Ölresistenter Farbstoff?

Ich möchte eine sogenannte „Motion-Wave“ bauen. Das ist ein Rohr, in dem auf einer Schicht gefärbten Wassers eine dickere Schicht weißen Öles schwimmt. Durch Kippbewegungen ensteht der Eindruck einer verlangsamte Ozeanwelle.
Ich habe jedoch gehört, dass bestimmte Farben sich nicht gut mit Öl vertragen, dass sie nach einiger Zeit „ausflocken“ sollen.

Meine Frage also: Welcher Farbstoff, bzw. welche wasserlösliche farbe bindet sich absolut fest in Wasser und reagiert nicht mit Öl?

Danke

Moin,

Meine Frage also: Welcher Farbstoff, bzw. welche
wasserlösliche farbe bindet sich absolut fest in Wasser und
reagiert nicht mit Öl?

da fallen mir vor allem mineralische Pigmente ein, aber die müssen wiederum so fein sein, daß sie nicht sedimentieren.

Gandalf

Ich möchte eine sogenannte „Motion-Wave“ bauen. Das ist ein

Meine Frage also: Welcher Farbstoff, bzw. welche
wasserlösliche farbe bindet sich absolut fest in Wasser und
reagiert nicht mit Öl?

Um welches Öl handelt es sich bei deinem Versuch?

Ich würde den Lebensmittelfarbstoff E 132 (Indigotin = Indigocarmin) in destilliertem Wasser lösen und noch Kochsalz im Wasser lösen.

In Pflanzenölen ist Indigotin unlöslich, eine eventuelle (unwahrcheinliche) Löslichkeit in Mineralölen kannst du ausprobieren.

Der pH-Wert sollte ca 5,5 betragen. In stärker saurer Lösung ist Indigotin unbeständig.

Danke

Bitte

Es wird wohl ein synthetisches Öl verwendet werden, nachdem ich mit Terpentinöl gescheitert bin. Im Moment schwebt mir medizinisches Weißöl vor, muss ich aber noch testen.

Ist die Lebensmittelfarbe Pigmentbasiert? Gehen Pigmente nicht auch in Öl über? Dann gibt es wohl noch die Gruppe der Azo-Farben…
Das mit dem Salz hatte ich mir Laienhaft auch schon gedacht, weil Färbemittel für Wäsche ja auch so fixiert werden.

Ich habe echt keine Erfahrung mit diesen Stoffen. Ein erster kleiner Test mit Lebensmittelfarbe und Terpentinöl war erfolgreich und ist in der teströhre nach wie vor klar abgegrenzt und ohne Ablagerungen. Das gleiche in einer großen Röhre war nach 2 Wochen hinüber.

Olli

Moin,

mit dem angesprochenen system bin ich auch überfragt, aber ein paar Anmerkungen müssen sein.

Ist die Lebensmittelfarbe Pigmentbasiert? Gehen Pigmente nicht
auch in Öl über? Dann gibt es wohl noch die Gruppe der
Azo-Farben…

Ich bitte um strenge Trennung zwischen Farbstoff = im betrachteten System echt löslich, Pigmnte sind eben das per definitionem NICHT:
„Sammelbezeichnung für alle farbgebenden Stoffe gemäß DIN 55934 dagegen ist der Begriff Farbmittel, wobei Farbstoffe als solche nun nur diejenigen Farbmittel sind, die auch in ihren Anwendungsmedien löslich sind, während die übrigen, unlöslichen Farbmittel als Pigmente bezeichnet werden.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbstoff#Einteilung

Das mit dem Salz hatte ich mir Laienhaft auch schon gedacht,
weil Färbemittel für Wäsche ja auch so fixiert werden.

Hier will man aber etwas anderes erreichen: Durch das Lösen von Salz im Wasser wird dieses „polarer“ - und damit werden Übetritte zwischen em Salzwasser und der organischen Phase noch weiter erschwert. Auch für Farbstoffe, die sich im Wasser ja nur dann lösen, wenn sie entweder dissoziieren oder hydratisieren.

Ich habe echt keine Erfahrung mit diesen Stoffen. Ein erster
kleiner Test mit Lebensmittelfarbe und Terpentinöl war
erfolgreich und ist in der teströhre nach wie vor klar
abgegrenzt und ohne Ablagerungen. Das gleiche in einer großen
Röhre war nach 2 Wochen hinüber.

Bitte beachte, daß Terpentine gern verharzen und/oder mit Sauerstoff reagieren. In er größeren Röhre war evtl. mehr Sauerstoff anwesend (im Wasser gelöst?), auch Licht kann negative Wirkungen haben.

Gruß
RF

Olli

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Moin,

Meine Frage also: Welcher Farbstoff, bzw. welche
wasserlösliche farbe bindet sich absolut fest in Wasser und
reagiert nicht mit Öl?

da fallen mir vor allem mineralische Pigmente ein, aber die
müssen wiederum so fein sein, daß sie nicht sedimentieren.

Oooohhh, da tuste dir aber was an…
Sedimenationsstabilität ist alles andere als trivial. Es braucht die richtigen Additive in der richtigen Dosierung, diese dürfen dann auch nicht mit der organischen Phase reagieren bzw. das Pigment muß derartig geladen werden, daß es zu polar für die organische Seite wird. Problem: die meisten Dispergieradditive haben Polymerketten (z.B. Polyacrylate) mit Molmassen zwischen 2000 und 6000 - da wird´s eng!
Und ganz zuletzt: Man muß dispergieren können. Sehr gut dispergieren können.
Das beginnt beim Dissolver, besser wäre eine mehrstufige Perlmahlung…Mutters Küchenmixer tut´s definitiv nicht!

