gespannte Leitung hatte oft keinen Platz. Schon vom Mast ins Haus wurde oft Erdkabel gelegt,weil man nicht am Giebel oder Dachständer anbinden konnte.
So verschwanden die Freileitungen mehr und mehr.

Heute soll es im Niederspannungsnetz(230/400V) noch ca. 15 % und im Mittelspannungsnetz(bis 30 kV) ca. 30% Freileitungen geben.
Der überwiegende Teil ist Erdkabel.

MfG
duck313