Ölmeßstab: vorsintflutliche Technik

Hallo,

jedesmal, wenn ich bei meinem Auto nach dem Ölstand schaue, frage ich mich, was das für eine vorsintflutliche Technik ist: Wir leben im 21. Jahrhundert und ich ziehe einen Stab heraus, um den Ölstand zu kontrollieren, statt die Ölmenge bequem von einer Anzeige am Armaturenbrett abzulesen, wie es ja beim Benzinstand schon seit Jahrzenten möglich ist.

Warum wird das nicht automatisch gemessen und angezeigt? Bei der Vielzahl der Autofahrer, die sich (wie auch meine Eltern) um so was überhaupt nicht kümmern, wäre das doch sehr sinnvoll, oder? Schließlich könnte man die Anzeige mit einer Kontrolleuchte kombinieren, die einen rechtzeitig (so dass man noch mehrere 100 km gefahrlos dem Auto fahren kann) auf einen geringen Ölstand aufmerksam macht.

Die Warnleuchte, die es in jedem Auto gibt, leuchtet meines (Halb-)Wissens erst dann, wenn bereits der Öldruck nicht mehr aufgebaut werden kann. Das ist dann schon ein Notfall und man sollte möglichst schnell anhalten, oder?

Noch eine Frage: Bei den Autos der Luxusklasse (z. B. BMW, Mercedes) gibt es die Anzeige der Ölmenge bereits, richtig?

CIAO
Helmut

Nein, das genaueste Meßgerät, das es gibt !!
Hallo Helmut,

Warum wird das nicht automatisch gemessen und angezeigt? Bei
der Vielzahl der Autofahrer, die sich (wie auch meine Eltern)
um so was überhaupt nicht kümmern, wäre das doch sehr
sinnvoll, oder?

Eigentlich schon.

Schließlich könnte man die Anzeige mit einer
Kontrolleuchte kombinieren, die einen rechtzeitig (so dass man
noch mehrere 100 km gefahrlos dem Auto fahren kann) auf einen
geringen Ölstand aufmerksam macht.

Gibt es in einigen PkW schon länger, bei unseren Omnibussen schon lange, aber… das sind mehr „Schätzeisen“ als Meßanzeigen.

Die Warnleuchte, die es in jedem Auto gibt, leuchtet meines
(Halb-)Wissens erst dann, wenn bereits der Öldruck nicht mehr
aufgebaut werden kann. Das ist dann schon ein Notfall und man
sollte möglichst schnell anhalten, oder?

Wenn bei einer Autobahnfahrt und hoher Drehzahl diese Lampe leuchtet, ist es schon zu spät. Dann hat die Ölpumpe bereits lange Luft gesogen und die Lager sind angefressen/zerstört.

Noch eine Frage: Bei den Autos der Luxusklasse (z. B. BMW,
Mercedes) gibt es die Anzeige der Ölmenge bereits, richtig?

Ja, auch mein Chef hat so einen Benz. (E300 Turbodiesel Kombi; DAS Managerauto)

Oft genug hat diese Lampe geleuchtet, als er dann den Peilstab zog, war noch genug drin. Du siehst also, daß es die Hersteller mit diesen Anzeigen noch nicht so gut im Griff haben, zumal sich das Öl durch das umherwirbeln im Motor und die Temperaturunterschiede unterschiedlich verhält und schlecht messen läßt, was im übrigen per Schwimmerschalter geschieht.

Also: „Back to the Roots“ und raus mit dem Peilstab (der beim Bus ein Meter lang ist !! Interessant sind aber nur die unteren drei Zentimeter.

gruß

dennis

Hallo,
das Problem beim ölstand ist ja, daß sich dieser bei Bewegung des Autos sehr schnell verändert (erst recht bei Berg-und Talfahrten) und daher beim Fahren gar nicht zuverlässig angezeigt werden kann. Es gibt allerdings nicht nur bei Luxusautos mittlerweile eine Anzeige (meine Freundin hat eine in ihrem Renault), die beim Drehen des Zündschlüssels kurz den Ölstand anzeigt und dann wieder zurückgeht.

Gruß Alex

Vorsinnflutlich?
…das ist meiner Meinung nach nur die Kontrolle des Oelstandes. Heutzutage muss man sich doch da keinen Kopf drum machen. Synthetik-Oel rein…und bis zum naechsten Oelwechsel musst Du nix machen. Ausser die Oelwanne sifft wie verrueckt, aber das merkt man ja an den Lachen unter’m Auto.

