Ölmultis: Riesen-Extragewinn und niemanden störts?

Hallo Wirtschaftspolitikinteressierte,

ich habe eben ein bisschen recherchiert, wie sich in den letzten drei Jahren der Spritpreis in Relation zum Ölpreis entwickelt hat und mir eine kleine Grafik erstellt. Ich war erschrocken, wie extrem die beiden Kurven im Diagramm, insbesondere ab Mitte 2008, auseinander laufen!
Der Quotient - Spritpreis/Ölpreis - hat sich seitdem extrem vergrößert, ohne dass nennenswerte zusätzliche Abgaben oder Steuern eingeführt wurden. Waren es Anfang 2008 noch 1,42 (€cent/l[Super])/($/barrel[Rohöl]), so sind wir inzwischen bei 1,75! Das bedeutet, dass die Spanne um 23 % auseinander gegangen ist. Diese 23 % müssen folglich zusätzlich irgendwo in der Tasche der Ölkonzerne verschwinden…

Warum lässt die Politik diese grenzenlose und willkürliche Abzocke zu, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren? In fast allen anderen Bereichen wird akribisch kontrolliert, dass auch jaa nicht zu hohe Gewinne entstehen; werden Konzerne zum Unbundling gezwungen und hier kräht kein Hahn danach!?

Zuerst dachte ich - klar, mit dieser Aktion wachsen auch die Steuereinnahmen, das käme dem Staat ja allzu recht. Aber man könnte doch die Steuersätze einfach weiter erhöhen, sodass die steuerlichen Einnahmen gleich hoch bleiben oder geringfügig steigen und den Ölkonzernen auf die Hände klopfen und Höchstpreise in Relation zum Ölpreis vorschreiben.

Ich habe die schwere Vermutung, dass die Verantwortlichen mit netten Schmiergeldsummen zum Schweigen über dieses Thema gebracht werden…
Was meint ihr dazu?

MfG Marius

In
fast allen anderen Bereichen wird akribisch kontrolliert, dass
auch jaa nicht zu hohe Gewinne entstehen;

In welchen Bereichen wäre das denn so?

Ich habe die schwere Vermutung, dass die Verantwortlichen mit
netten Schmiergeldsummen zum Schweigen über dieses Thema
gebracht werden…
Was meint ihr dazu?

Deine Vermutung ist falsch. Die Antwort ist, daß die Kunden die Preise bezahlen und solange das der Fall ist, erhöht jeder Anbieter seine Preise, weil alles andere Zeugnis von Blödheit wäre.

Das Thema mit den Preisabsprachen ist übrigens vom Tisch. Man hat festgestellt, daß auf den riesigen Tafeln vor Tankstellen die aktuellen Preise stehen und diese Tafeln auch von der Konkurrenz zu lesen sind.

Gruß
C.

Das Problem ist schlicht und ergreifend, dass du keine Ahnung hast, wie das mit den Spritpreisen und den Ölpreisen funktioniert.

Vielleicht mal eine grundsätzliche Aussage vorneweg:

Die Ölkonzerne verdienen derzeit praktisch kein Geld mehr mit Benzin. Man bezeichnet den Sektor der Ölindustrie in dem Öl verarbeitet und die Verarbeitungsprodukte verkauft werden auch als „downstream“. Dieser Sektor steckt in Europa seit längerem in der Krise, was dazu geführt hat, dass deutsche Raffinerien verkauft wurden und z.B. in Frankreich ganze Tankstellennetze den Besitzer gewechselt haben. Die großen Gewinne der ‚Ölmultis‘ kommen aus dem Upstreamsektor.

Alle Gewinnsteigerungen der letzten paar Jahre sind auf den anziehenden Ölpreis zurückzuführen.

Anders formuliert: Du vergleichst zwei separate Geschäftsbereiche in einer Firma und wunderst dich warum, der wenig profitable seine Preise nicht senkt, wenn doch der profitable soviel Gewinn macht.

Ein weiterer Umstand der gern vergessen wird ist, dass man aus Öl eine ganze Reihe von Produkten gewinnt. Und das in mehr oder weniger konstanten Verhältnissen - ich bekomme also immer eine ganze Palette von Produkten.

