Ölmultis: Riesen-Extragewinn und niemanden störts?

Hallo Rainer,

Warum sollte die Regierung (…) da eingreifen,

Genau, warum sollte sie eingreifen?

warum greift der Staat beim Gaspreis ein?

davon ist mir nichts bekannt. Inwiefern greift der Staat beim Gaspreis ein?

Ich sehe da durchaus bei den Mineralölkonzernen Parallellen.
Das sind ähnlich wenige Unternehmen, die die Preise recht
willkürlich festlegen. Preiserhöhungen zum Ferienbeginn bei
allen Unternehmen, die nur durch den Ferienbeginn begründet
sind, sind durchaus eine Ausnutzung der Monopolstellung zum
Nachteil der Verbraucher.

Es gibt keine Monopolstellung bei Kraftstoffen. Es gibt ein Oligipol, d.h. wenige große Anbieter. Preisabsprachen sind nicht nachgewiesen, aber auch nicht erforderlich, weil die Anbieter die Preise der Konkurrenz ohne großen Aufwand herausfinden können.

Das gleiche findet bei Elektronikartikeln, Lebensmitteln usw. auch statt. Im Gegensatz zum Benzin sind die Verbraucher aber bei diesen Produkten sehr preissensitiv und rennen günstigen Angeboten hinterher, auch wenn es z.B. bei Milch und Butter nur um ein paar Cent geht.

Jeder Unternehmer wäre bescheuert, wenn er seine Ware systematisch nennenswert unterhalb des erzielbaren Höchstpreises verkaufen würde. Solange also die Autofahrer lieber vor dem Wochenende tanken als danach und lieber unmittelbar vor Feiertagen als ein paar Tage vorher oder danach, werden die Preise sich so entwickeln, wie das seit Jahren der Fall ist.

Weiter unten fragst Du übrigens Sinngemäß, was der Rohölpreis
mit dem Benzinpreis an der tankstelle zu tun hat.

Die Frage habe ich nicht gestellt, sondern ich habe mich über die völlig unsinnige und unseriöse Art der Darstellung amüsiert.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

warum greift der Staat beim Gaspreis ein?

davon ist mir nichts bekannt. Inwiefern greift der Staat beim
Gaspreis ein?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,685…

Gruß Rainer

Hallo,

warum greift der Staat beim Gaspreis ein?

davon ist mir nichts bekannt. Inwiefern greift der Staat beim
Gaspreis ein?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,685…

das ist nicht der Staat, sondern die Justiz und da geht es auch nicht um die Höhe der Preise, sondern um eine unzulässige AGB-Klausel. Insofern hat das mit dem Thema hier nichts zu tun.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

warum greift der Staat beim Gaspreis ein?

davon ist mir nichts bekannt. Inwiefern greift der Staat beim
Gaspreis ein?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,685…

das ist nicht der Staat, sondern die Justiz

die Justiz ist doch ein Instrument des Staates? Natürlich ist das ‚der Staat‘, der da seine Rechtsauffassung artikuliert.

und da geht es
auch nicht um die Höhe der Preise, sondern um eine unzulässige
AGB-Klausel. Insofern hat das mit dem Thema hier nichts zu
tun.

Dann lies noch einmal genauer. Da wird durchaus verlangt, daß bei der besonderen Stellung der Konzerne Preiserhöhungen objektiv begründet werden, weil es beim Gaspreis keinen echten Wettbwerb gibt. Das könnte mit exakt dem selben Recht auch von den Mineralölkonzernen verlangt werden. ‚Ferienbeginn‘ ist kein objektiver Grund.

Gruß Rainer

Wir sollten schon überlegen inwiefern wir auf
Rohstoffverbraucher gänzlich verzichten können(vor Allem auf
solche, die auf endliche Rohstoffe angewiesen sind)

Alle Rohstoffe sind endlich, von nachwachsenden mal abgesehen, die aber in vielen technischen Bereichen nicht nutzbar sind.

Gruß TL

Hallo,

die „Tanker“ bzw. Verbraucher haben nur einen sehr geringen Einfluß, selbst wenn alle nur bei Billigtankstellen vorfahren würden.