Gruß
RF

Es wird wohl ein synthetisches Öl verwendet werden, nachdem
ich mit Terpentinöl gescheitert bin. Im Moment schwebt mir

Ich bin vollkommen der Meinung von „RF“ vom 13.12.; 9:01 zum Thema.

Nochmals zu deinem UP:

„Meine Frage also: Welcher Farbstoff, bzw. welche wasserlösliche farbe bindet sich absolut fest in Wasser und reagiert nicht mit Öl?“

Wie gesagt schlage ich den Lebensmittelfarbstoff E 132 (Indigotin = Indigocarmin) vor („absolut fest“ ist natürlich übertrieben, besonders wenn man liest, mit welchen unzulänglichen Stoffen du dich bei deinen ersten Gehversuchen begnügt hast).

Bei der Firma Fluka kannst du Indigocarmin unter der Nummer „57000“ bestellen.

Als ölige Phase schlage ich das Siliconöl DC 200 mit Bestellnummer 85411, ebenfalls von Fa. Fluka, vor.

Dieses Öl hat bei 25 °C eine Viskosität die derjenigen von Wasser entspricht und besitzt eine Dichte (bei 20 °C) von 0,937 g/ml.
Bei Fa. Wacker kannst du ein entsprechendes Siliconöl per Faß bestellen.

Es wäre schön, wenn du uns über deine Ergebnisse mit der verlangsamten Ozeanwelle berichten würdest.

watergolf

Über den Fortgang kann ich gerne berichten. Den bisherigen Verlauf findet ihr in einem „Dampferboard“, (hier ein Link dazu, der direkt zu den Links zu einem Video führt):

http://www.e-rauchen-forum.de/thread-28779-post-6509…

Zum E132 habe ich herausgefunden, dass es nicht besonders Lichtstabil sein soll, im Gegensatz dazu das E133 aber schon. Kann das sein? Lichtstabilität wäre wichtig.

Das Siliconöl gibt es dort wohl nicht mehr, das angebotene Ersatzöl kostet 170 €/Liter. Da ich 12 Lieter für die neue Röhre brauchen werde, ist das viel zu teuer. Gleiche Viskosität wie Wasser wäre auch nicht so gut, dann würde sich keine deutliche Verlangsamung der Wasserwelle ergeben.
Heute ist die Probe vom medizinischen Weißöl gekommen. Mal sehen wie sich das macht.

Wer noch weitere Hinweise hat - gerne her damit. Diesmal will ich es richtig hinkriegen.

Olli

Über den Fortgang kann ich gerne berichten. Den bisherigen
Verlauf findet ihr in einem „Dampferboard“, (hier ein Link
dazu, der direkt zu den Links zu einem Video führt):

http://www.e-rauchen-forum.de/thread-28779-post-6509…

Na das ist doch ein prima Ergebnis: Gratulation.

Ein Tsunami ist da nichts dagegen! Hast du da Blue Curaçao Likör (enthaltend u.a. Lenbensmittelfarbstoff E 131) eingesetzt?

Zum E132 habe ich herausgefunden, dass es nicht besonders
Lichtstabil sein soll, im Gegensatz dazu das E133 aber schon.
Kann das sein? Lichtstabilität wäre wichtig.

Bei deiner schummrigen Wohnzimmerbeleuchtung ist doch Lichtstabilität nicht so wichtig.
Aber: Die Kennzahlen der Lebensmittelfarbstoffe sind bestens dokumentiert. Da kannst du auch nachsehen wie du die Lichtstabilität deiner Rezeptur, auf die es ankommt, prüfen kannst.

Auf den Preis für die Rohstoffe der Welle darfst du nicht so schauen wenn die Vorrichtung längere Zeit stabil funktionieren soll.
Wenn man die Ozeanwellen käuflich erwirbt, sind sie auch nicht billig.

Von Wacker Chemie AG kann man z.B.: „Wacker AK 35 Siliconöl“ und: „Wacker AK 50 Siliconöl“ beziehen, die leichter als Wasser und etwas dickflüssiger als dieses sind.

Beide halte ich für ein optimales Ergebnis geeigneter als Paraffinum liquidum das du jetzt einsetzen willst.

Viel Erfolg!

watergolf

Habe jetzt nochmal etwas getestet und recherchiert. Das Parafinum liquidum (Paraflo15) hat eine Viskosität von 34 mm2/s und ist viel zu dickflüssig. Petroleum ist etwas zu dünnflüssig. Balsamterpentinöl hat eine Dichte von 0,86 und die Viskosität liegt etwas über der des Petroleums und ist optimal für die Wellenform.

Die Siliconöle AK 50/35 sind also viel zu dickflüssig.

Es gibt aber ein AK0,65 und ein AK10. AK5 soll es auch geben oder gegeben haben… Ich muss mal sehen ob ich irgendwo Proben von den dünnflüssigen Siliconölen her kriege…

Olli

Hab nun ein paar Preisangebote für Silikonöle in der gebotenen Fluidität hereinbekommen. Leider bringt mich dauch das günstigste Angebot der Fa. Drawin noch auf über 500 € bei der benötigten Menge…
Geht nicht :frowning:

Also werde ich versuchen medizinisches Weißöl zu bekommen (Zulassungs-, bzw. Nachweispflichtig bei der Fluidität. Da bekomme ich für 120€ die doppelte benötigte Menge und da das System offen geplant ist kann ich notfalls nach einiger Zeit die Flüssigkeiten austauschen, bzw. filtern.

Olli

@Watergolf
kannst du mir nochmal erklären warum du das Siliconöl als geeigneter ansiehst als das medizinische Weißöl?

Danke