Schmunzel…Tobi.

Hallo !

Du hast mit dem Ölmeßstab die einzige Möglichkeit, Dein Öl zu sehen!!!
Dort kannst Du erkennen, ob Dein Öl immer noch Öl ist, also sei froh, daß Du so etwas vorsintflutliches am Wagen hast.

Wäre Dein Wagen mit sogenannter „innovativer“ Ölmeßtechnik ausgestattet, würdest Du bei der ersten Fehlmeßung des Sensors an die Decke springen und sagen : Früher war alles besser!!!

Gruß Werner

Hallo Helmut:
die Meßmethode erscheint Dir vielleicht sintflutlich, ABER: Sie funktioniert störungsfrei, genau,billig,zuverlässig.
Wieso soll man eine störanfällige,teuere technische Lösung einbauen? Ist das zuviel verlangt mal den Meßstab rauszuziehen?
Die Autos werden nicht besser und nicht zuverlässiger je mehr Technik man einbaut.
Beim neuen BMW 7èr geht der Kofferaumdeckel elektrisch zu. Was soll das?
Das werde ich nie verstehen Gruß elmore

HI!

Die logische Konsequenz aus Deinen Aussagen ist es, zu Fuß zu gehen und in Höhlen zu wohnen.

Fakt ist, daß es durch moderne Sensorik kein Problem wäre, den Ölstand zu messen.
Eine Ölqualitätsmessung (schätzungsweise über Viskositätsmessung) gibt es bereits seit längerem. Bei BMW z.B. fließen diese Messergebnisse mit in die Serviceanzeige ein, welche anzeigt, wann die nächste Inspektion fällig ist.

Es ist also nichts anderes als eine Frage der Herstellkosten, auch eine Anzeige dafür und eine Uhr einzubauen.
Was der Kunde nicht verlangt, wird auch nicht eingebaut.

Grüße,

Mathias

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2 Like

Hallo.

um den Ölstand zu kontrollieren, statt die Ölmenge bequem von
einer Anzeige am Armaturenbrett abzulesen, wie es ja beim
Benzinstand schon seit Jahrzenten möglich ist.

Wenn Du kein Benzin mehr hast, geht nix kaputt; deswegen brauchst Du keine 100%ig exakte Anzeige. Genau die liefert aber der Meßstab, außerdem siehst Du den Zustand Deines Öls. Das bietet mit hinreichender Zuverlässigkeit kein System mit Sensor oder anderem Kinkerlitz.

Sinnvoll - als zusätzliche Ausstattung - ist m.E. ein Öldruckanzeiger. Der reagiert bereits bei abfallendem Öldruck und nicht erst dann, wie die rote Lampe, wenn es fast oder ganz zu spät ist. (Gab es beim ollen W123-Mercedes serienmäßig; wieso das abgeschafft wurde, hab’ ich nie verstanden).

Gruß kw

Hi Tobi

…das ist meiner Meinung nach nur die Kontrolle des
Oelstandes. Heutzutage muss man sich doch da keinen Kopf drum
machen. Synthetik-Oel rein…und bis zum naechsten Oelwechsel
musst Du nix machen.

hier irrst du leider. Anspruch auf eine Garantieleistung für eien
Motor hast du erst ab einem Ölverbrauch von mehr als einem Liter
pro 1000 km . Also anders ausgedrückt, alles was an Ölverbrauch
darunter liegt sehen die Hersteller als Normal an.
Und ich glaube da sind sie sich im wesentlichen einig.

Ausser die Oelwanne sifft wie verrueckt,
aber das merkt man ja an den Lachen unter’m Auto.

Öl muß nicht durch den Motorblock entweichen, so das es sichtbar
am Parkplatz wird.

Jo
*derregelmäßigdenölstandkontolliert*

Hallo Tobi!

Bei einem Auto mit Turbolader möchtest Du nicht wirklich, daß das Ding mal zu wenig Öl bekommt. Also lieber einmal mehr kontrolliert bevor es a)unangenehme Geräusche und b) eine hohe Rechnung gibt.

