... oder aber schweige für immer!

In diesen seichten amerikanischen Komödien ist die Frage des trauenden Popen: „Wer etwas gegen die Verbindung dieser Leute einzuwenden weiß, spreche jetzt oder schweige für immer!“ (Nicht ganz wörtlich), meist Anlass für eine aufgeregte Szene.

Ich halte diese Formel für eine Erfindung der Hollywooddrehbuchautoren.

Gibt es wirklich ein Land, einen Staat, wo diese Formel wirklich bei der Trauzeremonie vorkommt?

Hat jemand eine solche Trauung je mitgemacht?

Fritz

Hallo Fritz,

es ist wirklich eine Tragödie, dass anglo-amerikanische Hochzeitsbräuche mehr und mehr auch bei uns die Vorstellung junger Paare von einer „richtigen“ Hochzeit bestimmen.
Als Profi muss ich immer wieder alle Beredtsamkeit aufbringen, um die Braut davon abzuhalten, sich von ihrem Vater in die Kirche führen und vor dem Altar an den Bräutigam „übergeben“ zu lassen: aus einer Vormundschaft in die andere…(ein Ritus, den es in Deutschland nie gab) - nachdem das Paar meist schon jahrelang sehr partnerschaftlich zusammengelebt hat.

Die Frage nach den Trauungshindernissen gehört m.W. tatsächlich zum Trauritus der anglikanischen Kirche. Sie zielt natürlich nicht darauf, ob die beiden zueinander passen oder ob er/sie nicht besser eine/n andere/n heiraten sollte, sondern es geht um „objektive“ Trauungshindernisse, v.a. nahe Verwandtschaft. In Zeiten mangelhafter „Buchführung“ konnte es schon mal passieren, dass (Halb-)Geschwister u.ä. einander heirateten, ohne von ihrer Blutsverwandtschaft zu wissen. Das galt als schlimmes Sakrileg.

Die gleiche Funktion hat(te) bei uns das „Aufgebot“, also das Aushängen der Namen heiratswilliger Paare.

Gruß,
Quest
(mit schweißnassen Fingern tippend)

Huhu!

Als Profi muss ich immer wieder alle Beredtsamkeit aufbringen,
um die Braut davon abzuhalten, sich von ihrem Vater in die
Kirche führen und vor dem Altar an den Bräutigam „übergeben“
zu lassen: aus einer Vormundschaft in die andere…

Hah, das hatten wir letztes Jahr bei Freunden auch. Ich habe mich so aufgeregt - aus den von dir genannten Gründen.

(ein Ritus,
den es in Deutschland nie gab) - nachdem das Paar meist schon
jahrelang sehr partnerschaftlich zusammengelebt hat.

Ja, so ein Unsinn!
Wo wurde/wird? das denn (noch) so gemacht? In den USA? England?

(mit schweißnassen Fingern tippend)

*g* Wer nicht?

*eisreich*

bye, Vanessa

Hi,

(ein Ritus,
den es in Deutschland nie gab) - nachdem das Paar meist schon
jahrelang sehr partnerschaftlich zusammengelebt hat.

Ja, so ein Unsinn!
Wo wurde/wird? das denn (noch) so gemacht? In den USA?
England?

Zumindest in Argentinien, zumindest vor 12 Jahren. Wie es jetzt dort ist, weiß ich auch nicht…

Gruß

J.

1 Like

Hallo Quest,
es ist wirklich eine Tragödie, dass anglo-amerikanische
Hochzeitsbräuche mehr und mehr auch bei uns die Vorstellung
junger Paare von einer „richtigen“ Hochzeit bestimmen.

leider habe ich diese Bräuche schon 2mal in den letzten 4 Jahren in den USA miterlebt, g r a u s a m

Als Profi muss ich immer wieder alle Beredtsamkeit aufbringen,
um die Braut davon abzuhalten, sich von ihrem Vater in die
Kirche führen und vor dem Altar an den Bräutigam „übergeben“
zu lassen: aus einer Vormundschaft in die andere…(ein Ritus,
den es in Deutschland nie gab) - nachdem das Paar meist schon
jahrelang sehr partnerschaftlich zusammengelebt hat.

bei dieser Vorstellung schüttelt es mich, zumal in einem Fall der Vater nicht mehr lebte und verzweifelt ein "adäquater"männlicher Verwandter gesucht wurde. Ist doch irre.

Die Frage nach den Trauungshindernissen gehört m.W.
tatsächlich zum Trauritus der anglikanischen Kirche. Sie zielt
natürlich nicht darauf, ob die beiden zueinander passen oder
ob er/sie nicht besser eine/n andere/n heiraten sollte,
sondern es geht um „objektive“ Trauungshindernisse, v.a. nahe
Verwandtschaft.

in allen Fällen wurde diese Frage wirklich gestellt, das ist keine Hollywood-Erscheinung.

In der anglikanischen Gottesdienstzermonie gibt es so manches,was uns sehr, sehr absurd vorkommt.

Kommentar einer „halbwissenden“

Gruß Christel