Das bedeutet: Wenn ein Produkt weniger nachgefragt wird, muss ich es trotzdem produzieren und dann im Zweifel sehr billig verkaufen, wenn ich es überhaupt loswerde (der zusammenbrechende Absatzmarkt für Schmieröl während der Automobilkrise in Deutschland hat sich da empfindlich bemerkbar gemacht). Auch das beeinflusst natürlich den Benzinpreis. Wenn ein einzelnes Produkt schlecht geht müssen alle anderen Produkte teurer werden.

Ein großes Problem dabei ist, dass man Raffinerien nichtmal eben stillegen kann und das man die Raffinerieprodukte nur recht kurz lagern kann.

Wie du siehst:

Es gibt keinen so simplen Zusammenhang zwischen Ölpreis und Benzinpreis.

Oh und nochwas:

Der Gewinn, den so ein Ölmulti pro Liter Benzin macht, liegt so etwa bei 1ct…

Ich hab mich bei meiner ersten Antwort so in Rage geschrieben, dass ich ein paar offensichtliche Fehler gar nicht beachtet habe und darüber hinaus, ein Teil der Antwort an der eigentlichen Frage vorbei ging.

Also mal ruhiger:

Zum einen vergleichst du €-Preise mit $-Preisen. Hast du den Kursunterschied rausgerechnet?

Zum anderen ergibt sich der Benzinpreis aus einer Reihe von Faktoren (grob):

Rohölpreis (gemittelt) + Herstellungskosten + Steuern + Gewinnmarge

Du hast stillschweigend den ersten Faktor betrachtet und angenommen alle anderen Faktoren bleiben konstant und nur die Gewinmarge ändert sich. Dies ist natürlich nicht so.

Zum einen kann deine Statistik schon deswegen nicht stimmen, weil es ‚den‘ Ölpreis real nicht gibt. Es gibt etliche Ölsorten, mit unterschiedlichen Preisen aus denen sich unterschiedlich gut verschiedene Produkte herstellen lassen. Die Preiskalkulation ist daher ziemlich komplex.

Die Herstellungskosten dürften sich in den letzten Jahren auch erhöht haben. Allein schon weil die Löhne sich ständig erhöhen (ja, in der Erdöbranche ist das tatsächlich noch der Fall :wink: ). Dazu kommen so Kleinigkeiten wie verschärfte Umweltauflagen, Beimischzwang von Biosprit, steigende Strom, Gas, Wasserpreise etc. etc. etc.

Was Steuern angeht, so gebe ich zu, weiss ich nicht ob was hinzu gekommen ist. Wurde nicht die Ökosteuer irgendwann in der Zeit eingeführt wo das „Auseinanderklaffen“ beginnt?

Last but not least, hatte ich ja bereits erwähnt, dass so ein Ölkonzern an einem Liter Benzin maximal 1ct verdient. Wenn er Glück hat.

streicht die vermutung ökosteuer. die gibts schon etwas länger :smile:

Hallo Zerschmetterling,

Zum einen vergleichst du €-Preise mit $-Preisen. Hast du den
Kursunterschied rausgerechnet?

Schande über mich, das habe ich in meiner übereilten Rechnung in der Tat nicht berücksichtigt, da ich die Kursschwankungen etwas unterschätzt hatte. Die könnten die Entwicklung durchaus unterstützt haben.
Wenn ich aber sehe, wie nahezu konstant das Spritpreisniveau dieses Jahr war und ist und noch einen Blick in die Kurskurve des Euros zum Dollar von 2010 werfe, muss ich feststellen, dass ein Zusammenhang zwischen Kurs und Preisverhältnis nicht erkennbar ist, denn auch dieses Jahr ging es ziemlich ab und auf (1,45 -> 1,20 -> 1,40).

Zum anderen ergibt sich der Benzinpreis aus einer Reihe von
Faktoren (grob):

Rohölpreis (gemittelt) + Herstellungskosten + Steuern +
Gewinnmarge

Die Herstellungskosten sollten sich in so einem kurzen Zeitraum, wie ich betrachtete, nicht so drastisch erhöht haben… Es handelt sich schließlich um einige Monate, in denen die Schere so auseinanderging. Die Steuersätze waren im betrachteten Zeitraum auch konstant.

Zum einen kann deine Statistik schon deswegen nicht stimmen,
weil es ‚den‘ Ölpreis real nicht gibt. Es gibt etliche
Ölsorten, mit unterschiedlichen Preisen aus denen sich
unterschiedlich gut verschiedene Produkte herstellen lassen.
Die Preiskalkulation ist daher ziemlich komplex.

