Hallo Montblanc,
vorab: Ich arbeite nicht in der Finanzierungsbranche, somit kann es noch andere Gründe als unten genannt für die Besichtigung geben.
Der Käufer hat uns erklärt, ihm liegt eine Finanzierungszusage
seiner Bank vor,
d. h. die Bank hält das gekaufte Objekt in Kombination mit der Bonität des Käufers für sicher genug, um ohne weitere Details eine Finanzierungszusage zu geben.
der notarielle Kaufvertrag wurde geschlossen.
Insoweit kannst Du Dich entspannen, die Entscheidung ist gefallen und der Käufer kann den Vollzug des Vertrages nicht mehr von der Besichtigung abhängig machen. Es sei denn, es gibt anderslautende Regelungen im Kaufvertrag.
Einen Tag nach Abschluss des notariellen Kaufvertrags ruft
mich der Käufer an, die Bank möchte in der nächsten Woche eine
Objektbesichtigung durchführen.
Ist das normal ?
Manche Objekte werden besichtigt, manche nicht. Ich habe auch schon erlebt, dass bei Darlehensaufnahme keine Besichtigung durchgeführt wurde, bei der Verlängerung (über einen niedrigeren Betrag!) schon. Inzwischen haben sich vielleicht die Regeln in der Bank geändert, oder gesetzliche Vorschriften.
Warum erteilt eine Bank eine Finanzierungszusage und möchte
danach eine Objektbesichtigung durchführen ?
Spontan fällt mir dazu folgende Konstellation ein:
Der Käufer ist so solvent, dass er eigentlich das Darlehen gar nicht bräuchte. Also ist die Bank froh, ein sicheres Darlehen geben zu können.
Trotzdem müssen Banken in Abhängigkeit der Höhe der Finanzierung weniger oder mehr Informationen über Kreditnehmer und Objekt einholen. Somit gibt es wahrscheinlich Vorschriften, dass bei der Höhe des Darlehens eine Objektbesichtigung notwendig ist, z. B. um den Beleihungswert festzustellen und evt. weitere Sicherheiten zu fordern oder freizugeben.
Frage doch einfach mal den Bankmitarbeiter oder Gutachter, warum eine Objektbesichtigung notwendig ist. Mich würde interessieren, ob meine Vermutung zutrifft.
Gruß vom Wolf