Übrigens: Nissan hat den bescheuertsten Ölmeßstab überhaupt. Im letzten Viertel nochmal geknickt. Da sieht man irgendein Geschmiere, aber keinen Ölstand.

Gruß

Tomcat

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der stab hat noch eine andere, gaenzlich andere, funktion,
naemlich die, dir zu zeigen wie der MOTOR von AUSSEN aussieht,
und ob nicht bspw etwa der luftfilter oder so rumgammelt, oder
irgendwo ein kabel schmurgelt.
der stab hat also mehr als einen sinn.

gute fahrt und> wer gut schmiert, der gut faehrt.
digi

Hi Helmut,
eine andere Lösung gibt es schon lange. Bei meinem Chrysler damals (79) gab es einen elektronischen Ölpeilstab. Wenn die Kontrolleuchte leuchtete, war der Ölstand zu gering, blinkte sie, war der Öldruck zu niedrig. Also, es war alles schon mal da, hat sich aber scheinbar nicht durchsetzen können. Allerdings kann man Schaumbildung oder Wasser im Öl auf diese Weise nicht feststellen. Recht gebe ich Dir allerdings in dem Punkt, das man bei einigen Fahrzeugen den Peilstab erstmal eine halbe Stunde suchen muss, da er irgendwo weit unten und nicht weiter kenntlich gemacht angebracht wurde. Man kanns mit den Spielereien auch übertreiben. Mein Auto meldet mir auf dem Bildschirm des Navi-Systems u.a. das eine Birne defekt ist, daß das Wischwasser aufgefüllt werden muss, der Ölstand zu niedrig ist, ich zur Inspektion muss und und und…
In ein paar Jahren besteht der ganze Spass am Autofahren nur noch daran, munter am Lenkrad zu drehen, der Rest geht automatisch.
Gruss Sebastian

Hi ihr beiden,
das ganze ist natuerlich relativ, (je nach Auto), und nicht auf hochgezuechtete Sportwagen (mit ebensolcher Fahrweise) oder uralt-Moehren zu beziehen. Aber ein normales Auto wird da keine Probleme machen. Der Turbo ist natuerlich tot wenn zu wenig Oel da ist, aber das ist die Kurbelwelle auch, das macht keinen Unterschied. Bei nem TDI (in meinem Fall von Audi, mit zuletzt 200.000km drauf) siehst Du den Oelverbrauch im Rueckspiegel, aber auch Ottomotoren sieht man’s an ob sie Oel verbrennen. Und wenn sie dass nicht tun, kann’s ja nur lecken. Und das wuerde man auch merken. Bei 5 liter Oel im Motor, und Service intervallen (nur fuer’s Oelwechseln) von ca 30.000km muss schon viel schief gehen, das der Motor zu wenig Oel hat.

Das ist zumindest meine Erfahrung.

Gruss, Tobi.
(Momentan mit Audi 5Zyl benziner unterwegs…)

Hallo Oki,

Sinnvoll - als zusätzliche Ausstattung - ist m.E. ein
Öldruckanzeiger. Der reagiert bereits bei abfallendem Öldruck
und nicht erst dann, wie die rote Lampe, wenn es fast oder
ganz zu spät ist. (Gab es beim ollen W123-Mercedes
serienmäßig; wieso das abgeschafft wurde, hab’ ich nie
verstanden).

Das frage ich mich auch. Ab der E-Klasse (W210) haben die bei MB das so sinnvolle Öldruckmeßgerät eingespart. Dieses sagt dem erfahrenen Anwender so viel mehr über den Zustand des Motors, daß ich es wirklich nicht missen möchte. Wenn der Öldruck nach längerer Autobahnfahrt bei etwa 1,2 bar liegt, weiß ich, daß es noch in Ordnung ist. Ist die Ölpumpe nicht mehr die beste, dauert es beim Kaltstart länger als 5-10 sec., bis der Öldruck aufgebaut ist. Wer vorher mit richtig schön viel Gas losfährt, hat nicht wirklich mehr lange was von seinen Lagern. Beim W124 hat man dann ja auch noch das tolle Ölstandwarngerät eingebaut, welches bei einem zu geringen Ölstand anspringt. In der Bedienungsanleitung sthet dann aber, daß man noch bis zum nächsten Tanken (also im ungünstigsten Fall etwa 700 km weiter) mit dem Wagen fahren kann. Wenn ich richtig informiert bin, ging früher übrigens eine Kapilare bis zum Armaturenbrett, die dann den Zeiger über eine Membran bewegt hat.