Das ist mir durchaus klar. Ich wollte ja auch nur überschlagsmäßig rangehen und nicht bis auf die hundertste Kommastelle genau rechnen.

Die Herstellungskosten dürften sich in den letzten Jahren auch
erhöht haben. Allein schon weil die Löhne sich ständig erhöhen
(ja, in der Erdöbranche ist das tatsächlich noch der Fall :wink:
). Dazu kommen so Kleinigkeiten wie verschärfte
Umweltauflagen, Beimischzwang von Biosprit, steigende Strom,
Gas, Wasserpreise etc. etc. etc.

siehe oben

Last but not least, hatte ich ja bereits erwähnt, dass so ein
Ölkonzern an einem Liter Benzin maximal 1 ct verdient. Wenn er
Glück hat.

Das ist eine reine Behauptung, deren Beleg oder Beweis ich nirgends finde… Solange dem so ist, möchte ich ihr keinen Glauben schenken.

MfG Marius

Hallo,

solange das teuerste am Benzin immer noch die Steuern sind, wird der Staat sich schwertun, über den Verdienst derjenigen zu meckern, die für diesen eine direkte Gegenleistung erbringen.

Gruß,
Markus

Zum anderen ergibt sich der Benzinpreis aus einer Reihe von
Faktoren (grob):

Rohölpreis (gemittelt) + Herstellungskosten + Steuern +
Gewinnmarge

Die Herstellungskosten sollten sich in so einem kurzen
Zeitraum, wie ich betrachtete, nicht so drastisch erhöht
haben… Es handelt sich schließlich um einige Monate, in
denen die Schere so auseinanderging. Die Steuersätze waren im
betrachteten Zeitraum auch konstant.

Eben war noch die Rede von 2008 bis 2010, was denn nun? Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du die Grafiken mal postest, am besten zusammen mit den Quellen (photobucket oder imageshack).

Das ist mir durchaus klar. Ich wollte ja auch nur
überschlagsmäßig rangehen und nicht bis auf die hundertste
Kommastelle genau rechnen.

Du rechnest in Centbeträgen, da spielt das schon eine Rolle.

Das ist eine reine Behauptung, deren Beleg oder Beweis ich
nirgends finde… Solange dem so ist, möchte ich ihr keinen
Glauben schenken.

Tja, google doch einfach mal ‚Gewinnmarge Benzin‘ und lies. Oder lies das wunderbare Buch Oil 101 von Downey. Was glaubst du, warum Shell 2 von 3 Raffinerien in Deutschland schliessen will? Weil die Gewinnmargen pro Barrel inzwischen so knapp über dem reinen Verkaufspreis liegen, dass es sich nur noch lohnt das Zeug zu raffinieren, wenn du riesige Raffineriekapazitäten hast.

Die ständig sinkende Nachfrage nach Benzin tut ihr ihriges dazu.

Eben war noch die Rede von 2008 bis 2010, was denn nun?
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du die Grafiken mal
postest, am besten zusammen mit den Quellen (photobucket oder
imageshack).

Der Betrachtungszeitraum war 2008 bis 2010, aber der Zeitraum, in dem die Schere so aufging beschränkts sich auf einige Monate.

http://img690.imageshack.us/img690/7403/spritabzocke…

Du rechnest in Centbeträgen, da spielt das schon eine Rolle.

Ich wollte letztendlich mit Prozent rechnen und da habe ich keine Kommastellen…

http://img690.imageshack.us/img690/7403/spritabzocke…

Was ist das denn für ein Unsinn? Da kannst Du ja genauso gut Sonnenscheindauer gegen Briefporto in einem Diagramm darstellen - oder Goldpreis gegen Tabaksteuer.

Und dann noch links linear und rechts logarithmisch - und links Euro und rechts in Dollar. Da weiß man ja gar nicht, ob man lachen oder weinen soll.

Na. Die Grafik hilft doch.

Sie setzt unmittelbar vor Beginn der Wirtschaftskrise ein. Berechnet man nach deinem Vorbild die Verhältnisse kommen auch die Zahlen raus, die du hingeschrieben hast.

