Lsg.
Hallo,
Kern des Beweises ist der Hall’sche Heiratssatz (im engl. „marriage theorem“). In der ursprünglichen Fassung geht es darum, für eine endliche Menge von Damen D und eine endliche Menge von Herren H + einer Auswahl S: D -> P(H) in Frage kommender Herren pro Dame, eine „Heirat“ zu finden, d.h. eine eindeutige Zuordnung eines Mannes zu einer Dame (ergo: keine Polygamie) oder formaler eine injektive Abbildung i: D -> H mit i(d)∈S(d). Die Heirat ist genau dann möglich, wenn für es für jede Auswahl X⊆D von Damen, „genügend“ in Frage kommender Herren gibt, d.h. nicht weniger als die Anzahl der Damen oder formal
|∪d∈X S(d)|>=|X|
gilt. Beweise des Satzes gibt es haufenweise im Netz, häufig im Bereich der Graphentheorie, wo der Satz die Existenz einer „perfekten Paarung“ in „bipartiten Graphen“ liefert. Der Satz läßt sich kanonisch auf beliebige Mengen D und H erweitern, solange die Bedingung S(d) endlich bleibt. Math. liefert er die Grundlage zum Nachweis injektiver Auswahlfunktionen. Beweisen läßt sich die Erweiterung z.B. durch den Endlichkeits-/Kompaktheitssatz der klassischen Logik oder topologisch mit dem Tychonoff’schen Produkttheorem.
Verwendet man diesen Satz, läßt sich das Rätsel simpel lösen. Wir wählen in diesem Fall die Händler als „Damen“ und die Körbe als „Herren“. Sei also H,K,A mit |H|=|K|=n und |A|=nm für n,m>=1 die Mengen der Händler, Körbe bzw. Äpfel. Wir partitionieren die Äpfel in zwei Weisen:
- Über die Händler { A(h) | h∈H und A(h)⊆A } mit |A(h)|=m für alle h∈H. A(h) ist die Menge der Äpfel von Händler h.
- Über die Körbe { C(k) | k∈K und C(k)⊆A } mit |C(k)|=m für alle k∈K. C(k) ist die Menge der Äpfel in Korb k.
und wählen S(h)={ k | k∈K und A(h)∩C(k)∅ } als die Menge der Körbe, die mind. einen Apfel von Händler h enthält. Verkürzend wird A(X)=∪h∈X A(h), S(X)=∪h∈X S(h) und C(Y)=∪k∈Y C(k) für X⊆H und Y⊆K verwendet. Gesucht ist eine eindeutige Zuordnung von Händlern zu Körben (mit Äpfeln der entsprechenden Händler), also eine injektive Abbildung i: H -> K mit i(h)∈S(h). Dazu ist Z.Z., daß |S(X)|>=|X| für beliebige X⊆H oder inhaltlich: für jede beliebige Auswahl von Händlern gibt es mind. so viel Körbe mit Äpfeln dieser Händler, wie die Anzahl dieser Händler selbst. Dies ist leicht einzusehen, da falls widersprüchlich angenommen |S(X)|=|X| und damit existiert die gesuchte injektive Abbildung i: H -> K mit i(h)∈S(h).
Gruss
Enno