Östrogen und Gestagen beim Mann

Hallo zusammen!

Mich beschäftigt seit einiger Zeit die Frage, warum der Mann u.a. in seinen Nebennieren weibliche Hormone produziert.
Hat das irgendeine Funktion, oder handelt es sich da nur um unnütze Überbleibsel der Embryogenese?

Soweit ich das ergoogeln konnte, geht fast jeder Artikel ausschließlich auf die Situation der Frau ein. Andersherum gibt es sehr wenig Infos über Testosteron beim Weibchen. :smile:

Schließlich schüttet auch der weibliche Körper Testosteron aus, wenn auch sehr viel weniger als der männliche. (Die Menopause jetzt mal außer Acht gelassen.)

Liebe Grüße, und ich bin sicher, dass da wer mehr als ich weiß. :wink:

Mich beschäftigt seit einiger Zeit die Frage, warum der Mann
u.a. in seinen Nebennieren weibliche Hormone produziert.
Hat das irgendeine Funktion, oder handelt es sich da nur um
unnütze Überbleibsel der Embryogenese?

Hi
Erstmal grundsätzlich zu den Geschlechtshormonen, es sind Steroidhormone die an bestimmten Zellen direkt in den Stoffwechsel eingreifen.

Zitat Wikipedia aus dem Artikel „Östrogene“ (auch Estrogen genannt):

Estrogen wirkt physiologisch auf Knochen […] eine Verminderung des Östrogenspiegels im Blut kann zu Osteoporose (Knochenschwund) führen. Estrogene haben auch eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem […]. Zudem erhöht Estrogen im Hirn die Sensibilität für das Hören; […] Das Hormon ist essentiell für das Speichern von Gedächtnisinhalten von Geräuschen und Sprache.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Estrogene)
So ähnlich dürfte es sich bei der Frau mit Testosteron auch verhalten.

Trotz vieler Geschlechtsunterschiede darf man nicht vergessen, dass wir ein und der selben Art angehören (auch wenn manche das lieber abstreiten würden). Somit sind die Anlagen in jedem von uns da, beide Geschlechter auszubilden. In der Hinsicht ist es nur ein „kleiner Unterschied“

Grüße

laralinda

[MOD]: Zum x-ten Mal jetzt Quelle korrekt dargetellt - bitte bitte achte doch mal darauf, es ist nicht so schwer, den Link zur Quelle eben mit anzugeben. Gruß, Cess

Hi!

Erst mal danke für deine Antwort. :smile:

Estrogen wirkt physiologisch auf Knochen […] eine
Verminderung des Östrogenspiegels im Blut kann zu Osteoporose
(Knochenschwund) führen. Estrogene haben auch eine
stimulierende Wirkung auf das Immunsystem […]. Zudem erhöht
Estrogen im Hirn die Sensibilität für das Hören; […] Das
Hormon ist essentiell für das Speichern von Gedächtnisinhalten
von Geräuschen und Sprache.

Jaah, Wikipedia war auch eine meiner ersten Anlaufstellen.

Allerdings verstehe ich nicht ganz, wieso Frauen dann nicht besonders robuste Knochen haben, häufiger unter Autoimmunerkrankungen leiden, besser hören und das Gehörte besser verarbeiten können, als die Männer. Sie haben doch schließlich einen höheren Estrogenspiegel, oder? Menstruationszyklus hin oder her.

Oder muss ich das so verstehen, dass Männer dann anders herum ihre, oder in etwa dieselben, Vorteile aus ihrem erhöhten Testosteron ziehen?

Dann bräuchten die verschiedenen Geschlechter grob gesehen ja überhaupt nicht das analoge Hormon, und somit läge ich mit meiner Theorie der rudimentären Hormondrüsen gar nicht soooo falsch.

Oder doch?

LG Nessa

Oder muss ich das so verstehen, dass Männer dann anders herum
ihre, oder in etwa dieselben, Vorteile aus ihrem erhöhten
Testosteron ziehen?

Im Prinzip ja - und beide brauchen beide Hormone (neben x-dutzend anderen, ohne das ganze System nicht funktioniert) und ihre Körper sind auf die entsprechende Menge eingestellt.

Dann bräuchten die verschiedenen Geschlechter grob gesehen ja
überhaupt nicht das analoge Hormon, und somit läge ich mit
meiner Theorie der rudimentären Hormondrüsen gar nicht soooo
falsch.

Meinst du jetzt, dass Männer kein Östrogen und Frauen kein Testosteron brauchen?

Eigentlich ist die Sichtweise mit nur Testosteron und Östrogen auch viel zu vereinfacht. Um Frau bzw. Mann zu sein benötigt es noch viele weitere Hormone in unterschiedlicher Konzentration. Und umgekehrt
brauchen beide Geschlechter beide Hormone.
Ein Mann ohne Östrogen

Das ist so ein bisschen wie Henne und Ei, was war zuerst, der Unterschied in den Hormonen, oder die unterschiedliche Nutzungsweise beider Hormone?

Es ist so, in dem großen Mobile aus Hormonen sind die Gleichgewichte bei Mann und Frau anders verteilt. Man kann nicht einfach ein Teil aus diesem Mobile herausnehmen. Der Körper hat ein Gleichgewicht aufgebaut.
Das zeigt sich bei Hormonschwankungen. Die einzige Ursache für zahlreiche Wechseljahrsbeschwerden bei der Frau sind weniger Geschlechtshormone. Der ganze Körper kann aus dem Takt geraten und Dinge werden beeinflusst, die überhaupt nichts mit dem eigentlichen Östrogen zu tun haben (z.B. die Körpertemperatursteuerung, für die andere Hormone wichtig sind, die allerdings indirekt durch Östrogen beeinflusst werden).
Der Körper kann allerdings ein neues Gleichgewicht finden. Das geht dann allerdings komplett vor, auch geistlich ändert sich einiges.

Grüße

Laralinda

Gut gut gut, dann danke ich dir für deine Hilfe.
Jetzt bin ich ein kleines bisschen schlauer. :smile: