Ölmalen

Hallo,

möchte mit Ölfarben malen (kann mich noch grob an Schulzeiten erinnern). Die MAterialien werden sehr unterscheidlich beschrieben. Farben habe ich, ich erinnere mich an Malmittel und Terpentinersatz. Ist das dasselbe? Der Terpentinersatz aus dem Baumarkt stinkt sehr.

Ich bräuchte etwas möglichst einfaches und nicht teures, mit dem man trotzdem malen kann (mit Ölfarben: Anfängerniveau).

In einem Buch stand auch, dass man auf normalem Papier malen könnte. Dies würde mir zusagen, denn Leinwände sind mir zu teuer. Im Schulunterricht wurden damals eine Art dicke Pappen mehrmals übergemalt.

Außerdem würde ich gern wissen, ob man sich das Ölmalen gut selbst beibringen kann (ich denke ja schon). Habe Übung im Zeichnen und etwas Erfahrung mit Acrylfarben.

Danke,
Gruß,
A.

Hallo Anwärter,

der Preis hängt auch von der Qualitätsstufe ab. Man unterscheidet hauptsächlich die günstige Studien- und die hohe Künstler-Qualität.

Bei diesen größten Anbietern kannst du die Preise auch von verschiedenen Herstellern (auch Hausmarken!) vergleichen:
http://www.gerstaecker.de/farben.html
http://www.boesner.com/boesner/servlet/frontend/arti…

Es gibt auch Ölmalblöcke mit beschichtetem Papier oder alte Rückwände von Möbeln (Hartfaserplatten) wären geeignet.

Freundliche Grüße
rotmarder

Hi,

Außerdem würde ich gern wissen, ob man sich das Ölmalen gut
selbst beibringen kann

Klar geht das - wenn vielleicht auch anfangs mit ein paar misslungenen Versuchen.

Wenn Du unter „Ölmalerei Technik“ googlest findest Du einen Haufen von Seiten, die darüber informieren:
http://www.google.de/search?sourceid=navclient&hl=de…

Les’ Dich da mal ein bisschen rein und dann leg’ los.

Viel Spaß
wünscht
Anja

Gute Idee!
Farben - man kommt mit den drei Grundfarben, dazu ein Weiß und praktischerweise ein braun zum Abtönen aus.
idealerweise je zwei Grundfarben - mit zB einem Rot, das in Rotorange geht (Zinnober) und einem, das blaustichig ist zB Krapplack).
denn sonst kriegst Du entweder kein saftiges Violett (mit Zinnober nicht, aber mit Krapplack) oder kein leuchtendes Orange hin (mit Krapplack nicht, aber mit Zinnoberrot). Oder Du hast fertige Orange und Violett-Töne.
Verdünnen - mit Terpentinersatz bin ich bisher gut hingekommen. Um’s ‚Stinken‘ (Ich riech es gern) wirst Du wohl nicht umhinkommen, da schon die Farben stinken. ‚Richtiges‘, edles Malmittel, wie Leinöl (in kleinen Fläschchen aus dem Fachladen) ist halt wieder extrem teuer. Es geht aber zum Beispiel auch ‚‚Holzöl‘‘. Das kostet relativ viel - kommst Du aber ewig mit einer Dose aus.
Werkzeug, Pinsel, Malspachtel - Um anständige und teure zB Rotmarder (die ihr Geld mehr als wert sind, weil sie keine Haare verlieren und ihre Form bewahren, wenn man sie gut reinigt) führt kein Weg herum. Ein paar billige Borstenpinsel brauchst Du noch dazu.
Spachteln - was enorm Spaß macht geht mit irgend’nem passenden Blechstück, stabilem, leicht nachgebenden Plastik aus irgend’nem Deckel oder Dose ausgeschnitten. (Muß man keinen ‚designierten‘ ‚‚Malspachtel‘‘ kaufen. Oder ein Fein-(?), Fugen- (?) -spachtel aus’m Baumarkt.
Lauf’ überhaupt ‚mal durch den Baumarkt, wenn Du ungefähr ‚ne Ahnung hast, was Du an Werkzeug, Ölen, Malfläche (s.u.), Magrund (s.u.), Rahmen usw willst!
Malfläche - Spanplatten sind formbeständig - solange sie nicht Feuchtigkeit ziehen und and den Ecken zuerst ‚aufschwemmen‘ oder solang sie nicht extremer Hitze (starke Sonne) ausgesetzt sind udn spröde und brüchig werden und absplittern beim hantieren.
Wenn schon Papier, dann anständigen, dicken Karton. Oder Du leistes Dir einen Aquarell-Block mit möglichst dickem Papier. Papier, das Öl säuft wird Transparentpapier und normales Papier ist zu glatt, daß Ölfarben richtig drauf haften. Beides nich‘ so gut. Dasselbe (Feuchtigkeit, starke Trockenheit) gilt für Karton, bei dem dazu kommt, daß er beim Biegen Dein Werk abplatzen lassen kann -> dringen einspannen in einen Rahmen, also.
Dies gilt unabhängig vom MAlgrund (s.u.), denn der platzt einfach mit ab.
Dann … Leinwand … die kannst Du preiswert auch selbermachen: 100% Baumwolle oder Jute oder Leinen mit Malgrund bestreichen. Fertig.
Malgrund - Sicher willst Du (auch ‚mal) einen weißen Untergrund. Der Profi arbeitet mit ‚‚Gesso‘‘ (weiß‘ bis heute nicht, was das genau is‘). Habe eine Mischung aus weißer Dispersion mit ordentlich Holzleim (ca. ein Fünftel/Viertel/ Drittel, je nachdem, wie biegsam die Malfläche - Sperrholz/Leinen? - ist -> mehr Holzleim, damit das Bild mitbiegen kann) auf meine alle möglichen Malflächen '‚reingeborstet‘. So halten meine Bilder keine 500, sondern ca. hundert Jahre bis sie rissig werden. Na und? … für den Anfang …
Bei Sperrholz oder glattem Karton empfiehlt es sich, vorher anzurauhen oder einmal mit tropfnassem Pinsel 'drüber und trocknen - das rauht auch auf und der weiße Malgrund haftet besser und platzt nicht leicht ab.
Ein paar Tipps zum Umgang mit Farben können langwieriges, unfruchtbares 'rumprobieren deutlich abkürzen. (siehe thread oben [sinngemäß:] Farbentipps: /t/links-fuer-farbenlehre-abdunkelung-mit-schwarz/50…
Auch ein preiswertes Anfängerbuch mit wenig Text (der es auf den Punkt bringt, die Tipps) und vielen Bildern vom Anfang bis Endstadium eines Bildes im Werden gestaffelt, ist sehr sehr hilfreich am Anfang.
Das Meiste wirst Du Dir leicht selbst beibringen. (Es weiß ja kein Buchautor, was Du malen willst ;o) … )

