Ökostrom vs. CO2-Kompensation

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#1

Hallo zusammen,

zu folgendem Gedanken würde ich mich über eure Einschätzung freuen:

Aktuell beziehe ich Ökostrom von Greenpeace Energy und zahle dabei für meine 1500kwh im Jahr etwa 513 Euro. Wenn man den deutschen Energiemix zu Grunde legt vermeide ich hiermit etwas mehr als 750kg CO2.

Bei der Organisation Atmosfair kann man CO2-Ausstoß kompensieren. Die Idee ist, dass für einen gewissen Betrag Projekte unterstützt werden, die helfen weltweit CO2 einzusparen.

Bei einem konventionellen Stromanbieter würde mich mein Strom etwa 115€ weniger kosten. Für diese Summe spart Atmosfair nach eigenen Angaben 5000kg CO2 ein. Selbst wenn man davon ausgeht, dass dieser Anbieter noch schmutziger, als der deutsche Energiemix ist, liegt der Mehrausstoß gegenüber dem Öko-Strom deutlich unter 5000kg.

Wenn man das Argument Atomstrom einmal ignoriert, was spricht dann gegen die Überlegung, dass man mit der CO2-Kompensation mehr fürs Klima tut, als mit dem Bezug von Öko-Strom?

Danke für eure Gedanken

Sören

#2

Das ist Fraglich, da der ökostrom oft aus den Zertifikathandel entsteht.

Kurz erklärt, Island hat aus Gründen der Geostrucktur viel Wasserkraft. Deutschland viel Kohlekraft, da dort Braunkohle in hoher Mänge zu verfügung ist.

Beide Länder haben ihren Strom mit Co2 Zertifikate versehen. Das Deutsch Kohlekraftwerk Tauscht die Zertifikate mit den Isländischen Wasserkratfwerk aus und so wurden aus den Kohlestrom Ökostrom, ohne dass ein Gramm co2 gespart wurde.

vor einigen jahren hatte Greanpeace kein einziges Kraftwerk eigen sondern war ein reiner Händler der Strom nur weiter verkauft, wie dies heute ist kann ich nicht sagen, da ich das nicht weiter verfolgt ahbe

#3

Hallo,

worauf du in deiner Rechnung abzielst sind die sogenannten CO2-Vermeidungskosten. Also die effektiven Kosten einer Klimaschutzmaßnahme pro Tonne vermiedener CO2-Emissionen.

Atmosfair (und andere Anbieter wie auch south pole etc.) sucht sich Projekte in denen die Vermeidungskosten möglichst gering sind und das Geld damit den größtmöglichen Effekt entfaltet.
In Deutschland wird schon durch verschiedene Maßnahmen CO2 vermieden. Jede weitere Tonne Vermeidung ist aufwändiger und in der Regel teurer als die vorherige.

Ich lasse in diesem Fall den Aspekt der Berechnung der Minderung mal außen vor. Atmosfair ist da realistisch und transparent. Manch andere Anbieter rechnen sich die Einsparungen in den Projekten schön und es ist teilweise fraglich, ob das Geld überhaupt in den Projekten ankommt.

Viele Grüße

PS: Die Berechnung der Einsparung über den gesamten Strommix ist irreführend. Üblicherweise setzt man den fossilen Strommix an. Damit vermeidest du effektiv um die 1.200kg CO2 im Jahr.