Die Multis brauchen noch nicht einmal Preisabsprachen zu treffen, es reicht, wenn sie sich gegenseitig beobachten, sehr leicht weil es sich um ein Oligopol handelt und keiner dem anderen weh tun will und wird. Einen ruinösen Preiskampf will keiner, außerdem gibt es da noch die OPEC…

Hier gibt es keinen freien Markt nach dem Motto die Nachfrage beeinflußt die Preise… Ein totaler Tankboykott wäre die einzig wirksame Maßnahme - doch das können die Verbraucher nicht durchziehen, selbst wenn sie wollten, denn sie würden dann die gesamte Wirtschaft ebenfalls lahmlegen - wie viele müßten dann ihrem Arbeitsplatz fern bleiben, könnten nicht mehr einkaufen gehen usw. usf.

Gruß,
p+p

Guten abend,

das ist nicht der Staat, sondern die Justiz

die Justiz ist doch ein Instrument des Staates?

ich hatte in diesem Zusammenhang Staat=Regierung gesetzt, aber das soll mal nicht weiter von Belang sein.

Dann lies noch einmal genauer. Da wird durchaus verlangt, daß
bei der besonderen Stellung der Konzerne Preiserhöhungen
objektiv begründet werden, weil es beim Gaspreis keinen echten
Wettbwerb gibt.

Der Wettbewerb spielt im Urteil in Randnummer 31 (von 41) eine Rolle und zwar auch nur im Hinblick auf die Prognose der Preise. Das ist aber für die Urteilsfindung ein relativ unbedeutender Punkt. Entscheidend ist hier die Ungültigkeit der Klausel, weil sie den Kunden unangemessen benachteiligt.

Aus dem Urteil:
Eine Preisanpassungsklausel in einem Erdgassondervertrag, nach der sich der neben einem Grundpreis zu zahlende Arbeitspreis für die Lieferung von Gas zu bestimmten Zeitpunkten ausschließlich in Abhängigkeit von der Preisentwicklung für extra leichtes Heizöl ändert, benachteiligt die Kunden des Gasversorgers - unabhängig von der Frage, ob dessen Gasbezugskosten in demselben Maße von der Preisentwicklung für Öl abhängig sind - unangemessen und ist gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB unwirksam, wenn ein Rückgang der sonstigen Geste-hungskosten des Versorgers auch bei dem Grundpreis unberücksichtigt bleibt.
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprec…

Das Urteil wäre - flappsig formuliert - also genauso ausgefallen, wenn die Kosten für einen Buchclub sich nach der Preisentwicklung bei Schweinebäuchen richteten.

Das könnte mit exakt dem selben Recht auch von
den Mineralölkonzernen verlangt werden. ‚Ferienbeginn‘ ist
kein objektiver Grund.

Das ist auch nicht der Grund, sondern steigende Nachfrage. So ist das nun einmal bei Märkten, auf denen sich der Preis nach Angebot und Nachfrage richtet. Ich frage mich nur, warum etwas, das beim Benzin nicht in Ordnung ist, bei Elektronikprodukten begeistert gefeiert wird.

Gruß
Christian

Nachfrager, das irrationale Wesen

die „Tanker“ bzw. Verbraucher haben nur einen sehr geringen
Einfluß, selbst wenn alle nur bei Billigtankstellen vorfahren
würden.

Die Multis brauchen noch nicht einmal Preisabsprachen zu
treffen, es reicht, wenn sie sich gegenseitig beobachten, sehr
leicht weil es sich um ein Oligopol handelt und keiner dem
anderen weh tun will und wird.

Die Marktstruktur von Lebensmitteleinzelhandel, Unterhaltungselektronikhandel und Mineralölprodukten ähneln sich: transparent und oligopolistisch (also viele Nachfrager und wenige Anbieter). Nur sind die Endabnehmer bei den ersten beiden hinter „Schnäppchen“ her wie der Teufel hinter der armen Seele, während sich die Autofahrer stumpf den Tank vollmachen, wenn ihnen gerade der Sinn danach steht.