Viel Spaß und tolle Bilder!

Und noch …
Farben - also auch ein gelb- bzw grünstichiges Blau und ein eher sonniges (orangiges) und ein zitroniges (gut für grün mit grünstichigem blau zu mischen).
Malmittel - Leinöl, Holzöl usw - ‚stinken‘ tun die alle.
Man sollte bei offenem Fenster schlafen, dann. Oder einen eigenen Raum zum Malen haben.
zu Malgrund - ‚‚tropfnasser Pinsel‘‘ = mit Wasser, nicht Malmittel, mein ich - zum Aufrauhen von Sperrholz oder glattem Karton.
apopo Malbuch - Du mußt die Bilder ja nicht nachmalen, aber zu sehen, wie es ein Könner macht hat mir sehr geholfen.
Malfläche - Auch (Roh-)Holzplatten, breite Bretter gehen. Direkt draufmalen, oder weiß grundieren.
Dann noch …
wenn Du auf selbstgeweißter Leinwand malst kannst Du die auch ohne Profi-Keilrahmen-Hantier (für 500 Jahre Erhaltung) auch mit Heftzwecken oder winzigen stabilen oder Stahlnägeln auf eine Spanplatte oder Gipskartonplatte nageln.
Auch auf Gipskartonplatten kann man so gut, wie auf Spanplatten ölmalen (formbeständig, nur leicht biegsam); die brechen aber leicht an den Ecken -also Ecken (90°) vorher abschneiden/brechen, dann ham’n sie nur noch 120° und brechen nur leicht, oder Du hast optimalerweise die zu Gipskartonplatten passenden Eckschützer aus Blech.

Is’ alles amateurhaft, aber durchdacht und funkst sehr gut. Hohe Preise wirst Du in 500 Jahren so allerdings nicht erzielen.
Profis arbeiten dann doch mit hochwertigsten Materialien gegen den Zahn der Zeit, der an den Bildern nagen wird.

Ich nehm als Verdünner immer ein Geschirrspülmittel :smile:
Heißt .
Ist so’n gelbes Zeug.
Beim Malen kann es zwar ein Paar blasen bilden, die verschwinden aber beim Trocknen.Und es hat den Vorteil, dass es nicht stinkt
(höchstens nach Zitrone ;-D )
Vor allem für Anfänger ist es gut, weil es billig und ergiebig ist;
Zudem behält die Ölfarbe einigermaßen ihre Konsistenz. Wenn du die Ölfarbe damit verdünnt hast, kannst du sie sogar noch mit Wasser strecken.
Einen Versuch ist es auf jeden Fall Wert.

Mfg Matthias