Offener Kindergarten?

Hallo Ihr lieben,

ich brauche ein paar Meinungen über folgendes Thema.

Unser Umzug steht bevor und ich bin auf der Suche nach einem Kindergartenplatz für meinen 4 1/2 Jährigen Sohn.
Jedoch gibt es in dem neuen Wohnort nur einen Kindergarten und das ist ein offener Kindergarten.
Und ich weiß echt nicht was ich von diesem Konzept halten soll!?

Bisher besucht er einen Kindergarten mit geschlossenen Gruppen.

Ich muss dazu sagen das ich ich mir zum ersten mal einen offenen Kindergarten angeschaut habe und zuvor auch noch nie davon gehört hatte.

Ich weiß halt nicht wirklich ob eine offene Kiga für meinen Sohn geeignet ist.
Ihm fällt es jetzt schon schwer sich in einer Gruppe an gewisse Regeln zu halten, will immer im Mittelpunkt stehen und hat Probleme auf andere Kinder zu zugehen und Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen.
Er braucht sehr viel Aufmerksamkeit und wenn er die nicht bekommt,kann es auch mal vorkommen das er sich die Aufmerksamkeit von den Kindern oder Erzieherinnen durch Negatives Sozialverhalten holt.

Was haltet ihr in seinem Fall für das beste,offene oder geschlossene Gruppen?
Würdet ihr lieber ein Kind in einen mit 25 Kinder geschlossen Kiga, oder mit 75 Kids offen gehen lassen…

bin total unschlüssig, und dazu rennt mir noch die Zeit davon.

Wie sind eure Erfahrungen oder Meinungen dazu ???

LG Schlumpfhausen

Hallo Schlumpfhausen,

die wenigsten Kindergärten sind heute streng geschlossen, die meisten zumindest teiloffen, das heißt, dass die Kinder zeitweise zwischen den Gruppen wechseln können.

Mit 4,5 dürfte dein Sohn alt genug sein, um sich auch mal bei anderen Gruppen umzusehen. Wichtig ist, dass die Gruppenerzieherinnen jederzeit einen Überblick haben, wo „ihre“ Kinder sind.

J.

Hallo Jochen,

natürlich ist er mit 4,5 alt genug sich in anderen Gruppen aufzuhalten,
aber meine Sorge ist ja,das er dort unter den 75 Kids untergeht.

Sie haben geschrieben
„Wichtig ist, dass die Gruppenerzieherinnen jederzeit einen Überblick haben, wo „ihre“ Kinder sind“

Ich stelle mir das etwas schwierig vor bei 75 Kids.
Von Dienstag-Freitags wären nicht nur seine Gruppenerzieherinnen zuständig sonder alle alle Erzieherinnen.
Und ich weiß nicht so recht wie ich mir das vorstellen soll,kann man dabei noch auf die Bedürfnisse einzelner Kinder eingehen???

Gruß

Guten Morgen, Schlumpfhausen,

ich bin kein Erzieher, sondern habe nur einen (teiloffenen) Kindergarten gegründet und 10 Jahre als Träger geführt, aber aus der Zeit habe ich den Eindruck gewonnen, dass ein normal entwickelter 4,5-Jähriger schon selbst dafür sorgt, dass er nicht untergeht und dass seine Bedürfnisse (bspw. Nähe zu einer Erzieherin) befriedigt werden.

Die Betreuungsrelation dürfte ja keine andere sein als in einem geschlossenen Kindergarten, und die Erzieherinnen haben schon organisatorische Möglichkeiten den Überblick zu behalten. Das Wichtigste ist, ob sich die Erzieherinnen kümmern oder die Kids sich immer selbst überlassen sind. Und das kann da wie dort so oder so sein…

Vielleicht geibt es einen Schnuppertag, und ihr probiert es mal aus?

Gruß, Jochen

hallo, ich bin erzieherin in bw. als erstes möchte ich dir dazu sagen, dass nicht jedes „offene“ konzept sich dem andern gleicht, denn jedes erzieherteam versteht es ein bisschen anders und setzt es auch dementsprechend anders um.du müsstest also dir diese eine offene einrichtung ansehehn und im vergleich in der „geschlossenen“ einrichtung setzen…welche mehr deiner wünsche und bedürfnisse für dein kind umsetzt, die würde ich wählen.
ich habe 4 kinder, meine beiden jüngeren sind noch im kiga und ich habe einen kleinen 2-gruppigen kiga ausgewählt, obwohl mir noch 2 weitere offene kitas zur auswahl standen, weil mir die kleine einfach besser gefiehl. ich habe auch in einrichtungen erlebt, in denen das offene konzept ganz toll umgesetzt wurde und den kindern dadurch sehr viel erlebnisse bot.
ach noch was, für mich gehen eher stille, ruhige kinder in einem offenen konzept unter. wilde, laute kids, die man immer im auge behält fallen in einer großen einrichtung auch nicht durchs „raster“.
ich hoffe, ich konnte dir ein bischen helfen.

Grüß Gott.
Ich kann mir vorstellen, dass ein offener Kindergarten durchaus das Richtige für Deinen Sohn ist.
(Wie bei jeder Form von Kiga vorausgesetzt, er wird ‚ordentlich‘ geführt)
Gerade die Auffälligkeiten, die Du beschreibst,werden nach meinen Erfahrungen in einem teiloffenen oder offenen System besser abgefangen…
Gruß
Otto

Hallo

Das konzept ‚offener kindergarten‘ ist mir nicht bekannt.

Ich habe den eindruck, es braucht noch viel mehr infos.
Du scheinst zwar dort gewesen zu sein - warum bist du noch immer unschlüssig, was du davon halten sollst?
Was genau sind deine fragen? - die du dann allerdings nur dieser institution stellen kannst und wahrscheinlich eher weniger in diesem forum.
Erkundige dich genau, wie die organisation ist, die zuständigkeit, die spielorte und spielmöglichkeiten, bezugspersonen-einteilung, gruppengrösse konkret (ich bin sicher, dass es keine gruppe von 75 kinder ist) etc.

Erfahrung habe ich mit kitas, wo jeder morgen eine andere kindergruppe, respektiv zusammensetzung ist. Die eigentliche gruppengrösse ist also beschränkt, aber die kinder wissen, heut ist x nicht da, erst übermorgen wieder etc.

Würde mir also möglichst viele fragen notieren und genau abklären, was dein sohn antreffen würde und deinen sohn auch genau vorstellen, was seine bedürfnisse sind und deine einschätzung von ihm.

Grüsse

Jacqueline

Hallo,

wenn offene Arbeit nicht perfekt und mit viel Absprachen organisiert wird, kann sie schnell etwas chaotisches und für die Kinder anstrengendes bekommen. Die Qualität des Kindergartens kann ich natürlich nicht beurteilen, da müssen Sie sich selbst einen Eindruck verschaffen, wie das dort umgesetzt und gelebt wird. Wichtig ist auch, wie eng der Kontakt trotz der offenen Arbeit zu seiner Stammerzieherin ist. Viele Kigas haben auch gemischte Konzepte. Ist es wirklich ein vollständiges offenes Konzept ?

So wie Sie Ihr Kind schildern, ist vielleicht wirklich ein Kiga mit geschlossenen Gruppen der bessere.

Gruß

Elster

Hallo liebe Fragerin/Frager aus Schlumpfhausen,

als erstes solltest Du dir das schriftliche Konzept des Kindergartens durchlesen.
Das Konzept des offenen Kindergartens ist, wenn richtig geführt gar nicht schlecht.
Hier können die Kinder nach Veranlagung die Bereiche aussuchen in denen sie sich wohlfühlen.
Hier sollten dann auch ihre Stärken gefördert und die Lust am Lernen geweckt werden.
Das Lernen mit diesem Konzept kann, wenn richtig umgesetzt, der natürlichen Familiensituation mit Kindern in verschiedenen Altersstufen sehr nahe kommen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass alle anderen Bereiche wie Sprachentwicklung, soziale Kompetenz usw. vernachlässigt werden.
Eine gute Kita führt über jedes Kind einen Entwicklungsbogen den Du als Elternteil einsehen solltest.
Hier kannst Du die Entwicklung aus den Augen der Pädagogen sehen und wenn nötig regulierend eingreifen.
Sprich auch mit anderen Eltern die ihren Kinder in der Kita haben nutze die vorhandenen Netzwerke.
Ich hoffe diese kurze Info hilft.
Mit freundlichem Gruß
Kita

Hallo,
danke für deine Antwort und dein interesse…

Laut Aussage des Kindergartens ist es ein vollständiges offenes Konzept…
Einen direkten Kontakt zu seiner Stammerzieherin hätte er nur Montags, weil sie da einen Tag in der Gruppe verbringen (mit 25 Kindern).
Dienstags-Freitags dürfen sich alle 3 Gruppen frei im Haus bewegen (sprich 75 Kinder)und zuständig sind an diesen Tagen alle Erzieherinnen.Die Leiterin vom Kiga hat gemeint,das sich jedes Kind selbst dadurch seine Bezugsperson aussuchen kann.

Ich denke halt auf der einen Seite, er kommt in 1,5 Jahren in die Schule und dort sind die Klassen so zu sagen geschlossen.Die Kinder müssen dort mit den Lehrern auskommen,ob sie wollen oder nicht.
Sind aber Kinder das offene Konzept gewöhnt,kann ich mir das irgendwie für die Kinder schwierig vorstellen,weil die Kids da auf einmal ihre Freiräume nicht mehr haben und von heute auf Morgen in einer geschlossenen Gruppe zurecht kommen müssen.
Oder wie denkst du darüber?

Auf der anderen Seite denke ich,es sind noch Kinder und Kinder sollten ihre Kindheit genießen,so gut und so lange es geht.Aber heute wird leider von den Kindern schon so viel verlangt.

Was mich noch interessieren würde ist,ob die Bildung von den Kindern genauso in einem offenen Konzept gefördert wird wie in einem geschlossenem…???

Gruß Schlumpfhausen

Hallo Schlmupfhausen,

wie so oft in der Pädagogik gibt es keine klare Antwort. Ich halte viel von offenen Kindergärten, doch das selbst gewählte Prädikat „offen“ verrät wenig über die Einrichtung. Spiegelt sich das offen im Bild vom Kind wieder? Was wird offen gelebt? Wie ist der Umgang mit den Kindern? Welche Regeln werden wie bedacht und wie konsequent wird mit den Regeln umgegangen? Wie klar ist der Tag strukturiert? Welche Freiräume habe die Kinder? Welche pädagogischen Leitlinien gibt es?

Nun - das wären nur ein paar Fragen die ich mir an Deiner Stelle stellen würden - und ich bin mir durchaus bewußt, dass ich es damit eher verwirrender gestalte als zu entwarnen. Ich bin jedoch fest überzeugt, dass eine offene Einrichtung nicht grundsätzlich schlecht für Kinder ist, die mit Regeln auf „Kriegsfuß“ stehen.

Alles Gute bei der Entscheidungsfindung - und sprich doch einfach mit mit dem Personal der EInrichtung