Dennoch bist du unehrlich, denn der Blick auf die entstehende Kurve zeigt sehr schnell, dass es keinesfalls eine Schere gibt, die seit 2008 immer weiter aufklafft. Das Gegenteil ist der Fall.

http://img571.imageshack.us/img571/2808/kurveneu.jpg

Trägt man mal aus Jux, das von dir angesprochene Verhältnis als Kurve auf, zeigt sich sehr schnell, dass das von dir gegebene Startverhältnis von der Wirtschafts und Finanzkrise drastisch verändert wurde und sich seit dem Peak im vierten Quartal 2008 so langsam wieder normalisiert.

Gemeinsam mit den Preisveränderungen in den Herstellungskosten der letzten 2 Jahre, sehe ich keine Grundlage für die von die gemachten Behauptungen.

Hinzu kommt, dass schlicht die Daten aus den Jahren davor fehlen. Nur die Preisentwicklung während einer Krise und wenige Monate davor zu sehen läßt wohl kaum echte Schlüsse zu.

PS: Wenn du dich wunderst warum die Kurven nicht ganz mit deinen Werten beginnen: Du hast deine Kurven anscheinend per Hand gemalt, jedenfalls sind deine Achsenabschnitte nicht regelmäßig.

die kurven sind schon beide linear. Die Achsenabschnitte sind nur recht unsauber bezeichnet.

Ich denke, zur Erklärung, du hast vergessen, wir haben eine CDU/FDP-Regierung. FDP ist eine Partei für Unternehmen. Diese wird doch von den Unternehmen bezahlt. Da können die doch nichts gegen Unternehmen tun.

Hallo,

Warum lässt die Politik diese grenzenlose und willkürliche
Abzocke zu, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren?

Das nennt man Marktwirtschaft (ohne den Zusatz sozial) oder Kapitalismus oder Neo-Lieberalismus oder Globalisierung oder freie Marktwirtschaft oder volkstümlich Abzocke!

Warum sollte die Regierung -neo-liberal/konservativ, asozial- da eingreifen, wenn sie es auch bei anderen Industriebereichen nicht tut?

Gruß,
p+p

Hallo,

Warum sollte die Regierung -neo-liberal/konservativ, asozial- da eingreifen, wenn sie es auch bei anderen Industriebereichen nicht tut?

Weil sie keine sozialistische ist? Weil sie über keinen Zugriff auf Ölquellen verfügt?
Was sollte sie denn tun? Ein Importverbot verhängen?
Was bei einer zentralverwalteten Staatswirtschaft passiert, haben wir ja schon gesehen? Was sind also realistische Lösungen?
Und greift der Staat nicht bereits ganz massiv in den Treibstoffpreis ein?

Grüße

Hallo otse,

du liegst falsch mit deiner Vermutung von Schmiergeldzahlungen,Abzockvermuten und sonstigen Horroszenarien:
Es ist viel einfacher und so gar nicht spektakulär:
Weniger Autofahren; vor Allem Elektroautos nachfragen; bei Neubauten keine Ölheizungen mehr einbauen u s.w.Kurz: Gar nichts mehr von diesem „schwarzen Gold“ verbrauchen. Vor Allem wissen, dass diese sog. Ölmultis Firmen sind die soviel Gewinn machen dürfen wie sie wollen. Solange die Abnehmer jeden Preis zahlen möchten.
Ein staatlicher Eingriff wäre da etwas seltsam,findest du nicht?Wir sind doch mündige Bürger,oder?
Genausogut könnten wir die Brotpreise festlegen,die Preise für Jeans nach oben limitieren (nach unten selbstverständlich nicht!)die Nutzung des Internets kostenlos gestalten und staatlich überwachen lassen zwecks Mißbrauchs(hoppla, das haben wir ja schon!)u.s.f.

Das Ganze könnte man dann Schäublestaat oder auch „Vater Staat“ nennen.Bis 1989 gab es schon mehrmals einen solchen Papa Staat.
Ein Staat, der halt auf seine Bürgerlein aufpasst damit sie nicht soviel dumme Sachen machen und auch niemand ihre wirtschaftliche Unkenntnis schamlos ausnutzt.

Also otse: Weitersagen.

Grüße

Wader Hans

Weniger Autofahren; vor Allem Elektroautos nachfragen

Nachfragen kann man alles. Ob man es bekommt, steht dann auf einem anderen Blatt.
Zudem wird dann dieselbe Leier mit der Abzocke wieder anfangen, nämlich in Bezug auf gewisse Rohstoffpreise wie etwa Kupfer oder Lithium. Du solltest dir mal deren Preisentwicklung der letzten Jahre ansehen. Dasselbe gilt - ganz aktuell - für die Seltenen Erden.
Darüber hinaus sollte niemand glauben, dass bei einer möglichen Elektromassenmotorisierung (von der wir noch Jahrzehnte entfernt sind, sollte es sie jemals geben) die Strompreise auf dem jetzigen Niveau verharren werden.