Hinzu kommt, daß der Nachfrager beim Benzin meint, den richtigen Preis zu kennen, weil er ja den Rohölpreis im Auge hat. Daß der nur einen Faktor für den Preis bzw. die Herstellungskosten darstellt, wird gerne aus dem Auge verloren.

Darüber hinaus akzeptiert er die Preise für AV-Receiver, LCD-Bildschirme (wo es ja tatsächlich Preisabsprachen gegeben hat) oder Fleischwurst, ohne die Angemessenheit wirklich beurteilen zu können.

Einen ruinösen Preiskampf will
keiner, außerdem gibt es da noch die OPEC…

Ein ruinöser Preiskampf ist ja auch nicht erforderlich, weil der Verbraucher sich trotz des Preises (meckernderweise) den Tank vollmacht.

Hier gibt es keinen freien Markt nach dem Motto die Nachfrage
beeinflußt die Preise…

Natürlich gibt es einen freien Markt. Aber anstatt den Sprit da zu kaufen, wo er billiger ist, wird mit zwei Tonnen Stahl durch die halbe Stadt gekurvt, um Milchprodukte und Tomaten im Sonderangebot 5 Cent je Kilo billiger zu kaufen.

Ein totaler Tankboykott wäre die
einzig wirksame Maßnahme - doch das können die Verbraucher
nicht durchziehen,

Sie müßten sich nur so verhalten wie bei Milchprodukten, wo die preissensitive Nachfrage sogar die Erzeuger ruiniert.

selbst wenn sie wollten, denn sie würden
dann die gesamte Wirtschaft ebenfalls lahmlegen - wie viele
müßten dann ihrem Arbeitsplatz fern bleiben, könnten nicht
mehr einkaufen gehen usw. usf.

Ja, das Ende des Abendlandes ist immer ein gutes Argument. Besser wäre es, dort zu tanken, wo es billiger ist (und es ist meist woanders billiger, trotz Payback-Punkte und ADAC-Rabatt), was sich inzwischen sogar online herausfinden läßt. Außerdem könnte man auch vorausschauend tanken - also bspw. nicht vor sondern nach dem Wochenende.

Ich meine, mir soll es egal sein, so wenig Sprit wie ich kaufe. Nur verstehe ich bei all der Meckerei in der Bevölkerung nicht, warum sich keine Verhaltensänderung einstellen will.

Gruß
C.

Hallo,

sicherlich kann jeder Einzelne einiges tun, um billiger zu tanken. Ich wohne nicht allzuweit von Luxembourg entfernt, verbinde Einkäufe mit Tanken und tanke nur noch höchst selten in D oder F. Fahre ich aber lange Strecken, muß ich tanken, was sich bietet - besonders, wenn die Zeit nicht reicht, um Umwege zu einer billigeren Tankstelle zu fahren, oder es zu viele zusätzliche Km bedeuten würde.

Wer aber in einer Großstadt mit Dutzenden Tankstellen weiterhin bei einer teuren Marke tankt ist wirklich selber Schuld.

Andererseits sind berufstätige bzw. Viel-Fahrer, Urlaubsfahrer, besonders bei langen Strecken, nicht immer in der Lage eine billige Tankstelle oder das Montagstanken einzurichten.

Es gibt eben Grenzen in Bezug auf die Möglichkeiten, die jeder, je nach Umständen hat, das meinte ich, nicht den Untergang des Abendlandes. Pferdekutschen sind ja ganz nett, wenn man zu jenen gehört, die Pferdeäpfel als Gartendünger verwenden, doch zu der Zeit zurückdrehen möchte wohl niemand.

Gruß,
p+p

Hi Christian,

das ist nicht der Staat, sondern die Justiz

die Justiz ist doch ein Instrument des Staates?

ich hatte in diesem Zusammenhang Staat=Regierung gesetzt, aber
das soll mal nicht weiter von Belang sein.

OK. ‚Regierung‘ hatte ich nicht gemeint. Die wird dazu nicht gebraucht.