Gruß kw

Bis denn dann,

Felix

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten
Hallo,

so eine Anzeige müßte den Ölmeßstab ja nicht unbedingt ersetzen: Eine sinnvolle Ergänzung wäre sie zusammen mit einem Hinweis in der Bedienungsanleitung, dass die Anzeige nur ein ungefährer Richtwert ist und dass man bei geringer werdenden Anzeigewerten trotzdem mit dem Stab messen soll (damit wären die Autohersteller auch bei Gewährleistungsansprüchen aufgrund in Einzelfällen auftretenden Schäden durch eine ungenaue Anzeige aus dem Schneider).

Aber wie in einer Antwort steht, gibt es die Anzeige ja nicht nur bei Luxuswägen (auch ein Renault hat sie).Mein Golf hat sie nicht (Ok, ist auch schon fast 10 Jahre alt) und der erst ein Jahr alte Polo meiner Eltern auch nicht. Mal sehen was die Zukunft bringt, vielleicht gibt es dieses Feature ja bald bei immer mehr Autos.

CIAO
Helmut

Hallo Helmut,

Bei den neuen Mercedes CDI-Modellen gibt es kein Ölstab mehr im Motor. Der Meßstab brauchen nur noch die DB-Werkstätten als Werkzeug.
Im Automatikgetriebe gibts z.B. seit 1996 kein Ölstab mehr. Nur noch ne Verschlußkappe, die aussieht wie das Ende eines Meßstabes. Die Werkstatt benützt einen Ölstab, der als Werkzeug geführt wird.

Zum einen prüft sowieso fast niemand sein Ölstand. Bei den meißten Autos ist es auch nicht nötig, ausser es tropft in Mengen aus dem Motor.

grüsse
grey

Hi Tobi

lecken. Und das wuerde man auch merken. Bei 5 liter Oel im
Motor, und Service intervallen (nur fuer’s Oelwechseln) von ca
30.000km muss schon viel schief gehen, das der Motor zu wenig
Oel hat.

So viel muß da gar nicht schiefgehen. Gerade die langen Ölwechselintervalle sind ein relativ großes Problem, denn viele Autofahrer schauen nicht nach dem Öl. Da jedoch Ölverbräuche bis max. 1 Liter pro 1000km noch als normal angesehen werden kannst dir ausrechnen wie weit du damit kämst.
Aber selbst bei einem Ölverbrauch von 0,1 Litern pro 1000km hast du nach 30000km nur noch 2 Liter Öl im Motor - bei einer Füllmenge von 5 Litern garantiert zu wenig.

Grüßle
Frank K.

Man muß nicht mehr in Höhlen wohnen, aber nicht alles was eingebaut werden kann ist sinnvoll. Es gibt da viele Sachen die nur störanfälliger werden. Meine BMW (Motorrad 28 Jahre alt und zuverlässig)) hat beispielsweise noch einen Benzinhahn zur Umschaltung auf Reserve. Nach 25 Jahren mußte ich die Dichtung auswechseln (DM 3,00) funktioniert immer noch. Die Yamaha Virago hat einen elektrischen Schalter: Frag mal die Fahrer bei wie vielen der noch geht! Die Fehlerquote ist extrem hoch. Ein neuer Schalter kostet dann immerhin ca DM 200,-.
Also wieso soll man störanfällige teuer Teile als Verbraucher verlangen, wenn man nur Ärger mit hat? Nur auf dem neuesten technischen Stand zu sein?
Na. also weniger ist oft mehr!!!
Gruß elmore

Hallo,

mein Omega von 1991 hat neben der roten Öldruckleuchte noch eine gelbe Ölstandsleuchte. Wenn die im Leerlauf leuchtet, ist der Pegel an der unteren Markierung des Meßstabs. Also noch kein Grund, in Panik auszubrechen.
Ist sehr genau und sehr praktisch.

Gruss, Niels

Hi!

Gutes Argument.
Ich habe eine ´93er Virago, bei der der Benzinhahn anstandslos funktioniert.

Wenn man neue Sachen nicht probiert und vielleicht auch mal scheitert, bleibt man in der Höhle…

Nichts für ungut und Grüße,

Mathias

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