Ganz so einfach ist es also nicht und außerdem wird nichts und niemand irgendwelche Nörgler, die sich ständig über Abzocke, Korruption u.ä. echauffieren, zum Schweigen bringen.

Gruß TL

Das nennt man Marktwirtschaft (ohne den Zusatz sozial) oder
Kapitalismus oder Neo-Lieberalismus oder Globalisierung oder
freie Marktwirtschaft oder volkstümlich Abzocke!

Das Wort ist nun reichlich abgenutzt, weil es seit Jahren von einigen schon dann verwendet wird, wenn sie etwas zu teuer finden. Dies hier ist wieder ein Beispiel für eine falsche Verwendung des Wortes, weil die Tanker für die Preise zum Teil selbst verantwortlich sind, weil sie nicht dann und nicht dort tanken, wenn bzw. wo es am billigsten ist.

Und so spielt sich jede Woche und jedes Jahr das gleiche ab. Vor dem Wochenende rauf, nach dem Wochenende runter, vor den Ferien rauf, nach den Ferien runter.

Warum sollte die Regierung (…) da eingreifen,

Genau, warum sollte sie eingreifen?

C.

Hallo Tengri,

einfach, da hast du recht, ist es deshalb nicht, weil ein komplettes Umdenken jedes Einzelnen stattfinden muss.Weg von alten Gewohnheiten,Befindlichkeiten und Bequemlichkeiten, hin zu konstruktivem Mitdenken und Übernahme von Verantwortung.
Natürlich nutzt es gar nichts, wenn wir von Benzin-auf Stromantrieb umsteigen und die gleichen Streckenkilometer abradeln.Da haben wir dann nur die Schuhe gewechselt.
Egal ob Ölfeuerung,Benzinmotor oder Atomreaktoren - wir können uns die Haare raufen und kilometerlange Vergleichsrechnungen aufmachen,unter dem Strich haben wir seit Jahrzehnten immer das gleiche Ergebnis: Weniger Verbrauch,wo es möglich ist gar kein Verbrauch an Rohstoffen die endlich sind.
Wenn Hans und Frau Meier Energiesparlampen nutzen und ein 7,9l SUV fahren statt eines 9,2l 130PS BMW ist das vom Kerngedanken ein Fortschritt, nützt nur leider nichts.Mit solchen Peanuts kann man die Umwelt gar nicht beeindrucken.Die „Ölmultis“ schon dreimal nicht.
Wir sollten schon überlegen inwiefern wir auf Rohstoffverbraucher gänzlich verzichten können(vor Allem auf solche, die auf endliche Rohstoffe angewiesen sind) und trotzdem nicht den Fortschritt aufhalten.Eigentlich wäre ja gerade das der wirkliche Fortschritt,oder?

Grüße

Wader Hans

Hallo Christian,

Warum sollte die Regierung (…) da eingreifen,

Genau, warum sollte sie eingreifen?

warum greift der Staat beim Gaspreis ein?

Weil wenige Unternehmen den Preis zum Nachteil der Verbraucher willkürlich festlegen, die Unternehmen praktisch eine Monopolstellung haben, gegen die sich der Verbraucher nicht ausreichend wehren kann.

Ich sehe da durchaus bei den Mineralölkonzernen Parallellen. Das sind ähnlich wenige Unternehmen, die die Preise recht willkürlich festlegen. Preiserhöhungen zum Ferienbeginn bei allen Unternehmen, die nur durch den Ferienbeginn begründet sind, sind durchaus eine Ausnutzung der Monopolstellung zum Nachteil der Verbraucher. Ein Eingreifen des Staaates wäre hier genau so gerechtfertigt, wie der Eingriff beim Gaspreis.

Weiter unten fragst Du übrigens Sinngemäß, was der Rohölpreis mit dem Benzinpreis an der tankstelle zu tun hat. Die frage solltest Du den Mineralölkonzernen stellen, denn die stellen diesen Zusammanhang her, begründen Preiserhöhungen beim Benzin mit Preiserhöhungen beim Öl.

Gruß Rainer