Dann lies noch einmal genauer. Da wird durchaus verlangt, daß
bei der besonderen Stellung der Konzerne Preiserhöhungen
objektiv begründet werden, weil es beim Gaspreis keinen echten
Wettbwerb gibt.

Der Wettbewerb spielt im Urteil in Randnummer 31 (von 41) eine
Rolle und zwar auch nur im Hinblick auf die Prognose der
Preise. Das ist aber für die Urteilsfindung ein relativ
unbedeutender Punkt. Entscheidend ist hier die Ungültigkeit
der Klausel, weil sie den Kunden unangemessen benachteiligt.

Aus dem Urteil:
Eine Preisanpassungsklausel in einem Erdgassondervertrag, nach
der sich der neben einem Grundpreis zu zahlende Arbeitspreis
für die Lieferung von Gas zu bestimmten Zeitpunkten
ausschließlich in Abhängigkeit von der Preisentwicklung für
extra leichtes Heizöl ändert, benachteiligt die Kunden des
Gasversorgers - unabhängig von der Frage, ob dessen
Gasbezugskosten in demselben Maße von der Preisentwicklung für
Öl abhängig sind - unangemessen und ist gemäß § 307 Abs. 1
Satz 1 BGB unwirksam, wenn ein Rückgang der sonstigen
Geste-hungskosten des Versorgers auch bei dem Grundpreis
unberücksichtigt bleibt.
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprec…

Eine andere ebenso schwammige passage daraus:

_Der Senat hat zwar grundsätzlich ein berechtigtes Interesse von Gasver-sorgungsunternehmen anerkannt, Kostensteigerungen während der Vertrags-laufzeit an ihre Normsonderkunden weiterzugeben (vgl. Senatsurteile vom 15. Juli 2009 - VIII ZR 225/07, aaO, und VIII ZR 56/08, aaO). Die Schranke des § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB ist jedoch überschritten, wenn Preisanpassungsbe-stimmungen dem Verwender die Möglichkeit einräumen, über die Abwälzung konkreter Kostensteigerungen hinaus den zunächst vereinbarten Preis ohne jede Begrenzung anzuheben und so nicht nur eine Gewinnschmälerung zu vermeiden, sondern einen zusätzlichen Gewinn zu erzielen _

Das Urteil wäre - flappsig formuliert - also genauso
ausgefallen, wenn die Kosten für einen Buchclub sich nach der
Preisentwicklung bei Schweinebäuchen richteten.

Das ist richtig.
Trotzdem zeiht sich durch die gesamte Urteilsbegründung der Vorwurf, die Unternehmen würden ihre Stellung am Markt unberechtigt dazu nutzen, ihren Gewinn nach Belieben durch ungerechtfertigte Preissteigerungen zu erhöhen.

Das könnte mit exakt dem selben Recht auch von
den Mineralölkonzernen verlangt werden. ‚Ferienbeginn‘ ist
kein objektiver Grund.

Das ist auch nicht der Grund, sondern steigende Nachfrage.

*gg* Das wäre richtig, wenn es da einen Wettbewerb geben würde. :smile:

So ist das nun einmal bei Märkten, auf denen sich der Preis nach
Angebot und Nachfrage richtet.

Das ist beim Benzin eben nicht der Fall. Die Mineralölkonzerne diktieren die Preise, ein Wettbererb findet da nicht statt.

Ich frage mich nur, warum
etwas, das beim Benzin nicht in Ordnung ist, bei
Elektronikprodukten begeistert gefeiert wird.

Weil es bei den Elektroprodukten einen Wettbewerb gibt. Beim Benzin nicht. Daß der Benzinpreis eben nicht durch Wettbewerb entsteht, sondern von den Minaralölkonzernen beliebig festgelegt wird, ist ja das Problem.

Gruß Rainer

Hallo nochmal,

ausgefallen, wenn die Kosten für einen Buchclub sich nach der
Preisentwicklung bei Schweinebäuchen richteten.

Das ist richtig.
Trotzdem zeiht sich durch die gesamte Urteilsbegründung der
Vorwurf, die Unternehmen würden ihre Stellung am Markt
unberechtigt dazu nutzen, ihren Gewinn nach Belieben durch
ungerechtfertigte Preissteigerungen zu erhöhen.

Das ist Deine Interpretation.

Das könnte mit exakt dem selben Recht auch von
den Mineralölkonzernen verlangt werden. ‚Ferienbeginn‘ ist
kein objektiver Grund.

Das ist auch nicht der Grund, sondern steigende Nachfrage.

*gg* Das wäre richtig, wenn es da einen Wettbewerb geben
würde. :smile:

Du irrst.

So ist das nun einmal bei Märkten, auf denen sich der Preis nach
Angebot und Nachfrage richtet.

Das ist beim Benzin eben nicht der Fall. Die Mineralölkonzerne
diktieren die Preise, ein Wettbererb findet da nicht statt.

Kraftstoff ist ein Produkt, nach dessen Herstellung nur noch Vertrieb und Verwaltung Eingang in den Preis finden. Große Abweichungen zwischen den einzelnen Anbietern sind aus diesem Grunde ohnehin nicht zu erwarten.

Ich frage mich nur, warum
etwas, das beim Benzin nicht in Ordnung ist, bei
Elektronikprodukten begeistert gefeiert wird.

Weil es bei den Elektroprodukten einen Wettbewerb gibt. Beim
Benzin nicht. Daß der Benzinpreis eben nicht durch Wettbewerb
entsteht, sondern von den Minaralölkonzernen beliebig
festgelegt wird, ist ja das Problem.

Das mag die Wahrnehmung sein, aber die täuscht. Die Zahl der großen Elektronikhändler in Deutschland ist kleiner als die der großen Kraftstoffanbieter und im Lebensmittelhandel sieht es nicht anders aus. Daß der Wettbewerb beim Sprit weniger intensiv ist, hat zwei
Gründe: weniger komplexes Produkt (s.o.) und anderes Verhalten der Nachfrager.

Aber es ist natürlich leichter, den Spritanbietern die Schuld (für was auch immer) zu geben.

Gruß
Christian

Auch noch einmalHhallo,

ausgefallen, wenn die Kosten für einen Buchclub sich nach der
Preisentwicklung bei Schweinebäuchen richteten.

Das ist richtig.
Trotzdem zeiht sich durch die gesamte Urteilsbegründung der
Vorwurf, die Unternehmen würden ihre Stellung am Markt
unberechtigt dazu nutzen, ihren Gewinn nach Belieben durch
ungerechtfertigte Preissteigerungen zu erhöhen.

Das ist Deine Interpretation.

Das steht da so deutlich, daß ich da keinen Interpretationsspielraum sehe.

Das könnte mit exakt dem selben Recht auch von
den Mineralölkonzernen verlangt werden. ‚Ferienbeginn‘ ist
kein objektiver Grund.

Das ist auch nicht der Grund, sondern steigende Nachfrage.

*gg* Das wäre richtig, wenn es da einen Wettbewerb geben
würde. :smile:

Du irrst.

So ist das nun einmal bei Märkten, auf denen sich der Preis nach
Angebot und Nachfrage richtet.

Das ist beim Benzin eben nicht der Fall. Die Mineralölkonzerne
diktieren die Preise, ein Wettbererb findet da nicht statt.

Kraftstoff ist ein Produkt, nach dessen Herstellung nur noch
Vertrieb und Verwaltung Eingang in den Preis finden. Große
Abweichungen zwischen den einzelnen Anbietern sind aus diesem
Grunde ohnehin nicht zu erwarten.

Dafür schwanken die Preise in sehr kurzer Zeit aber sehr stark. Besonders hoch sind sie dann, wenn sich voraussichtlich überdurchschnittlich viele Kunden in einer Gegend bewegen, in der sie sich nicht auskennen und auch keine Möglichkeit haben, das Tanken auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Ich frage mich nur, warum
etwas, das beim Benzin nicht in Ordnung ist, bei
Elektronikprodukten begeistert gefeiert wird.

Weil es bei den Elektroprodukten einen Wettbewerb gibt. Beim
Benzin nicht. Daß der Benzinpreis eben nicht durch Wettbewerb
entsteht, sondern von den Minaralölkonzernen beliebig
festgelegt wird, ist ja das Problem.

Das mag die Wahrnehmung sein, aber die täuscht. Die Zahl der
großen Elektronikhändler in Deutschland ist kleiner als die
der großen Kraftstoffanbieter und im Lebensmittelhandel sieht
es nicht anders aus. Daß der Wettbewerb beim Sprit weniger
intensiv ist, hat zwei
Gründe: weniger komplexes Produkt (s.o.) und anderes Verhalten
der Nachfrager.

Und vor allem eine schnelle Anpassung an den Preis der Mitbewerber, ohne daß Absprachen nachweisbar wären. Der Preis ist dann besonders hoch, wenn der Kunde zu jedem Preis kaufen muss. Wenn ich mit vollem Tank los fahre und 500km weit vom Heimatort entfernt bin, muss ich tanken, um wieder nach Hause zu kommen. Genau dann steigt der Preis.

Aber es ist natürlich leichter, den Spritanbietern die Schuld
(für was auch immer) zu geben.

Von einer Schuld ist gar nicht die Rede. Die Rede isrt davon, daß die Mineralölkonzerne ihre Marktstellung und die Tatsache, daß sie praktisch keinem Wettbewerb unterliegen zur Gewinnmaximierung ausnutzen. Die Preise steigen genau dann bei allen Anbietern gleichmäßig, wenn die Kunden sich nicht frei entscheiden können ob sie kaufen möchten oder nicht.

So ist das nun einmal bei Märkten, auf denen sich der Preis nach
Angebot und Nachfrage richtet.

Das ist exakt das Gegenteil. Genau das vermeiden die Minerlölkonzerne durch Anpassung statt Wettbewerb.

Gruß Rainer

Hallo,

Kraftstoff ist ein Produkt, nach dessen Herstellung nur noch
Vertrieb und Verwaltung Eingang in den Preis finden. Große
Abweichungen zwischen den einzelnen Anbietern sind aus diesem
Grunde ohnehin nicht zu erwarten.

Dafür schwanken die Preise in sehr kurzer Zeit aber sehr
stark. Besonders hoch sind sie dann, wenn sich voraussichtlich
überdurchschnittlich viele Kunden in einer Gegend bewegen, in
der sie sich nicht auskennen und auch keine Möglichkeit haben,
das Tanken auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Angebot und Nachfrage, wie ich sagte. Daß der Preis für Gänse zu St. Martin nicht nach oben schnellt, liegt einfach daran, daß die Kunden bei Lebensmitteln viel stärker auf die Preise schauen.

der großen Kraftstoffanbieter und im Lebensmittelhandel sieht
es nicht anders aus. Daß der Wettbewerb beim Sprit weniger
intensiv ist, hat zwei
Gründe: weniger komplexes Produkt (s.o.) und anderes Verhalten
der Nachfrager.

Und vor allem eine schnelle Anpassung an den Preis der
Mitbewerber, ohne daß Absprachen nachweisbar wären.

Das ist bei Elektronik und Lebensmitteln nicht anders. Wenn man sich die Mühe macht, sieht man eindrucksvolle Preissprünge u.a. bei Elektronik in den einschlägigen online-shops. Dort ändern sich die Preise teilweise im Stundentakt. Auch Lidl und Aldi haben sich Preisschlachten mit ihren wöchentlichen Angeboten geliefert, wobei auch im Gespräch war, ob wechselseitig Spione installiert worden waren, die geplante Angebote der Konkurrenz übermittelten.

Die schnelle Preisanpassung ist also nichts, was beim Benzinpreis eine Besonderheit wäre.

Der Preis
ist dann besonders hoch, wenn der Kunde zu jedem Preis kaufen
muss. Wenn ich mit vollem Tank los fahre und 500km weit vom
Heimatort entfernt bin, muss ich tanken, um wieder nach Hause
zu kommen. Genau dann steigt der Preis.

Ja, Angebot und Nachfrage.

Aber es ist natürlich leichter, den Spritanbietern die Schuld
(für was auch immer) zu geben.

Von einer Schuld ist gar nicht die Rede. Die Rede isrt davon,
daß die Mineralölkonzerne ihre Marktstellung und die Tatsache,
daß sie praktisch keinem Wettbewerb unterliegen zur
Gewinnmaximierung ausnutzen. Die Preise steigen genau dann bei
allen Anbietern gleichmäßig, wenn die Kunden sich nicht frei
entscheiden können ob sie kaufen möchten oder nicht.

Doch, die Kunden könnten sich entscheiden. Sie könnten z.B. eine Woche vor der Reise tanken und nicht unmittelbar vor der Reise. Dafür fehlt die Voraussicht und die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen.

So ist das nun einmal bei Märkten, auf denen sich der Preis nach
Angebot und Nachfrage richtet.

Das ist exakt das Gegenteil. Genau das vermeiden die
Minerlölkonzerne durch Anpassung statt Wettbewerb.

Ich werde Dich vom Gegenteil offensichtlich nicht überzeugen können, daher endet meine Diskussionsteilnahme hier. Wie ich schrieb: es ist leichter, anderen die Schuld zu geben, anstatt sein eigenes Verhalten zu hinterfragen.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

Ich werde Dich vom Gegenteil offensichtlich nicht überzeugen
können, daher endet meine Diskussionsteilnahme hier.

Stimmt. :smile: Andere unternehmen wären für das selbe verhalten zu direkten aber verbotenen Absprachen gezwungen.

Wie ich
schrieb: es ist leichter, anderen die Schuld zu geben, anstatt
sein eigenes Verhalten zu hinterfragen.

Mit eigenem Verhalten hat das mal wieder, wie so oft, gar nichts zu tun. :smile: Ich tanke praktisch immer, wenn der Sprit günstig ist an einer freien Tankstelle, die deutlich günstiger ist, als die Markentankstellen. Daß ich mir Urlaubsreisen nicht leisten kann halte ich nun aber nicht für eine Tugend.

Gruß Rainer

Es ist zum Heulen. Da schreibt man sich die Finger wund und keinen kümmerts.

Einfach an den guten alten Stammtischparolen festhalten ist ja auch viel einfacher.

Aber, hey, schreib ichs halt nochmal:

**Die Ölkonzerne machen ihre Gewinne nicht mit Benzin. Die Margen für Benzin sind gräßlich. Die Gewinne kommen fast ausschließlich aus dem Upstream-Bereich.

Die Ölmultis haben in den letzten Jahren in Europa reihenweise Tankstellen verkauft und Raffinerien geschlossen weil das Geschäft so unlukrativ ist.**

Warum versuchen so wenige Leute BEIDE verfluchten Seiten der Medaille anzuschauen statt am eigenen simplen Weltbild festzuhalten. Die FAKTEN sind da draußen. Ihr müsst sie euch nur mal zu Gemüte führen.

Hi,

Weil es bei den Elektroprodukten einen Wettbewerb gibt. Beim
Benzin nicht. Daß der Benzinpreis eben nicht durch Wettbewerb
entsteht, sondern von den Minaralölkonzernen beliebig
festgelegt wird, ist ja das Problem.

Wenn das so wäre, würden die Benzinpreise nie sinken. Sie tun es aber. Oder glaubst Du, daß die Mineralölkonzerne plötzlich ihre Menschenfreundlichkeit entdecken?

Gruß S

Nun ja exc,

du frägst warum sich das Deutschland der Autofahrer nicht ändert?
Ganz einfach - denn die Reihenfolge der wichtigsten Dinge im Leben eines Deutschen sind…

  1. das Auto
  2. Formel 1-Rennen anschauen (Werbeveranstaltung der Mineralöl-Industrie und der Autoindustrie)
  3. Spritpreise vergleichen
  4. Zu Verbrauchermärkten/Baumärkten in die Peripherie fahren mit dem SUV,6 l 160 PS
  5. Autowaschen und auf Hochglanz polieren
    5 a) Reifen wechseln und Werkstatttermin für ominöse „Kundendienste“ vereinbaren
  6. die Familie
    6a) - bei Singles?! Ich glaube 1-5a

Anm.:Bei Hausbesitzern kommt noch vor Punkt 6) das Vergleichen der Heizölpreise verbunden mit einem ganztägigen telefonischem handeln mit diversen Ölhändlern hinzu ,um durchschnittlich 0,3 Cent je Liter.

Die Bundesregierung müsste, um die Geburtenrate auf ein auskömmliches Niveau zu heben, einfach eine Steuerermäßigung für PKW mit ausreichenden und entsprechendem Platzangebot schaffen - schon wären die Deutschen wieder das zeugungsfreudigste europäische Land!

Gruß

Wader Hans

Hi,

Ganz einfach - denn die Reihenfolge der wichtigsten Dinge im
Leben eines Deutschen sind…

  1. das Auto
  2. Formel 1-Rennen anschauen (Werbeveranstaltung der
    Mineralöl-Industrie und der Autoindustrie)
  3. Spritpreise vergleichen
  4. Zu Verbrauchermärkten/Baumärkten in die Peripherie fahren
    mit dem SUV,6 l 160 PS
  5. Autowaschen und auf Hochglanz polieren
    5 a) Reifen wechseln und Werkstatttermin für ominöse
    „Kundendienste“ vereinbaren
  6. die Familie
    6a) - bei Singles?! Ich glaube 1-5a

Ich bin auch ein Deutscher, meine Prioritätenliste sieht ein wenig anders aus.

Die Bundesregierung müsste, um die Geburtenrate auf ein
auskömmliches Niveau zu heben, einfach eine Steuerermäßigung
für PKW mit ausreichenden und entsprechendem Platzangebot
schaffen - schon wären die Deutschen wieder das
zeugungsfreudigste europäische Land!

Und wovon träumst Du nachts? Die Leute würden sich dann, auch als Single, riesige Autos kaufen und alleine darin rumfahren (tun sie das nicht heute schon?). Außerdem macht die Steuer bei den Fahrzeugkosten einen eher kleinen Teil aus.

Gruß S

Oh du Glücklicher!

So bist du ein Ausnahme-Deutscher!

Ich habe das Alleinfahren noch vergessen,du hast recht!Nur ja niemand mitnehmen,schadet dem Auto.
Aufgrund einer Initiative haben wir einmal Mütter angesprochen, die tagtäglich ihr einziges Kind zur Schule chauffieren.Es waren hundert Mütter.Würde jede Mutter also ein Kind zusätzlich mitnehmen wären schlagartig 50 Autos weniger unterwegs.Ja ich weiss,blöde Idee, vollkommen abwegig.Geht nicht an,dass man sich auch noch über die Umpünktlichkeit des anderen Kindes aufregen muss., und überhaupt das mit dem Versicherungsschutz - wenn dann was passiert gibt es nur Ärger…

Vegiss es,sagten auch die Mütter und Väter, nicht machbar,Träumereien.

Vor kurzem sprach ich mit einem jungen Ehepaar ohne Kind, das gerade ein Haus baut.Chic,wie sie denn ihr Haus beheizen würden? Mit einer moderne Ölheizungsanlage mit Eco-Funktion.Aha!?
Warum keine andere Heizquelle? Nun, das wäre die günstigste Variante, bezogen auf den Einbaupreis.Darauf müsse man schließlich auch schauen!
Sie fuhren dann später mit ihrem neuen BMW Touring (geleast), zum Einkaufen in den 5 Km entfernten Aldi-Billigmarkt.

Gruß

Wader Hans

6a) - bei Singles?! Ich glaube 1-5a

Ach, so ein Unsinn. Du schließt entweder von Dir auf andere oder bastelst Dir ein Menschenbild zurecht, damit es zu Deinen Vorstellungen paßt.

C.